Skurrile Urlauberbeschwerden

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Spiegel Online hat ein neues Buch mit dem Titel "Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt" veröffentlicht, in dem die seltsamsten und lustigsten Urlauber-Beschwerden gesammelt sind (man hat mit den Reisebüros zusammengearbeitet). Hier ein paar Beispiele:
"Die Messer waren so scharf geschliffen und die Gabeln so spitz, dass wir uns mehrfach verletzt haben. Wir waren gezwungen, eigene Bestecke zu kaufen. Rechnung anbei." (Eingegangen bei TUI)
Nach einer Fahrt mit einem Tauchsafari-Boot beschwerte sich ein Kunde: "Aufgrund dessen, dass der Flatscreen in meiner Kabine nicht an der richtigen Stelle angebracht war und ich von meinem Bett aus den Kopf etwas neigen musste, hatte ich Probleme mit meinem Nacken und konnte insgesamt drei Tauchgänge nicht durchführen." (Eingegangen bei einem Tauchsafari-Veranstalter in Ägypten)
"Gefangen in Mauritius" - mit diesem Absender schrieb mir eine Kundin, Lehrerin für Deutsch und Geographie, einen erbosten Brief aus ihrem Urlaub auf der afrikanischen Insel. Sie erklärte, dass der Strand okay sei, beschwerte sich aber: Der Sonnenuntergang sei zu schnell! Die Zeit habe nicht für das romantische Abendessen mit ihrem Mann gereicht und auch nicht für ein von ihr angesetztes Versöhnungsgespräch. Dazu muss man wissen - und erst recht als Erdkundelehrerin -, dass die Insel nah am Äquator liegt und wegen der steileren Sonnenbahn die Abenddämmerung dort nun mal kürzer ist als bei uns.

Bei der Buchung hatte mir die Kundin ausgiebig von ihrem Zoff mit ihrem Ehemann erzählt, den Urlaub wollte sie zum Kitten ihrer Beziehung nutzen. Das war nun wegen des "zu schnellen Sonnenunterganges" gründlich danebengegangen. (Aus einem Reisebüro)
Ein Kunde wollte Schadenersatz, weil sich die Buchung aus der Warteliste nicht realisieren ließ. "Können Sie sich vorstellen, was ich die 14 Tage mit meiner Frau aushalten musste? Ich möchte Ihrem Hause nicht feindlich gegenüberstehen und hätte gerne 20 Prozent vom geplanten Reisepreis", forderte er. (Eingegangen bei TUI)
"Ich finde meinen Reisepass nicht und möchte bei Ihnen einen neuen bestellen", erklärte ein Kunde in unserem Reisebüro. Den Hinweis, dass dafür allein die entsprechenden Behörden zuständig seien, kommentierte der Mann als "nicht besonders kundenorientiert und unflexibel". (Aus einem Reisebüro)
Mein Stammkunde Herr Huber kam kurz nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub mit einem recht unglücklichen Gesichtsausdruck in mein Reisebüro. Sofort wusste ich: Da muss etwas gründlich schiefgegangen sein. Viele Jahre sind er und seine Frau - beide leidenschaftliche FKK-Anhänger - in die gleiche Hotelanlage ins damalige Jugoslawien gefahren. Diesmal hatte ich ihnen empfohlen, zuvor noch einige Tage in Italien zu verbringen.

"Also, meine Frau, die fährt da nicht mehr hin. Schon am ersten Tag so eine Pleite!", sagte Herr Huber. "Sie wollte eigentlich gleich wieder abreisen." Lag es am Hotel in Italien? "Nein, nein, das war eine großartige Empfehlung. Da fahren wir sicher wieder hin, alles ganz wunderbar", entgegnete Herr Huber. Dann am FKK-Hotel? Ich fragte besorgt nach einer eventuellen Baustelle, schlechtem Essen oder Service - Herr Huber berichtete begeistert, die Anlage sei nach einer Renovierung noch schöner und das Essen und der Service vorzüglich.

Ihm fiel es sichtlich schwer, seine Reklamation zu formulieren: "Wir sind in 'unserem' Hotel in Jugoslawien erst spät angekommen. Das Abendessen hatte schon begonnen. Also haben wir nur schnell den Schlüssel und die Informationsmappe an der Rezeption geholt, sind auf unser Zimmer, haben uns etwas frisch gemacht und sind dann zum Speisesaal runtergegangen."

Herr Huber stockte. "Na ja - und Sie waren da ja noch nicht, oder?" Ich verneinte. "Also, vor dem Speisesaal sind sooo große Schwingtüren, wie in einem Westernsaloon, und es waren schon alle Gäste an ihren Plätzen, sonst hätten wir etwas gemerkt." Pause. "Meine Frau und ich betreten also als Letzte das Restaurant, alle Augen sind auf uns gerichtet, die Schwingtüren gehen komplett auf - und alle sind angezogen!" Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass sich die Kunden Huber komplett entkleidet hatten, um zum Essen zu gehen. So war das in diesem Hotel in den Jahren zuvor immer üblich gewesen, da es eine sogenannte Voll-FKK-Anlage war.

Nach der Renovierung und mit dem dadurch gewonnenen höheren Status hatte die Hotelleitung die Regeln geändert, so dass nun zu den Mahlzeiten Bekleidung erwünscht war. Den Hinweis in der Infomappe hatten diese Kunden nicht gelesen, da sie ja schnell zum Essen wollten. (Erlebt im Reisebüro)

Hier sind noch ein paar:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,755509,00.html

Meine Favoriten sind FKK und Sonnenuntergang :omg:
 
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