Midnight in Paris ~ Woody Allen [Kritik]

Esum

Batman
Tyler Durden schrieb:
Joel.Barish schrieb:
Aus der Kritik
[...](Gils Reisen sind keine wirklichen Zeitreisen, nur Träumereien)[...]
Kann man das wirklich so sagen? In welchen Gebäuden ist er dann immer? Mit wem tanzt und spricht Gil oder wie fährt er im Auto? Was ist mit dem Buch, das von Cotillards Figur geschrieben wurde? - Ich finde, dass sich Allen einfach nicht dafür interessiert, was es ist oder wie es funktioniert. Er braucht es einfach für seine Geschichte. PAssend dazu ja auch die Szene mit Buñuel und dessen Verwunderung über seinen eigenen späteren Film.
Ich halte diese "Reisen" auch für Träumereien. Das "Zeit-Taxi" taucht ja nur dann auf, wenn er allein ist, und es kann einfach so sein, dass er in Wirklichkeit auf dem Bordstein sitzt und sich alles inklusive Autofahrten, Tänzen und Gesprächen einbildet. So erkläre ich mir das jedenfalls, aber wahrscheinlich hast du Recht, dass Allen sich gar nicht so sehr darum gekümmert hat, die Reisen als real oder nicht real darzustellen, sondern sie nur als Mittel zum Zweck genutzt hat.
Und wie erklärst du dir dann das Ende mit dem Dedektiv?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Aber kam er in der Fantasiewelt (Paris der 20er) vor oder in Hierundjetzt?
Wenn ersteres, dann gehört er zusammen mit seiner "Lebensgeschichte" ebenfalls zur Fantasie der Hauptfigur und ist nicht echt. Wenn Zweiteres, dann wollte Allen damit vielleicht sagen, dass nicht nur die Hauptfigur, sondern auch manche anderen Menschen von solchen "Goldenen Epochen" träumen, und dass manche von ihnen dabei den Bezug zur Realität vollkommen verlieren (für immer dort gefangen sind).
 
B

Bader

Guest
Im Hier und Jetzt... bin nur etwas verwundert, dass du den wieder vergessen hast. So unauffällig war seine Rolle wieder auch nicht, da ich mich noch sehr gut an ihn erinnern kann, obwohl die Besichtigung des Filmes scho n halbes Jahr her ist.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ja, wundert mich auch. Der Film hat wohl zu wenig Eindruck bei mir hinterlassen, war nur ein solider Feelgood-Film, aber keiner von denen, die besonders einprägsame Szenen oder Ideen haben. Solche Handlungen vergesse ich oft nach kurzer Zeit.
 

Woodstock

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Gerade auf SF2 gesehen. Wieso habe ich so lange damit gewartet?

Owen Wilson als Zeitreisender der seinen Helden im Paris der 20er Jahren begegnet, war ein leicht berechenbare aber trotzdem sehr schön erzählte Komödie welche unschuldig und erfrischend unterhält. Owen Wilson spielte zwar sich selbst aber man versteht warum Woody Allen seine Rolle extra für ihn umgeschrieben hat. Hier wirkte seine Art richtig plaziert und glaubhaft. Als jemand der kaum was von dem Film wußte, oder eine Menge bereits wieder vergessen hatte, war ich positiv überrascht von den Personen die er Nachts getroffen hat. Die Fitzgeralds, Picasso, Hemingway und viele andere, wobei Hemingway hier wieder als eindeutig und bestimmender Mann mit Brusthaar dargestellt wurde und einer der einzigen war, der Wilsons Charakter eindeutig was zu sagen hatte. Zweifellos ein Liebling des Autors. Der Rest der vergangen Berühmtheiten waren nur kurzweilig zu sehen und dienten größtenteils nur um ihren Namen zu sagen und für den ein oder anderen Lacher.

Midnight in Paris ist tatsächlich wie ein Spaziergang in einer, dir fremden, Stadt. Man erkennt die Schönheit der Bauten aber auch ihre Makel. Man entschließt sich aber diese zu ignorieren und erfreut sich am Panorama.

7,5/10

EDIT: Konnte mit meiner Wertung doch nicht leben. Musste um 0,5 runter gehen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Allen taucht Paris in wahrhaft wunderschöne Bilder. Beschränkt er sich in den 20ern verständlicherweise auf kleine Straßenzüge und Innenräume, so ist die Gegenwart eine einzige Reiseempfehlung für die französische Hauptstadt. Im Film spricht Wilson soagr mal vom "heißesten Ort im Universum". Es ist einer dieser amüsanten, philosophisch angehauchten Dialoge die dieses kleine Feelgood-Movie so unterhaltsam machen. Der durchaus liebenswert aufspielende Owen Wilson in einer der unspektakulärsten Zeitreisen überhaupt. Der weitere Cast ist nur so gespickt mit Leuten die ich gerne sehe.
Ein charmanter Film mit einem sympathischen Träumer in der Hauptrolle der mich hier und da sogar an mich selbst erinnerte. Auch war ich selbst schonmal in Paris. Allerdings eher in dem Teil der aussieht als sei er aus einem Elendsviertel in Bangkok geklaut. Aber das nur nebenbei. Woody Allen zeigt eher das schöne Paris und hat er Stadt mit diesem Film ein Denkmal gesetzt.



8/10 "Nur mit der großen Liebe kann der Mann kurz dem Tod entfliehen"
 
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