The Master ~ Paul Thomas Anderson [Kritik]

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
BG-Kritik: The Master (Jay)


PTA ist einer der besten Regisseure ever in der Geschichte von ever seit es Zeitrechnung gibt und darüber beyond. Warum? Weil der

There will be Blood

gemacht hat. Und andere Filme, die auch superst sind, glaub Phantom Commando, Predator, The Dark Knight und so (bei anderer Meinung gibts Instantban). Jedenfalls macht PTA, nicht zu verwechseln mit Wes Anderson oder Paul WS Anderson oder Pamela oder Hans Christian jetzt hier nächsten Monat seinen nächsten Film. Heißt The Master und ist eine brisante Umsetzung... der Scientology-Geschichte. Ich weiß nicht genau, ob es eine wortgetreue Umsetzung ist und man Fake-Namen verwendet, aber Phillipp Seymour Hoffman spielt L Ron Hubbard, den Erfinder der ganzen Scientology-Geschichte, die unseren einst innig geliebten Tom Cruise so paddelig aussehen lässt.

Interessant wird, wer Scientologies späteren Megastar Cruise (im Film wahrscheinlich: Com Truise) spielen wird, vielleicht Cruise selbst? Oder er geht galaxometa und spielt Les Grossman als Tom Cruise in der Scientology-Satire? Das würd ihm direkt einen Oscar garantieren (mit Joaquin Phoenix als ehemaligen Schauspieler, jetzt bärtigen Rapper).

So oder so, Directed by PTA ist direkt 10/10 also könnt ihr auf eurer nächstjährigen Top 10 List schon mal einen möglichen Platz wegstreichen, da PTA da jetzt schon sitzt. Da fällt mir ein, dass ich bei meinem LA-Trip Scientology fotografiert hab. In kürze.
 

Paddywise

The last man
ich bin mal gespannt wie Kritisch Anderson sich mit dem Projekt auseinandersetzten wird.

Eine Tom Cruise Parodie könnte auch lustig werden.
 

Joel.Barish

dank AF
Magnolia > There will be Blood

Ich bin jedes Mal überrascht, wenn der Chef einen Regisseur über den grünen Klee lobt, dessen Filme wenn dann nur in Einzelfällen recht weit oben auf des Chefs Toplisten rangieren. :wink: Seis drum. Jeder neue PTA ist ein Highlight.

Ich bin mir aber fast sicher, dass wir hierzu schon einen Thread hatten.
 

Puni

Well-Known Member
Seh ich ähnlich, auch bezüglich Magnolia. Hat der nicht Magnolia mit 30 Jahren gedreht? :waaa:

Thema klingt interessant, auch wenn ich mir bisher nicht viel darunter vorstellen kann, wie er das Anderson-mäßig umsetzen wird.

E: Ich seh gerade, er müsste so um die 28 gewesen sein. :aso:
 

Joel.Barish

dank AF
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Paul Thomas Anderson, Meisterregisseur von so Filmen wie "Boogie Nights", "Magnolia" und "There will be Blood", werkelt schon seit einiger Zeit an einem neuen Film herum. "The Master" mit Philipp Seymour Hoffman sollte von einem Sekten-Guru mit markanten Ähnlichkeiten zu L. Ron Hubbard und der Scientology Church handeln. Das Projekt geriet ins Straucheln (BG Link), weil u.a. das Budget mit rund 35 Millionen Dollar etwas zu groß wurde.
Anderson arbeitete daraufhin an einer Adaption von Thomas Pynchons "Inherent Vice". Das amerikanische Kult-Buch erzählt die psychedlische Geschichte von Privatdetektiv und "Pothead" Doc Sportello, der 1969, am Ende der Swinging 60s, Besuch von seiner Ex-Freundin erhält, die die Entführung ihres Milliardär-Mannes aufklären will. Was folgt ist wohl ein irres Hin und Her mit schrägen Figuren, darunter Surfer, Rocker, Drogenbosse, Finanzhaie und ein mysteriöses Wesen namens "Golden Fang", das mit Steuerzahlungsfaulen Zahnärzten in Verbindung gebracht wird.

Nun scheinen beide Projekte gerettet! Vulture berichtet, dass Megan Ellison, Tochter von Oracle-Software Chef Larry Ellison, als Financier eingesprungen sein soll und zwar sowohl für "The Master", als auch für "Inherent Vice". Beim Master soll Hoffman weiterhin interessiert sein, ob Jeremy Renner weiterhin Zeit und Lust hat, ist unklar. Für "Inherent Vice" ist Robert Downey jr. als Doc Sportello im Gespräch und Anderson arbeite gerade an einer neuen Fassung des Drehbuchs und habe inzwischen auch den Segen des eigenbrödlerischen Autors Pynchon eingeholt. Welches Projekt Anderson als erstes macht, ist noch unklar.

