Avatar 2: The Way of Water

Batou9

Well-Known Member
Avatar 2-5 werden jeweils mehr einspielen als Teil 1. Teil 1 war ein neurolinguistisches und subliminales Meisterwerk der Kinogeschichte. Ihr vergesst, dass Avatar wie kein anderer Film zuvor die tiefsten Sehnsüchte des im Chaos der Gegenwart lebenden Menschen angesprochen und für knapp 3 Stunden auch erfüllt hat. James Cameron ist ein Meister der mentalen Beeinflussung seiner Zuschauer. Pandora und die darauf aufwartenden bzw. anreisenden Protagonisten sind ein Produkt tiefster psychologischer Charakterplanung. So oberflächlich wie dieser Film wirkt, so bedeutsam und programmierend ist er. Der Film ist streng genommen so böse, wie kein anderer Film zuvor. Auf der anderen Seite ist die New Age Vergiftung und der Ekel vor dem Menschsein etwas, was die kapitalistischen Systeme am Leben erhält und damit zugleich die Gesellschaft zusammen hält. Milliarden werden durch diese spirituell wirkenden Mind-Programming's verdient.In einer Zeit, in der die Menschen an nichts mehr glauben (am wenigsten an sich selbst) ist es enorm wichtig, ihre tiefsten Sehnsüchte in Fantasien zu sperren und damit jederzeit den Bruch mit dem Realen, dem tatsächlichen Leben zu ermöglichen. Wir alle wollen längst "woanders" sein und werden mit diesen filmerischen Produkten fabelhaft ernährt. Niemand käme jemals auf den gedanken woanders hin zu gehen (bezieht sich auf einen Neuanfang in unserer Welt).

Avatar 2 wird der erfoglreichste Film aller Zeiten, denn die Sehnsucht (Neuanfang, mystische Natur, Abschütteln aller Vorurteile und Ängste) wiederholt sich, will eigentlich schon in dieser Sekunde von neuem erlebt werden. In einer Zeit, in der die Menschheit und ihr Treiben auf diesem Planeten nur noch negativ empfunden werden, in dem der Mensch zum zu beseitigenden Übel (Klimaerwärmung etc.) verkommt und Hauptdarsteller unterschwellig ihre totale Vernichtung mit Gewalt beführworten ist Pandora das Extrem einer durch Verbundenheit mit der Natur bewirkten Auferstehung. Und natürlich ist der Zuschauer der "Auserwählte", der "Neo".

Schon lange vor dem Kinobesuch des ersten Teils war für jeden, der vom Marketing ausreichend berührt und eingefangen wurde klar, dass er dort hin will.
 

NewLex

Well-Known Member
Joker1986 schrieb:
Da fand ich zum Beispiel Krypton im MoS viel interessanter.
Das war doch ein normaler Steinplanet. Einfach zu animieren und ohne Flora und Fauna. Avatar war da Technisch doch ein anderes Kaliber.

@Batou9: Interessante Sichtweise!
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Diego de la Vega schrieb:
Ganz ehrlich, ich wäre aktuell gespannter auf einen Highlander 7 und The Crow 6, als auf mehr Avatar. :whistling:
Komm, du bist doch insgeheim so großer Avatar Fan, dass du dein Navi im Auto Na'vi genannt hast.

@Batou
Wenn Avatar der böseste Film ist, weil er wie du sagt am stärksten mit einer Fantasie ablenken will - was ist dann deiner Meinung nach der Gegenpol dazu, der wichtigste Film?
 

