Rock am Ring / Wacken etc - der Helga Festival Thread

Dr.Faustus

Well-Known Member
Ich glaube nicht mal, dass die Rockbands ausgestorben sind/aussterben. Man muss bloss junge Bands auch als solche anerkennen und wertschätzen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Es gibt neue große Rockbands. Arcade Fire sind in den USA riesig. Kaum eine Band verkauft in England so viele Alben und füllt so große Hallen wie Muse.
So groß wie die Bands der 70er bis 90er ist aber keine von Ihnen. Das liegt daran, dass Rockmusik, um es mit dem Begriff mal zusammenzufassen, immer mehr Nischenmusik wird. Klar, es ist immer noch groß und vor allem die älteren Bands veranstalten Touren wie kaum jemand sonst aber es geht zurück. Rock ist bei einem Großteil der Jugend nicht mehr angesagt. Und die Jugend ist es, die neue Bands gründet.
Nicht umsonst hat Linkin Park als fast einzige Band der damaligen New Metal-Welle überlebt. Die waren damals schon recht poppig und sind es heute umso mehr. Bzw. haben sie sich sehr auf Hip Hop und elektronische Musik konzentriert und besitzen gerade deshalb bei der Jugend noch Relevanz.
Außerdem spaltet sich die Rockgemeinde auch immer mehr auf. Früher war alles rebellisch und irgendwie cool. Heute will ein Linkin Park Fan nichts von der Speedmetal Band nebenan wissen. Und die Harcore Punker die sich im Zelt die neuste Underground Oi-Kapelle ansehen, wollen mit den Sell-out Green Day von der Hauptstage nichts zutun haben.
Die Girlies, die zum ersten Mal bei Rock am Ring sind, gehen zu den Beginnern und dann zu Kraftklub weil sie das aus dem Radio kennen. Die Opas von ACDC können sich aber andere angucken.
Das ist überspitzt und sicher gibt es überall Leute mit breitem Musiksachverstand aber insgesammt kann man beobachten, das die Nische Rockmusik immer "nischiger" wird.
Zum Teil sind die Rocker auch selber Schuld, da es überall noch immer tolle neue Bands gibt. Da sie aber im Radio und in den Charts nicht stattfinden, muss man sich schon für die MAterie interessieren und auf die Suche gehen. Bestes Beispiel sind einige Freunde von mit. Beschweren sich, dass es keine guten neuen Bands gibt, hören aber fast ausschließlich die alten Sachen der Toten Hosen und von Metallica. Und wehe ich mache auf einer Party mal etwas Neues an.
Insgesammt hat die laute Gitarrenmusik aber einen zu großen Einfluss auf den ganzen Erdball gehabt als das ihr in 50 Jahren ein kleines Dasein wie dem Jazz oder dem Bluegrass heute, vergönnt sein könnte. Auch werden neue große Bands kommen, wie sie es ja auch jetzt immer wieder gibt. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist aber vorbei.
 

Deathrider

The Dude
Szenen können sich durchaus auch gesundschrumpfen. Und wenn es eine Szene gibt, die sich am Rand eigentlich ganz wohl fühlt, dann ist es die Rock- und Metalszene. Gibt natürlich keiner zu, denn das Beschweren über die Dominanz von elektronischer Musik und Kommerzpop, sowie jedweder Verunglimpfung gehört dazu. Wenn man in der Rock- und Metalszene nicht ein "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl hat, läuft was falsch. Grade in einem solchen Klima blühen Innovationen und neue, richtig gute Bands auf. Etwas neues suchen, finden, sich über den Fund freuen und dann darüber aufregen dass nicht viel lieber sowas im Radio läuft. That's the spirit.

Das sehen die Festival Veranstalter natürlich anders und locken mit allerlei Firlefanz (der mehr mit einem Jahrmarkt zu tun hat als mit einem Musikfestival) immer mehr Szenefremde Personen nach z.B. Wacken. Im Ernst... warum braucht ein Musikfestival ein Wrestlingzelt?

