Das große Asylum-Special [BGT]

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Was Kopien angeht: wenn jemand ein Sequel zu einem erfolgreichen Film macht und für die Rechte bezahlt, ist es doch etwas völlig anderes als jemand, der nur Nachahmungen produziert und auf Erfolgswelle von anderen Filmen mitreitet, ohne den tatsächlichen Inhaber der Urheberrechte zu bezahlen. Und auch wenn ich Remakes oft überflüssig finde, verachte ich die Macher dafür nicht - weil sie für die Rechte bezahlt haben. Wenn Asylum einen Film "Terminators" nennt und ihn "zufällig" zur gleichen Zeit rausbringt, in der Terminator 4 veröffentlicht wird, nutzen sie ganz gezielt den Ruhm und den Erfolg einer anderen Filmreihe aus, um sich daran zu bereichern. Jemand geht in den Laden und will sich ein paar neue DVDs kaufen und belohnt Asylum anstatt jemanden zu belohnen, der mit eigenen Ideen und aus eigener Kraft einen Film kreiert hat.
Wie bei Twilight-Abklatsch im Buchladen: die Menschen geben Geld für diese Ideenlosigkeit aus, anstatt Bücher zu kaufen, die nicht zusammengeklaut sind. Verstehst du jetzt, weshalb ich eine solche Produktionsfirma nicht leiden kann? Sie klaut die Kunden von anderen Produktionsfirmen, die das Geld eher verdient hätten, weil sie eben nicht auf Erfolgswelle der anderen mitreiten.

Und du zitierst einen Satz von mir, in dem ich sage, dass Filme zu Kunst gehören und deshalb nicht nur von der wirtschaftlichen Seite betrachtet werden sollten. Und du findest es erheiternd und tust so, als hätte ich gesagt, dass alle Filme nur Kunst sind. Machst du das absichtlich, um dich über mich lustig zu machen oder hältst du mich für so naiv, dass du mir zutraust, ich würde Tramsformers 3 für reine Kunst halten? Ich erwarte nicht, dass Firmen aus reiner Liebe zu Kunst ihre Filme drehen. Ich erwarte nur, dass sie sich nicht bei anderen erfolgreichen Filmen und Filmreihen bedienen, sondern etwas eigenständiges machen. Wenn z.B. ein Twilight-Abklatsch angekündigt wird, finde ich es sehr armselig, egal von welcher Firma das kommt. Da Asylum sich aber auf sowas spezialisiert hat, ist es doch klar, dass ich sie nicht mögen kann.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Tyler Durden
[....]
Sie klaut die Kunden von anderen Produktionsfirmen, die das Geld eher verdient hätten, weil sie eben nicht auf Erfolgswelle der anderen mitreiten.
[...]

Die Zahlen würde ich nur zu gerne sehen. Bei dir klingt es so, als wenn jeder Kauf, ein unbeabsichtiger Kauf ist. Wir müssen uns auch mal ein wenig von der persönlichen Meinung des Produkts distanzieren. Ich, wie jeder andere hier im Thread, findet die abgelieferte Asylum-Qualität schlecht, aber die Verkaufszahlen zeigen, dass das längst nicht alle so sehen. Wie gesagt, Fehlkäufe gibt es immer, aber mit diesen kann man sich nicht über Wasser halten. Entsprechend gibt es halt Leute, die sich die Ware gezielt kaufen. Wo also geht da da einem anderen Studio oder dem Autor der Gewinn verloren? In der Regel kauft man sich ein Buch einmal und wenn man nach mehr lechzt, sucht man sich nach Büchern um, die ähnlich gelagert sind, diese stehen halt direkt im Regal daneben. Konkurrenzprodukte gibt es immer und immer in verschiedenen Qualitätsstufen, darin unterscheidet sich diese Situation nicht von etlichen anderen am Markt, nur weil hier etwas aufgegriffen wird, was erfolgreich war.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Klar gibt es auch Leute, die diese Filme mit voller Absicht kaufen. Wahrscheinlich, weil sie sehen wollen, wie schlecht der neue Asylum-Schinken ist und weil das Geld bei ihnen halbwegs locker sitzt. Ich meinte eher, dass die Leute sich einen anderen Film gekauft hätten, wenn der Asylum-Film nicht da gewesen wäre.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Tyler Durden
Klar gibt es auch Leute, die diese Filme mit voller Absicht kaufen. Wahrscheinlich, weil sie sehen wollen, wie schlecht der neue Asylum-Schinken ist und weil das Geld bei ihnen halbwegs locker sitzt. Ich meinte eher, dass die Leute sich einen anderen Film gekauft hätten, wenn der Asylum-Film nicht da gewesen wäre.

