Stephen King's Der dunkle Turm ~ Elba, McConaughey [Kritik]

Revolvermann

Well-Known Member
So nun auch gesehen.
Das man sich wenig an die Vorlage hält ist mir, wie schon öfter erwähnt, ziemlich egal. Hier wird Einiges anders angegangen - okay. Elba und der wunderbar diabolische McConaughey machen ebenfalls wenig falsch. Soweit man in diesem wahnsinig eng gestrickten Drehbuch als guter Schauspieler überhaupt etwas flasch machen kann.
Womit wir auch schon bei einem großen Negativpunkt wären. Der Film ist viel zu gehetzt. Nach 10 Minuten trifft Jake den Revolvermann. nach 40 Minuten sollen sie schon sowas wie ein Bindung haben. Nä. Kauf ich denen nicht ab. Da treffen die auf den gefühlt ersten 2 Kilometern auf mindestens 3 kleinere und größere Gefahren und das ganze dauert 5 Minuten. Dabei sieht die Welt eigentlich gut aus und ist technisch nicht zu bemäkeln. Als sie den Plan fassen auf "unsere" Welt zu gelangen, sind genau 51 Minuten vergangen. Ich denke, man kann erahnen worauf ich hinaus will.
Es wird sich ja oft gerne darüber lustig gemacht, dass die Leute in "Der Herr der Ringe" nur rumlaufen. Genau dieses "Rumlaufen", das gemeinsame bestehen von Gefahren, das gegenseitige Kennenlernen und das Endecken der für den Zuschauer fremden Welt (ohne plumpen Erklär-Bär), sind so essenziell für eine klassische Heldenreise und nicht umsonst so effektiv und spannend.
Hier ist es doppelt wichtig, da Kings Welt so schön vielschichtig ist und die ganze "Verschiedene Welten, Revolvermänner, Turm, besondere Kinder,ect." - Sache soviel Potential hat. Da hat man mal nicht einfach nur einen dunklen Lord, verschiedene Rassen und den üblichen Rest im Fantasy-Einerlei, und presst es in eine Art TV-Piloten.
Der Fokus auf Jake (und nicht auf Roland) tut sein Übriges, den Film wie eine dieser Young-Adult Filme der letzten Jahre wirken zu lassen.
Insgesammt gesehen ist das sicher kein total übler Streifen. Er ist nur einfach viel zu klein für dieses riesen Epos. aAber auch ganz allgemein, völlig losgelöst von Vorlage und Erwartungen, zu gehetzt und generisch.

5/10
 

Clive77

Serial Watcher
Kommt ja beim Revolvermann noch recht glimpflich weg. Hab' mir den Streifen jetzt auch mal angetan und da war nur wenig, was in den Bereich okay-ish fällt. Als Buchverfilmung totale Grütze, als eigenständiger Film trotzdem weit von gut entfernt. Nee, nächster Versuch, bitte. Und dann tatsächlich mal ausschöpfen, was die Vorlage hergibt und nicht so'nen Mist verzapfen.

Wertung:
Als Buchverfilmung eine klare 0/10
Als Pseudo-Blockbuster vielleicht 2/10, aber mehr sicher nicht. :thumbdown:
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Hm, ohne je irgendwas von den Büchern gelesen zu haben, hab ich nun den Film gesehn. Wie sehr Meinungen doch auseinander gehen können. Fand den Film ganz unterhaltsam. Nicht herausragend, aber schön kurzweilig und weckt Interesse auf mehr. Der Mann in Schwarz war interessanter als die typischen Bösewichte, die man sonst so sieht und vieles in der Welt wurde so angerissen, dass es ausgereicht hat, zu verstehn, was passiert und wieviel Tiefe in den Büchern möglich ist und die Neugier weckt, mehr zu entdecken.
Insgesamt wirkt aber vieles zu gehetzt, zu gezwungen und zu sehr genre standard, um wirklich überzeugen zu können.

Würd den so im Bereich 6-6,5 ansiedeln.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich finde ja eigentlich sogar die Bücher ziemlich überbewertet.
Die WELT in welcher sie spielen ist genial. Aber die Geschichte welche erzählt wird, ist über die grösste Zeit über eher zusammenhangslos, und erst in den modernen, erst kürzlich erschienenen Teilen hat man versucht das ganze irgendwie nachträglich in ein grosses Ganzes zu quetschen.

