Deutsche Politik in der Diskussion

Member_2.0

New Member
Manny schrieb:
Woodstock schrieb:
Bei Orten wo auf 100 Einwohner 1000 Flüchlinge kommen oder auf 500 2000 kann ich eine gewisse Angst nachvollziehen.
Das ist auch für mich so ein Punkt den ich nicht verstehe. Dass man die Flüchtlinge irgendwie auf Deutschland verteilen muss, ist klar. Aber dann darf man das doch nicht so machen, dass irgendwo die Einheimischen in der Minderheit - schon gar nicht in so deutlichen Minderheiten - sind. Da ist dann doch klar, dass die Leute Angst bekommen oder sich zumindest Sorgen machen.

In SH soll es jetzt in einem Dorf mit 60 Einwohner ein Flüchtlingswohnheim für 1000 Menschen entstehen.
Es gibt dort nichtmal einen Supermarkt, es fährt kein Bus etc. Da glaubt man fast, die Planer wollen Probleme entstehen lassen.
Das muss doch anders gehen :unsure:
 

Envincar

der mecKercheF
Tyler Durden schrieb:
Und was das Argment betrifft, dass nicht alle Pegida-Anhänger rechts sind: Das mag stimmen, aber spätestens wenn sie sehen, wer da mit ihnen marschiert, sollte ihnen das doch schon zu denken geben.

Was sollen diejenigen denn machen? Dann doch nicht demonstrieren?

Das Problem ist doch einfach, dass die Rechten und die Regierung jeweils die Minderheiten rauspicken und daran die Gruppen "Pack" brandmarken. Klar laufen bei Pegida Rechtsradikale mit aber die Politik tut gleich so, als wären es allesamt Rechtsradikale die sich dort anschließen. Man denunziert die Ängste vieler Menschen indem man einfach mit dem Finger auf die Rechten Idioten zeigt. Genau das gleiche mit den Rechten und den Flüchtlingen. Die deuten auf eine kleine Minderheit, die kriminell ist und sich nicht ordentlich verhält und versuchen damit den verängstigten Bürgern zu zeigen, dass Flüchtlinge weg müssen. Aber genau das forciert doch die Politik und ist damit irgendwo nicht besser als die Rechtsradikalen ... denn durch diese oberflächliche Diskussion gehen die unangenehmen Fragen nach den Ursachen für den Flüchtlingsstrom komplett unter.

Wir haben kein großes rechtsradikalen Problem genauso wenig wie wir ein großes Flüchtlingsproblem haben ... wir haben das große Probleme eine Regierung und Wirtschaft zu haben, die durch Krieg und Tod mitverdient und somit indirekt unterstützt, dass Menschen aus ihrem Land flüchten. Darüber redet nur keiner ... wir reden lieber über ISIS und ein paar dumme Rechte.

Was ich übrigens trotzdem recht verwunderlich finde, ist dass von den Flüchtlingen 70% Männer sind und gerade mal 30% Kinder und Frauen. Hätte die zahlen eigtl. eher andersrum erwartet. :confused:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Envincar schrieb:
Was ich übrigens trotzdem recht verwunderlich finde, ist dass von den Flüchtlingen 70% Männer sind und gerade mal 30% Kinder und Frauen. Hätte die zahlen eigtl. eher andersrum erwartet.
Das wird daran liegen, dass die Reise sehr beschwerlich ist und daher oft erstmal die Männer voraus gehen und dann ihre Familien nachholen, wenn sie was in der Hand haben, dass sie hier bleiben können.
Die Familien können sich dann nämlich - wenn ich das richtig verstanden habe - einfach in ein Flugzeug setzen und her fliegen anstatt Schlepperbanden für eine gefährliche Reise teuer zu bezahlen.
 

serd

Well-Known Member
Als jemand, der trotz des jungen Alters doch schon einige politische Wendepunkte miterlebt hat, gebe ich zu, dass mich die aktuelle Lage doch etwas verunsichert. Nicht in der "Die zerstören unser Land und unsere Kultur"-Art der Befürchtung, es ist eine andere Furcht.

Ich glaube wir erleben hier einen der größten Wandel unserer Zeit und ich befürchte, dass die notwendige Diskussion wie es bei uns weitergeht ausbleibt. Dabei BRAUCHEN wir diesen Diskurs. Es kann nicht sein, dass große Teile der Bevölkerung starke Befürchtungen haben und dadruch zu schlechten Schritten gedrängt werden. Doch vor allem unsere Medien scheinen alles zu blockieren: Egal ob man für oder gegen Flüchtlinge ist, jeder Ansatz zur Diskussion wird zur braunen Stammtischparole verurteilt. Hauptsache man kann sein eigenens Weltbild bedienen.