Batou9

Well-Known Member
@Jay: All diejenigen Filme die einen Bruch im Realen ermöglichen, die nicht versuchen das Reale mittels manipulativ wirkender Fiktionswelten einzunehmen. Der Psychische Konflikt muss im Realen ausgetragen werden, nicht in einer Simulation bzw. völligen Welt der Entmenschlichung. Avatar überführt den eigentlichen psychischen Kampf (Jake bzw. Zuschauer gegen das Gefühl der Bedeutungslosigkeit) in eine die Natur zum Heilsbringer ernennenden Simulationswelt, voller simulierter menschlicher bzw. übermenschlicher Beziehungen. Die Lösung wird weit außen (so weit weg wie nur möglich) gesucht, wird gefunden, als Jake durch Wissenschaftler (nicht mehr schöpferisch und unerklärlich) von neuem geboren wird. Pandora ist ein spiritueller Zirkus, eine Welt in der das Menschsein zu jeder Minute als abgrundtief verkommen implementiert wird. Der Mensch kann nicht mehr zu sich zurückfinden, muss seinen Körper hergeben und sich eines reinen Alien- bzw. Astralkörpers bedienen. Nur so, indem der Mensch verachtet wird, kann der Geist wachsen und der Einklang mit der Natur wieder hergestellt werden. Dabei ist es der Mensch, der das bedeutsamste Wesen in unser aller Bewusstseinsinhalte ist. Wer das Menschsein ablehent, wer nicht mehr die Stärke in sich selbst sucht und auf eine andersartige Wiedergeburt hofft, der wird nichts verändern. Jake geht am Ende soweit, dass er die perfekt dämonisierten Menschen bekämpft und sich gegen das Menschsein entscheidet. Unter dem Deckmantel einer real abartigen und vor sexueller Perversion schüttelnden Liebesbeziehung gewinnt der Zuschauer den Eindruck, dass Jake am Ende seinen Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit gewonnen hat. In Wahrheit aber ist er verloren, tot und in in den Zirkus Pandora (gottnahe Wiedergeburt als Alien) aufgestiegen, der jeder menschlichen Herausforderung einen spirituellen Ratschlag entgegen hält und somit eine Lösung auf die Probleme der im Film eingangs eingeimpften Müllgesellschaft anbietet: Lass die Realität hinter dir und flüchte in die Fiktion.

Ich würde sagen, dass z.B. Biutiful einen unheimlich starken Gegenpol darstellt und auch reale psychische Lösungen auf real anzutreffende Probleme anbietet, ohne Zirkuswelten, ohne Klatschen für abartige Beziehungen und Körperfluchten.

Du selbst bist der Sturm!

;-)
 

Woodstock

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Wenn man bedenkt, dass der gesamte Konflikt hätte vermieden werden können, wenn sie Untertagebau betrieben hätten.

Die wollen ihren Baum nicht verlassen. Wen juckts? Graben wir halt drunter durch.

@Batou
Deine Sichtweise finde ich sehr einseitig. Es war ja keine Rebellion gegen das Menschsein an sich, sondern maximal gegen bestimmte Eigenschaften des Menschen. Andere Charaktere wehrten sich ja ebenfalls gegen die meist gesichtslosen Schergen der weltraumkapitalistischen Gier, ohne Sex mit Aliens zu haben oder ihr Dasein als Mensch zu verraten. Dabei ging es weniger um die Ablehnung der eigenen Existenz oder um die Flucht aus ihr heraus, als um den Erhalt der eigenen Menschlichkeit.

Sully und andere ließen sich bei ihrer Rebellion ebenfalls von zutiefst menschlichen Gefühlen leiten, wie Mitgefühl oder Mitleid. Sie beriefen sich auf die Gemeinsamkeiten mit den Schlümpfen und wollten darstellen wie ähnlich sie sich doch alle sind. Größe und Hautfarbe ist dabei unerheblich.

Die Schlümpfe als Ziel einer Flucht zu verstehen ist argumentativ ein verlorener Posten, da diese Kultur zwar simpler scheint aber in sich doch genau so komplex ist, wie die auf der Erde bestehende Verhältnisse. Stämme führen Kriege gegeneinander, Fremde bringt man um, Klassensysteme und Kasten existieren. Zwar gibt man vor in Symbiose mit der Natur zu leben aber eigentlich nutzt man die Tiere aus. Diese Welt macht kein Geheimnis daraus ebenso abgrundtief verkommen zu sein.

Avatar ist, obwohl viele es gerne anders sehen würden, ein simpler Kampf zwischen den guten und bösen Eigenschaften in jedem von uns und damit kein Aufruf zur Flucht, sondern eher zum Kampf. Der Aufruf sich auf die Gemeinsamkeiten zu berufen und nicht auf die Gegensätze.

Deine sekundäre Argumentation, dass Avatar eine subtile und programmierende Geschichte sein soll, entgegne ich eine Frage: Welche Geschichte soll das den nicht sein? Du findest in jeder Geschichte einen Versuch einer offensichtlichen oder suvtilen Programmierung, da alles eine Aussage enthält, ob gewollt oder ungewollt. Das war schon in den Dramen der Antike so und es wird immer so bleiben.

Zerstreuung und Ablenkung gehört nun mal zum menschlichen Dasein dazu. Es ist Bestandteil dessen was wir als Unterhaltung verstehen und soll eine kurzweilige Flucht ermöglichen. Das ist der Sinn dahinter. Das ist und war auch schon immer notwendig, da der Mensch sonst eingeht. Man darf sich mur nicht darin verlieren.

Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass es vom Staat oder der geheimnisvollen, alleslenkenden Schattenentität im Hintergrund gewollt ist, dass man sich darin verliert aber dagegen spricht, dass dieses gewaltige Film-, Serien- und Bücheraufgebot noch immer zutiefst menschliche und reale Themen und Kritik behinhaltet und diese auf unterschwellige und programmierende Form vermittelt.
 

Batou9

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Sie beriefen sich auf die Gemeinsamkeiten mit den Schlümpfen und wollten darstellen wie ähnlich sie sich doch alle sind. Größe und Hautfarbe ist dabei unerheblich.

Das ist es ja was ich meine. Die rebellischen Menschen in Avatar berurfen sich auf Eigenschaften einer fiktiv existierenden Alienrasse, deren grundlegende Existenz jedoch (in welcher Farbe auch immer) in unserer Realität nicht abgestritten wird, sondern mittlerweile fester Bestandteil in der wissenschaftlichen Aushöhlung des Universums ist. Dies ist die fiktive Realitätskonzeption, in welcher der Avatar das Menschsein für den Protagonisten überflüssig macht und mit New Age und Kunterbuntwelt als Nenner regenerative Zukunft aufzeigt. Es ist an jedem Zuschauer, den Zähler nach oben zu treiben (sich mit dieser Auslagerung einer Lösbarkeit mental zu beschäftigen). Dabei ist es keine Lösung, auch wenn weltweit milliarden Menschen dies nach dem Sichtung (ob Kino oder TV) dann später unterschwellig einprogrammiert bekommen. Es ist eine abartige Perversion.

Wenn man sich "History's Hidden Engine" ansieht, dann wird einem auch klar, weshalb es derzeit dieses Überangebot an Filmproduktionen gibt, in denen der Kampf gegen den Menschen thematisiert wird. Es ist eine Entwicklung, die seit den 80er Jahren langsam Fahrt aufgenommen hat und in einer immer depressivern Gegenwart ihren Höhepunkt erreichen will. Diese Entwicklung, die Flucht vor dem Menschsein spiegelt sich auch in einer musikalischen "Epoche der Hoffnungslosigkeit und Selbstverachtung" wieder. An dieser psychisch unbewussten Grundprogrammierungen ("wir Menschen sind das eigentlich zu beseitigende Übel, der Mensch muss nach geistiglicher Vollkommenheit streben bzw. durch höhere Ziele geheilt werden") orientiert sich der Film bereits in den ersten Minuten und entführt den Zuschauer in die totale Hoffnungslosigkeit, nur um ihm nach dem Kälteschlaf eine abartige Perversion der Wiedergeburt in einem gezüchteten Körper der Wissenschaft als Lösung vor die Nase zu halten. Dabei wird die als faszinierend konsumierte Lösung nicht als Teil des Problems erkannt, als Teil der zerstörerischen und profitgeilen kapitalistsichen Ordnung.

Woodstock schrieb:
Deine sekundäre Argumentation, dass Avatar eine subtile und programmierende Geschichte sein soll, entgegne ich eine Frage: Welche Geschichte soll das den nicht sein? Du findest in jeder Geschichte einen Versuch einer offensichtlichen oder suvtilen Programmierung, da alles eine Aussage enthält, ob gewollt oder ungewollt. Das war schon in den Dramen der Antike so und es wird immer so bleiben.

Natürlich. Das habe ich auch nicht verneint. Avatar ist jedoch, das sollte klar sein, der Gipfel aller Programmierungen. Es gibt kein Werk, dass mehr Menschen erreicht hat und erreichen wird. Meine Argumente finde ich nachvollziehbar und auch überhaupt nicht einseitig. Diese "unbewusste" Programmierung durch die Filmindustrie lässt sich natürlich in vielen Werken beobachten. Und ich bleibe bei meiner Behauptung, dass Avatar 2 das historisch größte Werk wird, welches eine nie vorher gekannte Masse an Menschen erreichen wird. Teil eins hat alle Rekorde gebrochen, die nächsten Teile werden noch mehr Menschen ereichen und mit "Esoterik ft. Transhumanismus" , sowie verachtenden und einseitigen Darstellung der menschlichen Gesellschaft aufwarten. Packen wir uns also alle an die Hand und fliegen zur Heilung in die Computerwelt von Pandora. Wer weiß, vielleicht eines Tages in Virtual Reality. Warum würde da niemand nein sagen?
 

