Howl - Das Geheul ~ James Franco

TheRealNeo

Well-Known Member
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James Franco ("Spider-Man", "Milk") spielt den jungen Allen Ginsberg, der immernoch nach seiner Stimme sucht. Der Film folgt der Entstehung seines ersten Durchrbuchs mit dem Gedicht HOWL, und dem "landmark obscenity trial", der darauf folgte, in dem es um die Beendigung der Zenurs von Literatur in den USA ging.
Außerdem spielen mit David Strathairn ("My Blueberry Nights", "Bourne Ultimatum"), Jon Hamm, Mary-Louise Parker und Jeff Daniels.
Rob Epstein und Jeffrey Friedman, zwei Filmemacher, die für ihre beiden Dokus "The Times of Harvey Milk" und "Paragraph 175" bekannt sind, haben Regie geführt und geben mit diesem Film ihr Spielfilm-Debüt.

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Howl war eigentlich auch als Dokumentation zu anfangs konzipiert und wurde dann in einen richtigen Spielfilm umgewandelt.

Der Film eröffnete gestern Abend die Sundance Film Festival und wurde aber dort eher gemischt aufgenommen.
So klingt das Ganze auf jedenfall nicht Ganz uninteressant.
 

Joel.Barish

dank AF
Kleiner Tipp für die Zukunft, Neo:
Sowas kommt nämlich bei raus, wenn du innerhalb von ein paar Stunden ein halbes Dutzend Threads zu unbekannten und zumeist eher mittelmäßig prominent besetzten, dafür inhaltlich eher "abseitigen" Filmen eröffnest. "Sowas" heißt hier: Eine einzige Antwort in 7 Threads, die mittlerweile eine Woche alt sind. Das wird doch den Filmen nicht gerecht und dem "Aufwand", die zu erstellen auch nicht.

Klar, aktuell ist Sundance und nicht in zwei Monaten, aber die meisten Filme finden doch danach erst einen US-Verleih, wenn überhaupt und brauchen in der Regel sehr lange, bis sie für uns relevant werden. Warum sich die Filme nicht für dich erstmal notieren, merken, abwarten und beobachten und irgendwann nacheinander und mit etwas Abstand voneinander (!) hier reinstellen. So wirkte es nämlich eher ein bisschen aufdringlich, dass man denke könnte "Neo hatte zu viel Zeit und haut hier nacheinander 'n Haufen schräge Filme raus." Und ich befürchte, da sparen sich dann manche User einen genaueren Blick.

"Hesher" und "Lourdes" interessieren mich z.B. auch sehr. "Lourdes" steht schon seit letzten Herbst auf meiner Liste, aber ich hielt es noch für witzlos, den hier vorzustellen. Ebenso wüsste ich nicht was ich da mehr schreiben sollte als: "Ja, den würde ich gerne sehen. Bin gespannt. Bla bla." Das kommt zwar manchmal vor, aber letztendlich ist das doch überflüssig. Vielleicht tät ein "Sundance" Sammelthread gut, mit kurzen Vorstellungen von diversen Filmen und wenn die Reaktionen da groß gewesen wären, hätten manche Filme ihren eigenen Thread verdient. Jetzt haben wir bis zum deutschen Kinostart mehr oder wenigen Aktenleichen von Threads zu Filmen, die sicherlich Aufmerksamkeit verdienen, aktuell aber zu wenig Neugierde wecken. Und wenn dann gleich so viele auf einen Streich kommen, wirds ein bisschen blöd, oder findest du nicht?

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Zu diesem Film mal. Ich glaube zum Beispiel, Tyler würde sich für diesen Film hier interessieren. Glaube ich durchaus. Ginsberg war ein Kollege von Monsieur Burroughs und ich glaube, Tyler hat beide gelesen. Mal gucken. Ich schätze mal, der wird primär als Darstellerfilm interessant. Biopics finde ich meistens öde und blöd, aber vielleicht macht man hier ja das ein order andere anders.

Hier übrigens das "Gedicht" "Howl", welches eher einer experimentell angeordneten Kurzgeschichte gleicht. Sprachlich und inhaltlich aber interessant. Jedenfalls so weit, wie ich bisher gekommen bin:
http://www.wussu.com/poems/agh.htm
 

Joel.Barish

dank AF
http://i32.tinypic.com/2995jq.jpg
(Howl | USA 2010)

mit...
- James Franco (Spider-Man)
- Jon Hamm (Mad Men)
- Marie-Louise Parker (Weeds)
- Jeff Daniels

Regie...
- Rob Epstein
- Jeffrey Friedman

Genre: Biographisches Drama mit Doku-Touch

Story:
San Francisco 1957: Der junge Allen Ginsberg, ein Mitbegründer der literarischen Beat Generation, legt sein kontroverses und gleichermaßen visionäres Gedicht "Howl" vor und findet sich wegen Verstößen gegen die öffentliche Moral vor Gericht wieder.

