Hereafter: Das Leben danach ~ Eastwood [Kritik]

TheRealNeo

Well-Known Member
So also war heute drin.

Zwiespältige Sache das Ganze.
Mal der Reihe nach. Also die Eröffnung des Films bildet die Tsunami-Sequenz, dei einzige (!) Effekt-Szene des Films, die wohl für eine Nominerung für den Effekt-Oscar reichte auch wenn sie jetzt nicht exzellent animiert ist. Eher im Gegenteil, aber das stört wenig, da Eastwood nicht wie ein Emmerich die Zerstörung feiert, sondern sie wirklich nur ein Erzählmittel zum Zweck ist, so komisch es klingen mag und die Szene selbst auch nicht länger als ein paar wenige Minuten ist. Zum Thema groß anfangen und klein enden. Also es macht einfach keinen Sinn, so wie der Film weitergeht und verläuft, den "groß" beenden zu wollen. Das Problem ist eher, dass die erste Stunde des Films wirklich gut ist. Man folgt gespannt der Geschichte bzw. den Geschichten (drei an der Zahl) ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Wo hier noch die Geschichte vor sich vorfließt, verliert sie sich in der zweiten Hälfte ein wenig und wird zu vorhersehbar. Klar Eastwood möchte keine Antworten geben oder groß Verschwörungen aufbauen, aber irgendwie wirkt am Ende das Ganze trotzdem nicht abgeschlossen. Abgeschlossen in dem Rahmen wie es zum restlichen Film zufriedenstellend wäre.
Man muss auf jedenfall beachten, dass außer der Tsunami-Szene am Anfang nichts größeres (bis auf einen bekannten Terroranschlag im zweiten Akt, nicht der 11.09.01) mehr passiert. Also Eastwood konzentriert sich da sehr auf seine Charaktere und will dann auch keine große Geschichte mehr erzählen, sondern bleibt nah an den kleinen Einzelschicksalen. Das mag nicht jedem gefallen und kann auch nicht auf ganzer Linie überzeugen, aber schlecht ist der Film auf jedenfall nicht. Er ist einfach mal wieder was anderes.
Also Eastwoods Regie ist tadellos. Man merkt in jeder Szene eine Souveränität, die ihresgleichen sucht. Die Darsteller sind eigentlich auch gut. Matt Damons Charakter muss man einfach mit seiner Schwäche für Charles Dickens einfach nur ins Herz schließen. Bryce Dallas Howard ist wirklich nur ne mittelgroße Nebenrolle. Da ist sie souverän, aber ohne groß aufzufallen. Aber mal nett sie nicht einem Blockbuster verpulvert zu sehen.

Mit ein wenig mehr Zeit in der Vorbereitung hätte man vielleicht noch ein wenig mehr am Drehbuch feilen können, weil da hapert es wohl am meißten. Gerade Cecile de France Teil wirkt sehr konstruiert für das Gesamtwerk. Das die Tsunami-Sequenz nicht der Emmerich'sche Mindfuck-SFX-Oberhammer ist, stört eigentlich gar nicht, weil nicht nötig.
Souverän, aber das gewisse Etwas fehlt hier und da. Es wird nur an der Oberfläche gekratzt.

6-7/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich werde wahrscheinlich Samstag rein, aber das klingt ja schon mal nicht schlecht. Bis auf die Tatsache, dass der Tsunami wohl eher dürftig umgesetzt ist - und der Film damit eine wirklich miserable Wahl für die Best FX Oscar Nominierung darstellt.

Sind denn alle drei Einzelschicksale gleich interessant?
 

Woodstock

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Original von TheRealNeo
So also war heute drin.

Zwiespältige Sache das Ganze.
Mal der Reihe nach. Also die Eröffnung des Films bildet die Tsunami-Sequenz, dei einzige (!) Effekt-Szene des Films, die wohl für eine Nominerung für den Effekt-Oscar reichte auch wenn sie jetzt nicht exzellent animiert ist. Eher im Gegenteil, aber das stört wenig, da Eastwood nicht wie ein Emmerich die Zerstörung feiert, sondern sie wirklich nur ein Erzählmittel zum Zweck ist, so komisch es klingen mag und die Szene selbst auch nicht länger als ein paar wenige Minuten ist. Zum Thema groß anfangen und klein enden. Also es macht einfach keinen Sinn, so wie der Film weitergeht und verläuft, den "groß" beenden zu wollen. Das Problem ist eher, dass die erste Stunde des Films wirklich gut ist. Man folgt gespannt der Geschichte bzw. den Geschichten (drei an der Zahl) ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Wo hier noch die Geschichte vor sich vorfließt, verliert sie sich in der zweiten Hälfte ein wenig und wird zu vorhersehbar. Klar Eastwood möchte keine Antworten geben oder groß Verschwörungen aufbauen, aber irgendwie wirkt am Ende das Ganze trotzdem nicht abgeschlossen. Abgeschlossen in dem Rahmen wie es zum restlichen Film zufriedenstellend wäre.
Man muss auf jedenfall beachten, dass außer der Tsunami-Szene am Anfang nichts größeres (bis auf einen bekannten Terroranschlag im zweiten Akt, nicht der 11.09.01) mehr passiert. Also Eastwood konzentriert sich da sehr auf seine Charaktere und will dann auch keine große Geschichte mehr erzählen, sondern bleibt nah an den kleinen Einzelschicksalen. Das mag nicht jedem gefallen und kann auch nicht auf ganzer Linie überzeugen, aber schlecht ist der Film auf jedenfall nicht. Er ist einfach mal wieder was anderes.
Also Eastwoods Regie ist tadellos. Man merkt in jeder Szene eine Souveränität, die ihresgleichen sucht. Die Darsteller sind eigentlich auch gut. Matt Damons Charakter muss man einfach mit seiner Schwäche für Charles Dickens einfach nur ins Herz schließen. Bryce Dallas Howard ist wirklich nur ne mittelgroße Nebenrolle. Da ist sie souverän, aber ohne groß aufzufallen. Aber mal nett sie nicht einem Blockbuster verpulvert zu sehen.

