Also ich war mitten drin in der Bewegung, so wie sie in dem Artikel beschrieben wird. Ich habe Ländergrenzen überschritten um mir Bootlegs zu besorgen, habe Monate im Voraus gespart um dann auf Filmbörsen zuschlagen zu können. Da gabs natürlich alles verbotene unter der Theke zu horrenden Preisen. Ich kann mich noch an eine Videokassette von "Die weiße Göttin der Kannibalen" erinnern, die GEBRAUCHT für 800 DM angeboten wurde. Ich hab den Film allerdings bis heute nie gesehen, zumindest nicht unter dem Originaltitel.
Auf die "Schwarze Serie" von Astro bin ich natürlich voll angesprungen und war logischerweise damals sehr erstaunt, wie das funktioniert. Ich habe dem Inhaber damals echt "Eier" zugesprochen, weil er den Mut hatte eigentlich ausschließlich beschlagnahmte Filme herauszubringen. Astro hatte dementsprechen ja auch Verfahren über Verfahren durchzukämpfen.
Mir ging es aber doch recht gut, weil ich
a) mit einigen Videothekaren gut befreundet war
b) in verschiedenen Videotheken gejobbt habe
c) auch noch jahrelang mit nem Flohmarkt/Börsenhändler Sonntags unterwegs war, der die Bootlegs und die Schwarze Serie natürlich auch unter dem Tisch verkauft hat.
So musste ich nicht ganz die heftigen Preise bezahlen. Ich kann mich aber noch sehr gut erinnern, für das im Artikel erwähnten Bootleg "Zombies im Kaufhaus" 80,. DM bezahlt zu haben. Am gleichen Tag habe ich auch La Casa 1 und 2 (Tanz der Teufel 1 und 2) für den gleichen Preis gekauft. Drei Filme für knappe 250,- Mark ergattert und ich habe mich damals gefühlt wie Indiana Jones als ich meinen Schatz endlich zu Hause hatte.
Ach ja, das waren noch Zeiten. Heute gehe ich hier in Wien in den Media-Markt und kaufe mir den ganzen in Deutschland beschlagnahmten Kram zum Schleuderpreis in Topp-Qualität.