Woodstock

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Batou9 schrieb:
Das ist es ja was ich meine. Die rebellischen Menschen in Avatar berurfen sich auf Eigenschaften einer fiktiv existierenden Alienrasse, deren grundlegende Existenz jedoch (in welcher Farbe auch immer) in unserer Realität nicht abgestritten wird, sondern mittlerweile fester Bestandteil in der wissenschaftlichen Aushöhlung des Universums ist. Dies ist die fiktive Realitätskonzeption, in welcher der Avatar das Menschsein für den Protagonisten überflüssig macht und mit New Age und Kunterbuntwelt als Nenner regenerative Zukunft aufzeigt. Es ist an jedem Zuschauer, den Zähler nach oben zu treiben (sich mit dieser Auslagerung einer Lösbarkeit mental zu beschäftigen). Dabei ist es keine Lösung, auch wenn weltweit milliarden Menschen dies nach dem Sichtung (ob Kino oder TV) dann später unterschwellig einprogrammiert bekommen. Es ist eine abartige Perversion.
Deine Arguementation ist fehlerhaft, da dein Grundausgangspunkt nicht komnplett durchdacht ist. Aus offensichtlichen Mangel über die Kenntnis über indigene Alienvölker können wir solche Geschichten nur erzählen, indem wir solchen Wesen menschliche Züge verleihen. Die Schlümpfe aus Avatar sind Stammesvölker welche mit der Natur im Einklang leben und nur geringe technische Fähigkeiten besitzen, dafür aber geistig und körperlich durchaus fit sind. Um dieses Volk zu gestalten, hat man sich eindeutig bei realexistierenden Völkern aus der Vergangenheit oder aus der heutigen Zeit bedient. Hauptbeispiel sind die amerikanischen Ureinwohner. Wo du behauptest, dass man in Avatar den Krieg gegen die Menschheit anspornt, da man sich auf die Seite einer Spezies schlägt, welche nicht menschlich ist, liegst du mit den Startpunkt deiner Arguementation falsch. Den diese Völker haben einen geistigen und gestalterischen Ursprung in der Menschheit. Womit du nicht den Krieg gegen die Menschheit als Ziel vermutest, sondern den Konflitk Natur gegen Technik und simples Leben gegen systemintigriertes Drohnendasein. Was du damit als kunterbunt und new age bezeichnest, waren die tatsächlichen, realen Ursprünge der Menschheit. Der Wunsch nach einem simpleren Leben, ist so alt wie die Zivillisation. Es gibt immer wieder Aussteiger und Nonkonformisten, welche die geschaffenen Realität ablehnen. Das ist aber zu erwarten und hat ganz unterschiedliche Grundmotivationen. Ich sehe hier keine Perversion.

Was du hier - in meinen Augen- verzweifelt versuchst als Perversion darzustellen, ist eine nicht zuende gedachte Theorie, welche einen nichtbestehenden Wunsch nach einem Konflikt mit der Menschheit erfordert. Dabei verwechselst du aber den Begriff Menschheit, mit Zivillisation oder meinetwegen dem vagen Begriff System. Die Schlümpfe in Avatar sind humanoide Wesen, stark vermenschlichte Außerirdische um den Zugang zu erleichtern aber nur, damit man menschliche Eigenschaften auf sie übertragen kann. In Avatar besteht ein Konflikt zwischen Zivillisation und Naturbelassenheit. Ein Kampf der System und den Zivillisationstufen. Und den jeweiligen bösen und negativen Eigenschaften die damit einhergehen. Alles daran ist aber noch immer menschlich und kein Kampf gegen die Menschheit. Daran besteht keine Perversion, es ist sogar alltäglich durchaus omnipräsent in der heutigen Zeit, nur nicht in exakt gleicher Form. Es ist nicht mal die Technik oder das System selbst, gegen das man den Krieg propagandiert, es ist die Gier und der allesschluckende Kapitalismus, den Avatar bemängelt. Wenn deine Theorie stimmen würde, dann müsste "Der mit dem Wolf tanzt" ebenfalls ein Machtwerk sein, welches für den Krieg gegen die Menschheit einsteht. Die Handlung ist nämlich die Gleiche.

Ich kann dir noch immer nicht zustimmen.

