Blade Runner 2049 (Blade Runner 2) ~ Harrison Ford [Kritik]

tramp87

New Member
Toller Film! Technisch kann man da keinen Vorwurf machen. Sound und Bild sind gigantisch. Lange nicht mehr so harmonisch gesehen und auch die Kernaussagen (in meinen Augen), dass unsere Erinnerungen uns zu dem machen, was wir sind und den Habitus gestalten sowie die Suche nach sich selbst und seiner Identifikation finde ich toll dargestellt.

Nur muss ich sagen, dass ich die Gesamtstory etwas dünn empfand für so eine lange Spielzeit. Daher schwanke ich zwischen 7,5 und 8 von 10...
 

Joel.Barish

dank AF
Hatte den auch am Wochenende gesehen. Die bescheidenen Box Office Zahlen sind bedauernswert, denn BR2049 ist ein Film (und eine Fortsetzung) die in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist und nicht den sicher(st)en Weg geht. Aber ich denke man sollte auch den Ball flach halten wie gut der Film jetzt wirklich ist. Ein paar Gedanken ...

- BR2049 hat viele Ideen. Wahrscheinlich mehr als das Original. Viele dieser thematischen und dramatischen Ansätze sind interessant, aber ...
- ... viele dieser Ideen bleiben nur Ideen, nur Ansätze. Das ist vielleicht konsequent, da Scotts Original ähnlich agierte, aber das habe ich dort auch schon kritisiert.
- Die Nebenhandlung mit Hologramm Joi fand ich fast interessanter als die Haupthandlung rund um Gosling und Ford. Auch wenn der Film hier manchmal mehr als deutlich Ansätze aus "Her" wiederholt, aufgreift und weiterdenkt empfand ich den Film hier thematisch und emotional am stärksten. (Und das hat gar nicht mal so viel damit zu tun, dass ich mich nach etwa fünf Minuten in Ana de Armas verknallt hatte :ugly: :clap: )
- Ähnlich fand ich den "Job" von Carla Juris Figur enorm interessant und als Sci-Fi Technikdetail wesentlich spannender als alles, was sie konkret mit der Haupthandlung zu tun hat.
Abgesehen sicherlich von der Begutachtung *ihrer* Erinnerung in Goslings "K". Das war eine gute Szene.
- Man könnte darüber diskutieren, dass, abgesehen von Robin Wright, die Frauenfiguren alle in irgendeiner Form beeinträchtigt sind (und dass diese Welt dominiert mit japanischen, chinesischen, koreanischen Schriftzeichen und einem afrikanisch-arabischen Markt in ihrem Personal so einseitig aussieht), aber immerhin gibt es hier gleich mehrere interessante Frauenfiguren, die Signifikanz für die Handlung haben. Das geht immerhin schon in die richtige Richtung.
- Jared Letos Gott-Komplex kommt mit dem Holzhammer 9000.
Ich fand die begrenzte Screentime für seine Figur sehr passend; der Fokus auf seine kampferprobte Handlangerin als Antagonistin zu "K" ist passender
- Die Sowjetunion lebt! :ugly: Die kleineren und größeren Anspielungen (CCCP, Atari, das unbeleuchtete Tyrell Haus ("Growing Stron") etc.) waren gut. *Nicht* (! Hallo, Clive :nene: ) aus Gründen der Nostalgie, sondern weil es die Welt des Originals weiterspinnt, da dies nicht (ausschließlich) eine Zukunftsvision aus dem Jahr 2017 ist, sondern die Zukunftsvision von 1982 fortsetzt und die reale Welt von 1982 bis heute in einigen Bereichen ignoriert. Und besagtes Haus hat eine ähnliche Funktion wie der gestrandete Sternenzerstörer in "Force Awakens".
