Deutsche Politik in der Diskussion

MadMax

Well-Known Member
Original von hexe


@MadMax & NewLex: Die zahlen wir auch ohne EU. :smile:

Hat doch alles nix mit dem Rettungsfonds oder kaputten EU Ländern zu tun. Wo habt Ihr das nur immer her? O_o

Klar zahlen wir das auch ohne EU. Und das nicht zu knapp.

Eine Frage: Woher stammt diese Unmenge an Milliarden für den Rettungsschirm bzw. "Rettungsfond (welch schmeichelhafte Benennung)"?

Machen wir uns Nichts vor: In Wahrheit ist es doch nur noch eine reine Bankenrettung, so wie auch schon davor. Der griechische Bürger ist Merkel, Sarkozy und Konsorten scheißegal. Das was unter dem Deckmantel "Rettungsschirm" abläuft, ist eine Bankenrettung erster Güte. Eine Rettung vor allem für deutsche und französische Banken, die allesamt an die Wand gefahren sind (der Rest hängt ohnehin mit drin). Darum kommt vor allem für Deutschland und Frankreich ein Niedergang der Griechen nicht in Frage: Da holen wir uns doch lieber vorher noch den Rest der EU mit ins sinkende Schiff. Langsam ist die Katze schon aus dem Sack.
http://diepresse.com/home/wirtschaf...link=/home/wirtschaft/index.do&selChannel=573

Und die Herabstufung 3er großen Banken in Frankreich untermauert das Ganze nur noch mehr. Wir retten mal wieder die Banken und Zocker, die den Hals nicht vollbekommen haben und mit fremden Geldern Casino gespielt haben. Und mehr ist es nicht mehr. Die Karten sollten langsam auf den Tisch und fertig.
 

