Hier funktionierts nicht anders als in Entwicklungsländern. Es läuft alles so ab, wie es historisch bisher überall auf der Welt ablief. Vom Altertum bis heute kam doch Wohlstand und Fortschritt nicht vom "selbst am Arsch packen". Als die Römer über das, was heute Deutschland ist, drüber gerubbelt sind, blieb mehr für den Fortschritt hängen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt. Okkupation und Besatzung, Krieg, Versklavung, Ausbeutung, Ressourcenabtrag, Diktaturen, totalitäre Systeme und und und... Wir waren nur einfach viel früher dran. Afrika macht heute im Schnelldurchlauf das durch, was unsere Vorfahren glücklicherweise schon vor vielen Hundert Jahren hinter sich gebracht haben.
China wächst, keine Frage, macht im Moment aber das im Schnelldurchlauf mit, wofür die westliche Wirtschaft mehrere Generationen brauchte. Der Ballon wird genauso platzen. Indien geht es ähnlich, denn statt der Bevölkerung zu mehr Wohlstand zu verhelfen, fördert man nur bestimmte Schichten und bestellt bei den Russen einen Flugzeugträger.
Was die Trümmerfrauen angeht, gab es die nicht nur in Deutschland, aber es ist ein Unterschied, ob man beim Trümmer wegräumen von Soldaten bedroht, unterstützt, oder in Ruhe gelassen wird. Die Chance die man Deutschland gab, ist sowieso einzigartig, weil viel mehr Faktoren im Spiel waren, als nur der gute Wille der Bevölkerung, es in Zukunft besser zu machen. Wäre Stalin damals nicht die zentrale Bedrohung der westlichen Idee gewesen und Deutschland strategisch kaum relevant, hätte es vlt. nichtmal mehr Trümmerfrauen gegeben, die noch einen Stein hätten umdrehen können. Damals hätte man das den Alliierten nichtmal verübeln können. Die Chance bekommen, was draus gemacht und statt dankbar zu sein, meckert heute jeder nur rum, wie böse die gegenwärtigen Partnerstaaten sind. Witzlos.
Was Migration und freie Marktwirtschaft angeht, sehe ich da keinen Widerspruch. Know How übertrug sich seit man denken kann oft von anderen Kulturen auf die eigene, nicht selten auch mit Zwang. Oder umgekehrt, aber der Stand den man als Industrienation hat, lässt nunmal wenig Spielraum für ein Denken in zwei Richtungen. Wir haben nichts mehr zu geben, nehmen aber.
Ganz davon ab, sollten die Deutschen auch langsam mal begreifen, dass immer noch mehr Zeche für die Verbrechen am jüdischen Volk bezahlt wird (ja, auch heute noch in hohem Maße), denn für die Unterstützung von Entwicklungsländern. Milliarden reingesteckt, das hundertfache rausgeholt.
Was die meisten so stört ist doch, dass die, die am meisten von der Ausbeutung der heutigen Entwicklungsländer hatten, heute kein Teil mehr unserer Gesellschaft sind. Unser eins profitiert weniger von diesem Umstand, als noch zur Kolonialzeit und weil das nunmal schon eine ganze Weile her ist, meckert jeder rum, er möchte nicht für Afrika zahlen, weil die Kohle eh knapp ist.
Man könnte jetzt ewig darum diskutieren, was zu erst da war, das Ei oder das Huhn. Kommt unser Wohlstand und unser Fortschritt vom Ausbeuten, oder machte unser Wohlstand das Ausbeuten anderer Länder erst möglich?
Mit Afrika ist das ähnlich, nur dass die Umstände zu damals, als z.b. der Westen noch von Rom zertreten wurde, ein bißchen anders sind. Krieg findet auf anderen Ebenen statt, Wohlstand und Fortschritt definieren sich nicht mehr nur über das Volk und seine Gebiete, sondern die reine Staatsgewalt und den internationalen Stand in der Gemeinschaft. Fehlt der, ist es heute schwieriger als noch vor tausend Jahren, irgendwas geltend zu machen, denn heute erfährt die gesamte Gemeinschaft innerhalb von Sekunden, was in deinem eigenen Land passiert. Findet man Öl, hast Du die Geier darum kreisen, bevor überhaupt der Rest deiner Bevölkerung weiß, was Sache ist.
Das Problem ist imho auch weniger die Armut, als der Unterschied zwischen denen, die keine Mittel haben sich durchzusetzen und denen, die Mittel haben. In die Hände spucken, wenn man nichtmal weiß, wie man sich mit anderen Teilen der Bevölkerung in Verbindung setzt ohne dafür zu bezahlen im direkten Kontrast zum großen afrikanischen Unternehmer, der vom Westen profitiert, wie der Westen vom Land. Die Unterschiede sind einfach viel zu krass. Und sie werden immer größer, das sind die Nachteile des Fortschritts, dass die Mittel heute immer mehr Distanz zwischen eigentlich gleichen Menschen schaffen.
Was die Mentalität angeht: Besser kriminell als verhungern. Menschlich.