- Einige Szenen sind der absolute Wahnsinn, aber zwischendurch ist der Film auch - ganz in der Tradition des ersten Teils - etwas träge und vielleicht sogar ... [#don't@me] langweilig. Das hängt auch, wie schon der erste Teil, mit den Figuren zusammen, die eben häufig wahlweise keine Emotionen haben, diese vortäuschen oder Emotionen unterdrücken. Entsprechend sind Dialogszenen immer kühl und distanziert. Mag Absicht gewesen sein, aber "Her", "Ex Machina" und "Westworld" haben vorgemacht, dass beides geht.
- Davon lenkt der Score ein wenig ab, der manchmal ganz bewusst Melodien des Originalsoundtracks aufnimmt oder sogar wiederholt, die meiste Zeit über eher ein treibender "droning Soundscape" Klangteppich ist, der immer mal wieder akustisch den Gang höher schaltet, um uns vom Wegschlummern abzuhalten.
- Dazu passt, dass Villeneuve jede Szene mit der Intention maximaler "Epicness" inszeniert. Gosling sitzt in seinem Auto, tippt an der Armatur herum, aber Villeneuve möchte daraus ein Gemälde machen, ein audiovisuelles Statement setzen. Glücklicherweise gibt es ausreichend Momente in denen das nicht nur funktioniert, sondern auch angebracht ist. Insbesondere die finale halbe Stunde entfaltet so trotz relativ überraschungsfreier Aktionen einen echten Druck und wirklich Spannung. Die Haupthandlung entfaltet sich eigentlich gut und hat, wie erwähnt, einige kluge und spannende Ansätze auf Lager. Der Krimi-artige Ansatz für Ks Ermittlung ist gut und löst sich gut auf
wenn auch vielleicht am Ende zu sehr in Anlehnung an Teil 1
.
- Roger Deakins' Bilder sind erwartungsgemäß großartig. Aber es ist entschieden anders als das Original und das hat nicht (nur) mit dem Film vs. Digital Dilemma zu tun. Vielleicht sogar trägt er mit der klinischen PRäzision seiner Bilder eine Teilschuld daran, dass man (ich) nie so richtig in der Handlung versinken kann, nur dem audiovisuellen Atmo-Rausch folgen kann.
- Auch wenn das vielleicht nicht so klingt würde ich aktuell knappe 8/10 vergeben. Es war ein Rausch. Ein Erlebnis. Und wie erwähnt gibt es thematisch/emotional immerhin an der Oberfläche durchaus etwas zu entdecken.
- Das Original ist ein großartiger Film, den ich wahrscheinlich nie lieben werde. ¯\_(ツ)_/¯
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Da bin ich, Joel, größten Teils bei Dir! Kann man alles so stehen lassen, auch wenn die genannten Kritikpunkte bei mir, weil ich das Original liebe, wesentlich stärker zum tragen kommen. Ich fand ich die letzte halbe Stunde auch am interessantesten, die "Terrasse" von Deckard erinnerte mich an den alten Blade Runner (das einzige Mal in dem Film), insgesamt wurde alles interessanter und die Kampfszene im Wasser war optisch eindrucksvoll, wenn auch inhaltlich komplett idiotisch 08/15 (dank Luvs stereotypen Rollen).
 

