Quentin Tarantino's Django Unchained [Kritik]

SethGecko420

New Member
Ich glaub ich hab begriffen was du meinst, also dass zB. Kill Bill, hätte er im alten Japan gespielt auchnicht gewesen wäre, was er ist... und unter diesen Bedingungen gebe ich dir recht, bin ich auch skeptisch (würd auch alles von dir gesagte so unterschreiben)!

Ich denke nur, dass noch genügend Möglichkeiten übrig sind, einem "Western Western" eine eigene Note zu verleihen. The Quick and the Dead zB. hatte in seiner "modernen" Art auch etwas sehr eigenes (auch wenn sich über die Qualität des Films streiten lässt :omg: )
und zB. als ich bei Red Dead Redemption
nach Mexico geritten bin und Far Away von José Gonzales anfing
, musste ich sofort an Quentin Tarantino denken. (kann man sich auch auf youtube angucken)

Ich mein, ein junger Revolverheld lernt beim alten Clint Eastwood schießen und fluchen, sucht einen Schatz den man nur als Leuchten aus einer Kiste kennt und im Hintergrund läuft Johnny Cash :omg: find das klingt gar nicht so ungeil! :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Richtig. "Kill Bill" in komplett japanischer Umgebung des 19. Jahrhunderts oder so hätte mir auch nicht gefallen. RDR habe ich nie gespielt, deswegen kann ich dazu nichts sagen. Und ja, natürlich kann Tarantino auch einen Western-Western interessant und eigenständig machen, aber mit diesen eher vagen Ankündigungen bin ich eben noch etwas unsicher. Auch weil Quentin eben einen Hang dazu hat, sich in Zitate zu verbeißen.
 

SethGecko420

New Member
*seufz* jaaah, wir werden uns leider noch gedulden müssen... und am Ende kommt er dann eh wieder mit was völlig anderem um die Ecke.:squint:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
tarnatino bestätigte nun, dass er das Drehbuch bereits fertig habe. Er betonte aber, dass es kein Italowestern sei.
 

Puni

Well-Known Member
Meint ihr denn wirklich, besonders DU, Joel! dass er sich einfach in Zitaten verlieren wird? Kann mir das irgendwie überhaupt nicht vorstellen. Gut, ich weiß jetzt nicht, inwieweit er das bei Kill Bill gemacht hat, da ich die Filme das letzte Mal mit 15 oder so gesehen habe, aber soviel Eigenständigkeit abseits seiner Lieblingsfilme und Musik trau ich dem guten Mann dann doch zu. Allein die Bombe Inglorious Basterds hats schon bewiesen, finde ich, bin von daher überhaupt nicht skeptisch.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Dr Knobel
tarnatino bestätigte nun, dass er das Drehbuch bereits fertig habe. Er betonte aber, dass es kein Italowestern sei.
Hmm, was dann? Ich gehe doch davon aus, dass er keinen Saubermann-Western a la John Wayne drehen wird. Aber es soll auch kein Italowestern sein? Irgendwo schade, aber andererseits klingts wieder interessant. Ich habe absolut keine Ahnung, was er im Sinn hat.

bzgl. Zitate: Ja, bei Kill Bill hat er z.B. eindeutig von "Lady Snowblood" abgeschaut, aber das Ganze dann wieder eigenständig genug gemacht. Also ich finde nicht, dass er zu viel zitiert. Seine Filme sind immer Hommages (oder wie heißt die Mehrzahl von Hommage?) an diverse Genres. :super:
 

TheGameIsOn

New Member
Original von Civer
Yes, bin zwar eigentlich auch kein Fan von Western, aber Tarantino kanns einfach! Und dann noch Waltz dazu, was ein Fest :super:

hmm bin ich der einzigste Mensch auf der Welt der diesen Mann nicht leiden kann....ich finde nicht das er Talent hat und meiner Meinung nach sind seine Filme einfach nur verdammt schlecht....die einzigste Ausnahme macht das Pulp Fiction in meinen augen ...ok Kill Bill 1 war auch cool aber der rest......Inglourious Basterds :facepalm: Death Proof:grmpf: Jackie Brown ne ne

bei andern Filmen war er beteiligt aber hat nicht Regiegeführt...das ist ja ein kleiner aber feiner unterschied.....das ist meine meinung jetzt hab ich mir hier bestimmt viele feinde gemacht :gruebel: :omg:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ein Talent für interessante Drehbücher und stilsichere Inszenierung kann man ihm aber nicht absprechen. Ob dir das gefällt ist dann wieder eine andere Frage.
 

Revolvermann

Well-Known Member
:super:
Hab vor wenigen Tagen noch zu einem Kumpel gesagt ich würde mir von Tarantino am liebsten mal einen richtigen Western wünschen.
Super News!
 