Dass die Leute in der Szene verbohrt sein können, ist durchaus wahr. Das war aber auch früher schon so. Stichwort Black Metal, aber das ist nochmal ein Thema für sich...
Aber klar, heute führt die Aufspaltung in Subgenres und deren Anhänger mehrheitlich dafür dass Bands kaum noch so groß werden, wie etwa in den 70ern. Die Frage ist: Brauchen wir das wirklich? Diese Diversifizierung ist doch grade der Schlüssel dafür, junge Leute zu begeistern (Stichwort Individualität). Auch grade die Retrowelle kommt gut an. Natürlich nicht in Europe-Dimensionen. Das ist klar. Ich finde es gar nicht schlecht dass die Zeiten vorbei sind.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich sehe das auch nicht negativ. Es gibt genauso viel gute Musik wie eh und je und gute Musik wird sich auch weiterhin durchsetzen. Ob das dann eher im kleinen Szene-Rahmen abspielt oder an der Spitze der Charts ist mir als Konsument egal wie nur was. Das Internet macht es sogar einfacher auch jederzeit auf Musik von eher kleinen Bands aller Herren Länder zuzugreifen. So einfach war es noch nie. Man muss halt nur suchen bzw. sich für die Sache wirklich interessieren.
Mein Text war mehr ein Feststellung und natürlich auf Jay's vorangegangenen Text über Festivals bezogen. Die werden noch einige Jahre auf der Retrowelle reiten. Zumindest was die großen Headliner angeht. Irgendwann werden sie sich auch was die großen Acts angeht musikalisch anpassen oder schrumpfen.
Ich glaube sogar dass das ein oder andere riesen Festival aus dem "immer größer/ immer teuer" Kreislauf nicht ausbrechen kann und platzen könnte.
Ich persönlich mag alle Arten von Festivals. Sowohl die kleinen, intimen als auch die großen mit Riesenrad, Wrestlingzelt und Freizeitpark Charakter.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Deathrider schrieb:
Szenen können sich durchaus auch gesundschrumpfen. Und wenn es eine Szene gibt, die sich am Rand eigentlich ganz wohl fühlt, dann ist es die Rock- und Metalszene. Gibt natürlich keiner zu, denn das Beschweren über die Dominanz von elektronischer Musik und Kommerzpop, sowie jedweder Verunglimpfung gehört dazu. Wenn man in der Rock- und Metalszene nicht ein "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl hat, läuft was falsch. Grade in einem solchen Klima blühen Innovationen und neue, richtig gute Bands auf. Etwas neues suchen, finden, sich über den Fund freuen und dann darüber aufregen dass nicht viel lieber sowas im Radio läuft. That's the spirit.
Ich sehe es so, dass zumindest die Metalszene zwar durchaus und aus nachvollziehbaren Gründen am Rande der Gesellschaft sitzt, in der Szene selbst aber die gleichen Kommerzpraktiken gepflegt werden, die man bspw. auch in der Pop Szene wiederfindet. Für mich gibt es da keine großen Unterschiede.

Deathrider schrieb:
Dass die Leute in der Szene verbohrt sein können, ist durchaus wahr. Das war aber auch früher schon so. Stichwort Black Metal, aber das ist nochmal ein Thema für sich...
Ja, man darf aber rückblickend durchaus sagen, die ganzen TRVE BM Puristen, die immer ausgeschimpft und belächelt wurde, hatten letztlich absolut recht!
Der ganze Glanz der Black Metal Szene ist schon lange komplett dahin. Es entwickelt sich zwar seit längerem etwas neues, aber das ist wirklich nur ein Funken dessen, was einmal war.
 

Deathrider

The Dude
Måbruk schrieb:
Deathrider schrieb:
Szenen können sich durchaus auch gesundschrumpfen. Und wenn es eine Szene gibt, die sich am Rand eigentlich ganz wohl fühlt, dann ist es die Rock- und Metalszene. Gibt natürlich keiner zu, denn das Beschweren über die Dominanz von elektronischer Musik und Kommerzpop, sowie jedweder Verunglimpfung gehört dazu. Wenn man in der Rock- und Metalszene nicht ein "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl hat, läuft was falsch. Grade in einem solchen Klima blühen Innovationen und neue, richtig gute Bands auf. Etwas neues suchen, finden, sich über den Fund freuen und dann darüber aufregen dass nicht viel lieber sowas im Radio läuft. That's the spirit.
Ich sehe es so, dass zumindest die Metalszene zwar durchaus und aus nachvollziehbaren Gründen am Rande der Gesellschaft sitzt, in der Szene selbst aber die gleichen Kommerzpraktiken gepflegt werden, die man bspw. auch in der Pop Szene wiederfindet. Für mich gibt es da keine großen Unterschiede.
Welche meinst Du damit genau?