Joel.Barish

dank AF
Ja,
Las Vegas und das Hotel im Speziellen waren als Set und als Handlungsort sicherlich besonders interessant. Und Ford war wirklich motiviert, auch wenn nahezu ausschließlich übers Gesicht spielte und körperlich nicht mehr viel leisten konnte/wollte/brauchte.

Bzgl. der Musik ...
Mit Elvis und Sinatra, noch dazu in Person, waren das möglicherweise zwei der teuersten Musikszenen dieses Jahrtausends? Insbesondere Elvis wirkte so beliebig, als wollte man einfach nur zeigen, dass man es (sich leisten) konnte,
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Gerade endlich gesehen. Muss meine Gedanken erst noch von der Tyrell Corporation freigeben lassen, aber der lohnt. wenn man den ersten Teil und das Spiel mag :squint:

- wirklich nur was für Leute mit Geduld, der fühlt sich doppelt so lang an wie der erste
- stimmt Joel, Ford hat hier zum ersten Mal seit langem wieder geschauspielert. Besser als in Force Awakens!
- Deakins dieser Tausendsassa. Sieht mal wieder töfte aus
- Inception Soundtrack passte, paar mehr Melodien wären nicht verkehrt gewesen
- nette Idee mit dem Hologramm
- Ana de Armas!
- Sylvia Hoeks sehr badass. Hätte auch gut die T-X spielen können
- mit Letos Rolle bin ich nicht warm geworden.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Erstmal, gute Kritik Diego. Das sei nochmal betont :squint:

patri-x schrieb:
Hätte dem Film auch niemals ne Freigabe ab 12 gegeben. Hab während des Films mit nem Kollegen gelacht, weil Sony den ab 12 beantragt hat und wir waren uns sicher, dass die damit niemals durchkommen werden. Sind sie aber.
Das ist in der Tat komisch. Für ab 12 ist der zu brutal und zu langweilig.

jak12345 schrieb:
Erkläre.

jak12345 schrieb:
Eine Rolle fällt leider recht klein aus.
Welche?

Zu deinen Spoilerfragen:

- der Hund wird ein Spin-off kriegen
- ich denke wir können fest davon ausgehen, dass Joe tot ist. Seine Story ist abgeschlossen
- keine Ahnung
- ja, die Szene wird bestimmt auf heutige Drohnenattacken gemünzt sein

Ormau schrieb:
Das hab ich auch nicht so recht verstanden. Vielleicht ist Deckards DNA eine besondere, weil seine + die eines Replikanten ein Kind schaffen konnte, was sonst keinem gelang?
- wollen die Rebellen Deckard töten?

Måbruk schrieb:
BR2049 dagegen ist komplett auf modern-sc-fi getrifft (jemand hat hier sogar was von Star Wars geschrieben) und wirkt daher derart unterkühlt und leblos auf mich, dass es absolut nichts mit dem Klassiker zu tun hat.
Måbruk schrieb:
das sind durchgestylte Settings, modern, kühl, antiseptisch - das komplette Gegenteil zum Erstling.
Måbruk schrieb:
Was im Prinzip ein guter Ansatz ist, nur man hätte das den Leuten nicht als Blade Runner unterjubeln dürfen.
Gehst du da nicht ein wenig zu hart mit ins Gericht? BR2 ist ja nicht Blade Runner 1 Teil 2, sondern eine neue Blade Runner Geschichte, in der die Hauptfigur aus BR1 als Nebenfigur auftaucht. Ja, BR ist nicht identisch zu 1 und fühlt sich ein wenig anders an, aber die BR Welt ist ja auch nicht mehr dieselbe. Das spielt Dekaden später. Auch ist Goslings Figur im Kern ein anderer Typ als der grantige Deckard, also fühlt sich auch sein Weg automatisch anders an.
Wäre dir lieber gewesen, Deckard wär der Protagonist gewesen und hätte - aus Gründen - erneut Replikanten jagen müssen?

Presko schrieb:
Wie fandet Ihr die Gegenspieler?
Lala. Hoeks beachtlich, aber zu einsilbig. Leto - wenn man ihn denn als Antagonisten definieren will - einem schwachen Script unterworfen.
Presko schrieb:
Wie fandet Ihr es, dass so vieles offen blieb
Prinzipiell recht okay, da die Welt an sich ja auch ohne uns weiterlaufen wird. Wär komisch, würd alles ein klares Ende finden.
oldjoe schrieb:
auch wenn der Film grottig ist
Ist er das?
Lunas schrieb:
1: Sollte ich mir den ersten vorher nochmals ansehen? Es ist ziemlich lange her bei mir und wenn ja welchen Schnitt?
2: 2D oder 3D, wobei ich mir schon denken kann das es 2D werden wird.
3: Wenn ich den ersten nicht so gemocht hatte zahlt sich denn Teil zwei schon alleine wegen dem Audiovisuellen Erlebnis aus?
Ja, ruhig 3D, und ja.
Joel.Barish schrieb:
- ... viele dieser Ideen bleiben nur Ideen, nur Ansätze
Ja, das ist ein eklatanter Punkt. Viele spannende Ansätze drin, aber alles nur auf der Oberfläche.
Joel.Barish schrieb:
Tatsache, wieso war da die Feuchtgebiete Hauptdarstellerin im Film?
 

jimbo

ehemals jak12345
Teammitglied
Esoterik oder nenne es philosophische Ansätze. Allerdings kann vielleicht wirklich nicht jeder mit "Androiden", "Roboter", "Maschinen" oder ähnliches mitfühlen und bei ihm funktioniert die Geschichte zwischen Hologramm und Replikant nicht, denn dieses Mitgefühl findet auf esoterischer Ebene statt, keine Ahnung. Wahrscheinlich hat der ein oder andere schon gemerkt, dass ich Probleme hab mich verständlich auszudrücken.