Ich glaube diese Taubheit der Medien ist es auch, was die Menschen in die Armee der rechten Szene treibt. Wer sich von der Gessellschaft (die die Medien ja zu repräsentieren scheinen in ihrer ursprünglichen Funktion) an allen Ecken und Ansätzen missverstanden sieht, wird zu radikalen Mitteln gedrängt.

Ich glaube jedem ist klar, dass wir alleine schon aus den Grundwerten unserer Gessellschaft heraus, den Menschen helfen müssen, die unsere Hilfe brauchen. Doch dabei gibt es noch so viele Fragen zu klären, die sich niemand zu stellen traut. Ich glaube die jetzige Situation ist auch die Folge ebenjener Feigheit, da wir zu faul und zu feige waren, etwas gegen die Ursprünge des Flüchtlingsstromes zu unternehmen. Zu lange wurde der Situation zu gesehen ohne selbst etwas zu unternehmen.

Es ist ein schwieriges Thema und ich hoffe, dass es das Land nicht unreparabel entzweit.
 

Skylynx

New Member
Ein Toller offener Brief den ich nahezu komplett so unterschreiben kann:

An alle Patrioten, besorgten Bürger, Nazis und sonstige kritischen Bürger,

da ich in letzter Zeit zunehmend mehr als fragwürdige Kommentare von Freunden, Kollegen und Verwandten lesen musste, seh ich mich irgendwie in der Verantwortung, mal öffentlich auf diesen Unsinn zu reagieren.

Eins vorweg, ich bin nicht links, nicht naiv, weltfremd oder geistig verwirrt. Ich bin eher konservativ, in fast allen Belangen.
Als Gutmensch würde ich mich auch nicht unbedingt bezeichnen.
Allerdings, und damit unterscheide ich mich wohl von euch, lasse ich mich lieber als Gutmensch betiteln, als dass ich mich, so wie ihr euch, als "Bösmensch" oute.

Ich sehe im Fernsehen Bilder von Kindern, die mit Panik in den Augen über eine Grenze laufen, gefolgt von Polizisten mit Schlagstöcken.
Ich sehe Bilder von Kindern, die blutend aus Trümmern eines zerbombten Hauses getragen werden.
Und eure größte Sorge ist, dass die Flüchtlinge Smartphones besitzen?
Etwas mehr Hirn und sehr viel mehr Herz würde euch gut tun.

Ich bin nicht blind, ich weiß, dass herausfordernde Zeiten auf uns zukommen. Es wird schwierig, all diese Menschen zu integrieren und das Ganze zu finanzieren.
Sicherlich ist auch nicht jeder Flüchtling zurecht hier.
Und ja, es gibt Schmarotzer, Diebe und Vergewaltiger unter den Flüchtlingen. Die gibt es nun mal in jeder Gesellschaft, in jeder Kultur und leider auch in jeder Religion.
Es gibt nette und böse Menschen - und manchmal sind die Grenzen fließend.

Aber trotzdem frage ich mich, was ihr mit eurer Hetze bewirken wollt und was eure Motive sind!

Hass erzeugt Hass, Liebe erzeugt Liebe!

Ihr schürt mit euren Einträgen nichts als Hass und Angst. Und wenn irgendwann das erste Flüchtlingsheim brennt, in dem Familien und Kinder leben, dann dürft ihr euch auf die Schulter klopfen (oder wenn der erste Politiker mit Stichverletzungen im Koma liegt).

Hier mal ein paar eurer Argumente:

"Die Flüchtlinge telefonieren umsonst, wir müssen zahlen."
Ihr bezahlt deren Telefonrechnung nicht mit euren Steuern, die Anbieter verzichten auf Roaminggebühren. Ihr habt keinen Nachteil dadurch. Das Handy ist die einzige Möglichkeit, Kontakt mit ihren Verwandten zu halten.
Wenn euer größtes Problem ist, dass die umsonst telefonieren, dann schickt mir bitte eure Telefonrechnung, ich regel das schon irgendwie, wenn ihr dann wieder ruhig schlafen könnt.
Es sagt viel über einen aus, wenn man neidisch ist auf Flüchtlinge, weil die umsonst telefonieren dürfen.

"Kümmert euch erstmal um unsere Obdachlosen, bevor ihr euch um die Flüchtlinge kümmert."
In Deutschland lebt keiner auf der Straße, der nicht dort leben will. Jedem steht hier eine Wohnung zu, ob verdient oder nicht.
Wie oft habt ihr denn letzten Winter Obdachlose in eurer Nähe mit Suppe, warmen Getränken oder Kleidung versorgt? Wo ist denn euer eigenes Engagement, wenn ihr euch so um die Obdachlosen sorgt?

