Black Swan ~ Portman [Kritik]

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Naja, Horror definiert sich ja nicht durch Schockmomente, von denen es schon den ein oder anderen gibt. Aber der Film fährt da größtenteils eher die subtile Schiene und bricht dann desöfteren ihn Schocks oder die Bodyhorrorszenen aus, aber es ist kein purer Horrorthriller.
 
V

Vegeta

Guest
Danke für die schnelle Antwort :super:

Ich denke Gonzo hat wohl Recht - wollte nur nachfragen da ich gelesen habe das es ein Horrorthriller ist und mir sowas allgemein gefällt. Kino ist wohl zu riskant - dann wohl eher 172 Hours :wink:
 

blacksun

Keyser Soze
Original von TheGreatGonzo
Naja, Horror definiert sich ja nicht durch Schockmomente, von denen es schon den ein oder anderen gibt. Aber der Film fährt da größtenteils eher die subtile Schiene und bricht dann desöfteren ihn Schocks oder die Bodyhorrorszenen aus, aber es ist kein purer Horrorthriller.

Ja, das ist klar.Trotzdem war es nicht so, dass ich gabannt im Sessel saß und mir die Fingernägel abgekaut habe.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Also wer Black Swan bis auf die zwei Minuten da erotisch findet... ich weiß nicht. Bisschen sehr finster, stimmungskillend und sexlos für Erotik, oder?
 

blacksun

Keyser Soze
Original von Jay
Also wer Black Swan bis auf die zwei Minuten da erotisch findet... ich weiß nicht. Bisschen sehr finster, stimmungskillend und sexlos für Erotik, oder?

also sehr erotisch wars wirklich nicht.
Vielleicht etwas die Selbstbefriedigungsszene, aber selbst die verkommt durch den Anblick der Mutter zur Lachnummer.
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Gestern gesehen. Hab ehrlich gesagt mehr erwartet, nach all der positiven Resonanz ging ich am Ende irgendwie doch etwas geknickt raus. Schauspielerisch definitiv weltklasse, Portman, Cassel und Kunis sind allesamt wirklich super. Wünsche Portman auch unheimlich den Oscar und drück beide Daumen dass sie den kriegt.

Der Film selber ist allerdings leider etwas komisch. Auf der einen Seite handwerklich perfekt, aber auf der anderen für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Teilweise dachte ich ich sitz in 'nem Horrorfilm, so oft wie ich mich erschrocken hab.. :biggrin: (Seh auch dass das hier schon öfters angesprochen wurde) Aber das soll nicht mal das Problem sein, auch der ganze Surrealismus kam mir manchmal etwas merkwürdig vor, irgendwie, deplaziert. Ich weiß nicht, insgesamt hat mir The Wrestler vom Gefühl her deutlich mehr zugesagt. Dabei kann ich mit beiden Sportarten, also Wrestling und Ballet, wirklich so gar nichts anfangen.

Selbst die Musik fand ich nebenbei erwähnt auch nicht so gut, das liegt aber daran dass ich diese gesamte Art und Richtung allgemein nicht besonders mag. Für den Film sicher mehr als zutreffend, sagt's mir leider gar nicht zu. Achja:

Vor allem ist mir der Aufbau im Vergleich zu The Wrestler viel zu ähnlich. Klar, das eine ist mehr ein Thriller und das andere ist mehr ein Drama, aber letzendlich kämpfen in beiden Filmen die Hauptprotagonisten für ihre Sportart und ihre Leidenschaft und am Schluss haben wir ebenfalls in beiden Filmen dasselbe offene Ende. Sie haben ihr Ziel erreicht, aber zu welchen Preis?

Dennoch natürlich ein guter, solider Thriller, mit spannender Story und wie gesagt klassen Schauspielern. Auch Kameratechnisch war's astrein, frag mich wie sie da einige der Shots vor den Spiegeln gemacht haben.

Würd momentan also sagen so um die 7/10 Punkte! :bye:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Falls sich wer dafür interessiert, was man beim Film alles für Effektarbeit leisten musste, bzw. ein bisschen was von dem, sollte sich das anschauen. Es wird auch gezeigt, wie man das mit den Spiegeln gedreht hat. Spoilert aber kräftig, also nicht anschauen, wenn man den Film noch nicht gesehen hat.