Ich meinte den kleinen
Dave Bautista
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Jay schrieb:
Gehst du da nicht ein wenig zu hart mit ins Gericht? BR2 ist ja nicht Blade Runner 1 Teil 2, sondern eine neue Blade Runner Geschichte, in der die Hauptfigur aus BR1 als Nebenfigur auftaucht. Ja, BR ist nicht identisch zu 1 und fühlt sich ein wenig anders an, aber die BR Welt ist ja auch nicht mehr dieselbe. Das spielt Dekaden später. Auch ist Goslings Figur im Kern ein anderer Typ als der grantige Deckard, also fühlt sich auch sein Weg automatisch anders an. Wäre dir lieber gewesen, Deckard wär der Protagonist gewesen und hätte - aus Gründen - erneut Replikanten jagen müssen?
Das sich BR2 anders anfühlt und ich mir eher eine andere Atmosphäre gewünscht hätte, ist richtig. So gesehen ist meine Kritik sicher etwas zu subjektiv und unfair.
Andererseits war uns ist die Atmosphäre von BR1 einzigartig, bis heute und trägt meiner Meinung nach haupstächlich dazu bei, wieso der Film heute so einen Status hat.
Die kühle, minmalistische Atmosphäre von BR2 dagegen ist absolut nicht neu, das hat man schon hundert Mal woanders gesehen, ich würde da sogar den neuen TRON in den Ring werfen, der mir optisch gar noch etwas besser gefällt (inhaltlich dagegen aber viel schlechter ist). Oder Tom Cruise Oblivion, um nur ein paar zu nennen. Die Bilder und die Atmopshäre von BR2 sind also nichts wirklich Neues und das ist für einen neuen Blade Runner, dessen Prequel 30 Jahre später was da angeht, immer noch einzigartig ist, einfach zu wenig, auch wenn es sehr gut umgesetzt ist und die Story mehr zu bieten hat, als TRON und Oblivion. Daher ein wirklich guter, vielleicht auch sehr guter Film, aber in meinen Augen kein Meisterwerk, da er auf der anderen Seite zu viele Schwächen hat und nichts wirklich besonderes ist.

Zum Gosling habe ich auch eine persönlich Meinung, ich mag ihn eigentlich sehr und schauspielerisch kann man ihm eigentlich in keinem Film etwas vorwerfen, aber irgendwie spielt er doch immer nur die gleiche Person, in jedem Film - Ryan Gosling. Das ist dann leider doch keine besonders großartige Leistung, wenn ich da an Schauspieler wie Joaquin Phoenix denke - was für ein Unterschied.
Irgendwie passt Gosling daher vielleicht zu BR2, weil er ebenso unterkühlt agiert, wie der Film selbst. Möglicherweise ist das auch ein weiteres Problem von dem Film, der menschlichste Charakter ist gleichzeitig auch der Künstlichste - eine Holo-Dame aus der "Fernbedinung" (welch Ironie).
Entsprechend war für mich auch die absolut emotionalste Szene, als diese quasi "Zertreten" wurde. Wer hat da nicht mitgelitten?
Ansonsten gibt es nicht einen Charakter, mit dem man richtig mitfiebern kann, weshalb das Meiste ziemlich emotionslos auf mich wirkt.
Ganz anders Ford, der mit Deckard einen sehr menschlichen Außenseiter spielt, der ebenso verletzlich, emotional, melancholisch, introvertiert und im positiven Sinne schäbig wirkt, wie der ganze Film selbst.
 

