Finde das Grundthema um Mikroausdrücke einfach total interessant und erfrischend neu. Außerdem ist Tim Roth als Dr. Lightman einfach einsame spitze. Und Klischees kann ich auch so gut wie keine entdecken. Kannst du da konkreter werden? Und was meinst du mit Pseudorealismus?
Nun, es ist schon ne ganze Weile her, dass ich mich mal an der Serie versucht habe. Vor allem wegen Roth, den ich eigentlich sehr mag. Ich muss auch vorausschicken, dass ich eh schon kein Fan von so einstündigen Krimiserien bin. Life ist mir zu langweilig geworden, Castle ebenfalls, Dr. House (mal dazugezählt) das gleiche und von CSI ganz zu schweigen.
Die Hauptfiguren sind meiner Meinung nach die typischen Klischees dieser Art von Serien. Beispiele kann ich jetzt keine mehr aus den Ärmeln schütteln. Aber es wirkte für mich alles wie die typische Art von Figuren, wie derzeit in der Art Krimiserien immer gebracht werden. Der hoch intelligente, vielleicht meist etwas egozentrische, Teamleiter. Dann das Team, das noch mal einzelne Charaktertypen ins Spiel bringt,- es sind immer relativ ähnliche Konstellationen. Und die Nebenfiguren in den Fällen fand ich extrem plump. Kann da aber kein Beispiel mehr nennen, weil ich mich nur an meine Enttäuschung erinnere und nicht an einzelne Beispiele.
Zum Pseudorealismus. Das eine hat Schneebauer erwähnt, das andere ist, das einem alles dauernd so auf die Nase gebunden wird und alles wird so durch die Blume erklärt, so .... :gruebel: mir kam es so vor, als stehe immer einer im Bild, der den Zuschauern zuruft, schaut und das ist wirklich realisitisch und total wissenschaftlich. In der Realität wird das dann trotzdem alles ganz anders und komplizierter sein.
Und wer Lie to Me mit CSI vergleicht hat die Serie eigentlich nicht gesehen bzw nur nebenher laufen gelassen. Die haben keinerlei Gemeinsamkeiten und Klischees werden da auch nicht bedient. Würde mich mal interessieren ob man hier von der selben Serie spricht
Wollte hier die Serie nicht zu sehr schlecht reden. Mein Post war vielleicht etwas arg salopp formuliert. Aber die Parallelen sind doch deutlich. Es ist allgemein ja so ne Mode nach CSI, dass man so ne, ich nenns jetzt, pseudorealistische Nische sucht, aus der man einen vermeintlich individuellen Zugang zu den Krimigeschichten kriegt. Bei CSI wars das Forensische u.ä. bei House ist es die Diagnostik etc. ... Zudem ist im Zentrum immer der eine Leiter und dann sein Team rund rum. Oft gibt es neben dem Hauptfall, noch ein oder zwei Nebenfälle. Neben dem eigentlichen Krimiplot gibt es noch ein paar übergreifende Charakterentwicklungen, etc.
Ich will das auch gar nicht zu schlecht reden. Wie gesagt, ich kann halt damit nichts anfangen und finde die Serie allerhöchstens durchschnittlich. Mir kommt s wie ne Krimiserie vor, die von einem bekannten Schauspieler und einem konzeptuellen Aufhänger lebt, letztlich aber dann immer im Grunde dasselbe wie jede Krimiserie liefert.