Batou9 schrieb:
Wenn man sich "History's Hidden Engine" ansieht, dann wird einem auch klar, weshalb es derzeit dieses Überangebot an Filmproduktionen gibt, in denen der Kampf gegen den Menschen thematisiert wird. Es ist eine Entwicklung, die seit den 80er Jahren langsam Fahrt aufgenommen hat und in einer immer depressivern Gegenwart ihren Höhepunkt erreichen will. Diese Entwicklung, die Flucht vor dem Menschsein spiegelt sich auch in einer musikalischen "Epoche der Hoffnungslosigkeit und Selbstverachtung" wieder. An dieser psychisch unbewussten Grundprogrammierungen ("wir Menschen sind das eigentlich zu beseitigende Übel, der Mensch muss nach geistiglicher Vollkommenheit streben bzw. durch höhere Ziele geheilt werden") orientiert sich der Film bereits in den ersten Minuten und entführt den Zuschauer in die totale Hoffnungslosigkeit, nur um ihm nach dem Kälteschlaf eine abartige Perversion der Wiedergeburt in einem gezüchteten Körper der Wissenschaft als Lösung vor die Nase zu halten. Dabei wird die als faszinierend konsumierte Lösung nicht als Teil des Problems erkannt, als Teil der zerstörerischen und profitgeilen kapitalistsichen Ordnung.
Okay, du beschäftigst dich mit Socionomics. Jetzt verstehe ich auch woher du kommst. Diese komische sozialwissenschaftliche Theorie, welche kaulsalzusammenhänge ins stellenweise unlogische verdreht. Daran kannst du glauben, dass macht mir nichts aus aber du musst vorsichtigt sein. Ja, die Theorien sind nicht gängig und man sollte auch unkonforme Theorien kennen aber das heißt trotzdem nicht, dass sie damit sofort richtig liegen. Deine These zum Krieg gegen die Menschheit klingt trotzdem als hättest du daran was falsch verstanden, da das was du sagst keinen Sinn ergibt, bzw. für mich nicht konsequent genug ist. Du zitierst (irgendwas):
("wir Menschen sind das eigentlich zu beseitigende Übel, der Mensch muss nach geistiglicher Vollkommenheit streben bzw. durch höhere Ziele geheilt werden")
Das sagt aus das man den Mensch als existierende Spezies abschaffen sollte. Gleichzeit aber wieder das man ihn nur heilen soll. Was bedeuten würde, dass er vorher krank war. Ich finde das zustiefst verwirrend. Zuerst mal: Entweder der Mensch ist das übel und muss weg oder er darf bleiben aber muss geheilt werden. Wenn man die Begriffe so verwendet wie in diesem Zitat, macht man sich lächerlich. Was genau ist so schlimm am Menschen? Warum muss er weg? Was sind die höheren Werte? Welche Werte sind niedrig? Also ist es nicht der gesamte Mensch, es ist nur seine Denkweise. In welcher Beziehung den? Wo denkt er falsch? Ist Gier falsch, ist Rücksichtlosigkeit falsch? Oder ist Mitgefühl falsch? Ist Mitleid falsch? Man könnte durchaus argumentieren, dass man das Leid eines hungernden Volkes verlängert indem man es füttert, anstatt das man es sterben lässt und damit dessen Leid beendet. Das wäre auch human. Klingt das pervertiert? Ja, das ist es auch aber darauf will ich hinaus.

Ich weiß nicht, was du mit deinen paschaul gewählten Begriffen aussagen willst. Muss der Mensch jetzt weg oder seine Eigenschaften? Drücke dich präziser aus! Momentan klingt es so, als wärst du einer kleinen Gehirnwäsche erlegen. Es werden mit Begriffen ohne eindeutige Definition umhergeworfen, Gedankenkonstrukte ohne Fundament werden verwendet und es werden Dinge pervertiert, über die man nicht richtig nachgedacht hat. Als würde ein radikaler Anarchist gegen das "System" schimpfen aber könnte nicht sagen was mit "System" überhaupt gemeint ist.

Überangebot an Filmproduktionen gibt, in denen der Kampf gegen den Menschen thematisiert wird
Das ist genau so ein Beispiel. In jeder Geschichte kämpfen Menschen gegeneinander. In Filmen ebenfalls. Der Räuber bindet die Frau auf die Schienen der Revolverheld rettet sie vor dem herannahenden Zug und besiegt den Räuber. Menschen kämpfen.

Du drückst dich so vage aus, dass es mir schwer fällt dir zu folgen. Ich kenne alle Begriffe die du verwendest aber die Aneinanderreihung ist mir zu unpräzise.
 