Bradamante

New Member
Als Liebhaber der bisherigen Villeneuve Filme habe ich mir hier seit dem ersten Trailer Großartiges erwartet, und habe auch Großes bekommen. Aus einer Parallelwelt in der Atari und Pan Am noch exisiteren kommt hier Sci Fi der alten Schule, irgendwo zwischen dem alten Blade Runner, Ghost in the Shell und Ex Machina. Langsam, wuchtig, und im Gegensatz zu manch anderen Filmen hier auch mit dem Mut, Antworten auf unsere Fragen zu liefern. Sieht klasse aus, klasse gecastet und geschauspielert, schickes Sound Design, die alte Story gut aufgegriffen. Eigentlich ein Wunder, dass ein derart schlecht kommerziell verwertbarer Film, der so gar nicht kompatibel ist mit der Aufmerksamkeits-Defizit-Generation, überhaupt existiert. Die Szenen gegen Ende, der Action-Höhepunkt des Films, waren so klein, sie wirkten wie auf einer Theaterbühne.

Meines Erachtens hatte der Film nur wenige Schwachpunkte. Zum einen wirkte der Film doch ein wenig "gestretched", will sagen, man hätte es ein wenig beschleunigen können. Für die Running Time gab es vielleicht zu wenige Charaktere. Ansonsten merkt man hier deutlich, dass Liebhaber des alten Film am Werk waren. Ebenfalls fehlte mir ein modernes Equivalent der "on the ground" Szenen des ersten Films, in denen Deckard durch eine überfüllte Stadt läuft. Das fehlte mir hier, L.A. wirkte doch ein wenig leer. Aber das hat vielleicht auch Budget-Gründe.

9/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Frage: Wieso kriegen die Replikanten alle ein individuelles Design? Wärs nicht einfacher, sie als solche zu erkennen, wenns überschaubar wenige Designs gäb (wie die Davids aus Alien oder der T800)?
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Jay schrieb:
Frage: Wieso kriegen die Replikanten alle ein individuelles Design? Wärs nicht einfacher, sie als solche zu erkennen, wenns überschaubar wenige Designs gäb (wie die Davids aus Alien oder der T800)?
Keine Ahnung, aber möchtest Du in einer Welt leben, in der eine große Anzahl von Bürger völlig identisch aussehen?
ich denke, die Replikanten sollen in das normale gsellschaftliche Leben integriert sein, alle andere würde der Mensch als Störfaktor ansehen.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ich hab den Film nun zweimal gesehen.
Vermutlich könnte ich mich vor Aufregung usw. letzte Woche nicht wirklich auf den Film einlassen, zudem war das 3D mies und das Bild viel zu dunkel. Heute war ich in einem anderen, größeren Saal in meinem Kino und siehe da! Alles vollkommen perfekt eingestellt und den Film habe ich jetzt richtig auf mich wirken lassen können.

Einfach brachial.
Lustig,das erste was mir nach der ersten Sichtung in den Sinn kam war 'brutal' und das ist genau Villeneuves Absicht gewesen. Grandios.

Und ja, ich denke er übertrifft den ersten Teil. Nicht viel aber ein wenig. Auf jeden Fall sind die Filme absolut gleichwertig.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Nur einmal gaaaaaanz kurz meine Wertung/Meinung:

Handwerklich und schauspielerisch gibt's hier nichts zu meckern. Objektiv betrachtet irgendwas um die 8/10.
Subjektiv hat mir der Film weit weniger gefallen. Nach Erstsichtung gibt's von mir daher 5/10.

Ein Grund, der bei beiden Wertungen für Abzug sorgt, ist dass der Film einfach zu oft zu laaaaangatmig ist. In einigen Szenen passt das durchaus. In anderen dagegen fragt man (ich) sich, wann's denn mal weitergeht.