Und du glaubst wirklich, dass dieser besondere Menschenschlag so groß ist? Das dürfte über den einstelligen Prozentbereich nicht hinausgehen. Es ist einfach klassische Konkurrenz und jedes Unternehmen versucht dem Konkurrenten die Kunden abspenstig zu machen. Das ist doch völlig normal.
 
S

SlyFan

Guest
Ich verstehe die Diskussion nicht.

Es gibt einfach Fakten, die man nicht übersehen kann.
Im Falle von Asylum: (Positiv)

1. Sie arbeiten effizient
2. Sie bedienen (ob man will oder nicht) einen Markt
3. Sie sind erfolgreich
4. Sie haben eine recht grosse Fanbase (nur mit "Fehlgriffen" kann man die hohe Zahl der Käufe und Quoten nicht erklären, schon garnicht über einen so langen Zeitraum, also wird gezielt nach diesem Produkt geschaut).
5. Filme von Asylum können sogar Spass machen, wenn auch in ganz seltenen Fällen (einigen anscheind mehr als es meine Vorstellungskraft zulässt :ugly: )

Das muss man einfach akzeptieren/respektieren, weil es der Wahrheit entspricht.

Das die Filme zu 90% Scheisse sind, kann man genauso wenig bestreiten...aber wie gesagt, es gibt eine Nachfrage.

Sie versuchen halt Kohle zu verdienen, wie andere grosse Studios es auch wollen, nur eben mit ihren geringen Möglichkeiten. Die können ihre Filme nicht so bewerben wie ein Transformers 3, also greifen die halt auf andere Mittel zurück (Cover-Klau). Das dann ein geringer Teil von "Normalos" drauf hinein fällt, finde ich auch unschön, keine Frage.

@ Tyler
Irgendwie reitet doch jeder auf irgendeiner Welle mit. Ich meine, wenn der Eisverkäufer WM-Kugeln verkauft, hat der sicher auch keine Lizenzen von der Fifa erworben, aber er verdient damit mehr Geld..

Hier verteidigt keiner die Filme, da kann ich jeden verstehen, der die beschissen findet. Aber vor der erfolgreichen Maschinerie kann man nicht die Augen verschliessen. Und, so hab ichs verstanden, um mehr ging es in dem Artikel auch nicht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Dr Knobel
Also geht es dir darum, dass jemand irgendwen für irgendetwas bezahlt? Einerseits kannst du dann den halben B-Movie-Markt auseinandernehmen, da diese sich laufend an großen Vorbildern bedienen und auch nicht dafvor zurük schrecken, ähnliche Cover zu basteln. Warum also bei Asylum die Aufregung? Weil sie es perfektionierten? Weil sie es ständig machen? Weil sie so dreist sind, damit in die Öffentlichkeit zu gehen?
Ja.

Ach, ich dachhte du wolltst auf den Faktor Kunst raus. Aber es geht ja doch nur um Geld, also ums Geschäft. ich dachte, ein Filmfan wie du wollte das nicht sehen, sondern nur das Endprodukt beurteilen. der Ansatz ist derselbe: Es bringt Kasse. Zudem ging ich ja schon oben darauf ein, dass der jeweilige Ideen-Urheber in der regel dafür kein geld sieht, sondern nur das Studio. und das ist dann besser? Warum?
Das Studio hat für die Rechte den Autor/Ideen-Urheber bezahlt. Dann können sie auch die Fortsetzungen oder Remakes drehen, wenn sie wollen - es wäre ja kein Plagiat. Wenn Asylum zum Beispiel Geld für die Benutzung der Titel und der Cover-Designs Geld an das jeweilige Studio zahlen würde, wäre es bei weitem nicht so schlimm.

Mit Verlaub, und dafür kassiere ich dann auch gerne den Vorwurf der Arroganz: Du hast vom DVD-Markt scheinbar nicht sonderlich viel Ahnung und ignorierst zudem, was schon im Special aufgegriffen wurde: Das war schon immer so, ist anch wie vor gang und gäbe, wurde schon von Roger Corman gemacht.
Nur weil etwas "Gang und Gäbe" ist, muss ich es nicht gut finden. In manchen Gegenden in Afrika ist es auch schon seit langer Zeit Gang und Gäbe, dass Mädchen zur Beschneidung gezwungen werden. Ich kann es aber trotzdem schlecht finden und kritisieren. Asylum ist natürlich bei weitem nicht so schlimm, aber auch hier muss ich eine alte "Tradition" nicht akzeptieren - ich kann sie kritisieren.

