Deutsche Politik in der Diskussion

Dr.Faustus

Well-Known Member
Sonntagsumfragen geben aber gut Tendenzen und Entwicklungen wieder.
In meinem Studium habe ich schon viele (Sonntags-)Umfragen gesehen (mit entsprechenden Ereignissen) und man merkt daran schon wie sich Dinge auswirken und allgemein die Stimmung in der BRD ist.
Zudem sind die Umfragen schon ziemlich breit aufgestellt mit rund 1000 zufällig Befragten.
 

Woodstock

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Das mag sein aber in meinem Studium habe ich gelernt, dass du mit der Stichprobe auch mal kräftig daneben liegen kannst. Zudem hat selten eine Sonntagsumfrage ein tatsächliches Wahlergebnis und die Sitzeverteilung exakt hervorgesagt. Meist ist die SPD stärker als in den Umfragen und die CDU schwächer.
 

Woodstock

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@Presko
Genau wie Polen. Europa geht es gut. :ugly:

@Volksabstimmung
Wie viele Einwohner hat die Schweiz? Wie viele hat Deutschland? Was das wieder kostet und ob es Sinn macht, ist auch fraglich. Es muss nun wirklich nicht zu jedem Thema eine Volksabstimmung sein. Aber umstrittenes wie Feldzüge, Flüchtlinge, TTIP, dem Vorgehen gegenüber Griechenland oder Vorratsdatenspeicherung. Es würde gegen die Politikverdrossenheit arbeiten. Aber die Ergebnisse würden der Regierung nicht gefallen. Feldzüge Nein, Flüchtlinge wahrscheinlich noch immer ja, TTIP nein, Griechenland kommt auf die genaue Frage an und Vorratsdatenspeicherung nein. Alles Entscheidungen, welche die Bundesregierung nicht unbedingt wollen würde.

Achja, außer du lebst in der Schweiz. Sorry Presko!
 

Presko

Don Quijote des Forums
Wir gehören nicht zu Europa ... also ... nicht so richtig ... wir sind SOUVERÄN ... bleibt uns weg mit euren Fremden Richtern, ihr bösen EU-ler. :plemplem:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Aktuell denke ich darüber nach doch mal wieder SPD (statt wie letztes Mal Die Partei) zu wählen, weil ich denke, dass meine Stimme gegen die AfD so mehr bringt. :check:
 

Woodstock

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Wenn du die SPD willst musst du grün wählen, vielleicht die Linke (mal sehen wie Gabriel drauf sein wird). Wenn du die SPD wählst, kriegst du CDU. Ist Verarsche aber es stimmt.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Das aktuelle politische Klima und die raschen Schwünge mit sich der öffentliche Meinung in Bezug auf kritische Themen bewegt zeigen doch gerade wie fatal die Auswirkungen einer direkten Demokratie wären. Ich bin froh über jeden Kontrollmechanismus der den kurzweiligen Volkswillen von der Konstituierung neuer Gesetze und von langfristig gravierenden Entscheidungen trennt. Um mehr direkte Demokratie gutzuheißen müssten wir erstmal davon ausgehen, dass der repräsentative Akteur in seiner Entscheidungsfindung rational agiert. Doch selbst die so sehr am homo oeconomicus klammernden Wirtschaftswissenschaftlicher müssen zur Zeit auf Grund von Verhaltensökonomischen Erkenntnissen dieses Konzept überdenken, da die Rationalität selbst auf Märkten im Vergleich zu anderen Entscheidungsmustern wie Herdentrieben, Vertrauen und Angst in den Hintergrund tritt. Und das obwohl auf Märkten eine selbst nach kritischen Annahmen hohe Informationseffizienz vorliegt, es also nur wenige Faktoren neben dem eigenen Budget und dem Preis gibt, die der repräsentative Akteur beachten muss. In der Politik gibt es nicht mal diese Effizienz aber dafür noch viel weniger Rationalität. Ich bin froh über die Professionalisierung der Politik und den zumindest mittelfristigen Schutz den Politiker für ihre Handlungen genießen. Es ist weit davon entfernt perfekt zu sein, auch Politiker sind nicht frei von irrationalem und emotions geprägtem Verhalten, genauso können sich auch in dem Moment rational getroffene Entscheidungen als gravierend falsch herausstellen, aber es hilft zumindest dabei dumme Schnellschüsse zu vermeiden.