Måbruk schrieb:
Deathrider schrieb:
Dass die Leute in der Szene verbohrt sein können, ist durchaus wahr. Das war aber auch früher schon so. Stichwort Black Metal, aber das ist nochmal ein Thema für sich...
Ja, man darf aber rückblickend durchaus sagen, die ganzen TRVE BM Puristen, die immer ausgeschimpft und belächelt wurde, hatten letztlich absolut recht!
Auch da hätte ich gern eine spezifischere Antwort. Bzgl. was hatten die BM-Hardcorefans recht? Die haben ja viel gesagt, wenn der Tag lang war. Meistens sagten sie aber nur "das erste Album war's beste, der Rest ist Schrott"... egal bei welcher Band. :clap:

Måbruk schrieb:
Der ganze Glanz der Black Metal Szene ist schon lange komplett dahin. Es entwickelt sich zwar seit längerem etwas neues, aber das ist wirklich nur ein Funken dessen, was einmal war.
Sind wir noch bei BM oder meinst Du ein gänzlich neues Genre?

Nicht dass ich Dich auf's Glatteis führen will oder so. Ich bin bloß interessiert, aber Deine Aussagen sind in den interessanten Punkten so vage. Bin nebenbei auch nicht mehr so up to date was die Metal Szene angeht. Höre es noch extrem gerne und entdecke immer mal wieder neue Sachen die ich grandios finde (https://www.youtube.com/watch?v=BFGU0g1LA9I zum Beispiel), aber was die Gesellschaft angeht ziehe ich mittlerweile jene aus der Gothic-Szene vor. Da bleiben nähere Infos über momentane Stimmung und sowas ziemlich auf der Strecke.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Deathrider schrieb:
Ich sehe es so, dass zumindest die Metalszene zwar durchaus und aus nachvollziehbaren Gründen am Rande der Gesellschaft sitzt, in der Szene selbst aber die gleichen Kommerzpraktiken gepflegt werden, die man bspw. auch in der Pop Szene wiederfindet. Für mich gibt es da keine großen Unterschiede.
Welche meinst Du damit genau?
Ich würde die Frage gern an dich zurückgeben, worin unterscheidet sich eine Rock/Metalband der Marke Metallica, System of a Down, Hammerfall oder ganz beliebt, Dimmu Borgir im kommerziellen Marketing von der Mainstream Pop Szene? Die geben auch Interviews, Konzerte, haben unzählige Groupies, Facebook Seiten etc.
Ich meine woher kommt denn der Glaube in der Szene, die seien anders? Weil die sich anders kleiden? Weil die Musik in der Regel etwas härter ist, weil sie im Mainstream (TV, Radio etc.) kaum vorgeführt wird?
Ja, würde ich sagen!
Aber ich würde nicht sagen, dass die Musik generell besser ist und dass die Szene weniger kommerziell ist. Die meisten dieser Bands führen genau die gleichen komerziellen Marketingspraktiken durch, wie bspw. in der Pop Szene, nur halt nicht im Mainstream, sondern innerhalb ihrer Szenengrenzen.


Deathrider schrieb:
Ja, man darf aber rückblickend durchaus sagen, die ganzen TRVE BM Puristen, die immer ausgeschimpft und belächelt wurde, hatten letztlich absolut recht!
Auch da hätte ich gern eine spezifischere Antwort. Bzgl. was hatten die BM-Hardcorefans recht? Die haben ja viel gesagt, wenn der Tag lang war. Meistens sagten sie aber nur "das erste Album war's beste, der Rest ist Schrott"... egal bei welcher Band. :clap:
Die hatten vor allem recht damit, dass es den "True Black Metal" (oder egal wie man ihn nennt) tatsächlich gegeben hat! Viele haben gesagt, dass sei alles Humbug, aber wenn man heute und schon seit lange Zeit sieht, wie wenig Glanz und Intensität diese Musik und Szene noch hat, dann weiss man, wovon diese Leute die ganze Zeit über gesprochen haben.
Und sie hatten recht damit, dass es unzählige Drittbrettfahrer gab, die auf einen Trend aufgesprungen sind, vor allem die Kohle im Augenschein hatten und auf Dauer die Musik und damit die Szene kauptt machen. Auch damit hatten sie recht und mit vielen anderen Dingen.
Und wenn du dir die alten Alben von Darkthrone, Satyricon, auch Dimmu Borgir anhörst, ja, die waren alle deutlich besser, als alles was danach kam! Zumindest in Hinblick auf diesen besonderen Spirit, den die ganzen Kritiker einfach nie begriffen haben und deshalb über diese Leute hergezogen sind.
 

