The Lovely Bones - In meinem Himmel [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
Hm... dann will ich die ersten 5 Minuten erst recht nicht vorher schon sehen, wenn man nicht dem Buch folgt, dann ist es nämlich nochmal spannender, wie das denn letztendlich wird.
Ich frage mich aber, mit was die am Anfang ihre Zeit verplempern, wenn nicht mit Szenen aus dem Buch. Habe eh schon Angst, dass zu viele tolle Sachen fehlen.
 

Joel.Barish

dank AF
Argh, hätte ich vielleicht deutlicher sagen müssen, dass dieses "ich frage mich..." nur ein Ausdruck von Überlegungen war, denn wie ich im Satz davor sagte, will ich mich von etwas Neuem gerne überraschen lassen. Kann also nicht sagen, dass ich das jetzt unbedingt lesen wollte, Neo. Aber wie gesagt, hätte ich vielleicht deutlicher sagen sollen und gesehen habe ich es durch die kurze Beschreibung ja jetzt auch nicht. :wink:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Original von Joel.Barish
Okay... :biggrin: Gut für dich und gut für mich. Aber da sieht mans mal, das hätte ich Jackson zugetraut.

Mensch, da biste ja dann wirklich sehr pessmisitsch.
Ich war ja auch schon euphorischer als ich es jetzt bin, aber so vollkommen überzeugt bin ich auch noch nicht, dass er den Film komplett in den Sand gesetzt hat.
 

Joel.Barish

dank AF
Neo, ich würde meine Erwartungshaltung dem Film gegenüber nicht unbedingt als pessimistisch bezeichnen. Dass ich Jackson alles zutraue gründet eher aus der eher egoistisch motivierten Angst heraus, dass ich ein mehr als positiv empfundenes Buch in einer schlechten Filmadaption wiederfinden könnte. Bei "Watchmen" deutete alles auf eine 1:1 Umsetzung mit großen Änderungen erst im Finale. Hier gefiel mir schon die Ankündigung eines 100 Millionen $ Budgets nicht und der Trailer bestätigte meine Befürchtungen. Jackson hat sich dem Buch scheinbar recht befreit genähert und daher traue ich ihm eine Menge zu, was er dem Film hinzudichtet oder daraus macht. Ich hoffe eigentlich nur zwei Dinge, nämlich 1.) dass Jacksons Ansätze funktionieren und 2.) dass ich mich halbwegs von der Erwartung lösen kann, das Buch in einer adäquaten Form als Film zu sehen zu bekommen. Punkt 2 hängt stark davon ab, wie sehr Punkt 1 Erfolg hat. :wink:
 

gimli

Elbenfreund
So, komme gerade aus dem Kino, bin aber doch schwer enttäuscht. Das Buch kenne ich zwar nicht, aber in Filmform hat es mir jedenfalls nicht gefallen.
Dies liegt vor allem daran, dass ich weder mit der Geschichte, noch mit den einzelnen Charakteren wirklich warm wurde. Insbesondere die Verbindung zwischen Himmel und Erde fand ich dabei nie wirklich toll und insbesondere bei den Himmelszenen hatte ich immer das Gefühl, dass Jackson einfach nur protzen wollte. Das dreht sich da tausendmal und sie wechseln den Ort innerhalb einer Minute mehrmals, ohne dass es wirklich nötig wäre. Schick sah es aus, aber teilweise auch relativ kitschig.
Kitschig ist in diesem Film eigentlich vieles und insbesondere in der zweiten Hälfte übertreibt es Jackson damit kräftig. Ein gesundes Maß davon ist ja durchaus wünschenswert, aber irgendwann ist selbst mir das zu viel.
Spannung kam während des Films dann auch nicht viel auf, was wohl auch damit zusammenhängt, dass man den Mörder die ganze Zeit über kennt (was ja auch im Buch so ist). Dann hätte man das aber nicht so in die Länge ziehen müssen, da insbesondere in der zweiten Hälfte viel Füllmaterial dabei ist. Ansonsten fand ich aber auch noch doof
wie der Mörder am Ende selbst zu Tode kam. Das war einfach nur unfreiwillig komisch. Die Kussszene mit Susi und ihrem ehemaligen Schulfreund davor war aber auch zum wegrennen.
Schauspielerisch geht der Film aber sicherlich in Ordnung. Einzig Susan Sarandon fand ich irgendwie etwas übertrieben, aber naja und Stanley Tucci erinnerte mich irgendwie an den Kick-Ass-Nicolas-Cage. Schauspielerisch war das aber gut.
Musikalisch fand ich die Klaviermusik immer ganz gut, während die Songs manchmal ganz schön deplaziert wirkt.
Naja, insgesamt hoffe ich einfach mal, dass sich Jackson demnächst mal wieder ein Projekt wählt, welches besser zu ihm passt. Mit Heavenly Creatures hatte er zwar eigentlich schon gezeigt, dass ihm auch Dramen taugen, aber hier hat er sich doch ziemlich verrannt.