Wenn wir uns die aktuelle Lage so anschauen und die Forderungen die zur Zeit so in der Gesellschaft auftauchen, dann macht mir der Gedanke einer direkten Demokratie ernsthaft Angst, genauso wie es mir Angst macht, dass die Angst der Politiker um ihre Machtpositionen sie zu genau diesen Forderungen hintreibt. Wie man am letzten Satz schon merkt ist Angst das Thema der Zeit und kaum etwas ist langfristig schädlicher als Politik die auf der Basis von Angst geschieht. Es führt zu extrem kurzfristigem Denken, dass sich einmal institutionalisiert nur schwer wieder verbannen lässt. Und kaum eine Angst trifft schlimmer, als die das einem selbst Gewalt angetan werden könnte. Stärkere überwachung für Ausländer, schnellere Verfahren, langfristige Untersuchungshaft und härtere Strafen - schmeißen wir unseren Rechtsstaat einfach über Bord. Jetzt mag man natürlich anführen, dass sich ja gerade die Kriminellen Ausländer genau dem mit mehreren Pässen und Anträgen entziehen. Die Lösung dafür kann aber nicht sein, neue Gesetze zu schaffen, sondern eine administrative und exekutive Lösung zu finden die gültigen Gesetze durchzusetzen. Es ist eine Frage der Organisation, für die die Politik die nötigen Mittel bereitstellen muss, ohne dabei aber einseitig unfaire Behandlungen zu fördern.

Panik und Angst um die eigene Sicherheit sind die größten Gefahren für unser politisches System. Denn in dem Moment wirken die kurzfristigen Lösungen die man sich so aus dem Hut zaubert um mit der eigenen Angst und dem Generalverdacht gegenüber anderen fertig zu werden immer ganz rational, nahezu Zielführend. Aber egal ob man sich die Internierung der japanischstämmigen Amerikaner nach dem Angriff auf Pearl Harbor oder die politischen Folgen wie den Patriot Act nach dem 11. September anschaut - das sind alles Gesetze die in dem Moment rational wirken und aus Angst geschaffen worden sind. Heute schauen wir darauf zurück, als ob sich die politischen Akteure und die Bevölkerung etwas böses dabei gedacht hätten, Freiheits- und Menschenrechte einzuschränken. Dabei ist es nur die kurzfristige Reaktion auf die eigene Angst, für die man sich ein Jahrzehnt später zutiefst schämt. Was man damals nur angerichtet hat. Denn wenn sich solch ein Generalverdacht und die Angst erst einmal politisch manifestiert, wenn es dazu führt das kurzsichtige "Lösungen" institutionalisiert werden und Gesetz werden, dann ist es deutlich schwieriger sie im Nachhinein auch wieder abzubauen. Wir müssen die nächsten Monate verdammt vorsichtig damit sein, was aus der Angst die unsere Bevölkerung zur Zeit verspürt gemacht wird und da bin ich froh über die repräsentative Demokratie, die es zumindest deutlich erschwert, dass sich diese momentane Angst in unserem Rechtssystem manifestieren kann.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen folgenden Text durchgelesen. Es vielleicht etwas zweifelhaft formuliert. Mir ist klar das "rechts" nicht "rechtsextrem" bedeutet. Und auch die ganzen politischen Abstufungen sowie die historische Herkunft dieser Begriffe.
Natürlich bedeutet das nicht das alles außer links blöd ist. Frage mich auch wie man das daraus lesen kann? Aber egal. My bad.
Mir geht es um die grundsätzliche Diskussion, um die Tolleranz gegenüber Intolleranz. Das ist so ziemlich das Dümmste, was ich in letzter Zeit auf Facebook mitbekommen habe. So nach dem Motto. Ich bin kein Nazi aber die sollen auch ihr Ding machen dürfen.
Was für ein Unsinn. Als ob der Tierpfleger auch die Raubtiere per Hand füttert, weil die die gleichen Rechte wie alle haben sollen. Hat er halt die Chance mich zu fressen. Ist sein gutes Recht.
Natürlich weiß ich das durch nicht-wählen deine Stimme an die geht, die du nicht haben willst. Aber zumindest hat man für sich selbst als Person, seinen wie auch immer gearteten Protest nicht zur persönlichen politischen Bankrotterklärung gemacht.
Natürlich sollen alle Wählen gehen. Aber bitte auch die, die dieses System, das man da gerade bedient, am Leben halten.
 

Puni

Well-Known Member
Ich bin auch sehr froh, gerade beim aktuellen Klima hier, bei dem ich mich zum ersten Mal so richtig schäme mit gewissen Wutbürgern als Deutscher in einen Topf geworfen zu werden, dass es zu den großen Themen keine Volksabstimmungen gibt. Minderheiten wären dann wohl auch nicht mehr geschützt .
 

Rebell

Well-Known Member
Volksabstimmungen halte ich grundsätzlich für Sinnvoll.

Das die auch in die Hose gehen kann man in Köln sehen.