Megan Ellison, einst eher ein Partygirl vom Schlage Hilton/Lohan, hat sich in letzter Zeit als Produzentin und Geldgeberin etabliert. Sie half u.a. "True Grit" von den Coens mit etwas Zaster aus und koproduziert auch "The Wettest County in the World" (BG Link) von "The Road" Regisseur John Hillcoat.
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Ich find's gut. Klar, mit den Millionen könnte sie auch irgendwelche Projekte in der dritten Welt unterstützen, aber als Filmproduzentin, gerade bei Projekten wie diesen, die nicht berechnende Gewinne sind, sind solche Geldspritzen immer gern gesehen. Mich interessiert jeder neue Film von PT Anderson und Thomas Pynchon steht auch schon eine ganze Weile auf meiner Lese-Liste. Ich würde mit "The Master" anfangen, da der allgemein schwieriger zu bewältigen ist. Nicht, dass Madame Ellison nach "Inherent Vice" plötzlich abspringt oder so.

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EDIT: Der Sektenfilm, der nicht mehr "The Master" heißt, zur Orientierung aber noch ne Weile verwendet wird, wird nun als erster der beiden Filme gedreht und geht ab Juni/Juli 2011 vor die Kamera.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Beide Projekte klingen gut. Toller Regisseur, interessante Geschichten, gute Schauspieler (auch wenn sie scheinbar noch nicht 100%ig stehen).

Von "Inherent Vice" habe ich noch nichts gehört, sollte ich vielleicht bei Gelegenheit lesen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Das Buch klingt ja klasse. Muss ich lesen!

Von P.T. Anderson habe ich, wie ich (wohl zu meiner Schande) gestehen muss, noch gar nichts gesehen. Sollte ich, so wie es aussieht, wohl auch mal ändern.
 

Joel.Barish

dank AF
Das Buch will ich auch unbedingt lesen. Aber, Gonzo, noch keinen einzigen von PTA gesehen? :uah: Ja, das bitte schleunigst nachholen. "Punch Drunk Love" sollte dir gefallen. "Magnolia" muss dir gefallen. :biggrin:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Original von Joel.Barish
Das Buch will ich auch unbedingt lesen. Aber, Gonzo, noch keinen einzigen von PTA gesehen? :uah: Ja, das bitte schleunigst nachholen. "Punch Drunk Love" sollte dir gefallen. "Magnolia" muss dir gefallen. :biggrin:

Ja, muss ichch wohl mal ransetzen. There will be Blood aber als erstes. Den hat nämlich meine Bücherei. :biggrin:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich schreibe Regisseure doch nicht nach einem Film ab. OK, nach einem extraordinär schlechten vielleicht, aber ich denke a) dass TWBB das nicht ist und b)dass er mir schon gefallen könnte bzw. wird. Und als langweilig empfinde ich eh die wenigsten Filme. Avatar vielleicht. :ugly:
 
B

batgadget

Guest
Ich bin mir so sicher, das Buch beim Vorbeilaufen im Schaufenster unserer Unibuchhandlung (!!!) gesehen zu haben und machte neben den thematischen verstaubten Schinken nen gediegenen Eindruck.

Sicherlich als Hörbuch herangeschafft.

Anderson hat mich bis jetzt noch kein einziges Mal enttäuscht, auch wenn ich die Story zu The Master recht, naja, nur ok finde.
 
P

Prevision

Guest
Original von TheGreatGonzo
Das Buch klingt ja klasse. Muss ich lesen!

Von P.T. Anderson habe ich, wie ich (wohl zu meiner Schande) gestehen muss, noch gar nichts gesehen. Sollte ich, so wie es aussieht, wohl auch mal ändern.

Boogie Nights :super:

zum Topic. Freut mich, hoffe er bekommt beide Projekte gestemmt. Klingt beides wirklich gut.
 

General_Lee

New Member
There will be blood war super und die Projekte klingen auch alle gut.
Ich mein, wenn man die story von blood liest denkt man sich auch nur *gähn*, aber der Film konnte (zumindest mich) trotz der banalen story völlig fesseln. Dass es anderen da anders ging versteh ich aber auch. Denke, man muss sich auf so Filme einlassen, wenn man das tut werden die 2 neuen bestimmt auch spitze.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Also bei There will be Blood und seiner Buchvorlage Oil! (dt: Petroleum) wäre ich besser vorsichtig. Buch und Film haben nur weing miteinander zu tun, was schon damit anfängt, dass der Film aus Sicht des Vaters und das Buch aus Sicht des Sohns erzählt werden. Es ist auch nicht dieselbe Handlung, und da der Film hauptsächlich von Regie und Schauspiel, statt von Story lebt, würde ich mir nicht ähnlich gutes erhoffen.

Was diese beiden Projekte betrifft, interessiert mich The Master eher als das andere. Letzteres klingt nach einem neuen Fear and Loathing in Las Vegas. Gut, spricht mich aber jetzt nicht so an.