Nicht dass sie irgendwie schlecht wären oder so, aber man hört immer wieder Vergleiche mit dem Herrn der Ringe und ähnlichem, aber das passt meiner Meinung nach überhaupt nicht.
 

McKenzie

Unchained
Das ist prinzipiell richtig, macht aber für mich auch den Reiz der Reihe aus. Der Turm hat sich über Jahrzehnte entwickelt, man merkt sogar wie sich Kings Stil und die Ausrichtung der Reihe immer wieder ändert. Hier und da gibt es auch mal Leerlauf oder weite Umwege, vermutlich entstand das in den Momenten wo der Autor mit der Mainstory nicht weiter wusste. Ist halt spannend weil man das Gefühl hat, das Entstehen der Bücher nachfühlen zu können. Aber ja, das muss man mögen, ein rundes Leseerlebnis ist es nicht. Dafür ist recht schwer vorhersehbar wie es weitergeht und man wird doch immer wieder von auftauchenden Dingen oder Wendungen überrascht.

Edit: Wobei ich die ersten 4 Bände durchaus als recht konsistent empfinde. Ab 5 wurde es dann etwas unfokussierter/überbordender.
 

Deathrider

The Dude
Arrrgh!

Optisch gut inszeniert, aber ansonsten... Was war das denn bitte?
Für die Optik, einen gelungenen Fish-out-of-the-water-Joke und McConaughey gibt's von mir...

3 / 10 Revolver

Bitte nochmal von vorne mit viel mehr Zeit, viel mehr Vorlagenbezug und nochmals mehr Zeit. Das Ding ging zwar zwei Stunden und fühlte sich wie 20 Minuten an, aber... neeee...
 

nachoz

New Member
Metroplex schrieb:
So einfach ist das gar nicht mal.... am Ende des letzten Buches betritt Roland den Turm. Aber darin ist niemand,
War nicht der scharlachrote König im Turm?

Ist schon etwas her als ich die Reihe gelesen habe. Oder war der schwarze Mann/Walter der König?

Zum Film:

Jetzt endlich gesehen und war wie erwartet ein Reinfall.
Sowohl als Buchverfilmung aber auch als Film an sich. Idris Elba ist ein klasse Schauspieler aber er passt halt einfach nicht zu Roland. Einem gemärkelten, zu viele Winter gesehenen Clint Eastwood Verschnitt.
Und das hat nicht mal was mit der Hautfarbe zu tun. Roland habe ich mir kräftetechnisch immer wie ein Bergsteiger vorgestellt. Sieht nicht sonderlich stark aus, hat aber ordentlich Power im Körper. Und am besten kaputt wie Logan im letzten Film (vlt. nicht ganz so schlimm).
Jake war glücklicherweise wenigstens nicht nervig aber naja.
Ansonsten hat auch einfach sehr viel gefehlt. Der Junkie, die Schizotante, etliche Stationen die einfach unheimlich spannend waren. Und generell mehr Background von Roland...

Ich glaube dem Film hätte vielleicht ein Prolog gut getan, wie bei HDR.

Kennt man das Buch nicht, bleiben einfach zu viele Fragen offen.
Wer ist der König? Woher kommen diese Kreaturen? Wann und warum hat das Beben begonnen? Woher kommen Jakes Fähigkeiten? und und und
 

Metroplex

Well-Known Member
nachoz schrieb:
Metroplex schrieb:
So einfach ist das gar nicht mal.... am Ende des letzten Buches betritt Roland den Turm. Aber darin ist niemand,
War nicht der scharlachrote König im Turm?

Ist schon etwas her als ich die Reihe gelesen habe. Oder war der schwarze Mann/Walter der König?