Hier wurde ein Teilabriss mit Sanierung der Oper von der Politik vorgestellt. (Statt das ganze Teil abzureissen. Hässlich wie die Nacht aber Denkmal geschützt. Würg)
Da hier in den letzten Jahren alle Bauvorhaben am Ende weit über Ziel schossen was die Finanzierung angeht gab es ein Bürgerbegehren.

Da wurde mit viel Tam Tam komplett mit eigenen Architekten Gutachten und am Ende auch ein Kostenplan erstellt der aufzeigen sollte das es günstiger wird und besser wenn man alles Saniert statt einen Teil abzureissen und Neu zu bauen.
Tja. Begehren genehmigt, Köln hat gewählt. Begehren hat gewonnen.

Die Moral davon:
3 Jahre sind wir bald über der eigentlichen Feststellungszeit. Der Kostenplan wurde mehr als nur Torpediert.
Die Schuld suchen viele wieder bei den Politikern. Dabei haben diese es so gewollt. Es ist eben nicht so einfach ein altes Gebäude zu Sanieren. Zumal nicht so komplett. Da hatten sich die Leute schon was bei gedacht.
Und dann hat man auch noch das Glück die gleiche Firma wie am BER zu haben... Stichwort Abluftanlage bei Rauch. Bäm in ya Face.

Wie dem auch sei.
Aktuell wählen würde ich vermutlich die CDU bzw. Merkel. Ich mag sie nicht. Wirklich nicht. Aber ihre Konsequente Haltung in der Flüchtlingskrise ist Phänomenal. Dafür verdient sie mehr und mehr Respekt von mir.

Leider sehen das nur wenige so. Ich verliere um mich herum immer mehr Leute die dumpfen Parolen verfallen.

Das Problem ist einfach das viele Leute einfache Lösungen haben wollen für die Probleme. Leider sind viele Probleme einfach zu Komplex, damit will sich keiner mehr beschäftigen.
 

nachoz

New Member
Glaube nicht das wir hier das einzige Problem haben.
Wie man bei etlichen Berichten und Reportagen sehen kann, haben nicht mal alle Politiker einen Durchblick bei dem was Deutschland so treibt.
Sprich, Soldaten in Syrien. Warum sind Soldaten in Syrien? Wen unterstützen wir in Syrien? Warum stoppen wir nicht endlich mal konsequent alle Waffenlieferungen in andere Länder?

Das Problem ist auch, das unsere Politiker und auch genügend Menschen aus den Medien (Stichwort Schweiger), sich schön um Kopf und Kragen reden können, ohne wirklich selbst betroffen zu sein. Denen gehts gut und denen wird es immer gut gehen. Da kann ich auch die Fresse aufreissen.
Ich persönlich bin (bis jetzt), nicht betroffen von den ganzen Flüchtlingen. Abgesehen davon, dass ich etliche Klamotten spenden gegangen bin, habe ich keine Veränderung für mich wahr genommen. Aber das es genug Menschen gibt, die einfach Angst vor dieser Welle hat, darüber müssen wir ja nicht streiten.

Und bis heute konnte die Regierung keine Lösung präsentieren, die einfach mal die ganze Situation beruhigen würde.

Was Volksabstimmungen angeht, bin ich voll dafür.
 
B

Bader

Guest
Normalerweise rede ich selten mit, da es mir zu müßig ist. Aber das was in Clausnitz abging, wie es danach behandelt wurde und die Folgen daraus.

Da platzt selbst dem rationalsten Menschen der Kragen. So langsam kommen mir Schamgefühle und das will was heißen.
 

Danny O

Well-Known Member
Der Einfachste Weg etwas zu verschleiern , es taucht kurze Zeit in den Nachrichten auf in die Sache ist flach.


Haben die sich aus den Vorfall von Racoon City abgeschaut, wahr einfach weg vom Tisch :whistling:
 
B

Bader

Guest
Mal kurz. Merkel ist ja schon sehr lange unter der CDU/CSU umstritten seit der Flüchtlingsfrage. Oberflächlich gesehen finde ich Merkels Haltung sehr beachtungswert. Ist das ein Denkfehler von mir? Übersehe ich da was? Zeigt ihre Partei (mal wieder) das wahre Gesicht? Oder was ist da genau los?

Alle wollen ja das Beste, aber wieso wollen die gefühlt alle Merkel absägen?
 

Woodstock

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Weil Merkel Stück für Stück jegliche Konkurrenz abgesägt hat und man jetzt die Chance nutzt das Gleiche mit ihr zu tun. Dabei sollte man das tunlichst vermeiden. Bei einer Vertrauensfrage und einer Wahl in diesem Jahr, bekommen wir sonst nur die AfD ins Haus. Diese kleine Partei ist gerade dabei sich selbst um Kopf und Kragen zu reden und das sollte man gefälligst abwarten.
 
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