Ich akzeptiere jederzeit den Ausspruch, dass man diese Form des Marketings nicht gut findet - aber dann auch mit voller Konsequenz - und mit den Filmen nichts anfangen kann.[/b]
Gut, ich bleibe ja auch konsequent. Wie ich schon sagte: bei anderen Filmen finde ich sowas auch schlecht und kritisiere es auch, wenn zum Beispiel so ein Twilight-Abklatsch angekündigt wird.

Gleiche Argumentation wie oben: Das ist nichts neues. Und du findest also, dass es in Ordnung geht, dass sich de großen Studio das Geld einstecken, obwohl es eigentlich der Verdiienst der Drehbuchautoren und/oder Regisseure ist, die für einen - im Vergleich - kleinen Verdienst die Gelder generieren? Wird da nicht auch der falsche entlohnt? Nach deiner Argumentation (aus eigener KKraft mit eigenen Ideen) dürfte kein Studio dieser Welt Geld verdienen - sondern nur die Kreativen im Hintergrund. ist das, gerade bei den Summen, die da verdient werden, nicht viel schlimmer als das, was Asylum da macht?
Gleiche Argumentation wie oben: wenn es Studio dem Ideeninhaber die Rechte abgekauft hat, darf es auch die Filme drehen. Es bleibt den Autoren überlassen, ob sie das Angebot des Studios annehmen oder ablehnen. Wenn sie nur 1 Euro oder so bekommen und damit einverstanden sind, ist das ihr gutes Recht. Asylum fragt aber nicht einmal nach, wenn sie bei anderen klauen. Das ist ein großer Unterschied.

Du bist nicht in der Position, Leuten u diktieren, was sie lesen sollen, oder nicht. Wenn sie Spaß daran haben: Wo ist das Problem?
Ich will es den Leuten ja nicht diktieren. Aber ich habe das Recht, etwas zu kritisieren.

Wieso haben die Studios das Geld verdient?
Nochmal: Weil sie für die Rechte bezahlt haben.

Wie soll "Kunst" im Bezug auf Asylum also als Argumennt helfen?
Nochmal: wenn es nicht die Filmbranche wäre, sondern Metallindustrie, dann könnte man sich nur auf die wirtschaftliche Seite konzentrieren. Die Filmindustrie gehört aber zu Kunst. Damit sage ich nicht, dass alle Film Kunst sein müssen, sondern lediglich, dass man hier unmöglich alles ausblenden kann, was "unmateriell" ist.

Sind Computerspielverfilmungen dann etwas eigenes? Sind Comicverfilmungen etwas eigenes? Remakes? Sequels? Für dich scheinbar ja, es wurde ja dafür bezahlt, right?
Right.

Das ist doch dann das was du forderst - oder ist es wirklich der UUmstand, dass nicht gezahlt wurde? Das passt dann nicht zu der Aregumentation oben. was soll´s nun sein, du schwanksst hin und her wie ein Baum im Sturm: Soll es eigenständig sein, oder muss nur dafür bezahlt worden sein?
Am besten wären mir natürlich originelle, eigenständige Filme. Aber wenn sie schon meinen, eine alte, fremde Idee neu zu benutzen, müssen sie dafür wenigstens bezahlen und nicht dreist klauen. Mit anderen Worten:
Originell > Unoriginell, aber nicht geklaut > Unoriginell und geklaut.
Was passt bei dieser Argumentation nicht?

Wenn z.B. ein Twilight-Abklatsch angekündigt wird, finde ich es sehr armselig, egal von welcher Firma das kommt. Da Asylum sich aber auf sowas spezialisiert hat, ist es doch klar, dass ich sie nicht mögen kann.

Wie oft noch: Mögen? Wo steht das? Wer sagt dir, dass du sie mögen musst? Das du ihre Filme gut finden musst?
Ich sage doch nicht, dass jemand sagt, ich müsste Asylum gut finden. Ich habe lediglich erklärt, warum ich Asylum nicht mag. Das war der letzte Satz meiner Begründung.