Civer

New Member
Original von TheGameIsOn
Original von Civer
Yes, bin zwar eigentlich auch kein Fan von Western, aber Tarantino kanns einfach! Und dann noch Waltz dazu, was ein Fest :super:

hmm bin ich der einzigste Mensch auf der Welt der diesen Mann nicht leiden kann....ich finde nicht das er Talent hat und meiner Meinung nach sind seine Filme einfach nur verdammt schlecht....die einzigste Ausnahme macht das Pulp Fiction in meinen augen ...ok Kill Bill 1 war auch cool aber der rest......Inglourious Basterds :facepalm: Death Proof:grmpf: Jackie Brown ne ne

bei andern Filmen war er beteiligt aber hat nicht Regiegeführt...das ist ja ein kleiner aber feiner unterschied.....das ist meine meinung jetzt hab ich mir hier bestimmt viele feinde gemacht :gruebel: :omg:

Gut, mit Jackie Brown kann ich selbst auch nicht viel anfangen, aber die von dir angesprochenen Basterds gefallen mir sehr gut, und auch Death Proof, von dem viele meinen der sei Murks, gefällt mir. So sind Geschmäcker halt verschieden :wink:
 

midgard

New Member
Find auch, dass das gut klingt. Bei Tarantino kann man sich immerhin sicher sein, dass das kein 08/15-Film wird. Das soll nicht heißen, dass er nur super Filme macht, aber immerhin haben sie immer etwas ganz Spezielles. Das habe ich zB, als ein aktuelles Beispiel, bei True Grit irgendwie vermisst.
 
R

RickDeckard

Guest
Als ich den Threadtitel las musste ich innerlich lachen...
wie will Tarantino denn einen Spagetthi-Western drehen ?

um dies zu bewerkstelligen müsste der Western von einem italienischen Studio produziert werden.

um das noch einmal deutlich zu machen :

Original von YoClub
was issn der unterschied zwischen western und italo western? :gruebel:

der Unterschied ist der, dass die Italiener nach dem Abgang des Peplum eine neue Geldmaschine brauchten.
Dank dem genialen Sergio Leone, der bereits mit seinem Peplum "der Kolloss von Rhodos" angefangen hatte die Regeln zu brechen, und der mit "für eine Handvoll Dollar" den Italo-Western ins Leben gerufen hatte, sind diese europäischen Entmythologisierungen des US-Western populär geworden.
Die Italienischen Studios stürzten sich auf das neue Subgenre und schlachteten es aus. Neben einigen erwähnenswerten Filmen (u.a. von Sergio Corbucci) war das allerdings eher aufgewärmtes oberflächliches Zeugs. Leone wurde immer und immer kopiert, ohne dass diese Filme etwas von seiner Qualität hatten.
Nach dem letzten Teil der Dollar Trilogie hatte Leone dann bereits damit begonnen auch die Regeln des Italowesterns zu brechen (Spiel mir das Lied vom Tod). Dieser Film war eigentlich Leones Abgesang auf den Italowestern, und tatsächlich ging es dem Subgenre danach genau wie dem Peplum - es starb wieder genausoschnell aus wie es gekommen war.
Leone hat den Italowestern also geboren und später wieder getötet...
Der Erfolg dieser Filme beruhte vor allem auf die europäische Sicht auf den Wilden Westen und aus einer politischen Situation in Italien, bei der das Volk die Entmytholisierung der moralischen Zeigefinger der US-Western begrüßte.
Erst durch den Erfolg in Europa, sind die Filme dann auch in Amerika populär geworden (Spiel mir das Lied vom Tod ist übrigens eine Ko-Produktion mit einem US-Studio gewesen).

Tarantino hat bereits bei Kill Bill gezeigt, wie gut er die Bildsprache Leones beherrscht. Es ist offensichtlich, dass er stark von dessen Filmen inspiriert ist, und daher überrascht es nun nicht, dass er einen Italowestern drehen will.
Aber es wird nie ein Italowestern sein - denn es wird eine US-Produktion.
Und diese kann nie die Tiefe des europäischen Quertreibers Leones erreichen, sondern nur den Stil kopieren.

So und nun das wichtigste : In Italowestern wird viel mit Bildern, Zeichen, Metaphern und Zitaten gearbeitet - aber immer nur mit WENIGEN Dialogen...
Wie will Tarantino DAS schaffen ???? :omg:

EDIT : Wie ? Ich wurde noch nicht gesteinigt ?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich denke, man kann das mit Kill Bill vergleichen - der war auch kein richtiger Eastern (dazu müsste er ja aus Asien kommen), aber eine Hommage an das Eastern-Genre und mit den klassischen Elementen dieses Genres. Und genauso wird wohl auch dieser "Italowestern" sein - kein wirklicher Italowestern, aber eine Hommage an das Genre mit den klassischen Elementen :wink:

Die Sache mit den Dialogen ist aber interessant. Entweder muss sich Tarantino treu bleiben und wieder etwas dialoglastiges drehen oder er muss sich möglichst nah an die "Regeln" des Italowesterns halten... :gruebel:

Wobei hier doch jemand vor kurzem gemeint hat, dass Tarantino in einem Interview betont hätte, der kommende Film sei kein Italowestern. Da müssen wir wohl abwarten, was denn nun wirklich auf uns zukommt.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ich stimme Tyler da mit dem Vergleich zu "Kill Bill" zu.

ich war es, der das mit dem Tarantino Interview schrieb. Leider finde ich da snicht mehr, was aber auch prinzipiell egal ist, da QT ja ohnehin alle 5 Tage einen neuen Ansatz findet. :ugly:
 
M

Master Chief

Guest
Diesbezüglich muss ich Rick Deckard aber wirklich zustimmen:
So und nun das wichtigste : In Italowestern wird viel mit Bildern, Zeichen, Metaphern und Zitaten gearbeitet - aber immer nur mit WENIGEN Dialogen... Wie will Tarantino DAS schaffen ????

