Source Code ~ Jake Gyllenhaal [Kritik]

Deathrider

The Dude
Habe den gestern abend geschaut und für gut befunden.

Die durch diverse Kritiken vorab angekündigten Logiklücken ließen mich meine Erwartungen an den Streifen stark zurückschrauben. Diese Schwächen zeigten sich im ersten Drittel des Filmes zwar, durch den Storyverlauf und den immer größer werdenden Kenntnisstand des Zuschauers wurden sie jedoch größtenteils wieder aufgelöst (mehr dazu dann später im Spoiler-Thread). Hinterher war ich dann doch recht zufrieden mit der Auflösung um den Source Code usw.
Einzig den Bösewicht fand ich ziemlich schwach. Kein wirklich nennenswertes Motiv, keine Persönlichkeit, kein wirklich ausgeklügelter Masterplan oder dergleichen... Schlicht und ergreifend langweilig.
Teschnisch gesehen ist der Film durchaus solide und interessant gemacht, wobei es einem sehr schwer fällt nach Moon und SC nun eine eindeutige Handschrift Duncan Jones' zu erkennen, denn unterschiedlicher könnten die beiden Werke inszenatorisch kaum sein. Inhaltlich und aufbautechnisch gibt es allerdings schon gewisse Gemeinsamkeiten, auch wenn dies hier eine Auftragsarbeit war. Bin wirklich mal auf seine kommenden Werke gespannt.

Ich gebe mal 8 / 10 Kapseln.

EDIT: Mit etwas Abstand nachträglich nochmal um 0,5 Kapseln aufgewertet.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Film heute gesehen und fand ihn ziemlich gut. So ungefähr würde ich mir einen Film vorstellen, den Hitchcock in der heutigen Zeit gemacht hätte, vielleicht nicht ganz so toll, aber thematisch schon echt gut, sehr spannend gemacht, überraschend und mit Charakter. Das Ende fand ich ein bisschen zu arg hingezogen, aber sonst ein äußerst mitreisender, unterhaltsamer und kurzweiliger Thriller. Gebe auch

7,5/10
 

Batou9

Well-Known Member
Der Film war meiner Meinung nach grandios anregend. Nicht weil die Story, die schauspielerische Leistung und Effekte umwerfend waren, sondern weil es einer dieser Filme ist die man zuerst gezwungen falsch versteht! Und ich kann selbst jetzt noch nicht behaupten ihn richtig überdacht zu haben, möchte aber meine Ansicht gerne teilen. Auf BluRay dann ohne Alkohol. :smile: Die Logiklöcher einiger Kritiker sind wohl vielmehr auf fehlende Gesetzmäßigkeiten bzw. nicht denkbare Wissenschaften zurückzuführen.

Man könnte meinen die letzte 8-Minuten-SourceCode-Einspielung schafft wie alle Einspielungen zuvor eine geschlossene Traumwelt aus dem Unterbewusstsein des Soldaten und den nachhallenden Erinnerungen des verstorbenen Zuginsassen. Eine Art Klartraum, welcher vom noch lebenden Soldaten bewusst wahrgenommen werden kann.

Das aber ist falsch!

Die Sourcecodewelt ist eine Quantenneuordnung und eine aus dem quantenmechanischen Nachhall erzeugte Parallelwelt, eine neue Dimension der Vergangenheit im hier und jetzt, nicht aber der Zukunft. Ein Fenster, welches den Blick in eine frei verädnerbare Vergangenheit bietet. In dem Film geht es zum Glück nicht um die Technik und tieferen Erklärungen einer solchen Theorie, es war genau die passende Dosis einer Erklärung um nicht in eigenen Gedanken zu versinken und den Film zu vergessen.

Am Ende nun schafft es der Soldat zu beweisen, dass die Parallelwelt (das Fenster) mit der unseren Dimension im Zeitpunkt "Ende des Halls" kreuzbar ist und der nachhallende Glühbirneneffekt des Wissenschaftlers zeitlos die Dimensionen wechseln kann. Man zieht sozusagen die veränderten Ereignisse des SourceCode aus dem Fenster in die unsere Welt rüber (z.B. die Email oder verhinderten Anschläge) und schafft dadurch eine vollkommen neue Dimension. Diese entfaltet sich rückwirkend bzw. unendlich nach vorne.

Ich finde die Idee für einen solch schnellen Film wirklich interessant. Theoretisch müsste unser tapferer Soldat im Körper des Zuginsassen nun Kontakt mit der Wissenschaftlerin im Labor aufnehmen können oder gar seinen toten Körper betrachten können.

Man könnte nun auch noch weiter gehen und die Ansätze gegenwärtiger Bewusstseins- unf Physikforschung mit einbeziehen. Dann nämlich könnte es ebenfalls sein, dass der ganze Kinofilm so nur im Kopf des Soldaten sich abgespielt und wir alle Geschehnisse des Films nur als Schöpfung des Soldaten begreifen dürfen. Das ähnelt dann schon sehr den modernen Ansätzen der Phsyik, welche besagt, dass unser Unterbewusstsein das eigentliche Universum darstellt und die bewussten Ereignisse bzw. Messungen erst erschafft.

Strange, nicht wahr?!

Korrigiert mich!

Die Schwächen des Films sind die Stärken anderer Dimensionen :omg:. Hitchcock-Thriller-Feeling, Schnitt und Effekte wirkten nie überzogen. Die Schauspieler waren allesamt sehr gut besetzt. Für ausschweifende Selbstdarstellungen und tiefere Einsichten der Charaktere fehlte schlicht die Zeit.