Visual Effects Reel
 

Joel.Barish

dank AF
Noch mal an alle, die das Ende schwach, vorhersehbar oder zu ähnlich wie bei "The Wrestler" finden:

Keine Ahnung, warum ich mich dazu berufen fühle. Vielleicht weil ich den Film mag und gerne hätte, dass, wenn er schon schlecht gefunden bzw. kritisiert wird, dann bitte aus den "richtigen" Gründen. :ugly: Klingt komisch, ist in meinen Augen aber so. Um das direkt im Vorfeld noch mal zu betonen: Jeder hat das Recht alles und jeden im Film irgendwie schlecht zu finden. Mit einer passenden Begründung - von mir aus! Ich finde aber auch, dass es ein wenig unfair und ungenau ist, Dinge zu kritisieren, die offensichtlich genau so gewollt sind. Das betrifft...
... die angebliche Vorhersehbarkeit des Films. Ich habe das weiter oben auch schon mal beschrieben, aber "Black Swan" ist nach meinem Verständnis kein Film, der mit dem Ende primär überraschen will. Wenn Nina in ihrer Kabine erst ihre Doppelgängerin, dann Lily tötet, ehe sich herausstellt, dass sie sich selbst angestochen hat, dann ist das natürlich schon eine Art Twist, aber der Tod Ninas am Ende ist, wie ich finde, kein Geheimnis. Die Schwanensee-Geschichte gibt es vor. Die kann man vorher kennen oder man hört an den zwei, drei Stellen mal richtig hin, wenn das betont wird. Das ist kein Fehler des Drehbuchs, Dinge zu offensichtlich gemacht zu haben, sondern nur konsequent. Und die Konsequenz ist es auch, die das Ende so spannend und gelungen macht. Sobald klar ist, dass Nina sämtliche Facetten des Schwans durchlebt, ist auch das Element des Todes im Film gefestigt.
Deswegen ist das "Black Swan" Ende auch kein emotionaler Schlag wie bei "The Wrestler". Es scheint gleich und die Parallelen zwischen den Filmen sind so wichtig wie unübersehbar, aber das Ende unterscheidet sich im Detail ganz klar. Es ist eben nicht dasselbe, z.B. @niGGo. Da wir den gesamten Film über bei Nina und teilweise auch in Ninas Kopf verbracht haben, ist das Ende auch eindeutig positiv zu sehen, von ihrem Standpunkt aus. Randy "The Ram" war verlassen, na ja, fühlte sich verlassen und blickte seinem Tod voll Schmerz entgegen. Für Nina gehört der reale Tod mit zur Performance, zu ihrem Streben nach Perfektion. Das ist aus psychologischen Gründen interessant, weil es ganz nah bei der Figur ist. Um "Was mag wohl jetzt passieren?" Spannung oder dramatische emotionale Rührung wie bei "The Wrestler" geht es hier nur sekundär, wenn überhaupt.
Ich finde, das sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Ändert vielleicht nichts an der Tatsache, dass das Wrestler Ende für den einen oder anderen intensiver und besser funktioniert hat, aber vielleicht gibt dies ja eine erhellende neue Sichtweise auf "Black Swan", die übrigens keinen Anspruch auf ultimative Richtigkeit erhebt. :wink:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
@Gonzo, sehr interessant. Mich faszinieren vor allem immer Spiegelaufnahmen, in denen die Kameras weggenommen werden.

@über mir
Ich denke dass sich Black Swan und The Wrestler in sofern ähneln, als dass es in beiden Filmen um geschundene, kaputte, tragische Persönlichkeiten geht, die an ihrem außergewöhnlichen Leid selbst Schuld tragen und auch daran, dass es scheinbar nur noch abwärts geht, bzw., nur tragisch enden kann. Allerdings wählen Ram und Nina jeweils unterschiedliche Arten, mit ihrer Tragik umzugehen. Ich will nicht spoilen was mit Nina passiert, aber ich denke, dass Ram es wesentlich bewusster aufnimmt und bei ihm eine ganz andere Art von Akzeptanz aufkommt.

