Wird Deutsch von Englisch allmählich verschluckt?

Mestizo

Got Balls of Steel
Das mit dem Namen ist immer so ne Sache, den Nachnamen kann man sich in der Regel nicht aussuchen. Prinzipiell finde ich diese "hippen" Namen aber auch nervig, besonders wenn man da eine "urdeutsche" Familie sitzen hat: Vater Horst und Mutter Ursula und dann wird der Sohn plötzlich Justin genannt.

"Coffee to go" und "Cut & Go" finde ich persönlich auch nicht wirklich schlimm. Bei der Bahn fand ich beispielsweise "Bedienung am nächsten Counter" deutlich ätzender.
 

l0rdseth

New Member
Ich find die ganzen Englischen Ausdrücke jetzt nicht schlimm.

Vorallem wenn man das auch mal aus Geschäftlicher Sicht sich das ganze mal anschaut.

"Coffee to go" ist nun mal um einiges kürzer als "Kaffee zum mitnehmen" und es setzt sich natürlich besser im Kopf fest. Auf Deutsch wäre das einfach nur ein normaler Satz den man auch wieder sofort vergessen würde.
 

Joel.Barish

dank AF
Original von The Blorps
[...] Ja das mit der Verenglischung der Deutschen Sprache finde ich schon furchtbar, vorallem in der Jugend setzt sich das in der Sprache so durch.

Ich kann gut Englisch und gut Deutsch. Aber trenne beides. Denglisch finde ich doof. Ausser man will Blödsinn talken...[...]
Wow! Dann blättere mal durch deine eigenen Beiträge in diesem Forum und du wirst Bauklötze staunen, wie oft da unnötig viele und unnötige sinnfreie englische Worte oder Sätze einfließen. For real.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Mich stört es so in der Sprache mit Freunden eigentlich gar nicht, vorallem weil englische Begriffe da ja meist auch überspitzt und ironisch genutzt werden. Eben so wie wir beim Zocken reden. Aber beim arbeiten, studieren ist es eine Plage, wenn auch sinnvoll da die Lingua Franca der Wissenschaft nunmal englisch ist. Doof das wir unbedingt die Weltkriege fuhren mussten, im 19. Jahrhundert war Deutsch noch die Sprache der Wissenschaft und der Kunst.

@Blorps: Dein erster Beitrag danach war direkt mit Back to The Doors und Cracks :biggrin: du scheinst Denglish ja sehr zu hassen.
 

The Blorps

BG Enfant Terrible
hätte ich mich wohl klarer ausdrücken sollen, ich meinte das in der Sprechsprache. Nicht in der Schriftsprache. In der schriftsprache tu ich schon denglischen, gern mal. finds so lustiger.
Well, war nicht ganz bei der Sache wo ich das comment zum Denglischen gewrited hab.

Aber hey fickend awesome.

Die Verenglischung der Deutschen Sprache ist vermeidbar, wenn man aufhören würde, mit dem einführen von Anglizismen. Aber hey, das macht die sprache kühler, wenn Anglizismen drin sind. Besonders in der Schriftsprache. Beim Sprechen finde ich das irritierend, vorallem als Hörgeschädigten ist das nicht so einfach.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von The Blorps
[...]
Die Verenglischung der Deutschen Sprache ist vermeidbar, wenn man aufhören würde, mit dem einführen von Anglizismen. Aber hey, das macht die sprache kühler, wenn Anglizismen drin sind. Besonders in der Schriftsprache.
[...]

Das soll geschriebene Texte lässiger gestalten? Da würde ich doch glatt vehement widersprechen wollen. In meinen Augen ist das noch ungleich perverser und liest sich einfach auch schlechter und es gibt meistens auch einfach keinen guten Grund, es so zu handhaben.
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Sehe das Problem nicht. Beruflich ist jedes dritte Wort englisch, angefangen bei Prepress über Corporate Design, Social Media bis zu Print, Publishing, blablabla... Was soll man denn auch machen? Die Kunden fragen in dieser Sprache an, die (ja, die deutschen) Ämter benutzen diese Ausrücke schon, Google mag die englischen Begriffe auch lieber... Es geht garnicht mehr ohne.

Ausserhalb des Berufes sehe ich das aber eher kritisch, weil zuviele Leute durch die Gegend laufen, die von sich glauben, englisch sprechen zu können, aber nichtmal den Unterschied zwischen neither und either kennen, Sätze kontruieren und Worte erfinden, die sie logisch 1 zu 1 aus dem Deutschen übersetzen. Gerade der alltägliche Sprachgebrauch hat mit Schulenglisch nicht mehr viel zu tun. Aus Handschuhen werden dann schonmal Handshoes. Klingt für uns halbwegs verständlich, Muttersprachler verstehen kein Wort.
Leetspeak verbreitet sich auch immer stärker, aber den Ursprung der meisten Worte kennt trotzdem niemand - auch weil die Herkunft des Wortes direkt ins Deutsche übersetzt für uns keinen Sinn macht.