8/10 Punkten

Batou
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
hab ihn gestern gesehen und fand ihn absolut spitze.
er hat mich toll unterhalten, hätte mir aber als die credits liefen noch mehr ein verwirrendes spiel zwischen den "welten" gewünscht.
Und vielleicht ein Ende wo man ein wenig grübeln muss.

8/10 Source Codes
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Hat mir gut gefallen. Solider Thriller mit überraschender, Philosophischer Tiefe. Dazu Gyllenhaal, Monaghan und Farmiga - passt.
€: Irgendwie klingt das zu mittelmäßig für die Wertung, aber mir gefiel die ganze Aufmachung des Films, der Twist im Mittelteil, die Darstellung der Kammer, das ganze Ungewisse und selbst wenn man erahnen kann, wie der Film ausgehen wird, so wurd ich verdammt gut unterhalten. Vorallem ist der Film extrem kurzweilig, obwohl er fast nur aus wiederholungen besteht, enthällt ne Ecke philosophischer Gedanken und Gesellschaftskritik - rundum passt einfach vieles, auch wenn er nie so wirklich spannend wird.

8 / 10
 
Y

YJean

Guest
nicht so gut wie gedacht, ein bisschen einfach.. Solches Thema ist ja schon bekannt.
Hat Jake mal gelächelt? Ich mag sein Lächeln :squint: Lighten up the world!
 
S

SlyFan

Guest
Guter, kurzweiliger Film. Das Ende allerdings offenbart Lücken.

7/10
 

Mabie

Sacha Baron Cohen-Fan
Bild ich mir das nur ein, oder widerspricht sich der Film selbst?
So wie ich es verstanden habe, erlebt Gyllenhaal praktisch eine Aufzeichnung der letzten 8 Minuten des Lebens dieses Lehrer im Zug. Schon alleine hier der Ansatz dass das menschliche Hirn fähig wäre auch nur zu erahnen was wirklich passieren könnte, wenn man ein Ereigniss abändert ist abstrus! Wenn man hier gesagt ok: "Deine Bewusstsein wird den Körper der Lehrer GEPFLANZT", ok das wäre was Anderes. Dann wäre es wie in Butterfly Effect. Aber so? So ergibt doch auch das Ende keinen Sinn, wo er ja dann letzten Endes wirklich in dem Körper des Lehrers in einer erschaffenen Parallelwelt lebt. In einer Welt in der auch er in diesem geheimen Labor in der Kryokammer liegt und am Source Code hängt...wenn das Alles nur ausgedacht wäre, würde spätestens da enden wo er "getötet" wird. Ok, man könnte sagen es ist eine Art Leben nach dem Tod, aber darauf will der Film doch bestimmt nicht hinaus, oder? Also ich finde man hat den Film etwas versaut weil man dem Zuschauer ja weiß machte, dass es nur eine Art abgespielte Erinnerung ist...so einen ähnlichen Film hab ich mal gesehen, weiß aber nicht mehr wie er hieß. Da konnte man sich für viel Geld die letzten Erlebnisse gewisser Menschen ansehen, etc. Aber egal. Dann wiederum wurde aber erwähnt, dass man durch das Eingreifen per Source Code eine Parallelwelt schafft. Mittels Erinnerung-Abspielen aber nicht möglich! Was sagt ihr dazu? War es nur ein Abspielen der Erinnerung, oder doch eine Bewusstseins-Verpflanzung?
 

Deathrider

The Dude
@ Mabie:
Lös dich mal von dem Gedanken dass es eine Art Inception ist... Es geht einzig und allein um
Parallelwelten. Verwirrend ist nur die Tatsache, dass 1. die Wissenschaftler am anfang des Films gelogen haben, um es dem Protagonisten einfacher zu machen seine Aufgabe zu verstehen und 2. selbst nicht wussten dass die Parallelwelten bestehen bleiben.

Es gibt übrigens auch einen Spoiler-Thread zu diesem Film. :wink:
 

Mabie

Sacha Baron Cohen-Fan
Hm, kann ich trotzdem hier weiter disskutieren über den Film? :smile:

Also die Wissenschaftler haben es selbst nicht gewusst, dass sich Parallelwelten entwickelt können aus dem Source Code heraus? Heißt dass, wenn er nicht gestorben wäre, wäre er ohnehin nach den 8 Minuten dort geblieben?

Ich werd das Gefühl nicht los, dass die Macher für ein Happy End die Logik getötet haben :-/
 

Deathrider

The Dude
Natürlich kann man das auch hier diskutieren. Doch finde ich es ziemlich mühsam, sämtliche Erklärungen usw vom Spoiler-Topic hier her zu transportieren, zumal dort auch auf genau diese Punkte eingegangen wird. Auch darauf, dass es doch eigentlich gar kein richtiges Happy End ist, was der Film am Schluss bietet. Steht alles da. Inklusive dem Vorteil dass man nicht alles in Spoilertags packen muss. :wink:
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Gut! Nicht so gut oder eigen wie "Moon" aber wenn alle Auftragsarbeiten so kurzweilig unterhaltsam sind, darf D. Jones gern noch ein paar mehr machen :wink:

Source Code (jap. DVD Titel ist uebgrigens " Mission: 8 mInutes" pfft..) hat gute Schauspieler, eine interessante Story (wenn auch etwas vorhersehbar) und ist rundum gute Unterhaltung. Kein Klassiker und haette mir noch besser gefallen wenn er mit der "Freeze-Szene" geendet haette, aber auf jeden Fall eine Empfehlung.
Ich bin gespannt, wie Jones sich weiterentwickelt als Autor/Director.

7.5 von 10
 

Garrett

Meisterdieb
Letzte Woche auch einmal gesichtet. Der Film ist verdammt kurz, aber auch sehr kurzweilig. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl: "Mensch, da fehlt das gewisse Etwas." Trotzdem sehenswert.
 
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