"Für unsere Schulen und Straßen ist kein Geld da, aber für Syrer."
Wenn ich Menschen, die vor Krieg, Tod oder auch "nur" Armut fliehen, helfen kann und dafür Geld nötig ist, dann bin ich bereit auch mal durch ein paar Schlaglöcher zu fahren. Ich hätte auch gerne schöne breite Straßen, gut ausgebaut und ohne Schlaglöcher. Aber Fahrkomfort geht mir nicht über Menschlichkeit und Nächstenliebe. Menschen sind wichtiger als Straßen.
Und gegen ausgestattete Schulen habe ich auch nichts, aber mir ist lieber meine Jungs lesen aus alten Büchern und lernen, was Gastfreundschaft, Mitleid und Herzlichkeit bedeutet, als dass sie an digitalen Tafeln zu Egoisten erzogen werden.
Und ihr dürft bestimmt mit Pinsel und Farbe das Klassenzimmer eurer Kinder renovieren. Da hat niemand was dagegen.

"Die Flüchtlinge nehmen uns die Arbeit weg."
Auch ich habe Vorurteile, das lässt sich nicht leugnen. Ich bin mir sicher, dass das deutsche Schulsytem besser ist, als das syrische oder afghanische. Auch glaube ich, dass die deutsche Mentalität eher unseren wirtschaflichen Ansprüchen gerecht wird, als das vieler Flüchtlinge. Und wer jetzt wirklich Angst hat, dass ein Flüchtling bald seinen Arbeitsplatz übernimmt, sollte sich mal ernsthaft Gedanken machen. Es muss nicht an deiner schlechten Arbeitsleistung liegen, vielleicht liegt es ja auch nur am Charakter...

"Das ist nicht mehr mein Land."
Dann geh doch in die Schweiz - ach nein, geht ja nicht. Die sind ja genauso paranoid wie ihr. Die nehmen keine Flüchtlinge auf.

"Die Politik nimmt mich nicht ernst."
Wie ernst hast du denn die Politik genommen? Bei einer Wahlbeteiligung von 35% sollten viele lieber den Mund halten.
Wie politisch wart ihr denn vor der Flüchtlingskrise? Jeder kann und darf sich politisch einbringen. Aber dafür müsste man ja aktiv werden. Mal selber was tun, statt nur über andere zu meckern.
Will ja auch keiner von euch. Und am Stammtisch grölen, auf FB posten oder bei Demos Fahnen zu schwenken, ist kein politisches Engagement!
Ich kenne Leute, die vor ein paar Jahren noch links gewählt haben, weil sie Angst hatten, die Banken könnten ihr Geld nehmen. Heute wählen sie rechts, weil sie Angst haben, die Flüchtlinge könnten ihr Geld nehmen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber. Egoismus auch nicht.
Statt ständig links oder rechts vom Pferd zu fallen, solltet ihr lernen, die Zügel mal selbst in die Hand zu nehmen!
Ein Land mit 82 Millionen Egoisten lässt sich nicht regieren.

"Die leben doch auf meine Kosten, von meinen Steuern."
Ich habe mehr Angst davor, den Berliner Flughafen, die Hamburger Symphonie, die Kölner Oper, den Stuttgarter Bahnhof usw. mit meinen Steuern zu finanzieren, als Menschen, die in Not sind. Endlich werden die Steuern mal für was Anständiges genutzt.

"Ich habe Angst vor der Islamisierung."
Ich bin Christ und auch kein Fan des Islam. Aber unser Problem ist nicht die Islamisierung, sondern die Ent-Christianisierung. Ich stehe zu meinem Glauben und meinen Werten, das können auch hunderttausende Moslems nicht ändern!
Ich habe übrigens noch keinen Moslem fordern hören, dass wir die Kreuze abhängen sollen, Laternenfest statt St. Martin feiern sollen oder Schweinefleisch aus den Mensen verbannen sollen. Diese Forderungen kommen doch immer von (politisch verirrten) Deutschen!
Wo sind denn die christlichen Werte, die unser Land ausmachen?
Wir trennen unsere Ehen genauso gründlich wie unseren Müll. Wir werden Vegetarier, weil uns die Hühnchen so leid tun, aber treiben jährlich 100.000 Babys ab,
Wir verteidigen unsere Feiertage, aber kennen ihre Bedeutung nicht.
Unser Problem ist nicht der Islam, unser Problem ist der Liberalismus. Dass wir Gut und Böse nicht mehr unterscheiden können, dass wir Mann und Frau nicht mehr unterscheiden wollen, dass wir Egoismus mit "berechtigten Bedenken" verwechseln.
Integration kann nur klappen, wenn wir den Menschen selbstbewusst unsere Werte vorleben, und nicht wenn wir sie in Turnhallen sperren und davor demonstrieren.

Wir haben keine Angst vor den Flüchtlingen, sondern haben uns dazu entschieden, unser Gästezimmer zur Verfügung zu stellen, um wenigstens einen kleinen Teil zu leisten.