Nina ist ja richtig krank, in ihrer wirren Sicht der Dinge sieht sie den Tod als Glanzstück, als die Sahne auf ihrer erreichten Performance, weil es diese noch besser macht. Ram ist zwar nicht ganz helle, dafür aber bewusst bei der Sache und es ist eine gezielte Entscheidung mit Vernunft, es so enden zu lassen wie es denn endet. Bei ihm ist es auch etwas persönliches, weil er es zwar scheinend für seine Fans, insgeheim aber nur für sich macht. Nina macht es völlig losgelöst von sich selbst nur für die Kunst und damit nur unbewusst für sich selbst.

Interessant ist nun, dass diese beiden recht ähnlichen Geschichten von zwei unterschiedlichen Drehbuchautoren kommen. Man könnte glatt meinen, sie kämen von demselben. Stellt euch mal vor, er setzt das thematisch fort und inszeniert seinen Wolverine auch so, dass er stilistisch, thematisch und in seinen Motiven zu BS und TW passen würde...

edit: überarbeitet weil Rechtschreibsuppe!
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Jay
[...]Interessant ist nun, dass diese beiden recht ähnlichen Geschichten von zwei unterschiedlichen Drehbuchautoren kommen. Man könnte glatt meinen, sie kämen von demselben.[...]
Na ja, indirekt tun sie das auch. Aronofsky wollte vor 10 Jahren schon einen Film über eine psychisch labile Ballerina machen und plante auch einen Film, in der es parallel um eine Ballerina und einen Wrestler geht. Habe ich ja auch in meiner Kritik geschrieben. Dass Aronofsky hier jetzt keinen Autoren-Credit hat, überrascht etwas, aber du kannst davon ausgehen, dass er maßgeblich an der Story beteiligt war. Immerhin hat einer der drei Autoren, Mark Heyman, schon bei "The Fountain" und "The Wrestler" mit Aronofsky zusammen gearbeitet. Jedenfalls haben Portman und Aronofsky mehrfach betont, dass sie schon vor 10 Jahren über ein sehr ähnliches Ballett-Projekt gesprochen haben.

Und "Wrestler" und "Black Swan" ähneln sich sehr stark, nicht nur weil es um exzessive Sportler geht. Das ist ja auch beabsichtigt. Nicht beabsichtigt war, wie ich finde,...
dass das "Black Swan" Ende primär emotional und bitter wirkt, sondern quasi als Antithese zu Randy wirkt und durch die Parallelität noch gewinnt. Wie gesagt, ein Twist oder sonstwie etwas Unerwartetes war nicht die Intention der Autoren oder von Aronofsky. Da bin ich mir sehr sicher.
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Hmm, interessante Sicht auf beide Filme, aber ich sehe das anders. The Wrestler und BS würde ich bestenfalls durch Aronofskys Stil miteinander in Verbindung bringen (siehe Kritik), inhaltlich sind das zwei völlig verschiedene Filme.

Der "Sport" ist in BS doch garnicht wichtig. Und Randy mit Nina zu vergleichen funktioniert nur bildlich, menschlich trennen beide Welten. Ich würde Nina nichtmal eine Persönlichkeit nennen, weil sie einfach keine hat. Das ist ja das interessante an ihrer Figur. Oder anders gesagt, Randy hat ein Bewusstsein, Nina nicht.

@Black Swan Finale: Da hat Joel schon Recht, der Ausgang der Geschichte war in gewisser Weise offensichtlich, wichtiger war imho der Weg dahin.
 

CC 2

New Member
So, hab den Film heute nachmittag auch endlich mal gesehen:
Und ich fand ihn wirklich sehr gut! Klasse Film zu wunderbarer Musik. :super:
Ich denke ich würde 8,5/10 geben.