@SlyFan: dein Vergleich mit dem Eisverkäufer passt abe rnicht, da der Eisverkäufer nicht zur Konkurrenz von Fifa wird. Wenn aber jemand z.B. eine berühmte Klamotten-Marke nachahmt und damit zur Konkurrenz des Beklauten wird, ist das schon was anderes.
Und mir ist schon klar, dass Asylum erfolgreich ist, was anderes habe ich ja nie behauptet.
 

Envincar

der mecKercheF
Also das Special liest sich gut und in den Interviews wirken die Personen recht bodenständig und nett.

Ändert leider nichts daran, dass die Filme totaler Müll sind. Mega Shark vs Giant Octopuss war sicherlich in Asian n Riesenerfolg.....ich mein die stehen auf sowas und deren Produktionen sehen teilweise auch nicht viel besser aus.

Allerdings binich mir auch sicher, dass der Großteil deren Umsatz durch Spaßkäufe von wegen "ich leg mir jetzt ne Asylum-Sammlung zu, da die so herrlich scheiße sind"
oder eben die sogenannten Fehlkäufe...es gibt einfach unzählige Leute die 0 Plan haben von Regisseuren oder Darstellern und dann sehen die halt Krieg der Welten und denken ui toll der war doch letztens erst im Kino und kaufen sich den Film und ich wette die merken dann nicht einmal, dat es sich um eine Billigproduktion handelt.

Könnte mir sogar vorstellen, dass deren größter Erfolg von 100.000 aufeinmal verkaufter Exemplare aufgrund eines solchen Fehlers geschah, da man durch den Filmtitel geblendet wurde.

Schade isset eigtl. echt nur für die Leute, die bei soetwas mitwirken oder mit deren Verhältnissen da arbeiten müssen.
Wie in dem einem Interview wo der Typ nen Alien Film drehen sollte und als Set n abriss-haus mit ein paar müllsacken drin bekommen hat. Bei solchen Zuständen kann man einfach nichts gutes zustande bringen.
 
S

SlyFan

Guest
@ Tyler

Klar, ne Kopie (wie es zb. oft Asiaten machen/bei Klamotten etc) ist sicher ne grosse Konkurrenz. Mir gings jetzt um die Welle ansich. Da profitieren halt viele vom Produkt, das "In" ist. Aber im Falle von Asylum sehe ich das (im Bezug auf Kopie) anders.
Erstens kopiert Asylum ja nicht nur (ihr erfolgreichster Film war keine Kopie) und zweitens nehmen die dem grossen Studio nichts weg. Abgesehen von den Fehlgriffen ( die meiner Meinung nach Prozentual gering sind/immer geringer werden, das belegen die Zahlen) leihen sich Leute doch bewusst einen Transmorphers aus. Diejenigen, die Transmorphers leihen, haben entweder Transformers schon, wollen nur Transmorphers (weil sie drauf stehen) oder wollen beides.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Ich verstehe nicht so recht, warum Asylum so beinhart dieser Ideenklau vorgeworfen wird. Bis auf die Cover und die Titel gibt es in der Regel kaum Überschneidungen. Sindbads Abenteuer hat wenig bis gar nichts, mit den Geschichten um Sindbad zu tun, sondern wurde in die Gegenwart verfrachtet. Gut Moby Dick baut lose auf der Melville-Vorlage auf, I Am Legend erinnert zuweilen an I Am Omega, ist aber immer noch eigenständig genug. Transmorphers hat Roboter, aber die gibt es in etlichen Ausführungen auch in anderen Filmen und Serien. Es werden keine Storylines übernommen, keine Charaktere, keine Namen oder ähnliches, lediglich der Titel und die zu Grunde liegende Idee. Ja, die Filme sind trotzdem oder gerade deswegen schlecht, aber richtige Plagiate sind die Filme an sich nicht, denn dafür müsste es deutlich mehr Überschneidungen geben. Avatar wurde ja auch der Plagiatsvorwurf gemacht, zum einen bezüglich Pocahontas und zum anderen wegen der Poul Anderson Kurzgeschichte und Letzteres war völlig unhaltbar. Das man sich offensichtlich von den Vorlagen inspirieren lässt, steht außer Frage, aber es werden an sich keine Ideen geklaut, wie auch, wenn die Filme teils noch gar nicht erschienen sind, wenn Asylum in Produktion geht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Wir drehen uns im Kreis. Das, was Asylum macht, liegt doch eher in einer Grauzone, deshalb kann man sie dafür nicht bestrafen. So als Vergleich: angenommen, jemand gründet ein Textil-Unternehmen, nennt es "Adidars" und macht ein Logo, dass fast identisch mit Adidas ist. Qualitativ sind die Klamotten schlechter als bei Adidas, aber die Firma macht die Sachen billiger und wird erfolgreich. Adidas kann nicht wirklich gegen die neue Firma vorgehen und nachweisen, dass Adidars von ihnen geklaut hat. Frage: macht es die Sache besser? Würdest du von Anerkennung gegenüber den Machern reden, weil sie ja so "clever" waren? Ich nicht. Wenn sie aber vorher einen Vetrag mit Adidas machen und für die Benutzung des Logodesigns und des Titels bezahlen, dann wäre es nur halb so schlimm. Das wäre dann eine abgemachte Sache.
Die Autoren zu schlecht bezahlen ist zwar auch nicht nett, aber es ist besser, als sie gar nicht zu bezahlen, geschweige denn einen Vertrag mit ihnen abzuschließen.