Wenn ihr mit der Kritik nicht leben könnt, schmeißt mich bitte aus eurer Freundesliste, ich werde es verkraften!
Lieber ein paar neue schwarze Freunde, als ein paar alte Braune!

Euer "Gutmensch" Manuel

Quelle: https://www.facebook.com/manuel.weber.188/posts/10206912795711140
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Dass den rechten überhaupt so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist schon falsch. Wen interessiert, was ein paar rassistische Spinner von sich geben? Das zu beobachten oder zu belächeln hilft niemanden, und so lang das nicht auf einmal merklich mehr werden, kann man denen auch ihre Meinungsfreiheit lassen.

Stattdessen sollte es viel mehr öffentlichen Diskurs geben, darüber was genau der Staat unternimmt, um die Flüchtlinge aufzunehmen, zu versorgen und zu integrieren. Was die Ursache für die Flucht an sich ist, wie man was daran ändern kann, oder auch, welchen Anteil an der ganzen Hilfsaktion andere Länder übernehmen oder mit übernehmen sollten.

Berechtigte Fragen, die aktuell viele beschäftigen, die man aber auch mit Ruhe und Vernunft stellen und klären kann.
 

Gronzilla

Well-Known Member
Ich fühle mich hier im Forum wohl auch deshalb sehr wohl, weil hier scheinbar viele kluge Köpfe mit sachlichen Meinungen vetreten sind.

Ergo: Filmfreunde = gute Menschen? Vielleicht.. Jedenfalls weltoffen.

Richtig ist: die Krise haben wir vielleicht irgendwann mal mitgetragen, der Fakt hilft aber aktuell nicht weiter. Richtig ist: obwohl es schon seit Monaten verstärkt Flüchtlingsbewegungen gab, der große Hammer kam dann jetz doch ziemlich geballt. Eine schwer zu lösende Aufgabe für Politik & Menschen. Richtig ist, dass die negativsten Schlagzeilen aus neuen Bundesländern kommen (eben durch PEGIDA in Dresden), ob es auch tatsächlich so ist? Vielleicht.

Ich bin Momentan eher gelassen. Meine Heimatstadt ist jetzt etwas belebter (ca. 7000 Menschen bisher). Ausländer gab es schon vorher dort. Vergewaltigungen gab es wohl auch schon 2. Aber ohne die Fakten zu kennen ist die Diskussion umsonst.

Nein, ich mag den Islam auch nicht und seine Extremisten. Aber ich hasse ihn nicht (die Extremisten schon).

Meine Stimmung würde kippen, wenn wirklich auf 1 Mio. Flüchtlinge je bis zu 8 Familien-Nachzügler folgen, doch daran glaube ich nicht.

Jedes mal, wenn ich sehe/höre/lese, dass Menschen und vor Allem Kinder grausam getötet werden, komme ich wieder zu dem Schluss, dass die Aufnahme nisher notwendig war. Der Facebook-Poster hat weitestgehend recht.

Eins lasse ich Frau Merkel - ob man sie mag oder nicht - aber sie beweist ordentlich Eier. Das könnte kein Gabriel oder Steinmeier..
 

Member_2.0

New Member
Was ich in der ganzen Problematik auch nicht verstehe, ist der schon seit längerem um sich greifender
Hass auf das eigene Land.
Überall liest man, Menschen schämen sich für Deutschland, man darf nicht Patriotisch sein und wer Deutschland liebt ist ein Nazi.
Das ist für mich der größte Schwachsinn.
Es kommen Menschen, für die Deutschland der große Traum ist und sie werden empfangen von Menschen die ihr eigenes Land hassen?
Wir müssen ihnen doch zeigen, dass Deutschland ein tolles Land ist in dem es sich zu Leben lohnt.
Wie will man denn jemanden in ein Land integrieren, das schon die Menschen hier vor Ort nicht lieben dürfen, weil sie dann in die
rechte Ecke gestellt werden.
Ich bin froh Deutsche zu sein, ich kann hier als Frau, und vor allem homosexuelle Frau frei leben und jeder ist mir hier willkommen, der
diese Freiheit genau so lieben möchte. Das ist doch das, was wir nach Aussen spiegeln müssen.
Und nicht völlig verqueren Hass, das stärkt doch nur die linken und rechten Radikalen.
 

