Ich sehe es so ziemlich genau wie Woodstock.
Mir machen im Moment beide Seiten einfach ziemlich, na Angst will ich nicht sagen, aber ein komisches Gefühl.
Auf der einen Seite die Rechten, die sich die Stimmung zu nutze machen. Die sogenannten besorgen Bürger sind nicht die Rechten,
sondern die Rechten mischen sich darunter und nutzen es, mal plump, mal recht schlau für sich aus.
Die Menschen die sich Sorgen machen sind doch die, die ohnehin schon (oftmals) die Verlierer in unserem System sind.
Sicher, in unserem Staat muss niemand so massiv um sein Leben fürchten, wie es die Menschen in den Kriegsländern tun.
Aber es sind andere Ängste, die es auch schon vor den Flüchtlingen gab. Arbeitslosigkeit, Armut, Obdachlosigkeit. In der westlichen
Welt fällst du sehr schnell durch das System. Und jetzt kommen tausende (machen wir uns nichts vor), die auf dem gleichen Niveu hier Leben werden.
Rente ist eh für unsere Generation und die Nachfolgende so gut wie ausgeschlossen und es wird nicht besser werden.
Je weiter unten du eh schon bist, desto größer sind die Ängste. Ich kann es irgendwo nachvollziehen.
Für uns in der westlichen Welt ist es eigentlich überhaupt nicht mal ansatzweise nachzuvollziehen, wie es sein muss, die Entscheidung zu treffen,
seine Heimat zu verlassen um das eigenen Leben und das der Kinder zu retten.
Das die Menschen kommen, ist verständlich. Ich würde das selbe tun. Alles versuchen um ein besseres und vor allem angstfreies Leben zu leben.
Aber ist so ein natürlich reiches, aber kleines und dicht besiedeltes Land wie Deutschland in der Lage das alles zu wuppen? Es geht doch jetzt schon drunter und drüber
und es hat doch grad erst angefangen. An meinem Arbeitsplatz haben wir so oft Flüchtlinge als Patienten, Depressiv, Traumatisiert und komplett ohne
Zukunftsperspektive. Sie erzählen von soviel Gewalt in den Flüchtlingsunterkünften, soviele Konflikte untereinander, Gewalt gegen Frauen, gegen andere Religionen, gegen die Helfer und und und...Wo und wie will man diese Menschen alle in das Leben hier integrieren? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht so einfach gehen wird, wie viele sich das vorstellen.
Es sind fast durchweg nette Menschen, (nicht immer, aber ist halt eine Psychiatrie, da nehmen die Menschen sich alle nichts
) aber der Umgang ist so schwer.
Die Kultur, die Sprache, alles ist einfach so anders. Und Menschen streiten sich doch schon, wenn es nur darum geht, welche Serie aktuell die beste ist.
Meiner Meinung nach wird da eine ganz, ganz harte Aufgabe auf uns zukommen und ich kann nur hoffen, dass es nicht völlig aus dem Ruder läuft.
Und der Gedanke, dass auf Grund dieser Problematik irgendeine radikale Partei wieder Oberwasser bekommt, ist so furchtbar,
das mag man sich gar nicht vorstellen und ich glaube auch die Menschen die da aktuell der Afd hinterher rennen, machen sich nichtmal ansatzweise Gedanken darüber
was das bedeuten würde.
Was ich allerdings ultrakomisch finde, ist dieses geniale Eigentor, dass sich Pegida da geschossen hat, in dem sie den Pirinçci als Redner auf die Bühne geholt haben.
Jeder mit ein wenig Menschenverstand merkt doch, dass der Typ einfach vollkommen verrückt ist und Behandlung benötigt. Richtig schön peinlich haben sie sich da gemacht. Wunderbar