Black Panther (MCU) ~ Chadwick Boseman [Kritik]

Clive77

Serial Watcher
Soeben gesichtet und kann mich den positiven Stimmen anschließen.
Vorweg: Die Musik war zwar nicht so mein Fall, aber gestört hat sie jetzt auch nicht.

Ansonsten war ich recht gespannt, wie man den Black Panther Solofilm umsetzen würde - sowohl thematisch wie auch mit Blick auf das MCU. Und das ist tatsächlich beides gut gelungen. Auffällig ist dabei, dass der Humor zwar vorhanden, aber wesentlich dezenter gesetzt ist als bei den letzten MCU-Filmen. Die Dramatik wird da nicht "kaputt" gemacht, sondern kann ihre Wirkung voll entfalten. Wobei es da - ungleich anderer Filme des MCU - schon recht ernste Themen gibt, die da mitschwingen. Zu diesen Themen gehört dann auch der eigentliche Bösewicht, der tatsächlich besser ausgearbeitet wird als so manch andere Übeltäter. Black Panther bleibt zwar ein Comicfilm und geht nie so richtig in die Tiefe, schneidet aber einige Problematiken der realen Welt und deren Folgen gekonnt an. Mag sein, dass der Ton hier als Überleitung zum Infinity War gewählt wurde - es gibt einige Todesfälle, es wird insgesamt ernster als zuvor und das Ende (die Midcredit-Szene) deutet in eine ganz bestimmte Richtung, die die Welt... nunja ... sagen wir ... leicht aufrüsten könnte.

Unterm Strich ein weiterer guter Film aus dem MCU. Und in gewisser Hinsicht ganz anders als die Filme davor. Wertung ist schwierig, aber so 8/10 einarmige Banditen würde ich springen lassen.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich war gestern im Kino (3D, OV) und bin etwas überrascht über die positiven Kritiken hier...
Bis jetzt habe ich jeden einzelnen MCU Film im Kino gesehen, und das gestern war das erste mal dass ich mir echt ernsthaft überlegt habe während dem Film nach hause zu gehen. Das ganze war soooo langweilig... und die Konflikte waren irgendwie auf GZSZ Niveau
Der Sohn des ermordeten Onkels kommt um sich am Sohn des Königs zu rächen um die Krone an sich zu reissen :ugly: Der Sohn des Bruders der Schwestern mit dem Onkel und dem Cousin dritten grades.
Dazu kam ich irgendwie mit manchen Schauspielern/Charakteren nicht ganz klar. Die Schwester von Cat-Man fand ich zB extrem unsympathisch... war das wirklich so gewollt?
Und Killmonger fand ich irgendwie... lächerlich? Seine Art zu sprechen und zu gehen wirkte fast wie eine Parodie.
Ah ja, der Soundtrack war auch schrecklich.
Nicht mal die Action Szenen haben mir gefallen, die in Korea war noch ganz ok, aber
der Showdown erinnerte mich viel zu sehr an den ersten Narnja Film. Sogar inklusive gepanzerter Nashörner. Und das Duell der beiden Katzen war auch langweilig, in einem schlecht ausgeleuchteten Tunnel während beide nahezu gleich aussehende Black Panther Anzüge tragen.

Naja, man muss ja nicht alles gut finden, für mich war der Film jedenfalls nichts.
Vermutlich kommt der Film in den USA dank seiner Thematik sehr gut an, aber ich denke mal im Rest der Welt wird er es eher schwer haben.

Achja:
In der Pause hab ich noch zu meiner Freundin gesagt dass wenigstens Serkis ein cooler Gegner ist. Dann kurz nach der Hälfte wird er einfach abgemurkst und durch einen wesentlich langweiligeren Bösewicht ersetzt. Toll.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich mach's kurz:
+ Grandioser Bösewicht(e)
+ Chadwick Boseman
+ Oscar für das Kostümdesign
+ Unverbauchtes Setting
+ Runtergeschraubter, besser eingesetzter Humor als bei der Hauseigenen Konkurrenz
+ Anspruchsvollere Story als bei anderen Marvels
+ Unvervrauchte Geschichte
+ Gelungene Storytwists
+ Gute Action
+ Gute Kamera
+ Hervorragender score im allgemeinen
+ Top Nebendarsteller
+ Disney-eske Momente (König der Löwen)
+ Interessanter Futurismus, den man so noch nicht gesehen hat

- Ein paar Längen
- Blöder Endkampf (der allerdings in einem schönen Moment endet)
- Zu wenig Wakanda (man hätte gerne mehr von alltäglichen Geschehen gesehen)
- Martin Freeman kann es normalerweise besser
- After Credits könnten ruhig mal wieder mehr hergeben
- Auch wenn die Wakanda Kultur glaubwürdig gemacht ist, gibt es immer Mal wieder Momente wo es unglaubwürdig wird oder zu hoch technologisch.
- vom Score bleibt leider wieder Mal nicht viel hängen