Skylynx

New Member
Ich persönlich kann ein Land zwar nicht lieben, verurteile diese Aussage aber nicht. Viel mehr kann ich Stolz auf seine Herkunft oder sexuelle Ausrichtung nicht leiden. WIe kann man auf etwas stolz sein, was man nicht selbst erreicht hat? Ich bin Stolz auf das was ich in meinem Leben erreicht habe, nicht auf den Ort an dem ich zufällig geboren wurde, auf meine Hautfarbe oder auf meine sexuelle Ausrichtung.
 

serd

Well-Known Member
Member_2.0 schrieb:
Was ich in der ganzen Problematik auch nicht verstehe, ist der schon seit längerem um sich greifender
Hass auf das eigene Land.
Überall liest man, Menschen schämen sich für Deutschland, man darf nicht Patriotisch sein und wer Deutschland liebt ist ein Nazi.
Das ist für mich der größte Schwachsinn.
Es kommen Menschen, für die Deutschland der große Traum ist und sie werden empfangen von Menschen die ihr eigenes Land hassen?
Wir müssen ihnen doch zeigen, dass Deutschland ein tolles Land ist in dem es sich zu Leben lohnt.
Wie will man denn jemanden in ein Land integrieren, das schon die Menschen hier vor Ort nicht lieben dürfen, weil sie dann in die
rechte Ecke gestellt werden.
Ich bin froh Deutsche zu sein, ich kann hier als Frau, und vor allem homosexuelle Frau frei leben und jeder ist mir hier willkommen, der
diese Freiheit genau so lieben möchte. Das ist doch das, was wir nach Aussen spiegeln müssen.
Und nicht völlig verqueren Hass, das stärkt doch nur die linken und rechten Radikalen.

Es kommt meiner Meinung nach durch den starken Einfluss, denn die 68ziger-Bewegung noch heute in der Geschellschaft hat. Die lehnten alles ab, was auch nur im geringsten in diese Richtung gehen könnte.

@Skylynx

Ich glaube mit sein Land lieben, meinen Menschen eher dass sie das Gesamtpacket lieben. Also die Möglichkeiten, die Freiheit, die Kultur, die Menschen, etc.
 

Skylynx

New Member
@Serd
Eben mit diesem Hintergedanken finde ich die Aussage sein Land zu lieben nicht üauschal verwerflich. Liebe ist für mich persönlich halt ein sehr wertvoller Begriff den ich nicht inflationär nutze.
 

Member_2.0

New Member
Man müsste wahrscheinlich erstmal damit anfangen, die Worte bzw die Gefühle Stolz und Liebe genau zu definieren.
Das ist ja schon schwer. Jeder liebt ja anders und man kann ja ein Land nicht lieben wie man zB einen Menschen liebt.
Und das Gefühl Stolz ist für mich besonders schwer. Was bedeutet das überhaupt.
Ist in dem Fall imo aber auch kleinlich. Im Endeffekt geht es ja darum, dass wir alle froh sein können, hier zu leben.
Und das ist imo wichtig den Menschen die zu uns kommen zu zeigen, das Deutschland es wert ist, weil es ein freies, tolles
Land ist mit tollen Menschen. Und es ist ja nicht, als wäre das hier schon immer so gewesen. Das haben die zwei Generationen vor uns (ich geh
jetzt mal ungefähr vom Durchschnittsalter hier aus) sich hart erkämpft. Zumindest die dürften dann ja irgendwie stolz darauf sein, oder?
Und so soll es doch auch bleiben. Eine Gefahr dafür sind nicht die Flüchtlinge, sondern Menschen die auf die eine oder andere Weise
die Freiheit in Deutschland gefährden.
 
B

Bader

Guest
Als Hörgeschädigter merke ich inbesondere auch wie schwer man besonders mit der "unsichtbaren" Behinderung hat. Überraschenderweise musste ich feststellen, dass die Menschen gegenüber diesem Handicap offener und selbstbewusster umgehen, je nördlicher man reist. Sprich besonders Skandanavien und Schottland sind sehr aufgeschlossen gegenüber und hegen selten Vorurteile. In Schottland wurde sogar ein Gesetz erlassen, dass alle öffentliche Kräfte verpflichtet sind bis in die nächsten 5 Jahren die Grundlagen der Gebärdensprache zu erlernen. Wenn ich das mit dem deutschsprachigen Raum vergleiche, (ja auch Schweiz und Österreich) wie sehr man um Akzeptanz kämpfen muss, dann ist das mehr als traurig. Dass 2017 der Teilhabegesetz erlassen wird ist immerhin schon mal ein Fortschritt.

Generell fühle ich mich in Deutschland sehr wohl, aber wiederum sehr unwohl. Deutschland ist ohne Frage ein tolles Land der viel Geschichte hat, aber wiederum hat es so hässliche Facetten die einem erst bewusst auffallen, wenn man länger im Ausland aufhält. Viele Länder haben größere wirtschaftliche Probleme als Deutschland, aber das Sozialleben ist viel fröhlicher. Mag sein, dass der Schein trügt aber das Grundverhalten der Deutschen geht mir schon länger durch den Strich seit ich Europa mal zum ersten Mal verlassen hatte.

Aber gut, Deutschland war schon immer so, auch in der Kaiserreichära. Diese "I don´t care" Einstellung und die starke Fokussierung auf sich selbst und der Hang (besonders verstärkt durch das Internetzeitalter) stammtischparolisch zu denken.