Beim Scientology Film sehe ich da jede Menge. Wie ein erfolgsloser Autor im Alleingang eine eigene Religion gründet, Apostel und Gläubige findet. Ein faszinierender, aber auch verrückter Egozentriker ala Mark Zuckerberg, Daniel Plainview und Truman Capote, der gleichzeitig zum geliebten Vorbild und herrischen Anführer, aber auch zum verhassten Mogul wird. Dann diese ganzen Tests und Wellnesssachen, die angeblichen Hintergrundsachen mit angedrohter Gewalt, forcierter Entfernung von Freunden und Bekannten etc.. Allein eine Szene, in der der Boss von seiner Topriege von dem bald kommenden Aliengott erzählt und erwartet, dass es jeder abkauft, könnte Wahnsinnsmaterial für einen Schauspieler sein. Hoffman könnte das auch.
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Jay
[...] Beim Scientology Film sehe ich da jede Menge. Wie ein erfolgsloser Autor im Alleingang eine eigene Religion gründet, [...]
Aber "The Master" soll, soweit ich weiß, nicht explizit ein Scientology-Film werden. Es soll um den Anführer und seinen jungen Protégé gehen, die sich wegen Differenzen in Macht, Kontrolle und Ausübung von Macht ein wenig zoffen. Ich glaube nicht, dass der Sektengründer auch Romanautor war und ich glaube auch nicht, dass so überdeutlich von einer Aliengottheit gesprochen wird. Das wäre mir zu sehr "ins Gesicht", nicht subtil genug. So was darf gerne South Park machen, aber von Anderson, ist ja immerhin mal wieder ein Originalscript von ihm, erwarte ich etwas mehr als eine derart offensichtliche "Wir dürfen den Namen nicht nennen, aber psst... es ist Scientology" Parabel.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ja, schon klar, dass es keine direkte Umsetzung von Scientology wird, aber nachdem was ich gehört habe, soll es sich sehr nah dran lehnen. So nah, dass man von betroffener Seite erhebliche Kritik erwartet. Im Script - ich habs noch nicht - soll vieles drin sein, das denen erheblich auf die Füße treten soll. Mit Anlauf.

Es fängt ja schon damit an, dass PSH L. Ron Hubbard optisch schon ähnlich sieht. Kann auch sein, dass der Film sich eher auf den aktuellen Scientology Boss David Miscavage stürzt.
 

Joel.Barish

dank AF
Die Ähnlichkeit zwischen PSH und LRH ist durchaus gegeben, ja. Aber die Scientologen-Fraktion ist doch einfach schon mal in Alarmbereitschaft, weil das Script eben mit ihrer Kirche in Verbindung gebracht wird. Das geht ja bei denen immer recht schnell. Und da Anderson ein Denker ist und ein anspruchsvoller Filmemacher, ist man drüben natürlich nochmal mehr besorgt. Von einem Romanautor-Sektenführer und Aliengötter habe ich im Zusammenhang mit dem Master-Script noch nichts gehört und ganz ehrlich - ich wäre auch enttäuscht, wenn es derart platt übertragen würde. Man kann der Kirche auch subtiler, cleverer mit Anlauf in die Nüsse treten, ohne miese Sci-Fi und Xenu zu bemühen. ^_^
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Man bräuchte ja nichtmal einen ähnlichen Aliengott und ein F- statt E-Meter und keine Omegas statt Thetane, um das rüberzubringen, aber ich denke, dass die eigentlich wichtige Sache - die Erfindung einer Religion, um Leute zu gruppieren, zu lenken und dann massig Geld zu verdienen - sicherlich beibehalten und übelst kritisiert wird. Was, wenn mans ein wenig offener fasst, ja auch auf die katholische Kirche übertragbar wäre. Man könnte auch dem Islam auf die Füße treten, aber die melden sich dann ja gleich wieder mit Gewaltandrohung etc..

Also mir persönlich darf der Film ruhig richtig, richtig kritisch werden. Der Hubble-Verschnitt muss zwar nicht als schrecklicher Unmensch dargestellt werden, aber es ist immer nett, wenn Filme mehr oder weniger auf Missstände hinweisen, wenn auch durch irgendwelche Fiktivsachen - und das auch mit den mitunter durchaus positiven Eigenschaften, statt wie bei Southpark nur gnadenlos über das Schlechte herzuziehen und es zu cartoonisieren. Effektiver wärs sogar, würde man ihn als ungeheuer nett und sympathisch charakterisieren, denn der schlimmste Teufel ist immer der nette, liebe und unscheinbare.

Am ehesten wird der Film wohl auf Scientology abzielen, weil die den kleinsten Support haben. Die werden sich auch nicht die Blöße geben, mit brennenden Darren Aronofsky Puppen durch LA zu ziehen.
 
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