Woodstock

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Batou9 schrieb:
Natürlich. Das habe ich auch nicht verneint. Avatar ist jedoch, das sollte klar sein, der Gipfel aller Programmierungen. Es gibt kein Werk, dass mehr Menschen erreicht hat und erreichen wird. Meine Argumente finde ich nachvollziehbar und auch überhaupt nicht einseitig. Diese "unbewusste" Programmierung durch die Filmindustrie lässt sich natürlich in vielen Werken beobachten. Und ich bleibe bei meiner Behauptung, dass Avatar 2 das historisch größte Werk wird, welches eine nie vorher gekannte Masse an Menschen erreichen wird. Teil eins hat alle Rekorde gebrochen, die nächsten Teile werden noch mehr Menschen ereichen und mit "Esoterik ft. Transhumanismus" , sowie verachtenden und einseitigen Darstellung der menschlichen Gesellschaft aufwarten. Packen wir uns also alle an die Hand und fliegen zur Heilung in die Computerwelt von Pandora. Wer weiß, vielleicht eines Tages in Virtual Reality. Warum würde da niemand nein sagen?
Ich werde nein sagen.

Ich nehme an, da du auf Transhumanismus eingehst, dass du als Perversion die Technisierung der menschlichen Physiologie oder der mentalen Fähigkeiten ansprichst aber dabei kämpft man nicht gegen die Menschheit oder das Mensch sein, sondern gegen die Limitierungen die damit verbunden sind. Gegen die Natur des Menschen. Das kam nun wirklich nicht so rüber. Um dir das klarzumachen, lasse ich alles andere mal stehen.

Man muss seine Grenzen nicht als Limitierung verstehen und diese sind auch nicht negativ aber wir leben in einer Zeit in der sich die Technik nicht der Gesellschaft anspasst, sondern die Gesellschaft technisch angepasst wird. Das muss aber nicht negativ sein. Man kann Krankheiten, heilen und Behinderungen ausgleichen welche früher ein normalen Leben nicht ermöglicht hätten aber leider führt es auch dazu, dass sich Sportler dopen und Studenten Aufputschmittel nehmen um länger lernen zu können und psychologisch Erkrankte stigmatisiert werden. Da liegt aber nicht das Problem im Transhumanismus, sondern in der Art wie Menschen diese Technik für sich nutzen.

Die Grundaussage in Avatar hat damit aber nichts zu tun. Du gibst dem Film zu viel Inhalt, wo keiner ist. Du kannst dem Film jede Botschaft nachsagen. Kampf gegen Gier, der Kapitalismus sei Rücksichtslos, Forschung wird unterschätzt, Selbsterhaltungsrecht der Völker, Moralische Grenzen der Expansion, Respekt vor der Spritualität anderer usw. aber nicht dass er den Transhumanismus auf seinem Kreuzzug zur Vernichtung der menschlichen Ketten verherrlicht. Das ist nicht nur übersuptil, sondern schlichtweg nicht vorhanden.

Außerdem ist Avatar nicht die Spitze dieser "Programmierung". Sehen wie Game of Thrones oder Star Trek und andere erreichen über Jahre hinweg wesentlich mehr Menschen und bleiben wesentlich länger im Gedächtnis als Avatar. Auch wenn er erfolgreich war an den Kinokassen (wie auch Avengers 2 und Fast & Furious 7), so bleiben diese Filme Fußnoten in Geschichte. Wohingegen Serien wie Star Trek wegweißend sein werden. Avatar 2 also jetzt schon als Kröhnung der Programmierung zu idealisieren, ist mehr als weit hergeholt. Ich bezweifle sogar, dass er so erfolgreich sein wird wie Cameron es sich erhofft. Wenn du in Sachen Prägung Avatar mit Star Trek vergleichst, kann ich über Avatar nur lachen.
 

