Brotherhood - Jason Isaacs

Presko

Don Quijote des Forums
[url]http://img35.imageshack.us/img35/811/brotherhoodseason3.jpg[/URL]

Brotherhood

Cast
Jason Isaacs (Michael Caffee)
Jason Clark (Tommy Caffee)
Annabeth Gish (Eileen Caffee)
Fionnula Flanagan (Rose Caffee)
Kevin Chapman (Freddi Cork)


Story
Die Geschichte bei Brotherhood dreht sich um die irische Nachbarschaft the Hill und die Familie Caffee.
Tommy Caffee ist ein aufstrebender Politiker, der sich vor allem das Wohlergehen seiner Nachbarschaft im Sinn hat.
Er hat eine Familie nach aussen vorbildliche Familie, die allerdings innerlich zunehmdend auseinanderbröckelt. Seine Frau fühlt sich vernachlässigt, hat eine Affäre und gerät mehr und mehr in Drogenprobleme und seine älteste Tochter kommt in die Pubertät.
Immer wieder muss Tommy zwischen der Politik, Gewerkschaften, seiner Nachbarschaft und insbesondere dem Kleingangster Freddie Cork verhandeln und dabei gerät er immer mehr an den Rand der Legalität.

Dann kehrt zu allem an auch noch sein Bruder Michael zurück. Vor Jahren war er einfach vom Erdboden verschwunden und das war Tommy auch recht so. Denn Michael ist ein Gangster und hatte viel Schmutz an den Händen und obwohl Michael verspricht, jetzt alles anders zu machen, beginnt er sogleich damit, sich in der Unterwelt von "the hill" wieder zu etablieren und legt sich dafür mit Freddie Cork an.

In diesem Spannungsbogen bewegt sich die Serie, getragen von einer äusserst atmosphärischen Inszenierung und fantastischen Darstellern, allen voran Jason Issacs, wegen dem ich überhaupt auf die Serie aufmerksam geworden bin.
Die Serie macht es einem allerdings nicht ganz leicht, denn es gibt keine wirkliche Sympathie- oder Identifikationsfigur. Tommy ist nicht besonders sympathisch und Michael ist zwar irgendwie saucool, aber auch ein extrem kranker und brutaler Typ, der jeden eiskalt ausknipst, der ihm im Weg steht.

Im Moment bin ich etwa bei Mitte der ersten Staffel angelangt und bin gespannt, wie sich das alles noch entwickelt.

ein paar Bilder der Serie
[url]http://img188.imageshack.us/img188/2697/081102tvhbrotherhood.jpg[/URL]

[url]http://img33.imageshack.us/img33/9611/2143259.jpg[/URL]

[url]http://img33.imageshack.us/img33/7677/lb1119people111908t4cav.jpg[/URL]
 

Presko

Don Quijote des Forums
so, hab jetzt die ersten zwei Staffeln gesehen und geb mal mein Fazit ab.

Die Serie könnte man eigentlich als eine Mischung aus Nip/Tuck, Sopranos und 6 feet under beschreiben. Also so diese typisch aufgekommenen zynischen tragikomischen Serien, welche die amerikanische Gesellschaft meist mit einer gewissen Kühlheit recht satirisch betrachten.

Es gibt drei wirklich dominante Ebenen in der Serie. Da ist mal die Politik, in der sich vor allem Tommy bewegt und sich immer wieder entscheiden muss, wie weit er für seine Karriere gehen will.

Die zweite Ebene wird von Michael bestimmt. Das ist der Gangsterplot. Michael ist in der Durchführung seiner Jobs knallhart und macht auch nicht davor halt, frühere Verbündete knallhart aus dem Weg zu räumen. Doch da kommen dann auch immer wieder irgendwelche Gegenparteien ins Spiel, vor allem natürlich Freddie Cork, welcher der eigentlich Boss von "the Hills" ist, für den Michael offziell auch arbeitet, wobei es klar ist, dass sowohl Freddie wie auch Michael nur auf den geeigneten Moment warten, einander aus dem Weg zu räumen.

In der dritten Ebene geht es um die Familie und Beziehungen. Familie ist eigentlich das zentrale Element um das sich in Brotherhood alles kreist. Natürlich v.a. auch die titelgebende Beziehung zwischen Tommy und Michael. Während Tommy Michael am liebsten aus dem Weg haben will, weil dieser seine politische Karriere gefährdet, versucht Michael seinen Bruder wieder für sich zu gewinnen und will ihn möglichst beschützen.
Eine weitere wichtige Hauptfigur ist die Mutter der beiden, welche mich häufig zu Tode genervt hat. Sie ist die Dame, welche immer wieder dafür kämpft, dass die familiären Banden nicht zerrissen werden und immer darum bemüht ist, sich bei ihren Söhnen wichtig zu machen.

Die Serie ist äusserst komplex geschrieben, mit vielen Figuren, Haupt- und Nebencharakteren. Die Schauspieler/innen machen ihre Sache durch die Bank grossartig und auch die Inszenierung bewegt sich auf absolutem Topniveau.
Trotzdem konnte mich die Serie nicht so begeisternt, als dass ich mich sofort auf die dritte Season gestürzt hätte. In erster Linie ist einfach alles schon mal dagewesen. Wie erwähnt ist dieser Stil Serie einfach inzwischen mit den anfangs erwähnten Serien ausgiebig bedient. Brotherhood bietet mir da zu wenig eigenes.
Da sind die typischen Eheprobleme zwischen Tommy und Eileen, die Alkoholprobleme von Tommys Freund etc. Und auch der politische Teil wurde bereits in the wire komplexer und bissiger behandelt.

In beiden Staffeln brauchte es zudem in meinen Augen auch immer etwa 4-5 Episoden Zeit bis es richtig packend wurde. Das grosse Problem ist eben auch, dass man sich mit keiner der vielen Figuren wirklich identifizieren kann.
Wenigstens in der zweiten Staffel bekommt dann der abgewrackte Cop Decko mehr Präsenz, aus ihm wird ein Sympathieträger mit dem man endlich richtig mitfiebern und mitleiden kann. Das Ende der zweiten Staffel hingegen ist dann eine grosse Enttäuschung, weil sich eigentlich nichts entscheidet - nur andeutet, dass es in der dritten zu einem richtigen Fight zwischen Freddie und Michael kommen wird.
Trotzdem gibt es einige echte Highlightepisoden. In der ersten Staffel ist es eine der letzten Episoden, wo ein Busunfall für unheimlich viel Tragik sorgt, in der zweiten Staffel kommt mir da spontan der Auftritt eines Profikillers in den Sinn, den Quentin Tarantino nicht besser hätte schreiben können.

Trotzdem, für Fans von Serien wie Nip/Tuck, Six feet under, the wire, Sopranos und ähnlichem, die v.a. auch nicht genug davon bekommen, würde ich einen Blick wenigstens empfehlen. Denn ohne Frage, die Inszenierung, Ausstattung und die der Cast sind absolut erstklassig.
Von mir gibt es insgesamt zwischen 6 oder 7/10 Punkten, darunter geht eigentlich keine Episode, wobei es auch ohne Frage Episoden gibt die einzeln 10/10 betrachtet erreichen würden.
 
Oben