Mit ein wenig mehr Zeit in der Vorbereitung hätte man vielleicht noch ein wenig mehr am Drehbuch feilen können, weil da hapert es wohl am meißten. Gerade Cecile de France Teil wirkt sehr konstruiert für das Gesamtwerk. Das die Tsunami-Sequenz nicht der Emmerich'sche Mindfuck-SFX-Oberhammer ist, stört eigentlich gar nicht, weil nicht nötig.
Souverän, aber das gewisse Etwas fehlt hier und da. Es wird nur an der Oberfläche gekratzt.

6-7/10

Danke für deine Kritik. Nach sowas habe ich ein wenig gesucht. Ich werde ihn mir wahrscheinlich nicht im Kino ansehen, sondern warte auf die Leih-DVD.
 

tramp87

New Member
Boah, nee! Jigsaw. Das kannst du mir jetzt nicht antun!
Was soll ich mir denn nun morgen im Kino angucken??? Scheiße!
 

Joel.Barish

dank AF
Another Year!

Schade, dass das wohl mal wieder nix war, für Monsieur Eastwood. Werde den mal bei Gelegenheit nachholen, aber wohl erst auf DVD oder noch später.
 

gimli

Elbenfreund
Hier gibt es ein kleines Video über die Spezialeffekte von Hereafter.

Ist jedenfalls immer wieder interessant zu sehen, wie solch Effektszenen entstehen. Außerdem zeigt es, dass die Arbeit auch bei Hereafter recht aufwendig war, obwohl man ja ein vergleichsweise kleines Budget hatte.

Den Film hatte ich kurz nach Kinostart gesehen und fand ihn ganz ok. Die Schauspieler waren eigentlich ganz nett und zum Glück hielt sich der Anteil des Übernatürlichen in Grenzen. Am besten gefielen mir dabei die Szenen von Damon und Dallas Howard zusammen. Leider gab es davon aber viel zu wenige. Das Finale fand ich dann hingegen wenig berauschend. Die einzelnen Geschichten wurden nur recht dürftig miteinander verbunden und wirklich bewegend fand ich das Ende nicht. Insbesondere den kleinen Jungen fand ich teilweise ziemlich nervig.
 

Boyka

New Member
Für das Thema, wrelches der Film behandelt, ist er eigentlich gar nicht so schlecht. keine Frage, ist nicht das Beste von Eastwood aber eigentlich noch ganz gut.
Wobei das Ende mehr als schnulzig ist.
 

Raptor

New Member
Also Jay deine Kritik kann ich nicht ganz nachvollziehen, besonders was deine Wertung betrifft. Ich fand den Film doch sehr bewegend und mir gingen die Figuren schon nahe. Deine Kritik liesst sich als würdest du das Thema nicht ganz so interessant finden und dadurch schleicht sich etwas Sarkasmus ein deine Begründungen. KA normalerweise kann ich mich auf deine Kritiken sehr verlassen, weil zu 99% seh ich das meistens auch so, nur hier bin ich total anderer Meinung. Es ist zwar kein Gran Torino, aber definitiv kein schlechter Film. Ok das Ende war echt schnulzig, aber im grossen und ganzen doch eine schöne Verfilmung, die diese abstrakte Thematik gut wieder spiegelt.

Also mir hat der Film gefallen und ich bin froh grade erst die Kritik gelesen zu haben, phew hätte wahrscheinlich meine Meinung getrübt :ugly:

Also ums in einen Zahlenwert aus zu drücken, bekommt er von mir 7/10

Btw.: jemand nen Plan ob das Scanline Studio in München oder die Zweigstelle in Amerika die Effekte gemacht haben?
 
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