McKenzie

Unchained
Ich mag das hipsterig angehauchte "Nur das erste Album war gut" auch nicht, würde dafür aber behaupten, dass viele Bands mit dem 2. oder 3. Album peaken. Metallica - Master of Puppets, Slayer - Reign in Blood, Iron Maiden - Number of the Beast, Black Sabbath - Paranoid...Ist natürlich eher Richtlinine als fixe Regel, aber im Endeffekt hat die Band zu dem Zeitpunkt dann meist ihren Stil definiert und perfektioniert, bevor sie sich zu neuen Dingen aufmachen oder wiederholen, was sie eh schon in der Idealform geliefert haben.
 

narn5

Elwood Blues
Ich war im Park,
es gibt nicht nur den Ring, nur mal als Anmerkung :biggrin:
Wir konnten Rammstein sehen...

Kraftklub wie immer Live eine Bombe, genau wie Beatsteaks.
Marteria hat sich selbst übertroffen. Der Typ ist einfach ne Rampensau
Feine Sahne Fischfilet: Wie immer einfach sehr Spaßig. Wall of Monchi sage ich nur

Prophets of Rage sind alleine wegen ihrem Songkatalog der Hammer.

überrascht habt mich Macklemore. Unglaublich gute Liveshow (da merkt man das Geld da ist)
Skindred kannte ich vorher nicht, hat mir aber auch gut gefallen (die Mukke, nicht die Show)

Nicht so gut fand ich 2Cellos, am anfang faszinierend, aber das trägt nicht länger als 20 min.
187 waren erstaunlich langweilig

Aber sonst alles gut :smile:
 

Schneebauer

Targaryen
Hat Marten viel von seinem neuen Album gespielt? Das fand ich leider ziemlich enttäuschend... Aber an sich reißt der schon immer gut ab.

Von Bonez und RAF hat man quasi den halben Auftritt auf seiner Instagram Story aus deren Sicht mitbekommen. :biggrin: Die Crowd ist zumindest gut mitgegangen.
 

narn5

Elwood Blues
Ja, viel vom neuen Album, aber sehr Party tauglich präsentiert. Hat Live super funktioniert!
Bonez und Raf sind nach 187 aufgetreten (ja irgendwie seltsam :biggrin: ), habe ich mir aber leider nicht mehr angesehen.
 

Metroplex

Well-Known Member
Dr.Faustus schrieb:
Metroplex schrieb:
Gestern in den Nachrichten haben sie nur gesagt dass es anscheinend doch keinen terroristischen Hintergrund, sondern nur "eine Auseinandersetzung betreffend der Zugangsregelung" oder so etwas gab.
Wo hast du das gelesen?

Gestern bei der Übertragung von 3sat um 20.15 hieß es noch wegen eines Terrorverdachts.

Edit: Zeit schreibt sogar, dass drei Männer aus Hessen im Verdacht stehen. Zeit.de
Weiter heißt es:
Auslöser für den Alarm seien Unstimmigkeiten zwischen den registrierten Namen und den tatsächlichen Personen auf Zugangsausweisen für sicherheitsrelevante Bereiche gewesen, teilten die Ermittler mit.
Vielleicht war das damit gemeint.
Da --> Link
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hmmm Rock am Ring Aufgebot für 2018:

Foo Fighters
Stone Sour
A Perfect Circle
Marilyn Manson
Gorillaz
30 Seconds to Mars
Avenged Sevenfold
Body Count
Good Charlotte

Neugier.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Tja, scheint sich wohl diesmal nicht so gut zu verkaufen, nachdem bei den letzten beiden Jahren Headliner wegen Terrorverdacht und Unwetter abspringen mussten.

Liegts vielleicht auch am mitlerweile irren Preis von über 200 Euro?

Jetzt haben sie wieder Tagestickets eingeführt, das gabs ewig nicht.