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Ich dachte ich warte nochmal die nächsten Beiträge ab, ob vielleicht doch noch argumente kommen die das Bierglas des Stammtisches an Niveau überschreiten, aber leider warte ich vergebens.
Zu deiner Frage, ich bin Student. In VWL, Wirtschaftsgeschichte und Politischer Wissenschaft. Und für wen sollte ich wahlwerbung machen - für meine eigene, grandiose Partei auf Bereitsgesehen.de? Ich bin politisch nicht aktiv. Somit sollten wir erstmal jegliche kläglichen Versuche eliminiert haben, meine Glaubwürdigkeit herabzusetzen. Weist du was diese Versuche darstellen? Schwäche, die Schwäche deiner Argumente, sofern man sie überhaupt als solche deklarieren kann.
Du fragst ob der "Hartz 4 Empfänger & der Mindestpensionär" von dem Euro profitiert haben. Ich frage mich, wofür diese repräsentativ sein sollten, sind sie doch in Deutschland immer noch in der Unterzahl, es ist also nicht der "normale Bürger mit Hartz4", nur um das vorab mal klar zu stellen.. Der Euro hat nicht denjenigen geholfen die jetzt Hartz 4 beziehen, er hat verhindert, dass noch mehr Deutsche Hartz 4 beziehen. Jede deutsche Firma, die innerhalb der EU In- & Exportiert hat von dem Euro profitiert. Das sind große Firmen, wie auch immer die Casino gespielt haben sollen, als auch Mittelständige Betriebe. Damit das ganze nicht so abstrackt bleibt, damit du etwas greifbares hast, zeig ich dir dazu sogar ein Beispiel aus meiner Familie auf. Die Hanne-Werner Eisenbahn ist ein mittelständisches Unternehmen, in dem die soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern groß geschrieben wird. Es ist ein Unternehmen, welches klassisch Kohle per Eisenbahn transportiert hat. Wie wir alle wissen, ist Inländische Kohle nicht mehr der große Renner. Durch die günstige Lage an einem Kanal, dem Bau eines Containerterminals konnte der gestiegene Binnenverkehr durch die Einführung des Euros genutzt werden, um schwarze Zahlen zu schreiben. Das resultat waren nicht nur gesicherte und gestiegene Renten, Lohnerhöhungen sondern vorallem auch das einstellen und ausbilden von neuen Lokführer und Schlossern, die die überbrückung der Last-Miles sicher stellen. Gleichzeitig wird die Werkstatt des Unternehmens von internationalen Zügen frequentiert. Der Euro hat nicht nur die Frequenz des Binnenverkehrs gesteigert, sondern vorallem die Transferkosten reduziert, was in einer höhren Gewinnmarge resultiert. Ich erkenne keine Gier in dem Verhalten der Unternehmensführung, noch dein hochgeschätztes "Casino spielen". Du magst behaupten, dies sei nur ein Beispiel, ein weißes Scharf unter vielen schwarzen - aber das ist unwahr, zeigen doch genügend Untersuchungen, dass sich besonders viele Deutsche Unternehmen ihrer Sozialen Verantwortung noch bewusst sind - besonders viele Mittelgroße Unternehmen, die vom Euro stark profitiert haben.
Gehen wir weiter durch das Gewächs aus halbgaren Schlagworten, die du als Argumente zu verkaufen versuchst. Nehmen wir mal, "wie soll das Staat seinen Haushalt auf Vordermann bringen". Ist die Frage überhaupt ernst gemeint? Ich weis ja nicht in welchem Staat du lebst, aber ich leb in einem, der in den letzten 10 Jahren kein einziges mal auch nur ansatzweise den Versuch unternommen hat, seinen Haushalt auszugleichen. Wo kommt die plötzliche Angst vor etwas her, das bisher niemals erfolgt ist. Wir haben keinerlei Schuldenreduzierung in Deutschland, das schon seit Jahren und etwas anderes bedeutet es nicht, den Haushalt auszugleichen. Seit Jahren ist unser Sozialsystem deutlich über dem, was wir eigentlich finanzieren könnten, ob es dir gefällt oder nicht und seit Jahren juckt es keinen Menschen. Jeder, der sich mit der Altersstruktur Deutschlands und einem Ticken Volkswirtschaft beschäftigt hat, weis, was wir eigentlich zu tun haben. Es ist ein einfaches Optimierungsproblem mit einer Temporalen Budgetbeschränkung, dessen zukünftiges Budget niedriges ist als das heutige. Konstruiert man dies, so erkennt jeder Volkswirt was zu tun ist - keine Schulden machen, sondern heute Rücklagen bilden, um die Folgen der Altersstruktur aufzufangen. Wir machen genau das Gegenteil und warum? Weil die sozialen Folgen katastrophal wären. Soziale Ausgaben sind der mit Abstand größte Teil an kosten, die die Staatsausgaben Deutschland, aber auch in deinem Österreich, ausmachen. Diese kosten sind zu hoch, wir Leben Sozial über unseren Verhältnissen, aber wir tun dies, weil die Folgen für unser Sozialsystem und damit für einen jeden dramatisch wären. Die Rettungshilfen sind im Vergleich zu unseren sonstigen Staatsausgaben lächerlich, es ist also völlig irrational anzunehmen, das uns morgen das gesamte Sozialsystem durch die Regierung weggenommen wird, nur weil wir auf einmal noch mehr Schulden machen.
In den gleichen Topf kommt übrigens auch das Argument, dass wir mit dem Geld ja sonst was anderes machen könnten, wie steuern senken oder Hartz 4 (wirklich, nochmehr?) anheben könnten. Das, was wir jetzt machen, ist zusätzliche Schulden aufzunehmen um Griechenland und damit auch uns selbst zu helfen. Würden wir das nicht tun, heißt das nicht, das wir dann mehr Geld zur verfügung hätten, weil wir dann, diese Schulden gar nicht aufnehmen würden. Unser BIP ist mit unseren Staatsausgaben mehr als ausgereizt.
Ich frage mich, wo du dein Geld hast. Unter deiner Matratze? Das Banken große Fehler gemacht haben, darüber brauchen wir uns nicht unterhalten. Dass sie giering wurden, darüber auch nicht. Dass sie ernorme Mitschuld tragen, darüber auch nicht. Aber sag mir doch mal, warum du negativ über Bankenrettung redest. Wer glaubst du denn, wir am stärksten dadurch getroffen, wenn eine Bank kaputt geht? Das Management der Bank? Die haben eh genug. Wir, ein jeder der Einlagen bei der Bank hat - wir sind die Leidtragenden wenn eine Bank zusammen bricht. Wir und die einfachen Angestellten der Bank, die auf einmal auch ihren Job verlieren. Jede Firma die ihr Geld zur Bank trägt verliert, jede Omi die ihr gesamtes Erspartes dort liegen hat. Wenn also Banken gerettet werden, dann rettet es unsere Spareinlagen. Natürlich rettet es auch so manch einen, der es nicht verdient hat. Aber was sind die alternativen, ein kompletter Zusammenbruch unserer Finanzsystems? Ihr könnt gerne meckern wie beschissen die Situation ist, in der wir uns befinden. Aber bleibt dabei realistisch, nur weil ihr Banken generell vom Management bis zur einfachen Frau am Schalter vereinhaltlicht und sie als großes Böses wahrnehmt, heist das nicht, dass man sie nicht retten darf, nur weil man sie nicht leiden kann. Da hängt mehr dran als nur das unverschämte nächste Gehalt des Managements, an so einer Bank hängen vorallem eine hohe Zahl an Menschen, die gerne ihr Geld behalten möchten.
Ich denke das war alles von euch, was nicht mehr als Panikmache ist, aber gerne ein Argument geworden wäre. Mehr als Stammtisch geprahle, gepaart mit viel halb- oder Unwissen kam hier bisher nicht von eurer Seite. Kommt doch nächstes mal mit etwas mehr zurück - etwas mehr "Wissen" zum Beispiel.
 