Batou9

Well-Known Member
Star Trek hat bei weitem nicht soviele Menschen erreicht wie Avatar. Wohl fast jeder Sci-Fi Fan der Star Trek konsumiert hat wird auch Avatar gesehen haben, ob nun im Kino oder im TV. Und darüber hinaus erreicht Avatar in knapp 3 Stunden auch all diejenigen, die nicht's mit Raumschiffen anfangen können, die lieber auf Fantasy, auf New Age, auf all die spirituellen Versprechen des Marketings stehen. Star Trek ist viel zu speziell, zu sehr auf Entdeckung im Weltraum, Handlungen in Raumschiffen, ausgelegt. Es geht also nicht um die Sendestunden, sondern um die Frage, welches Werk das breiteste Publikum einfängt und seine Message erfolgreich rüber bringt. Wenn ich in meinem Freundeskreis blicke erinnere ich mich vor allem daran, dass die Mädels alle rein wollten und völlig begeistert waren. Avatar bietet halt so viele Ansätze (von Pocahontas über Peter Pan bis zur typischen Disneylovestory), dass weltweit neben dem Sci-Fi / Weltraum Fans auch ein Publikum angesprochen wurde, dass im Leben nicht eine Folge Star Trek schauen würde.
 

Woodstock

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Aber das sind auch dieselben Menschen die sich einen Film ansehen und ihn nach zehn Minuten wieder vergessen haben. Da bleibt nichts hängen. Weder eine offensichtliche, noch subtile Botschaft. Andere, die sich damit länger beschäftigt haben, lassen sich eher über die plump kopierte Story aus und ignorieren ebenfalls jede "Programmierung". Star Trek hingegen wirkt nicht nur direkt durch die Betrachtung, sondern auch indirekt durch diejenigen die es betrachtet haben. Erfindungen wie Handys, e-Reader, Headsets, drahtlose Verbindungen und so manche gesellschaftluche oder philosophische Neuerung oder Inspiration fanden ihren gedanklichen Ursprung in Star Trek oder zumindest durch den Weg ihrer Umsetzung. Dadurch wurden auch Nicht-Trekies indirekt mit den technischen und philosophischen Botschaften aus Star Trek konfrontiert und auch geprägt.

Das Franchise Star Trek hat damit die Menschheit nicht auf einen Schlag geprägt aber dafür mit vielen kleinen, länger wirksamen und sich langsam verbreiteten Nadelstichen geimpft und das 50 Jahre lang.

Das wird Avatar nie schaffen.
 

serd

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Das wird Avatar nie schaffen.

würde sogar sagen, dass Avatar dies bisher auch nicht geschafft hat.

Batou9 begründet den Erfolg der kommenden Filme immer mit den damaligen Gefühlen der Menschen zum Film, aber in meinen Augen zählt hier vor allem das, was seitdem passiert ist.

Überlegt man sich, ob man einmal, und sei es auch nur ein entfernter Studienkollege oder Mitarbeiterin, eine Person den Wunsch nach mehr Avatar aussprechen gehört hat. Wenn man darüber nachsinnt, ob der Film überhaupt Spuren in der Popkultur und dem allgemeinen Empfinden hinterlassen hat?

Glaube die Hoffnung des Studios ist, dass bei den Menschen der Gedanke "Oh, Avatar, das fand ich damals cool, schau ich mir gerne an!" mit der Fortsetzung kommt. Aber abgesehen von Optik gab es nichts, was bei den Zuschauern hätte hängenbleiben und später wieder Begeisterung auslösen könnte. Keine so einzigartigen und beliebten Figuren ala Kirk, Spock oder McCoy oder Leia, Han, Luke und Darth Vader, keine so beliebten Konzepte wie Lichtschwerter oder Raumschiffe, die von jung bis alt das Publikum gegeistern.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Würde ich so nicht verallgemeinern. Ich war und bin sehr angetan von Avatar, seiner Welt, seinen Figuren und seiner Lebendigkeit. Allerdings fühle ich mich bei Batous Interpretation nicht angesprochen, noch finde ich mich darin wieder.
 