ABER: lol. Natürlich haben sie die Spielpläne noch nicht veröffentlicht. Wer bucht denn jetzt für sagen wir mal Freitag ohne zu wissen wer da auftreten wird? :ugly:
 

McKenzie

Unchained
Bei Wacken ist's ähnlich glaub ich. Die letzten Jahre immer im Vorhinein ausverkauft, aber dieses Jahr geht da anscheinend nicht so viel. Haben ihre jetzt auch deutlich dickeren Eintrittspreise zumindest mit einer Renovierung des Geländes gerechtfertigt, aber joa.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Mal eine Frage, ich bin überhaupt kein Festival Gänger, ich war noch nie auf einem, bin eher in den kleinen Clubs unterwegs.
Bzgl. der großen Festivals, mit den ganzen Menschenmassen frage ich mich dennoch, wie die Fans das logistisch hinbekommen, gerade wenn man an die natürlichen Bedürfnisse denkt, also vor allem aufs WC gehen. Wenn man bei größeren Acts relativ nah an der Bühne sein möchte, muss man relativ früh hin. Natürlich möchte man nicht auf dem Trockenen sitzen, also wird sicher ordentlich gebechert. Sobald man sich aber aufgrund natürlicher Bedürfnisse aus der riesigen Menschenmenge gekämpft hat, wird man kaum wieder rein kommen. Man wird zudem von den Freunden getrennt etc.

Mich würde einfach Mal interessieren, wie Ihr das handhabt?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Beim Ring gibts vorne einen sogenannten Wellenbrecher. Da ist eine Absperrung, die bei ner bestimmten Anzahl Leute zugemacht wird. Dann ist der vordere Bereich abgesperrt und man da kann da nicht mehr hin. Die Leute vorn sind dann aber nicht aufgeschmissen und müssen gar stundenlang durchhalten - an den Seiten gibts Toiletten und Bierleute laufen auch rum. Raus gehts auch noch, aber nimmer rein.

Früher durfte man eigene Getränke und Essen mitreinbringen, dann irgendwann nur noch 1 Tetrapak, heut glaub gar nichts mehr. Aus "Sicherheitsgründen". Ge"sichert" wird da höchstens das Einkommen der 5 Euro fürn Becher Wasser-Verkäufer.

Blöd ist, dass der Wellenbrecher schon so gegen mittag geschlossen wird, weil dann bereits voll. Auch wenns bis zum Headliner abends noch 8 Stunden dauert. Blöd ist das insofern, wenn du im Verlauf des Tages noch Bands auf der anderen Bühne sehen willst, oder wenn es 30°+ wird - denn auch wenn du dich mit nem Müllsackponcho vor Regen schützen kannst, der Sonne bist du ausgeliefert.

Ich war ein paar Mal in dem Wellenbrecherbereich, da ists dann auch schön geräumig und man hat guten Platz. Dh man kann in die Menge wenn man will, oder man geht in den hinteren Bereich, wos dann freier ist. Direkt hinterm Wellenbrecher ists aber tausende Leute lang ultra eng und ein totales Gedrücke. Einmal wurd der Wellenbrecher genau vor mir und meinem Kumpel zugemacht - da mussten wir uns von den dicken Arnies der Security rausziehen lassen, weil die 50.000 hinter uns noch nicht begriffen hatten, dass es nach vorn nicht weitergeht. :biggrin:

Was Hygiene ansonsten betrifft... es gibt unzählige Dixietoiletten, aber spätestens bei Sonnenuntergang wird an jede erdenkliche Ecke gestrullt.

Ich weiß gar nicht, wieso ich mir das so oft gegeben hab. :thumbsup: Hallenkonzerte sind so viel besser.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Klingt ja wirklich nach einem Martyrium, in etwa so wie ich es mir vorgestellt hatte. Nur dass der innere Wellenbrecherbereich quasi eine eigene Versorungs- und Entsorgungszone darstellt, war mir nicht bewusst. Das macht natürllich Sinn, den ganzen Tag dort stehen und auf den Headliner warten, wärend ich mir vielleicht noch einige Bands anhören darf/muss, die mich gar nicht interessieren - stelle ich mir allerdings nicht so angenehm vor.
Also trotz der ganzen Gaudi, die man auf so einem Festival, mit den richtigen Leuten sicherlich haben kann, man muss denke ich schon sehr leidensfähig sein. Das einem dort von den Betreibern das Geld, wo es nur geht, aus der Hose gezogen wird, ist noch ein weiterer Aspekt. Die Bands selbst schwärmen ja auch nicht gerade von den großen Festivals, insbesondere weil es zu unpersönlich ist. Also es spricht vieles gegen große Festival, trotzdem wird den Veranstaltern die Bude eingerannt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Manchmal hast du auch einfach keine andere Gelegenheit, eine bestimmte Band zu erleben. Rammstein und Nine Inch Nails beispielsweise waren abgesehen von Konzerten in Berlin die letzten fast 10 Jahre nur auf Festivals zu erleben.
 
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