MadMax

Well-Known Member
Bitte mache Absätze. Es tur weh beim Lesen.

Deine Ausführungen sind sehr interessant. Daher ging ich Recht in der Annahme, es hier mit einem Studenten, vornehm der Wirtschaft, zu tun zu haben.

Aber nochmals: Wer hat vom EURO profitiert? Der Normale da draußen und auch gemeine Bürger, oder doch nur die Banken, Konzerne, Unternehmen und" Zocker"?

Die Reallöhne sinken schon seit Jahren. Und die Inflation tut Ihr Seiniges dazu. Und warum sollte man die Banken retten? Wie oft noch? 2008 hat man Sie gerettet. Was haben Sie daraus gelernt? NICHTS. Ganz im Gegenteil. Im Grunde haben Sie selbst da Etliches vertuscht und Verheimlicht, wie man jetzt sieht.

Die wahre Panikmache besteht doch darin, andauernd von "wir müssen die Banken retten, und dies und Jenes retten". Ich sage, wir müssen garnichts. Und anstatt bis in alle Ewigkeit so weiterzumachen und auf die nächste Krise zu warten, die ohnehin bald kommen wird, sofern es den EURO und die EU nicht schon vorher in 1000 Stücke zerreißt, wäre es an der Zeit Tabula Rasa zu machen. Es wird Zeit, dass endlich Köpfe rollen in den Vorstandsetagen der Banken und Börsen etc. Bis heute hat man das verabsäumt.

Und du hast Recht, dass jeder Versuch endlich mal das Budget auf gesunde Beine zu stellen, scheitert, da Politiker nur an die näcshte Wahl und Legislaturperiode denken. Da bin ich vollkommen d´accord mit dir. Es wurde verabsäumt, und jetzt kommt es im Zuge der "Rettungszahlungen" eben doppelt bitter und hart zurück. Es wird am Ende auch eine "Solidaritätsfrage" sein, die man sich stellen wird müssen. Sollen andauernd dieselben zahlen und dafür im Grunde "büßen", während es sich Andere nur gut gehen lassen (das ist nunmal der Gedankengang eines normalen Arbeiters und Angestellten)? Und das wird bereits innerstaatlich anfangen. Das ist nunmal die Sicht einen stinknormalen Steuerzahlers, der, ja, sagen wir es ganz offen, belogen und betrogen wurde. Und das von mehreren Seiten.

Wenn sich Frau Merkel also jetzt hinstellt und meint "wir müssen fast ganz Europa und den EURO dazu retten", weil es eben so sein muss, dann soll Sie auch gleich die Eier haben und sagen, was es jedem einzelnen Deutschen kosten wird.

Du sagst, wir leben Sozial über unsren Verhältnissen! Bin ich vollkommen deiner Meinung. Nur stichst du damit in ein Hornissennest. Denn damit ist es nicht mehr weit zur "Neiddebatte". Es gibt mittlerweile schon sehr Viele, die die Schnauze voll haben, Alles und Jeden ein Leben lang mitzufinanzieren. Stichwort "Solidarität".

Für mich ist es nunmal eine reine Bankenrettung. Nicht mehr und nicht weniger.
http://diepresse.com/home/wirtschaf...t/international/691335/index.do&direct=691335

Und falls die EU diese Krise überleben wird, beginnt das Spiel wieder von vorne und in ein paar Jahren sind wir wieder da, wo wir jetzt sind. Es sind ja nicht nur die Griechen. Portugal, Irland, und selbst Italien wacklen doch auch schon. Und die "Retterländer" selbst trudeln ja auch schon gewaltig. Und auch in Richtung Osten beginnt es bedenklich zu rumoren.

Und die Causa Griechenland ist, und da kann man noch so schön durmherum reden, eine Konkursverschleppung, für die sogar Verträge mutwillig gebrochen und für nichtig erklärt werden. Und da hört Demokratie schon lange auf. Und genau das erkennen die Bürger quer durch Europa. Und das birgt einen politischen, wie auch gesellschaftlichen Sprengstoff sondergleichen.

