@Carnage: Das ist leider alles sehr kompliziert. Hinter einer Serie steht ja meist ein Studio (Warner, Sony, etc.) und von denen kaufen die deutschen Sender ihre Serien ein. Aber da wird nicht pro Serie ein Deal gemacht, sondern es werden Pakete gekauft. Nehmen wir mal an, RTL möchte den neuesten Film von Warner ins Programm nehmen - dann macht Warner ein Angebot zu einem großen Preis, steckt aber neben dem Film noch die Serien XYZ mit rein (das sog. "Paket"). Von daher kauft der deutsche Sender die Serien meist günstig mit, ohne vorher zu wissen, wie die qualitativ aussehen oder welche Quoten man dort erwarten darf. Solche Deals werden meist über mehrere Jahre gemacht.
Ab hier ist dann eigentlich alles möglich: Die Serie kann auf unbestimmte Zeit (und nicht synchronisiert) im Archiv versauern (worst case) oder innerhalb von Tagen (siehe Sky Atlantic oder FOX Channel) kommen (best case). Falls ein deutscher Sender mitproduziert, kann die Serie sogar Weltpremiere im deutschen Free-TV haben (siehe "Transporter: The Series"). Und es hängt natürlich immer davon ab, ob das Studio überhaupt sofort oder im Vorfeld auf internationalen Verkauf setzt oder damit erst später beginnt. Wie gesagt, da gibt es viel "wenn" und "aber"...
Sherlock ist nun ein Ding, was von der BBC eingekauft wurde und da haben die ÖR wohl zugeschlagen (die 90 Minuten Dinger passen auch irgendwie besser in deren Programm) - und die paar Monate Verzögerung sind eigentlich zu verkraften. Wobei gute Quoten aber keinesfalls garantiert sind, auch nicht bei den sog. "Qualitätsserien" - was in den Staaten gut ankommt, muss hier noch lange nicht gut laufen und umgekehrt. Da gibt es einige sehr verrückte Geschichten, aber der Punkt wäre, dass man vor der Ausstrahlung nie weiß, wie gut eine Serie beim (Live-)Publikum ankommt...