Ich mag die Serie sehr, sehr, sehr (ja, drei "sehrs") gerne und ich freue mich riesig, dass es endlich zu einem Film kommt, auch wenn ich einigermaßen mit dem Staffel 3 Ende leben konnte. Wenn man sich anschaut, wie manch andere Serien in die Länge gezogen und mit einem unwürdigen Ende abgespeist wurden, können wir bei "Veronica Mars" eigentlich froh sein, wie es gelaufen ist. Aber ich hab den Haufen vermisst (nicht zuletzt weil kaum einer von ihnen ne wirkliche Karriere hat), von daher ist das Kinoticket - wie man heutzutage so sagt - quasi schon gekauft.
Ich habe aber ein Problem damit, wie das abgelaufen ist. Es wirkt eigenartig, dass Leute mit Filmbiz-Connections wie Rob Thomas und Kristen Bell nicht mal eben zwei, drei, vier Millionen organisieren können, um einen Film zu einer etablierten und relativ erfolgreichen Serie zu finanzieren. Es wirkt geradezu befremdlich, dass sich Rechteinhaber Warner Bros. (!!) den Film, den Fans seit Jahren fordern, von Fans bezahlen lassen. Fans, die hinterher doppelt an WB zahlen, wenn sie den Film im Kino oder über VOD sehen. Zwei popelige Millionen waren für das große WB Studio nicht drin? Nicht für einen etablierten Titel mit bestehender Fan-Gemeinschaft? Ein Studio, das wahrscheinlich das Zehnfache in den letzten paar Jahren allein in nicht genutzte Treatments und Scripts für ihre unüberlegten "Justice League" Pläne investiert hat? Ein Studio, das Abermillionen in wahnwitzigen Werbeetats für eh schon weltweit bekannte Titel investiert? Eigenartig. Auch war Kickstarter doch nicht dazu gedacht, weicheirigen Großkonzernen aus der Patsche zu helfen oder bereits etablierten Filmemachern ihre Traumprojekte zu finanzieren. Kickstarter sollte doch neuen Talenten den Weg ins Geschäft ermöglichen; Unbekannten, die nichtmal nen Händedruck bekämen, würden sie bei WB an die Tür klopfen.
Wer weiß, wo das endet? 2,5 Millionen in weniger als einem Tag sind auf jeden Fall ein überdeutliches Zeichen. Vielleicht (hoffentlich) legt WB danoch was drauf. Wenn der Film erfolgreich (und für Fans zufriedenstellend!!!) ist, wird das mit Sicherheit Schule machen. Wahrscheinlich so schnell nicht für so gewaltige Projekt wie das, was Paddy ein paar Posts über mir angedeutet hat, aber der "Akte X" Film vielleicht tatsächlich.
Vielleicht sollte man (ich) die VM Kickstarter Sache als das sehen, was sie insgeheim wahrscheinlich in erster Linie war: Warner wollte sehen, wie ernst es die VM Fangemeinde wirklich meint. 2,5 Millionen in weniger als 24 Stunden zeugt von einem Markt, in den es sich zu investieren lohnt. An diesen Markt hatte WB im Vorfeld ja nie so richtig geglaubt.
Ich nehme das zähneknirschend so an, harre der Dinge die auf diesen Rekord folgen und freue mich auf den "Veronica Mars" Film. Denn "a long time ago, we used to be friends, but I haven't thought of you lately at all."