Fazit:
Black Panther ist jedenfalls angenehm anders als andere Marvel Filme und reiht sich neben Spiderman und Dr strange grandios in die neue Riege des MCUs. Er ist der ernstere Film, er ist immernoch Marvel, aber wirkt herrlich unverbraucht. Leider gibt es auch ein paar Längen und die Story ist bis auf ein paar Twists ziemlich vorhersehbar. Außerdem wird uns endlich mal ein Bösewicht mit Tiefgang präsentiert, den man ruhig noch weiter hätte ausschlachten dürfen. 7/10 Catman
 

TheRealFlamel

Well-Known Member
Mir gefallen diese animierten Abspänne die seit einigen Filmen (seit Avengers 2?) am ende laufen. Hab da mal ein Youtube Video drüber gesehen, dass es nun trend geworden ist statt mit so einem Abspann zu beginnen es nun am Ende eher vorkommt. Find ich cool.
 

Marv

New Member
Guter Film, wenig Marvel-Humor(was ich mir aber eher für Thor 3 gewunschen hätte), endlich mal wieder ein stärkerer Bösewicht, guter Soundtrack und alles schön eingeführt. Sehr schöne neue Welt.

Das Beste war
als man in den After-Credits meine Hood Wien Donaustadt gesehen hat :biggrin:
Und schade dass Serkis auch schon wieder weg ist. Beide Bösen waren in diesem Film wirklich gut.


8/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Mehr morgen oder so, aber ich hatte ganz vergessen, dass Bilbo (Martin Freeman) hier erneut Gollum (Andy Serkis) jagt.

Bisschen überbewertet der Film, allerdings rundum unterhaltsam. Zumindest visuell mal "was neues".
 

Joel.Barish

dank AF
Auch gesehen. Und sehr zufrieden. Einiges war wirklich ausgesprochen gut, was mit diesem Satz schon über den MCU Durchschnitt hinausgeht. Es gibt auch Probleme (manch CGI, manch Actionschnitt - vermutlich beeinträchtigt durch wie gewohnt unsauberes 3D); wobei das für mich größte Problem darin besteht, dass man uns das eigentliche und total wichtige Ende des Films als erste Abspannsszene verkauft. Ist man streng (oder genau?) gibt es in der Narrative einige Parallelen/Ähnlichkeiten zum ersten Iron Man, mit ein wenig Thor hier und da. Das kann auffallen, ist aber nicht so störend, wie es sonst bei den Marvels oft ist. Denn "Black Panther" ist zu einem gewissen Grat wirklich "anders".

Ich bin auch froh, dass es mir/uns bekannt gemacht wurde, dass Ryan Coogler sein eigenes Team und insbesondere sein Design Team auswählen und/oder mitbringen durfte. Ohne diesen Hintergrund müsste man Elementen wie Isaac de Bankolés Lippenteller mit Vorsicht begegnen(*). Mit diesem Hintergrund kann man die Kostüme und die Ausstattung so richtig genießen. Wirklich eine Pracht. Nicht nur neuartig, nicht nur farbintensiv, sondern auch kreativ, originell und wunderbar integriert. Ich wäre nicht überrascht, wenn da nächstes Jahr um diese Zeit eine OScarnominierung für die Kostüme bei herausspringen. Fast schon fatal, dass der Panther selbst visuell zu den langweiligsten Elementen gehört. Aber das Drehbuch ist zum Glück ganz auf der Höhe und ist an Personen und Innenleben interessiert, weniger an reiner Fassade. Dass die Fassade dennoch so toll aussieht - fantastisch. Ich hätte mir derartiges Einfallsreichtum u.a. schon bei "Dr. Strange" gewünscht, der mir noch viel zu normal war.

Der Film ist auch erstaunlich komplex ... für einen Superheldenfilm. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man diesen leicht abwertenden Zusatz überhaupt angeben muss. Killmonger ist der beste Marvel Schurke bisher. Loki hatte eine gelungene Hintergrundgeschichte und war/ist ansonsten der charismatischste und unterhaltsamste MCU Schurke, aber Killmonger ist großartig, nicht zuletzt da Michael B. Jordan großartig ist. Killmonger als Person und in seinem Vorhaben sind ziemlich spannend; da gibt es eine Komplexität nicht ganz unähnlich wie bei Magneto. Ich kann nur jedem, der des Englischen mächtig ist, diesen Artikel ans Herz legen, der auch mir noch einige neue Facetten (u.a. in Relation zu den politischen Black Panthers) eröffnet hat.