Anderseits hatte ich auch öfters den Gedanken, dass die Medien bewusst auch so gesteuert sind, dass die gezielt Fehlinfos legen damit man das 80 Millionen starke Volk unter Kontrolle hat. Freiheit schön und gut, aber zuviel Freiheit führt zu einer Form von Anarchie und ab diesem Punkt zerschellt ein demokratischer Staat gnadenlos gegen die Wand.

Die Balanche den Volk ein gutes Leben zu geben ohne die Übersicht zu verlieren ist sehr sehr schwierig und deswegen beschloss ich auch nicht aktiv in die Politik zu gehen. Ich würde da zugrunde gehen.

Ich könnte noch viele Beispiele auflisten, aber komme immer zum Schluss, dass das Leben viel zu kompliziert geworden ist um alles nachvollziehbar aufschlüsseln zu können.

Ergo, durchbeißen und durchkämpfen.
(Anderseits wenn alle so denken, schließt sich der Kreis zu den oben genannten Problemen und dann frägt man sich wieso manche Länder es teils besser hinkriegen und kommt wiederum zum Schluss, dass alles sehr kompliziert ist... argh)
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich würde sagen: Die Rechten lieben ihr Land wegen ihrer Nationalität an sich und hassen es wegen des demokratischen Systems (betrifft u.a. die Toleranz, die Menschenrechte etc.), während Andere es wegen des Systems lieben und die Nationalität an sich nicht so wichtig nehmen. Manche "besorgte Bürger" werfen den Politikern vor, ihr Heimatland nicht zu lieben, weil sie so viele Flüchlinge reinlassen. Da ist für mich klar, aus welcher Ecke das kommt. Das Land wegen der (relativ) guten Zustände zu lieben, ist etwas völlig anderes. Natürlich läuft nicht alles optimal, aber wir haben es hier deutlich besser, als der größte Teil der Weltbevölkerung. Auch was die Infrastruktur betrifft - wir regen uns über verspätete Züge und Internetprobleme auf und nehmen sowas wie fließendes sauberes Wasser, funktionierendes Stromnetz, Sozialleistungen, Arbeitnehmerrechte usw. als selbstverständlich wahr. Hier hat man auch mehr Chancen, seinen Lebensnterhalt zu verdienen, ohne in die Kriminalität oder die Prostitution abzurutschen. Man braucht sich nur die durchschnittliche Lebenserwartung in Detschland im Vergleich zu den anderen Ländern zu sehen, um zu wissen, dass wir es besser haben.
Wenn man so sagt, dass man Deutschland liebt, wird man in der Tat oft verbal angegriffen, weil viele Leute es offenbar als Überheblichkeit oder Selbstgefälligkeit verstehen. Aber das ist es nicht. Ich wünschte den anderen Menschen, dass es auch im Rest der Welt so wäre wie hier - oder vielleicht noch besser.

Es stimmt auch nicht, dass wir es nur deshalb so gut haben, weil wir andere ausbeuten. Ja, die detsche Regierng macht Milliarden mit Waffenverkäufen. Aber wenn es ihnen nur ums Geld ginge, würden sie diese Millarden nicht an andere Länder spenden. Bei jeder größeren Naturkatastrophe und auch sonst spendet das Land sehr viel. Es könnte noch mehr sein, aber man kann hier zumindest keine reine Profitgier vorwerfen.
Sehr viele Leute hier schuften täglich auf dem Bau oder in Fabriken oder bei anderen schweren Arbeiten, machen Überstunden, und müssen sich dann von anderen anhören (die oft noch nie im Leben gearbeitet haben), dass sie das, was sie erarbeitet haben, nur durch die Ausbeutung anderer Länder erreicht haben. Absurd, oder?

Immer dagegen sein und grndsätzlich gegen alles zu rebellieren, was die Regierung macht, ist ja so erwachsen.
Es kommt meiner Meinung nach durch den starken Einfluss, denn die
68ziger-Bewegung noch heute in der Geschellschaft hat. Die lehnten alles
ab, was auch nur im geringsten in diese Richtung gehen könnte
Das glaube ich nicht. Wenn das Land so "links" ist, wieso gab es dann diese BND-NSU-Affäre?
 

serd

Well-Known Member
Naja, diese NSU-Affäre war ja eher von staatlichen Einrichtungen aus.

Ich meine jetzt eher die Medien. Die Redaktionen von Stern, Spiegel, etc. sind ja hauptsächlich Redakteure aus diesen Jahrgängen.

PS: Dass klingt jetzt, als ob ich ala Lügenpresse gegen Medien generell hetzte. Dass leigt mir aber fern.
 