Denke aber nicht, dass wir mit dir noch auf einen Punkt kommen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Original von Tyler Durden
Wir drehen uns im Kreis. Das, was Asylum macht, liegt doch eher in einer Grauzone, deshalb kann man sie dafür nicht bestrafen. So als Vergleich: angenommen, jemand gründet ein Textil-Unternehmen, nennt es "Adidars" und macht ein Logo, dass fast identisch mit Adidas ist. Qualitativ sind die Klamotten schlechter als bei Adidas, aber die Firma macht die Sachen billiger und wird erfolgreich. Adidas kann nicht wirklich gegen die neue Firma vorgehen und nachweisen, dass Adidars von ihnen geklaut hat. Frage: macht es die Sache besser?

Ich sehe jetzt einmal davon ab, dass du diverse Fragen übergehst, Antworten schuldig bleibst und deine hin und her schwankende Argumentation nicht weiter fortsetzt. Es wird seine Gründe haben.
Zu deinem Einwand jetzt: Es geht nicht darum, ob eine Sache besser ist, oder nicht. Es geht darum, ob der Markt es verlangt, ob es funtioniert, und ob man sich damit am Markt halten kann, weil man ein Konkurrenzfähiges Produkt bringt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, wäre es mir egal. Wenn ich es nicht will, nutze ich es nicht, spätestens dann, wenn ich einmal auf die Schnauze flog. Zudem hinkt der Vergleich, weil du ja zu Beginn von kreativen Entscheiddungen sprachst.


Würdest du von Anerkennung gegenüber den Machern reden, weil sie ja so "clever" waren?

Wenn ihre Ware über Jahre hinweg seinen Absatz findet, legal hergestelllt wird und einem gewissen Teil Freude bereitet, würde ich anerkennen, dass da jemand ein für die Bedürfnisse des Marktes brauchbares Produkt herstellt und erfolgreich ist - ja.

Ich nicht. Wenn sie aber vorher einen Vetrag mit Adidas machen und für die Benutzung des Logodesigns und des Titels bezahlen, dann wäre es nur halb so schlimm. Das wäre dann eine abgemachte Sache.

Warum sollten sie für etwas zahlen, wofür sie nicht bezahlen müssen? Aus moralischen Gründen? Dann greift aber deine jetzige Argumentationskette nicht, weil wir dann wieder bei moralischen Gesichtspunkten sind.

Die Autoren zu schlecht bezahlen ist zwar auch nicht nett, aber es ist besser, als sie gar nicht zu bezahlen, geschweige denn einen Vertrag mit ihnen abzuschließen.

