Das Problem ist nicht Bruce Willis. Es liegt daran, dass das Business es nahezu unmöglich macht, dass sich Kreativität, angefangen bei der Ideensammlung, bis hin zur Regie, entfaltet. Wäre Die Hard nicht zur Adoption freigegeben worden, wären es immer noch die Kreativlinge, die Teil 1 ins Leben geruft haben, dann würden solche kapitalistischen Simulationen eines Die Hard nicht passieren. Es kann nur scheitern, weil alles in sich perfektionierenden Prozessen verstrickt ist, was aber eben die fiktive Welt in der Die Hard ursprünglich spielte durch die geschaffenen Extreme zerstört. Es ist ein riesiges Problem, dass Regiesseure heute mit ganzen Beraterteams der Produktionsfirma zusammen arbeiten und damit kreative Ideen, so wie diese Szene im Lüftungsschacht ("ich will nur einmal ein normales Weihnachten erleben") verhindern. Filme leben dadurch, dass ihnen jemand einen, ich will sagen "Geist" einhaucht, der eine Verbindung zum Publikum aufbaut. Die Identifikation des Zuschauers mit leeren Körpern und Köpfen funktioniert halt nicht, egal wie perfekt das Setting und die Action ist.
Das vermisse ich in eigentlich ALLEN Fortsetzungen Hollywoods, bei denen schon mit dem Entwurf klar ist, wie lang der Film werden darf und ab welcher Minute der Showdown/Turnaround anfangen soll. Bei Terminator Genesys war es dann so abartig, dass der Spirit des ersten und zweiten Teils durch eine Comedy und Coolness ersetz wurde, die witzigerweise so überdreht war, dass der Film gar nicht mehr im Terminator-Universum spielte. War bei Die Hard 4 genauso. In sowas rennt dann auch niemand mehr rein.
Ausnahmen sind nur die Filme, deren fiktive Welt so anders und unergründet ist, dass man gerade deswegen ins Kino rennt (z.B. Star Wars).