Trailer @ Joblo


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Sieht für meinen Geschmack schon mal ziemlich gut aus. Die Kritiken bisher scheinen - zumindest in der qualitativen Tendenz - recht durchwachsen, aber weitgehend in Ordnung. Besonders Franco, dem ich schon seit Spidey viel mehr zugetraut habe, soll richtig gut sein. Wie genau das jetzt als Mischung aus Biopic, Drama und Doku aussehen und funktionieren soll bleibt abzuwarten, aber gespannt bin ich dennoch. Könnte von der Umsetzung ähnlich außergewöhnlich werden wie "I'm not there". Wenn man dann noch dem Gedicht gerecht wird und sich mit der Freiheit des persönlichen Ausdrucks beschäftigt, bin ich dabei.

Kinostart ist noch unbekannt.

--> Für Interessierte hier ein Link zum Gedicht "Howl". Das Ding ist btw. ziemlich lang. Eben nicht einfach ein Gedicht mit drei, vier Strophen á 4 Zeilen. :wink:
A. Ginsberg - Howl
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Wow, bin erst jetzt darauf gestossen. Daran bin ich absolut interessiert, weil ich ja ein paar Sachen von Ginsberg gesehen und gelesen habe, und bin eh ein Fan der Beat Generation, wobei aber davon Jack Kerouac mein Favorit bleibt. Er war sozusagen der Buddhist unter den Anarchisten wie Burroughs:biggrin:
Ginsberg war in der Clique das "Herz" (also der "emotionalste" unter ihnen), und sie hingen öfter mit Hunter S. Thompson (Angst und Schrecken in Las Vegas) auf der Villa von Ken Kesey (Einer flog über das Kuckucksnest) herum.

Ginsberg war übrigens der Erfinder der Cut-Up-Technik beim Malen (man vertascuht Stücke eines Gemäldes, sodass die Leute erstmal überlegen müssen, welche Stücke wohin gehören - später ein beliebter Trick von Picasso). Und Ginsberg war einer der ersten (wenn nicht DER erste) Künstler, die sich als homo geoutet haben.

Habe gerade bei imdb nachgesehen, und da kommen offenbar zumindest Neal Cassady und Jack Kerouac vor. :super:

Häm, warum hat mich noch keiner angehauen ... Joel? Du hättest doch wissen müssen, dass ich den Film sehen will - da hättest du mich doch darauf aufmerksam machen können. Maaaann. :wink:
Ich hoffe mal, dass der bei uns im Kino läuft.
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Tyler Durden
[...] Häm, warum hat mich noch keiner angehauen ... Joel? Du hättest doch wissen müssen, dass ich den Film sehen will - da hättest du mich doch darauf aufmerksam machen können. Maaaann. :wink:
Ich hoffe mal, dass der bei uns im Kino läuft.
Öhm, ich dachte du wärst alt genug (nämlich uralt :ugly: ) selbst in den entsprechenden Foren zu entdecken, was dir gefällt.^_^ Nee, hab's schlicht vergessen und irgendwie behagt es mir auch nicht, meine Filmvorstellungen zu bewerben. Aber "bei uns im Kino" kannste wahrscheinlich knicken. Befürchte ich jedenfalls. Denke, dass der sehr limitiert in Deutschland anlaufen wird.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Sorry für Doppelpost, habe den Film jetzt gesehen.

Hat mir sehr gut gefallen. In erster Linie geht es hier um Zensur und die unterschiedlichen Auffassungen von "Kunst". Das eigentliche Gedicht, welches hier behandelt wird, ist aber auch von großer Bedeutung. Manche Passagen haben mir gefallen (am besten fand ich den Part über den Moloch), andere wiederum nicht, aber was mich hier am meisten überrascht hat, war auch der große sozialkritische Aspekt, der in diesem Gedicht steckt. Es geht nicht wirklich um Homosexualität oder Toleranz, sondern vordergründig um das "Erwachen" der Menschen, damit sie nicht mehr blind irgendwelchen Idealen folgen, sondern auch ihre eigene Meinung bilden. Gut, das Gedicht lässt einem auch genug Raum für Interpretationen. Übrigens kann ich nur sehr selten etwas mit Gedichten anfangen, aber Howl ist einfach so originell, dass es auch für mich interessant ist. Und da ich die Beat Generation sowieso sehr schätze, war dieser Film ein Muss für mich. Mich hat es gefreut, dass z.B. auch Jack Kerouac und Neal Cassady hier vorkamen. Nun kann ich aber gar nicht sagen, ob der Film auch jemandem gefallen könnte, der sonst nichts mit Literatur am Hut hat.
Unentschlossen bin ich bei den Animationssequenzen, die meistens dann gezeigt werden, wenn ein Stück aus dem Gedicht vorgelesen wird. Inhaltlich haben mir diese Animationen gefallen, aber rein optisch sahen sie mir manchmal zu sehr nach einem (billigen) Computerspiel aus.
Die paar Homo-Liebesgeschichten von Ginsberg fand ich etwas langweilig, aber zum Glück waren sie kurz und eher nebensächlich.

Insgesamt ein wirklich guter Film mit interessanten Gedankengängen und einem sehr überzeugenden James Franco. Die DVD ist (sogut wie) gekauft.

8,5/10
 
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