Genaugenommen war er nicht IM Turm, sondern auf den Balkon ausgesperrt und konnte nicht mehr rein :smile: Aber das meinte ich nicht, der ist ja auch nur da hin gegangen um den Turm zu erobern, ich meine dass da normalerweise keiner drin ist.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Kenne die Bücher nicht, hatte aber auch das Gefühl, hier hat man eine Mammutwerk auf einem Bierdeckeln abgewickelt und somit verbleibt alles im grauen Schleier der viel zu uninspirierten Vorgehensweise. Man hat eher das Gefühl, ein Kauderwelsch aus unzähligen anderen Vorlagen vorgesetzt zu bekommen, ohne jeden Funken Eigenkreativität. Ich bin ohnehin kein großer Stephen King Fan und dieser Film wird daran auch bei weitem nichts ändern. Stoff für eine nette Serie, ja, für einen einzelne Kinofilm völlig ungeeignet. 4/10
 

Member_2.0

New Member
Hab nur das erste Buch gelesen und finde es verdammt gut. Teil 2 habe ich mehrfach versucht, bin aber nie damit warm geworden.
Daher habe ich es einfach gelassen die Reihe weiter zu verfolgen.
Kann daher nicht sagen, wieviel der Film mit den Büchern gemein hat und kann das daher aus der Warte auch nicht bewerten.
Aber auch so fand ich ihn nicht dolle. Gefühlt wie ein dunkles "die unendliche Geschichte".

Hätte man glaube ich viel mehr rausholen können. Schade.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ich fang morgen den letzten Teil an :biggrin:

Dann habe ich aber auch die Reihe so fast an einem Stück gelesen. Musste "Susannah" mal zur Seite legen und habe mal kurz nen Band vom Hexer eingelegt, weil ich mal was anderes brauchte :biggrin:
 

Metroplex

Well-Known Member
Den letzten letzten, oder den letzten der regulären Reihe?
Gibt ja noch das nachgeschobene Prequel da.

Buch 1 fand ich auch schlimm langweilig, hab danach fast ein Jahr gebraucht bis ich mich für den 2. Teil motivieren konnte.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich fand Band 1 eigentlich recht locker zu lesen, auch wenn die alte Übersetzung, die ich seinerzeit in der Hand hatte, etwas sperrig fand. Allein auf Grund des Umfangs ging das einfach sehr zügig. Die nachfolgenden Bände gingen dann auch schnell. Irgendwann im "letzten" Band Der Turm hab ich das Handtuch geworfen. War mir zu ausufernd, trat zu stark auf der Stelle. Möchte die Reihe aber natürlich irgendwann zu Ende lesen.
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Es gibt wohl vom ersten Band auch eine von Stephen King überarbeitete Variante, die aufgeräumter und klarer sein soll, gerade in Bezug auf die Entwicklung der Reihe.
Aber keine Ahnung ob die auch im deutschen erschienen ist.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Trotz niedriger Erwartungen hat mich der Film enttäuscht. Das ist eine stark gekürzte, vereinfachte, familienfreundliche Version eines epischen Werks, die mit 90 Minuten einfach zu kurz ist. Es wurden nur ein paar Elemente aus der Buchreihe genommen und zusammengewürfelt, aber selbst dafür reicht die Laufzeit des Films nicht aus und es wird alles nur angerissen und schnell abgearbeitet. Die Charaktere bleiben blass, es entsteht keine Atmosphäre, es wird viel Potenzial verschenkt (z.B. als Roland in unserer Welt ist, scheint er sich gar nicht besonders zu wundern, dabei müssten hier einige lustige/kuriose Situationen entstehen). Idris Elba spielt seine Rolle recht gut, aber McConaughey wirkte auf mich sehr gelangweilt und der Junge lief nur mit offenem Mund durch die Gegend. Der Bösewicht ist uninteressant und stellenweise albern ("Hör auf zu atmen"), und wenn ich hier im Thread lese, dass die unterschiedlichen Welten für unterschiedliche Planeten gehalten werden, dann wurde die Funktion des Turms und der ganze Rest nicht so recht erklärt.
Egal ob ich den Film als Buchverfilmung oder als eigenständigen Film betrachte - gut ist er nicht. Er setzt zum Teil Vorwissen über die Reihe voraus, ändert aber gleichzeitig so viel, dass dieses Vorwissen nicht sehr aussagekräftig ist. Dieser Roland ist nicht der gleiche Roland wie im Buch, dieser Jake ist nicht der gleiche Jake und der Bösewicht ist auch nicht derselbe. Zudem ist auch der Turm selbst ganz anders
Im Film hält er ja irgendwelche Ungeheuer davon ab, in unsere Welt zu gelangen, während er in den Büchern die Achse des gesamten Multiversums ist.
Also wenn z.B. Beckham Fragen stellt, sollten wir es nicht mit unserem Bücherwissen erklären, sonst wird es hier zu verwirrend :hae:
 
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