4/10
 

Silberschnatz

New Member
Peter Jacksons neustes Experiment kam bei uns Montag in der Sneak.. Krass, wie die Meinungen auseinandergehen: Ein Kumpel fand den total mies, kitschig und unglaubwürdig und hätte 2/10 Punkten vergeben, eine Freundin hat den Roman gelesen und spricht von einer umwerfend gemachten Filmumsetzung (9/10)!

Ich persönlich bin ebenfalls positiv angetan und bezeuge dem Thriller-Drama solide Spannung, sehenswerte Optik, einen größtenteils klangvollen Soundtrack und nette Genre-Seitenhiebe, auch wenn ich meine Erwartungen ziemlich zurückgeschraubt habe. Mit žKing Kong oder gar žHerr der Ringe hat žIn meinem Himmel nichts am Hut - dennoch erkennt man Jacksons Handschrift, vor allem in den Szenen der atemberaubenden Zwischenwelt. Diese faszinierte mich besonders durch ihre Surrealität, auch durch diesen schnellen Szenenwechsel, und gefiel mir insgesamt vom Flair und dank der Abwechslung besser als das 'Kabinettinnere' des Dr. Panassus. :wink:

Zur negativen Seite: Inhaltlich und auf der Logikschiene lässt man den wissbegierigen Zuschauer einige Male im Stich und auch manche Charaktere sind ziemlich blass geraten.

Diese Ruth wird einem als schwarzhaarige sinnlos-mystische Frau vorgesetzt, die halt irgendeinen Draht mit den Toten besitzt und letztendlich doch keine außerordentlich überraschende Rolle,
sondern nur das Medium für eine irgendwie dämliche Schlussszene einnimmt.. Stimmt, dieser Kuss am Ende ist etwas albern - hatte eine Sekunde lang sogar befürchtet, Susie wäre DADURCH tatsächlich wieder am Leben gewesen. Bloß gut, dass es nicht so in den unrealitischen Kitsch geht.

Holly, das ebenfalls tote Mädchen, kam mir als Figur auch total uninteressant vor, da man nahezu nichts über sie erfährt..

Der erste Teil des Films hatte zudem seine Längen, und besonders glaubwürdig ist die Story mit der schnell mal gebauten Kammer unterm Feld, dem jahrelang nicht gefassten Mörder und seinem wasserdichten Alibi, das er gar nicht hat, auch nicht. Was den Film in meinen Augen rettet, sind neben der schicken Optik, die sich auch durch den Retro-Look der 70er Jahre bemerkbar macht, diese kleinen selbstironischen Pointen - z.B. die (scheinbar) offene Tür oder dieser total übertriebene Psycho-Mörder, wie er andauernd an seiner Haustür oder am Waldrand steht. :squint: Herrlich. Auch die Szene mit dem blutigen Waschenbecken ist durchdringend. Und der Film bleibt hängen, bei mir zumindest... Er hinterlässt einen Eindruck.

Fazit: Bedrückendes Thriller-Drama mit hübscher Inszenierung, aber zahlreichen inhaltlichen Macken und halbgaren Figuren.
7/10 Flaschenschiffe
 

Joel.Barish

dank AF
@Silberschnatz
Hab nur deinen ersten Absatz gelesen, weil ich mich, als Fan des Buches, nun so kurz vor meinem Kinobesuch nicht noch beeinflussen lassen will. Wie findet denn deine Bekannte das Buch? Denn wenn sie ebenfalls als Fan der Vorlage so begeistert war, habe ich doch wieder etwas mehr Hoffnung.
 

Silberschnatz

New Member
@Joel: Jep, der Roman ist eines ihrer liebsten Bücher und sie war ziemlich angetan.. Fand halt auch, dass die Rollen von Ruth und Ray ziemlich untergehen, da bietet die Vorlage wohl mehr Details. Ansonsten seien die Darsteller top, gerade die Großmutter. Eine andere Sneakgängerin (wir waren 21 Leute..), die das Buch ebenfalls gelesen hatte, war weniger begeistert. Ist aber ein Film, den man sich durchaus im Kino anschauen kann. :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Tja, nun war ich gestern im Kino und mit etwas Glück könnt ihr noch heute die Kritik dazu lesen. Erst wollte ich gestern Abend noch was schreiben, aber ich habe mich dann gebremst. Da war ich auf einem schmalen Grad zwischen Wut und Enttäuschung. Heute bin ich etwas gefasster.

Die Bekannte von Silberschnatz, die als Fan des Buches so begeistert war, kann ich um ihr positives Kinoerlebnis nur beneiden. Muss da größtenteils eher gimli zustimmen. Ich habe den Kinobesuch sicherlich nicht bereut, aber das Ergebnis war einfach echt dürftig. Und aus so bescheuerten Gründen. Aber dazu mehr in der Kritik.
 

delta

Ghost in the Wire
Ich freu mich scohn auf deine Kritik, Joel. Im Moment bin ich sehr unsicher, ob ich als Buch-unkundiger da reingehen soll - aber so wie du schreibst, wohl gerade deshalb :gruebel:
 
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