Woodstock

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Nicht jeder der Angst hat und demonstriert ist automatisch rechts. Von diesem Gedanken muss man sich sofort verabschieden, da er absolut nichts bringt. Diejenigen die Angst haben und diese äußern, werden aber schnell als rechts abgestempelt. Dann muss man sich nicht mit ihnen auseinandersetzen und genau hier fangen dei Rechten ihre Leute. Verunsichert, alleingelassen und wütend. Bei den Rechten werden sie angenommen und nicht ausgelacht, da hört man ihnen zu. Da sollten die Politik und die Medien in dazwischen gehen aber stattdessen stellt die BILD die Leute an den Pranger und die Politik nennt sie "Pack". Jetzt denken sie sogar darüber nach die PEGIDA Bewegung zu verbieten. Das ist nur bescheuert, dann wandert sie in den Untergrund und marschiert erst recht. Dann fühlen sie sich erst recht alleingelassen und die Rechten gewinnen.

In welchem kranken Hirn wirkt das deeskalierend? Kann mir das jemand verraten? Ich sehe es nicht wie das weiterhelfen soll aber jeder stimmt fröhlich mit ein. :facepalm:

Und was soll wieder die Debate darüber ob man das Recht hat auf etwas stolz zu sein? Sollen sie ihr Land doch lieben, sollen sie doch stolz darauf sein ob sie hetero, schwul oder was auch immer sind! In Amerika und anderen Ländern stellt sich die Frage nicht, nur hier bei uns. Beim Christopher Street Day tanzt jeder mit, da beschwert sich keiner. Die Franzosen feiern ihren Sturm auf die Bastille. In Amerika und anderen Ländern stehen sie auf und schwören auf die Flagge aber bei uns muss man debatieren, ob die Rechten kommen, nur weil die Flagge draußen hängt.

JA! Du darfst auf dein Land stolz sein, ja du darfst es lieben! Ja du darfst auf deine Sexualität und dein Geschelcht stolz sein. Warum auch nicht? Wen juckts?! Deine Vorfahren haben das Land nicht gänzlich zerstört, sondern sich recht schnell wieder aufgebaut. Sei darauf stolz wenn du es willst. Wir haben eine tolle Fußballmannschaft, sei darauf stolz! Dein Kind, du hast es gezeugt oder ausgetragen aber ob es das Siegtor schießt ist nicht dein Verdienst. Trotzdem bist du stolz auf die Kleine oder den Kleinen.

Warum muss man debatieren ob man stolz sein oder etwas lieben darf? Man kann ein Thema auch viel zu eng sehen und durch Angst überinterpretieren. Man muss auch immer diplomatisch sein, denn immer wenn man etwas sagt, ist die passende Schublade bereits geöffnet und man wartet nur darauf hineingesteckt zu werden.
Wir Deutsche haben eine Stammtischmentalität aber auch nur, weil man sonst nirgendwo mehr frei sprechen darf. Stimmt das? Nein! Glaubt es aber trotzdem jeder? Ja! Es wird ja alles immer gleich mit der Nazilupe überprüft. Das muss gänzlich aufhören! Vollständig und ohne Ausnahme! Vorher drehen wir uns nur im Kreis. Wer ein Nazi ist, wird auch ohne Lupe erkannt. Und außerdem ist am Stammtisch nichts auszusetzen. Am Stammtisch begann die französische Revolution, am Stammtisch begann die deutsche Revolution, am Stammtisch begann die amerikanische Revolution. Gut, okay. Am Stammtisch begann auch die NSDAP und die Oktoberrevolution. Ja, es kann nicht alles spitze sein aber dafür kann man dem Stammtisch nicht die Schuld geben. Eher dem System das Menschen dazu zwingt, sich in einen dunklen Raum zu begeben um zu diskutieren und zu beschließen, weil sie Angst haben was passiert, wenn sie es öffentlich tun. Und ob die Angst gerechtfertigt ist oder nicht, spielt dabei absolut keine Rolle. Wenn die Menschen, welche auch immer, glauben das sie gerechtfertigt ist, dann sitzen sie am Stammtisch.
 

Member_2.0

New Member
@woodstock: Danke, klasse geschrieben.
Ich glaube wirklich das kein anderes Land auf der Welt es schafft sich immer wieder selbst so schlecht zu machen.
Man wird Fussballweltmeister...jedes Land der Welt würde uneingeschränkt durchdrehen, Deutschland debattiert über den
Song der Mannschaft :facepalm:
 