Vielleicht bewerte ich den Film anders, wenn ich ihn irgendwann mal erneut sichte.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ich frage mich, was aus dem BR2049 OST von Jóhann Jóhannsson geworden ist. Ich dachte die Werkeln gemeinsam mit ihm daran, aber er ist er ganz ausgestiegen und seine Musik wurde komplett entfert. Das er freiwillig ausgestiegen ist, kann ich mir kaum vorstellen, denn er liebte das Original und die Musik von Vangelis. Für ihn war es eine Ehre dabei zu sein.
Jóhann Jóhannsson ist dafür bekannt, wie soll ich es sagen, Musik zu fabrizieren die komplett eigenständig als Musikalbum funktioniert, daher würde mich sein Beitrag sehr interessieren. Ich hoffe, dass wird irgendwan Mal veröffentlicht, die Chancen sind wohl aber eher schlecht.
Wenn man bedenkt wie spät Hans Zimmer in das Projekt invovlviert wurde, erklärt das auch, wieso das Ergebnis so schwach ausgefallen ist. Mit schwach meine ich nicht, dass die Musik den Film schlecht untermalt, aber wenn man den gesamten Umfang des OST betrachtet, musiziert Hans Zimmer so etwas in seiner ganzen Erfahrung, wahrscheinlich (übertrieben gesagt) an einem Nachmittag zurecht.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Måbruk schrieb:
Keine Ahnung, aber möchtest Du in einer Welt leben, in der eine große Anzahl von Bürger völlig identisch aussehen?
Generell würd ich in keiner leben wollen, die mit künstlichen Menschen bzw Sklaven bevölkert ist. Aber falls ja, wärs schon praktischer, einen unechten auf den ersten Blick von echten unterscheiden zu können. Vielleicht aber wählte es Scott extra, damit die Replikanten eben nicht so befremdlich aussehen und man sich leichter in sie hineinversetzen kann.
 

Marv

New Member
Heute gesehen und ja, der war sehr gut. Will jetzt nicht viel darauf eingehen.
Nachdem ich den den Originalen ja erst vor kurzem gesehen habe muss ich sogar sagen das ich den hier besser finde.
Mit der heutigen Technik sieht die düstere Welt einfach super aus, die Replikantenthematik war stärker vertreten, 2 meiner Lieblingsdarsteller zusammen, guter Score, zu keiner Sekunde langweilig. Dazu tolle Sci-Fi Ansätze, siehe die Holo-Freundin etc.
Leto war leider ein wenig schwach.


9,5/10
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Gestern dringend nötiges Kontrastprogramm. Ja was soll ich da noch groß sagen. Ich hatte mich bislang von Reviews und Trailern ferngehalten und vor zwei Tagen nochmal den Erstling geschaut, von dem ich eh schon ewig ein großer Fan war. (Ich glaub nichts hat meine Faszination mit Themen wie Cyberpunk und Shadowrun mehr geprägt als dieser Film.) Hat meine Erwartungen übertroffen und mich mehrfach positiv überrascht. Toller Film, unfassbar intensiv. Hat mich wirklich mitgerissen und Villeneuve überzeugt mich hier nach Prisoners, Sicario und Arrival zum vierten Mal. Prisoners hatte so seine Probleme, aber Sicario, Arrival und jetzt Bladerunner haben mich jeweils von den Socken gehauen. In Bladerunner werde ich nächste Woche wohl noch einmal rein gehen und das Bedürfnis hatte ich schon lange nicht mehr. Ich glaube da steckt viel in dem Film, dass ich beim ersten Mal noch nicht gesehen habe.
Man hat an jeder Stelle gemerkt, wieviel Liebe in diesem Film steckt. Nicht nur Kleinigkeiten wie das Origami und andere Anspielungen. Auch die Konzepte und Motive des Erstlings werden zugleich übernommen, aber auch in neuen Kontext gestellt. Aus der Liebe zwischen (zumindest aus Sicht des Zuschauer definitiv zunächst) Menschen und Replikant wird die vielleicht echte, vielleicht falsche Liebe zwischen Replikant und künstlicher Intelligenz. Die Frage der Seele und der Echtheit der eigenen Erinnerungen. Der Freiheitskampf der Replikanten, damals verzweifelter Überlebenskampf, heute organisiert im Untergrund. Und gleichzeitig gibt es mit dem Konzernboss der quasi die Welt kontrolliert auch neue Ansätze für altbekannte Motive./spoiler]

Toller Film, bildgewaltig, intensiv und spannend bis zum Schluss. Die lange Laufzeit kommt einem am Ende immer noch fast zu kurz vor - man will nicht, dass Bladerunner 2049 endet.
 
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