Asylum soll für völlig neue Geschichten (Ihre Filme haben kaum etwas mit den Vorbildern gemein) diie Autoren von damals bezahlen? Und selbst wenn Asylum bezahlen würde/müsste, ginge es nicht an die Autoren von damals, sondern an das Studio direkt. Die alten Autoren würden dafür keinen Cent sehen. Wenn überhaupt, und das ist - denke ich zumindest - das Missverständnis, könnte Asylum für die ähnlichen Cover/Titel belangt werden, doch damit haben die Autore nichts zu tun. ich brachte die Autoren nur ins Spiel, weil du ursprünglich mal argumentiertest, du würdest eher etwas honorieren, was eigenständig und aus eigener Kraft entstand. Ich griff dann Remakes, Gamesverfilmungen usw. auf, weil das auch nichts eigenständiges ist, du dich aber darüber nicht beschwertest. Dann kam ja die Kehrtwende, und es sei in Ordnung, wenn irgendjemand dafür zahlt. Da Asylum völlig eigenständige Stories erzählt, haben sie aber nun auch wahrlich überkaugt keinen Grund, an die alten Autoren zu denken. Da wären die normalen Studios eher aan den Pranger zu stellen, die zwar für die Benutzung ursprünglicher Ideen zahlen, aber in der Regel Verträge abschließen, bei denen die Autoren außen vor bleiben. Wenn Asylum aus rein MORALISCHER Sicht - rechtlich kann man sie seit sieben Jahren nämlich nicht zwingen - Geld zahlen sollte, dann nur für die Benutzung der ähnlichen Titel und des Coverartworks. Und das macht die halbe Branche so. Und wenn du den Bogen noch witer spannen willst, hält Asylum einen ganzen Hofstaat von Autoren, Regissseuren usw. am Leben, bietet ihnen praktische Erfahrungen, die sonst nirgendwo in Hollywood bekämen.

Denke aber nicht, dass wir mit dir noch auf einen Punkt kommen.

Wir müssen nicht auf einen Punkt kommen. Ich kann es anders formulieren und sagen, dass ich verstehe, dass du die Filme nicht magst, dass dir das Marketing nicht zusagt und das das dein gutes Recht ist. Auf der anderen Schiene kann man dann auch sagen, dass sie eben erfolgreich einen Markt bedienen, effektiv arbeiten, wachsen und rechtlich nichts tun, wofür sie seit sieben Jahren belangt werden könnten. Wie das dann jeder moraalisch für sich einordnet, bleibt jedem selbst überlassen, wenn man dabei nicht die Augen verschließt und akzeptiert, dass dies im Grundsatz seit 50 Jahren gemacht und keine neue Taktik seitens Asylum ist.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich kanns schon verstehen, was Tyler meint. Der kommt ja aus der Autorenecke und wenn es jetzt jemanden gäbe, der regelmäßig von seinem Werk abpauscht und damit den dicken Reibach macht, selbst wenns nur mit Titelanleihen etc ist, dann könnte er da nicht gratulieren und sagen super, weiter so. Egal wie vielen anderen das gefallen mag.

Ich weiß auch nicht. Ich seh den Erfolg natürlich, aber ich kann denen ebenfalls nichts Positives abgewinnen, weil die imho nie etwas Bemerkenswertes auf die Beine gestellt haben und reiner Erfolg an sich für mich nichts Bemerkenswertes ist. Genau so kann man BP und Verona Feldbusch schätzen, weil die finanziell auch erfolgreich sind.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Original von Dr Knobel
Der Artikel/das Special beinhaltet nicht zwangsläufig den Anspruch, besonders objektiv zu sein - aber das muss es als Special auch nicht sein, denke ich. :wink:

In Schutz nehmen will ich sie eigentlich nicht, sondern nur etwas deutlich machen, dass das keine durchgeknallten Irren sind, die für ein paar Geistesgestörte ihre bekloppten Filmchen produzieren, sondern dass es absolute Profis sind, die einen bestimmten Markt bedienen, weil die Nachfrage da ist. Wenn ich hier und anderswo manche Kommentare lese, ist das - glaube ich zumindest - nicht allen klar.
Ich verweise da auf das Interview mit Frank Thies vom deutschen Verleiher dtp , die mittlerweile fast den kompletten Asylum-Output der nächsten zeit aufgekauft haben.

Ich weis, das du hier nicht absolut objektiv sein wolltest :wink: Wie gesagt, find es auch höchst interessant mal ein wenig in die Geschichte und Hinter die Kulissen dieser Mockbuster Schmiede zu schauen. Nur das mit dem Herzblut kauf ich ihnen nicht ab. Das sind absolut berechnende Geschäftsmänner und ich habe damit überhaupt kein Problem, so abgeneigt bin ich dem Kapitalismus jetzt nicht. Aber, wenn man auch günstige Produktionen mit wirklich Herzblut angeht, dann kommen da bessere Sachen raus, sachen wie Monsters oder solche Trashperlen wie El Mariachi raus. Die Leute wollen mit billigen Filmen effizient Geld verdienen und das ist auch völlig ok, aber sie sollten nicht so tun als ob ihnen irgendetwas an den Filmen läge.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Original von Jay
Ich kanns schon verstehen, was Tyler meint. Der kommt ja aus der Autorenecke und wenn es jetzt jemanden gäbe, der regelmäßig von seinem Werk abpauscht und damit den dicken Reibach macht, selbst wenns nur mit Titelanleihen etc ist, dann könnte er da nicht gratulieren und sagen super, weiter so. Egal wie vielen anderen das gefallen mag.