Als ich das erste mal in Jersey bei meiner Tante war, hab ich auf der Strasse kein verdammtes Wort verstanden. Zumindest hab ich nicht kapiert, worauf manche Leute hinauswollten, oder ich hab verpeilt, dass man da einfach mal die Hälfte der Worte weglässt, die man in der Schule lernt. Das geht gerade noch gut, wenn jemand trotzdem langsam spricht, aber wann kommt das mal vor? Seit die in Florida leben, ist es noch schlimmer. Da verstehe ich wirklich nichtmal mehr jeden dritten Satz. Das liegt daran, dass auf dem Stützpunkt meines Onkels fast nur Lateinamerikaner stationiert sind. Die reden so pervers schnell, haben so einen starken Akzent, man hat mit seinem deutschen Hochschulenglisch einfach keine wirkliche Chance.

Aber Denglisch kann recht praktisch sein. Man kürzt ab, benutzt die Worte, die z.b. auch im Hobby (Film) dort zu finden sind, wo man seine sogenannte Source hat, in unserem Fall wären das fast alle englischsprachigen Nachrichtenportale. Was soll ich auf Collider und Co mit Deutsch und warum soll ich mir die Mühe machen, alles ins Deutsche zu übersetzen, wenn man z.b. auf so eine Nachricht verlinkt und der Leser am Ende doch wieder auf Englisch stösst.

Peinliche Momente gibt es auch, aber das sind meistens die Leute, die exzessiv und ums Verrecken englische Worte einbauen müssen, die quasi nicht direkt mit dem Thema verbunden sind und das einfach nur machen, weil sie irgendwie cool rüberkommen wollen. Rhetorisch natürlich für die Tonne, aber es klingt wohl besser, wenn man englische Sätze reinstreut. Es ist ja nicht so, dass es unbedingt eine gute Idee wäre, beide Sprachen zu verbinden, aber manche Leute schreckt das nicht ab. Wie gesagt, Themenbezogen definitiv ein gutes und starkes Mittel, aber ausschmückend?
Muss man natürlich differenzieren, wie alles im Leben. Scheiße stinkt auch nicht immer gleich, sagt mein Vater immer.

Ich hatte auch mal nach Praktikanten gesucht und verhandlungssicheres Englisch als Kenntniss vorausgesetzt. Viele Bewerber, aber beim Probelesen und Übersetzen kamen nur zwei durch. Erst fragt man, ob sie wissen, was verhandlungssicheres Englisch bedeutet, dann fangen manche an englisch zu sprechen (was überhaupt nicht notwendig ist) und brechen irgendwelche hanbwegs sinnvollen Sätze runter, dann holt man den Wisch heraus, den sie übersetzen sollen und es wird nix. Da fehlt dann einfach der Wortschatz.

Ich hab hier z.b. irgendwo im Thread gelesen, dass jemand mit "Well" einen Satz anfing. Find das nicht mehr, weiß auch nicht mehr, wer das war, aber egal. Das macht keinen Sinn. Das geht so Richtung 5. Klasse English Practice. Und selbst da macht es keinen Sinn.
L2spell noob! :-/
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Manni
http://www.bereitsgesehen.de/wbblite/thread.php?threadid=17119&sid=

Kein Wunder, dass mir das Thema so bekannt vorkommt. :biggrin:
Danke für den Hinweis, habe die beiden Themen mal zusammengefügt.

@Smokersdeelight: es ist aber ein großer Unterschied, ob man die englischen Begriffe verwendet, weil sie halt geläufiger sind als die deutschen Alternativen dazu (was wäre denn zum Beispiel die deutsche Version von "Podcast"?), oder ob man einfach so wahllos englische Begriffe in die Sätze einbaut, um "cool" zu klingen :wink:
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Original von Tyler Durden
Original von Manni
http://www.bereitsgesehen.de/wbblite/thread.php?threadid=17119&sid=

Kein Wunder, dass mir das Thema so bekannt vorkommt. :biggrin:
Danke für den Hinweis, habe die beiden Themen mal zusammengefügt.

@Smokersdeelight: es ist aber ein großer Unterschied, ob man die englischen Begriffe verwendet, weil sie halt geläufiger sind als die deutschen Alternativen dazu (was wäre denn zum Beispiel die deutsche Version von "Podcast"?), oder ob man einfach so wahllos englische Begriffe in die Sätze einbaut, um "cool" zu klingen :wink:

Podcast kann man nicht übersetzen, zumindest macht es keinen Sinn. Pod kommt afaik von iPod und Cast von Broadcast, also Übertragung. Also es gibt quasi kein deutsches Wort dafür.
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Original von Tyler Durden
@Smokersdeelight: es ist aber ein großer Unterschied, ob man die englischen Begriffe verwendet, weil sie halt geläufiger sind als die deutschen Alternativen dazu (was wäre denn zum Beispiel die deutsche Version von "Podcast"?), oder ob man einfach so wahllos englische Begriffe in die Sätze einbaut, um "cool" zu klingen :wink:

Aber Sachen wie News, Showroom, Asia, Comedy, DVD-Corner, Blu-Ray Corner, Homecinema, Fun, Videogames, TV etc. koennte man genauso gut auf Deutsch schreiben und sind offensichtlich nur benutzt weil sie "cooler" klingen :wink: Nicht dass mich das stoeren wuerde, hat mich nur interessiert, ob Leute hier das auch als befremdlich empfinden; wenn man schon z.B. "Coffee to go" als Affont gegen die deutsche Sprache sieht..
 
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