Da hat er wirklich Recht. Würde wirklich ungern eine geschwätzige Western-Hommage sehen...
 

NewLex

Well-Known Member
Original von RickDeckard
So und nun das wichtigste : In Italowestern wird viel mit Bildern, Zeichen, Metaphern und Zitaten gearbeitet - aber immer nur mit WENIGEN Dialogen...
Wie will Tarantino DAS schaffen ???? :omg:

EDIT : Wie ? Ich wurde noch nicht gesteinigt ?

Stimmt! Daran hab ich noch gar nicht gedacht! Müssen wir also mit einem dialoglastigen Western rechnen?? Wär zwar was neues, aber ob das zu einem Western passt?? Hmm... :gruebel:
 
R

RickDeckard

Guest
@Tyler & Doc :

als Liebhaber dieser Filme hat Tarantino in seinen Werken schon immer viele Zitate und Stile eingesetzt - was durchaus positiv gesehen werden muss.
Nun aber direkt in das Genre zu wechseln ist im Prinzip interessant, allerdings - wie hier auch schon jemand geschrieben hatte - nicht ungefährlich für ihn.

Während bei Zitaten oftmals eine "guck mal - der kennt sich in der Filmgeschichte aus" Reaktion erfolgt (bzw. viele diese Zitate nicht einmal erkennen und für seine Erfindungen halten), kann es ihm nun passieren, dass er, wenn er das Genre seiner Vorbilder betritt, mit ihnen gemessen wird.

Er sollte für diesen Versuch wirklich auf gezielt kurze, aber pointierte Dialoge wert legen und keine Diskussionsdialoge einbauen, die nicht zu dem Genre passen.

Für mich sind Italo-Western ein Subgenre, welches halt aus bestimmten Gründen erfolgreich waren. Einige davon sind offensichtlich (Helden-Demontage) andere sind subtiler und wurden kaum bewusst wahrgenommen.
Das ist auch der Grund weshalb es viele schlechte Italo-Western gibt.
Da haben die Nachahmer (die natürlich nur das schnelle Geld der neuen Erfolgswelle mitnehmen wollten) nur bestimmte Elemente genutzt und nichts neues dazugefügt.
Der Erfinder des Subgenres (Leone) dagegen hat immer mehr in seinen Filmen eingebaut als man beim Oberflächlichen Schauen zunächst wahrnimmt. Er hat gezielt Regeln gebrochen - später sogar die von ihm selbst aufgestellen - und hat damit immer gegen bestimmte Gewohnheiten rebelliert. Das hatte seine Filme zwar stets in die Kritik gebracht - aber unterm Strich war er immer innovativ.
Die Plagiate dagegen haben sich einfach nur nach den Italo-Western Regeln gehalten und haben versucht diese auszubauen und oft zu übertreiben.
Leider fehlt bei vielen Italo-Western Leones handwerkliches Geschick.
Bei Corbucci (der noch bekannteste Italowestern Regisseur neben Leone) sind mir z.B. immer diese übertrieben oft verwendeten Zooms auf den Keks gegangen. Während Leone diese als Mittel zu einem bestimmten Zweck eingesetzt hat, werden sie bei Corbucci einfach so verwendet, weil es seiner Meinung nach ein Stilmittel des Subgenres war.
Und hierin liegt die Gefahr für Tarantino - orientiert er sich an die Plagiate oder an die "guten" Filme von Leone ?
Baut er noch einen eigenen Stil mit ein (mal abgesehen von Splatter und Gore) ?
Wie geht er mit dem Stil um ? Setzt er ihn zitatweise, plagiatweise oder so sensibel wie Leone ein (der größtenteils aber auch andere und später sogar sich selbst zitiert hat) ?
Der Titel des Films ist mir z.B. sehr aufgestossen - das ist eher Plagiat als Zitat. Genau so einen Titel würde jeder Möchtegern Regisseur auswählen, wenn er einen Italo-Western drehen würde. Hier hätte ich etwas intelligenteres von Tarantino erwartet - etwas das nicht so offensichtlich ist.
Genauso ist das mit Morricone : würde dieser tatsächlich einen neuen Soundtrack für diesen Film schreiben - fänd ich das supergeil und der Film würde dadurch aufgewertet. Nutzt Tarantino aber erneut nur Morricone Stücke aus anderen Filmen, wie er das bei IB und KIll Bill2 gemacht hat, fände ich es nicht nur billig sondern respeklos (gegen seine eigenen Lieblingsfilme)...
 
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