Die Geschichten sind völlig anders und die Titelvergaben werden ja überwiegend von den Produzenten gemacht, nicht von einem 08/15 Autor. Da empfinde ich es für den Autor als viel schlimmer, wenn sich andere Autoren tatsächlich an fremden Gedankengut bedienen (Remake, Sequel usw) und die Vorlage nur variieren. Da die Rechte beim Studio liegen, sieht der Original-Autor in der Regel keinen Cent, daher ist es in dem Zusammenhang auch irrelevant, ob für Rechte bezahlt wurden, oder nicht.

Ich weiß auch nicht. Ich seh den Erfolg natürlich, aber ich kann denen ebenfalls nichts Positives abgewinnen, weil die imho nie etwas Bemerkenswertes auf die Beine gestellt haben und reiner Erfolg an sich für mich nichts Bemerkenswertes ist.

Es muss denen niemand etwas positives abbgewinnen, außer der Tatsache, dass sie sich im Gegensatz zu vielen anderen Independent-Studios am Markt halten. Wobei ich dauerhaften Erfolg, wie man auch immer diesen definieren mag, schon als bemerkenswert einstufen würde.

Genau so kann man BP und Verona Feldbusch schätzen, weil die finanziell auch erfolgreich sind.

Nicht schätzen: Respektieren oder anerkennen. Aus ihrer Sicht machen die alles richtig.

Original von 00Doppelnull
Ich weis, das du hier nicht absolut objektiv sein wolltest. Wie gesagt, find es auch höchst interessant mal ein wenig in die Geschichte und Hinter die Kulissen dieser Mockbuster Schmiede zu schauen.
Nur das mit dem Herzblut kauf ich ihnen nicht ab.

Das mit dem Herzblut war eher auf einige Filmemacher und Autoren bezogen. Wobei ich dass auch Latt, Rimawi und Bales nicht völlig absprechen will.

Das sind absolut berechnende Geschäftsmänner und ich habe damit überhaupt kein Problem, so abgeneigt bin ich dem Kapitalismus jetzt nicht. Aber, wenn man auch günstige Produktionen mit wirklich Herzblut angeht, dann kommen da bessere Sachen raus, sachen wie Monsters oder solche Trashperlen wie El Mariachi raus. Die Leute wollen mit billigen Filmen effizient Geld verdienen und das ist auch völlig ok, aber sie sollten nicht so tun als ob ihnen irgendetwas an den Filmen läge.

Ich denke schon, dass sie wollen, dass ihrem Kundenstamm die Filme gefallen. Aber wie ich schon im Special schrieb: Sie mögen mal Ambitionen gehabt haben, die haben sie jetzt für die Kohle geopfert. Da liegen wir völlig auf einer Linie. Ich sah diesen Aspekt ja auch durchaus kritisch und stellte die Frage in den Raum, wie lange sie damit noch weiter machen wollen, da sie eigentlich mittlerweile alle Möglichkeeiten haben, auch den nächsten Schritt zu gehen. Sie müssen nicht 2 Mio. Dollar in "Mega Python vs. Gatoroid" pumpen, sondern können den auch unter den bisherigen Bedingungen machen und mit dem eingesparten Geld was neues probieren. Das Risiko ist überschaubar, und sie haben sowohl intern als auch extern, durch gute Vertriebsstrukturen, die Möglichkeit so etwas zu probieren. Aber wie gesagt: Das schrieb ich ja auch.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Jay
Ich kanns schon verstehen, was Tyler meint. Der kommt ja aus der Autorenecke und wenn es jetzt jemanden gäbe, der regelmäßig von seinem Werk abpauscht und damit den dicken Reibach macht, selbst wenns nur mit Titelanleihen etc ist, dann könnte er da nicht gratulieren und sagen super, weiter so. Egal wie vielen anderen das gefallen mag.
[...]