Was das Ende angeht:
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie stirbt... Erstens mal hatte sie die Wunde ja schon recht lange, ohne dass sich irgendwelche Schwächeerscheinungen gezeigt haben.
Aber vorallem: Ich glaube eher, dass sie symbolisch als "weißer Schwan" stirbt. Sie beendet damit quasi endgültig ihr bisheriges Dasein, ihre Unsicherheit, ihren Perfektionismus, etc. und wird "erwachsen". Sie hat gelernt auch die anderen Seiten des Lebens (zunächst eben durch die vom schwarzen Schwan verkörperten Charakterzüge: das Impulsive, Destruktive, Spontane) zu leben. Im Stück wird sie am Ende dann zwar nicht mehr zum schwarzen Schwan, allerdings sehe ich das eher so, dass sie sich auch nicht vollständig in diesen verwandelt, sondern sich komplett löst.
Durch ihre Wandlung zum schwarzen Schwan lernt sie sozusagen erstmals andere Seiten des Lebens kennen und schafft es so sich neuem zu öffnen und aus ihrer bisherigen Gefangenschaft zu befreien.
 

reeners

New Member
So, hab den Film heute nachmittag auch endlich mal gesehen: Und ich fand ihn wirklich sehr gut! Klasse Film zu wunderbarer Musik. super Ich denke ich würde 8,5/10 geben.

Ich hab den Film auch erst gestern gesehen und muss dir zustimmen was die Punkte und die Musik angeht. Ich fand die Musik fabelhaft!

Was deine Theorie angeht würde ich meinen, dass du irgendwie recht hast. Man kann es sicherlich auch so sehen. Obwohl das "offensichtliche" Ende ist es dann doch nicht, du hast da schon einiges hinein interpretiert. Finde ich aber gut. So oder so finde ich, dass Black Swan einen Oscar verdient hat. Ich hoffe schwer, dass sie mehrere bekommen! Abwarten 2 Wochen muss wir ungefähr noch warten dann wissen wir es.
 

CC 2

New Member
Ja, ich fände das auch absolut verdient - fand den Film deutlich besser als The Social Network. Die anderen Favoriten sind hier ja leider noch nicht angelaufen...

Was das Ende angeht: Hast recht, das ist natürlich nicht eindeutig, aber ich fände es zumindest eine stimmige Möglichkeit...
 

Puni

Well-Known Member
Komme gerade aus dem Kino und muss den erstmal noch verdauen. Auf jeden Fall sehr krass und intensiv inszeniert - ein Kubrick hätte es nicht besser hingekriegt.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Und ich frage mich, warum du so bizarre Zusammenhänge aus dem Ärmel schüttelst, die nicht wirklich Sinn machen. :wink: Selbst wenn der Film einen Effekt auf Ballett hätte, wäre er wohl kaum jetzt sofort zu bemerken und erklär mir mal, wie du es überhaupt registrieren würdest. Und warum zum Teufel, sollte der Film solch einen Einfluss haben?
 

Puni

Well-Known Member
Hast du den Film überhaupt gesehen? Und welche Frauen machen heutzutage noch Ballett? Der profssionelle Sport ist doch eine völlige Nischensportart, oder irre ich mich da? Trotzdem wieder eine totale Verallgemeinerung von dir, da kannst du auch nach jedem Film, wo jemand bei einem Autounfall stirbt fragen, wieso man da noch Auto fahren kann. Oder nach jedem Kindstod, wie man noch Kinder gebähren kann. Nach jedem Ehebruch im Film, wie man da noch heiraten kann. Wie kommst du dauernd auf so einen Unfug? :gruebel:
 

McKenzie

Unchained
Original von Punisher
Trotzdem wieder eine totale Verallgemeinerung von dir, da kannst du auch nach jedem Film, wo jemand bei einem Autounfall stirbt fragen, wieso man da noch Auto fahren kann. Oder nach jedem Kindstod, wie man noch Kinder gebähren kann. Nach jedem Ehebruch im Film, wie man da noch heiraten kann. Wie kommst du dauernd auf so einen Unfug? :gruebel:
Öh, also manchmal fragt man sich sowas schon nach einem Film, bei mir ist das schon vorgekommen, wenn die Thematik mich irgendwie getroffen hat. Aber Ballett hat mich schon immer kalt gelassen, also da keine Gefahr :ugly:
 
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