Und eins ist ohnehin schon jetzt gewiss: Auf Jahre hin wird das politische Klima vergiftet sein, wenn es in dieser Tonart weitergeht.
 

nebomb

Well-Known Member
Original von Dr.Faustus
Original von Wurzelgnom
Piratenpartei im Berliner Landtag

Find ich super :super:

Dem kann ich nur beiwohnen!
In 2 Jahren sind wir im Bundestag!

Find es auch mehr als nur Genial aber für den Bundestag wird es nicht reichen... In 2 Jahren kann noch soviel passieren und so ohne ordentliches Konzept macht es auch keinen Sinn. Aber das heutige Ereignis sollte zumindest als Denkanstoß für die großen Parteien dienen
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
NPD bei Klipp & Klar
http://www.youtube.com/watch?v=sYWqyHEuHLY

Den letzten Kommentar find ich am besten.

"Wieso geben sie nicht einfach auf?"

Bei Voigts Kommentaren könnte man schon aus dem Ruder laufen, was da für Ansichten rüberkommen. "Wir haben kein Islamistenproblem, wir haben ein Ausländerproblem und wenn das erstmal gelöst ist, sind die überfüllten Schulklassen nur noch halb so voll."

...

Oder den Mindestlohn auf 8,8 Euro anheben...

Es wäre erschreckend, wäre Voigt nicht geballte Inkompetenz in Person, die auch in 100 Jahren nichts gebacken kriegen wird. Dass es aber immer noch Leute gibt, die ihm zunicken und meinen, er habe Recht, ist 2011 unfassbar.
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Voigt ist doch eh der Prototyp aller rechtsextremen Dummschwätzer. Die wissen eigentlich alle, dass er nichts in der Rübe hat.

Das geilste von ihm war mal, da wurde er gefragt, was er davon hält, dass sich mehr Deutsche im Ausland aufhalten, als wir Ausländer im Land haben. Meinte er, das sei kein Wunder, dass soviele Deutsche ins Ausland abhauen bei so vielen Ausländern im eigenen Land. Da meinte der Moderator, dass im Ausland doch nur diese Ausländer seien und quasi die Deutschen ja die Aussenseiter sind. Eine Minute Pause, dann sagt er was von wegen er habe das so nicht gesagt, man solle aufhören ihm Worte im Mund umzudrehen. Ich hau mich auf:squint: :biggrin: :biggrin: :biggrin:
 

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Statussymbol.
Ist das eigentlich ein schlechter Witz, dass Jörg Asmussen, wohlbekannt als derjenige der sich seit je her für den Abbau von Regulierungen ausspricht, derjenige, der starke Mitschuld an der Krise der Deutschen Industriebank 2007 trägt, derjenige der Lobbyarbeit für die Art von Papieren gemacht hat, die Hauptauslöser für die Immobilienkrise 2007 waren, jetzt neuer Chefvolkswirt der EZB werden soll? Da muss man sich doch anstrengen, bei soviel Wahnsinn sein eigenes Gesicht nicht essen zu wollen. Aber hey, da wir ja einen Finanzminister haben, der nachweislich Schmiergelder angenommen hat und bis zum Hals in einer Spendenaffäre steckt, passt es ja vielleicht doch ganz gut.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich wäre dafür, Sarrazin als Migrations-Beauftragten und Guttenberg als Bildungs-Minister anzustellen. Das wäre konsequent. Wenn Fehlbesetzung, dann richtig :clap:
 

Deathrider

The Dude
Da ich der Ansicht bin, dass das gesamte Kabinett fehlbesetzt ist, finde ich dass man diese geballte Inkompetenz nicht auch noch pimpen muss. Ich meine, dass jemand in das Amt des Außenministers gelangt, der noch nichtmal rudimentäre Englischkenntnisse hat, geschweige denn vor seiner Ernennung auch nur einen Hauch Sachverstand oder zumindest ernsthaftes Interesse bezüglich Auslandsangelegenheiten unter Beweis stellte, spricht doch wohl für sich und kann auch nur schwerlich überboten werden.
 

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Gibts hier eigentlich noch keinen öffentlichen Aufschrei zu den neuen Funden des Chaos Computer Club? Der berühmt berüchtigte Bundestrojaner macht nämlich deutlich mehr als er darf - wie regelmäßige Screenshots des Bildschirm, die Möglichkeit auf Webcams und Mikrophone des Rechners zuzugreifen und somit unbemerkt eine Überwachung des Raums durchzuführen, schickt gesamte Skype Gespräche weiter, nutzt einen Keylogger für Passwörter und ermöglicht, Dateien auf dem Zielrechner zu installieren.
Mal wieder tritt die Bundesregierung die Verfassung, aber hey, schrei nicht nach dem Grundgesetz, sonst bist du direkt Kommunist.
 
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