Tyler ist ja nicht der einzige, der hier am heimischen Computer kreative Ideen auf digitales Papier bringt. Und wenn es um Plagiate ginge, wäre ich auch völlig seiner Meinung, aber grundsätzlich sind Asylum-Filme mehr als simple Plagiate. Nicht gut oder herausragend, aber einfallsreich genug, um nicht einfach stur einen Film zu kopieren. Nur weil Transmorphers auf einem Cover steht, heißt das ja nicht, dass der Film 1:1 die Storyline und die Charaktere aus dem Film abkupfert, im Gegenteil. Das kann man locker auch auf die anderen Filme übertragen. Dass man hier nicht aus dem tiefsten Fundus der Kreativität schöpft, steht außer Frage, aber es man schadet schlussendlich keinem Autor, indem sich unerlaubt an geistigem Eigentum vergreift und sich an diesem bereichert. Wären es Plagiate, würde Asylum wohl längst nicht mehr auf dem Markt sein.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
@Doc: Ich hab durchaus zur Kenntnis genommen, dass du auch Kritik äußerst. Aber zumeist wird sie so angeführt, dass direkt danach ein Gegenargument folgt. Man merkt einfach, dass du schon gefallen an Asylum gefunden hast und das war der ganze Punkt meiner ersten Aussage. Kritisieren wollte ich es nicht, die Kritik in meinem zweiten Beitrag richtet sich eher auch an die Aussagen der Asylum Leute, die ja davon sprechen, dass da ne Menge Herzblut in den Filmen stecken würde - was ich durchweg bezweifle.
 

j.@.c.K

Liza Saturday
Zunächst mal großen Dank an den Doc für das Special. Ist wirklich sehr gut und informativ. Die Interviews werd ich auch bald verschlingen.

Und meinen Respekt hat Asylum. Dass die sich so lange halten konnten und können, zeigt doch, dass sie auch irgendwas richtig machen. Wäre jeder ihrer Filme der letzte Schrott, oder nur auf das Fahrtwasser diverser Blockbuster abgerichtet, in der Hoffnung auch was vom Kuchen zu bekommen, würden sie wohl kaum noch existieren.
Ich denke auch nich, dass sich die Kunden mit jedem Film aufs neue veraschen lassen, sprich von irgendwelchen Titeln oder Covern ablenken. Wie schon erwähnt, wer sich da einmal einen Fehlgriff leistet, sieht spätestens beim nächsten mal genauer hin. Also muss ja auch was dahinter stecken.
Und ich hab bisher noch keinen Asylum Streifen gesehen von dem ich sagen könnte, das war der letzte Dreck. Wobei ich meine gesehenen Asylum Filme noch an einer Hand abzählen kann:squint:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Danke und gern geschehen.

Und doch, dass kaann ich als jemand sagen, der schon einiges von Asylum gesehen hat: Da ist teilweise der letzte Dreck dabei. :ugly:
Gestern fing ich aber z.B. mit "Battle of Los Angeles" an - der machte einen halbwegs soliden Eindruck. Abetr darum ging´s ja auch nicht in dem Artikel.
Und setze dich bald an die Interviews, denn die sind wirklich gut (Im Sinne von informativ).
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Ich kann garnicht viel zu den Asylum-Filmen sagen, da ich noch nie einen (ganz) gesehen habe (es gibt einfach zuviel gute Fime, als das ich meine Zeit fuer "schlechte" Filme opfern moechte), aber dieser Punkt im Artikel interessiert mich:
"Bis auf wenige Ausnahmen, so versuchte man sich auch an von Kritikern mitunter gelobten - Dramen, ..."
Welche waeren das z.B. ?
Gibt es auch Bemuehungen bei Asylum, mal wieder etwas hochwertigeres zu riskieren?

Interessant ist auch, dass sie jungen Autoren/Regisseuren Moeglichkeiten geben sich "auszutoben". Das erinnert ein wenig an die "Pink-Cinema" Szene in Japan: billige, am Fliessband abgedrehte Soft-Pornos, die aber jungen Talenten oft als Einstieg dienen und wo sie ihre kreative Ideen (sofern sie nichts kosten) umsetzen und sich entwickeln koennen. Einige von denen haben den Sprung in den Mainstream/Art-Kino geschafft.
Gibt es auch solche Beispiele oder hat man im Mainstream-Hollywood nicht eigentlich schon schlechte Karten, wenn man aus der "Asylum-Ecke" kommt?
 
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