Woodstock

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Tyler Durden schrieb:
Es stimmt auch nicht, dass wir es nur deshalb so gut haben, weil wir andere ausbeuten. Ja, die detsche Regierng macht Milliarden mit Waffenverkäufen. Aber wenn es ihnen nur ums Geld ginge, würden sie diese Millarden nicht an andere Länder spenden. Bei jeder größeren Naturkatastrophe und auch sonst spendet das Land sehr viel. Es könnte noch mehr sein, aber man kann hier zumindest keine reine Profitgier vorwerfen.
Sehr viele Leute hier schuften täglich auf dem Bau oder in Fabriken oder bei anderen schweren Arbeiten, machen Überstunden, und müssen sich dann von anderen anhören (die oft noch nie im Leben gearbeitet haben), dass sie das, was sie erarbeitet haben, nur durch die Ausbeutung anderer Länder erreicht haben. Absurd, oder?
Das Volk spendet, das sind aber nicht diejenigen die durch Waffenverkäufe verdienen. Wir das Volk verdienen nicht an den Waffen. Und ja, wir leben gut durch die Ausbeutung anderer und wir wissen das. In Asien werden High-Tech Produkte zu menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt und jeder weiß es, trotzdem steht man Schlange vor dem Geschäft, wenn das neue Telefon kommt. Wir fahren mit unseren Autos durch die Gegend und wissen genau woher der Sprit kommt. Wir tragen unsere Kleidung, egal ob teuer oder billig, und wissen woher sie kommt. Bzw. wissen, dass wir es gar nicht wissen wollen. Aber ja, es gibt Menschen bei uns die hart arbeiten und sich keiner Schuld bewußt sind. Diese beuten nicht direkt aus aber diese werden ausgebeutet. Man könnte es ein Stufensystem nennen und an der Spitze sitzen diejenigen die am meisten am Leid anderer verdienen. Das klingt jetzt alles sehr wage, das gebe ich zu und man könnte das durchaus näher ausführen aber das werde ich hier und jetzt nicht machen.

Tyler Durden schrieb:
Immer dagegen sein und grndsätzlich gegen alles zu rebellieren, was die Regierung macht, ist ja so erwachsen.
Besser jung geblieben als naiv. Ja, ich habe den Hang dazu gänzlich alles aus den Medien, der Politik und dem Volk zu verteufeln aber auch nur weil ich nicht auf den Mund gefallen bin und gelernt habe für mich selbst zu denken. Dementsprechend wechsle ich oft meine Meinung, da ich versucht differenziert and neue Informationen ranzugehen. Und ja, ich bin momentan gegen unsere Politk und nein, nicht in wirkliche jeder Hinsicht. Es gibt Dinge mit denen ich übereinstimme aber ich bin nicht in der Lage zu glauben, dass irgendwas davon aus purer Herzensgüte geschieht. Dafür habe ich in Sachen Geschichte, Gesellschaftslehre und Politik schon zu viel gelesen und gehört. Es gibt immer eine Agenda.
Tyler Durden schrieb:
Es kommt meiner Meinung nach durch den starken Einfluss, denn die
68ziger-Bewegung noch heute in der Geschellschaft hat. Die lehnten alles
ab, was auch nur im geringsten in diese Richtung gehen könnte
Das glaube ich nicht. Wenn das Land so "links" ist, wieso gab es dann diese BND-NSU-Affäre?
Weil das Land 82 Millionen Einwohner hat aber um eine Terrorgruppe zu gründen braucht man nur drei Personen. Ich finde das Argument gerade sehr schwach. Die Geschichte um die NSU ist wieder ein ganz anderes Thema. Das diese so lange aktiv war ist die Schuld der mangelnden Kommunikation und der Inkompetenz von Polizeibehörden, eines Watteherstellers und der verbrecherischen Machenschaften mancher Angehöriger des Verfassungschutzes. Ein Zeuge nach dem anderen stirbt auf sonderbare Weise und nirgendwo wird darüber gesprochen. Es hat den Anschein, dass unser inländischer Geheimdienst, nur sich selbst dient und gehört daher vollständig abgeschafft oder zumindest von Grund auf reorganisiert und ausgemistet.
 

Argento

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Und was soll wieder die Debate darüber ob man das Recht hat auf etwas stolz zu sein? Sollen sie ihr Land doch lieben, sollen sie doch stolz darauf sein ob sie hetero, schwul oder was auch immer sind! In Amerika und anderen Ländern stellt sich die Frage nicht, nur hier bei uns. Beim Christopher Street Day tanzt jeder mit, da beschwert sich keiner. Die Franzosen feiern ihren Sturm auf die Bastille. In Amerika und anderen Ländern stehen sie auf und schwören auf die Flagge aber bei uns muss man debatieren, ob die Rechten kommen, nur weil die Flagge draußen hängt.
Das mag ja sein, dass es sich in anderen Ländern dergestalt verhält. Aber dadurch ist noch nichts darüber gesagt, wie es denn generell zu bewerten ist.

Zum Thema Nationalstolz zitiere ich einmal den pointierten, aber zweifellos vor Polemik überlaufenden Aphorismus von Schopenhauer:

"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er
verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen
Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem
greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende
persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen
Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen.
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er
stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er
gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun
dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit
Händen und Füßen zu verteidigen."
 
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