Batou9

Well-Known Member
@Serd: Es geht nicht um den Wunsch mehr Avatar zu bekommen. Es geht um die subliminalen Programmierungen, die wie ich meine euch alle wie ein Magnet zurück ins Kino ziehen werden. Damit habe ich den bereits vorprogrammierten Erfolg begründet. Star trek damit zu vergleichen? Star Trek hat eine auf das Genre fokusierte "Aufbruchsstimmung, Hoffnung und Pionierdenken" verankert. Darüber ist die Filmlandschaft schon seit ca. 15 Jahren hinweg. Das filmpolitische Bild der Zukunft ist mittlerweile recht düster geworden. Schau dir "History's hidden engine" an. Diese sozialpolitischen Entwicklungen greifen in automatismen stärker auf die Filmlandschaft zu, als man gewöhnlich denkt. Genauso könnte man bei Avatar die Militarisierung und Kriegsführung der NATO-Staaten zwecks Rohstoffabbau aufgreifen. Wir sollten nicht dem Aberglauben verfallen, dass unsere Synapsen aufgrund fehlender Erfahrungen mit solchen Konfilkten bzw. Krisen nicht auf das einprogrammierte Verständnis aus fiktiven Realitätskonzeptionen wie Avatar zurückgreift. Wir glauben vieles über unsere Welt bzw. dem Weltraum zu wissen, halten uns wenn man aber ganz genau hinblickt sehr oft an Vorstellungen aus der Filmwelt fest. Wir schaffen es noch, dass wir den Bruch mit dem Realen ausschließlich auf fiktiven Weltkonzeptionen vornehmen, nicht mehr mit eigenen machbaren Erfahrungen. Dann können wir uns sagen: "Ach ja, so ist das mit den Krisen und Kriegen und dagegen kann man im Gegensatz zu Jake Sully nichts machen! Sind wir also schuld an irgendetwas? Nein, wir sind doch tief im Inneren auch für Pandora!".

Husch Husch, ab in den Kälteschlaf. 8)
 

Edward Nygma

ehemals Eric Draven
Ich brauch die Teile schon nicht mehr :whistling:

AVatar: Aufbruch nach Pandora war ein wirklich toller Film, der das Kino revolutioniert hat! Aber ich glaube jetzt wird wieder mal die Geldmaschine angeworfen, und Hollywood möchte mal wieder raus holen was nur geht :angry:

Viel willkommener wär mir eine (wieder mal) neue und gute Idee von Cameron. Das zeug dazu hat er ja :thumbup:
 

NewLex

Well-Known Member
Nach dem Mega Erfolg von Terminator 2 (und auch True Lies) dachte auch jeder dass Titanic floppen werde.
Nach dem Mega Erfolg von Titanic dachte auch jeder dass Avatar floppen werde...

Wir reden hier von James fucking Cameron. Der Mann kann die Geschichte des Telefonbuchs verfilmen und würde Millionen damit einnehmen :wink:
 

Woodstock

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@Batou
Du machst schon wieder denselben Fehler und vertraust schon wieder "Historys Hidden Engine". Du darfst dir nicht einfach etwas ansehen und es sofort als Wahrheit akzeptieren. "Historys Hidden Engine" beruht auf Socionomics und Socionomics hat ein sehr großes Problem: Es stellt Kazsalzusammenhänge auf aber verwechselt dabei Aktion und Reaktion oder Ursprung und Folge.

Was du hier als gesellschaftliche Programmierung verstehst (die mich nicht ins Kino und nicht in den Kälteschlaf bringen wird - hör auf damit!) zeigt mir, dass du das Genre der Science-Fiction missverstehst. Rohstoffkriege finden ihren Weg nicht in Science-Fiction Filme weil eine geheime Agenda die Bevölkerung darauf vorbereiten will, sie finden ihren Weg in Science-Fiction, da sie in der Realität bereits existieren. In Interstellar flieht man von der Erde aufgrund von Umweltproblen, welche bereits existieren. Die Reihenfolge ist entscheidend, denn Science-Fiction erlaubt dir ein aktuelles Szenario maßlos überspitzt darzustellen, ins positive aber auch ins negative. Was du beschreibst, wäre auf Umwege Propaganda und Avatar wäre ein schrecklicher Propagandafilm. Sully verliert seine Beine in einem schrecklichen Rohstoffkrieg, fliegt daraufhin nach Schlumpfhausen, nur um in einem schrecklichen Rohstoffkrieg zu kämpfen, welcher auch furchtbar scheitert. Auch finde ich keine Propagandabotschaft für Transhumanismus, den Weaver hat die Reise in einen anderen Körper auch nicht retten können.

Und was die Erkundung angeht, welche nur dran ist wenn sie aktuell ist. Sag das Columbus, Leif Erikson, Marco Polo, Charles Darwin oder den ersten Menschen die Afrika verlassen und den Planeten bevölkert haben. Die haben das bestimmt nicht durch subtile Programmierung angefangen. :facepalm:

Diese "Hidden History Engine" ist so hidden, dass sie nie existierte.
 

McKenzie

Unchained
NewLex schrieb:
Wir reden hier von James fucking Cameron. Der Mann kann die Geschichte des Telefonbuchs verfilmen und würde Millionen damit einnehmen
Ob das dann aber ein Erfolg (abgesehen vom finanziellen) ist, sei dahingestellt. Telefonbücher können ziemlich langweilig sein.
 
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