(*)Vielleicht ist das fehlende Wissen dieses Hintergrung der Grund, warum im Kino einige hörbare Irritationen, Verwunderungen oder gar Veralberungen hin und her ging, wenn ein zu extremes Element auftauchte oder der afrikanische Gesang bzw. Hip Hop Rhythmen zum Score stießen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Hat Presko den nach all den guten Kritiken hier inzwischen eigentlich doch im Kino gesehen? :hae:

Ich für meinen Teil wurde gestern soweit auch ganz gut unterhalten.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
@Joel
Guter Artikel zu einem Top-Film und einem echt interessanten Gegenspieler. Nur dass der Autor hier Korea mit Hong Kong verwechselt, fand ich in Anbetracht der Kritik, die bei Black Panther kommuniziert wird, irgendwie ein wenig ironisch. :ugly:
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Naja, Tellerlippen (sie erfüllen keinen Zweck und sind einfach nur ein mega unpraktischer Schönheitsschmuck) sind nunmal unfreiwillig komisch und dennoch passend, da Wakanda an Äthiopien grenzt. Selbst die Farben, wenn auch etwas übersättigt, sind passend, wenn man sich Stämme aus der Region anschaut. Was bisher noch nicht kommuniziert wurde ist das gerade die Farben nicht nur passend, sondern eine besondere Stellung im Einheitsgrau des MCU einnehmen. Das hatten wir zuletzt bei Spiderman schon ein wenig, aber nicht so auffällig wie bei BP.

Black Panther war ein Superhelden Game of Thrones in abgespeckter Form von Disney und trifft mit seiner Minderheiten-Thematik zur Zeit der großen Flucht eben wirklich total den Zeitgeist. Ich bin echt gespannt wie der Film altern wird, wenn wir ihn nochmal in 10-15 Jahren sehen.


Was ich für einen nächsten Teil gerne hätte, wäre das die Thematik mit den verschiedenen Stämmen und den verschiedenen Göttern etwas mehr thematisiert wird. Da gab es ja auch ägyptische Bezüge und ein Film den Aufhänger haben wir ja schon mit der After Credit Scene. Damit wird wohl nicht jeder aus Wakanda zufrieden sein.

EDIT:
Wie kann der Tellerlippen-Typ eigentlich nachweisen das er aus Wakanda ist? Von dem Tattoo wird ja wohl nicht mehr viel übrig sein. :smile:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Vielleicht ist es bei ihm unter der Oberlippe.

Zum Thema Farben: Hab vor kurzem einen Teil einer Doku gesehen, wo es um Farben bei Kleidung ging. Da wurde erzählt, dass man erst nur rot als Farbe für Kleidung kannte und dann Stoffe fand, mit denen sich Kleidung blau färben ließ. Später kamen dann weitere Farben dazu. War sehr interessant. Hätte ich nicht zur Arbeit gemusst, hätte ich mir mehr davon angesehen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Soweit ich weiß wurden die ersten Blautöne zum Einfärben von Kleidung aus Schnecken und Tintenfischen gewonnen. Beeren haben immer eher ein rötliches Lila angeschlagen. Aber da Wakanda auch recht weit entwickelt ist, werden die schon dazu in der Lage sein Blau zu gewinnen. :wink:

Mir ging es eher um die Sättigung im Kontrast zu anderen Marvels, die (abgesehen von den Guardians oder Spiderman) eher blass daherkommt um einen Kompromiss zu bilden, damit die Filme und die Charaktere auch visuell miteinander harmonieren können.
 

El Duderino

Well-Known Member
Raphiw schrieb:
Selbst die Farben, wenn auch etwas übersättigt, sind passend, wenn man sich Stämme aus der Region anschaut. Was bisher noch nicht kommuniziert wurde ist das gerade die Farben nicht nur passend, sondern eine besondere Stellung im Einheitsgrau des MCU einnehmen. Das hatten wir zuletzt bei Spiderman schon ein wenig, aber nicht so auffällig wie bei BP.

Würde ich jetzt nicht so sagen. Besonders der zweite Guardians war ja schon extrem poppig bunt, der war ja schon eine wahre Farbcollage. :biggrin:

Auch Dr. Strange punktete, zumindest Effektemässig, vor allem mit unglaublich facettenreichen Farbspiel. Bei Black Panther fällt das vielleicht nur mehr auf, weil der Film anhand div. anderer Beispiele schön anders als die vorigen Filme des MCU ist.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@el duerino: Stimmt schon, auch Strange hatte damals sattere Farben, was mir sehr positiv auffiel. Allerdings beschränkten die sich auf die anderen Dimensionen und seine Kräfte. Das kostümdesign kam doch eher etwas blass daher, sowie London und New York (welches in Homecoming auch wieder eine ganz andere Anmutung hatte). Guardians sind extraterrestrisch, deswegen dürfen die bunt sein. Ich denke das Marvel da ganz bewusst mit Farben arbeitet um die Andersartigkeit darzustellen. Bei Strange wären es die Dimensionen, bei Guardians das Ausserirdische und bei black Panther eben der geheime Staat Wakanda.

Geerdete Helden werden eher in blassen Tönen dargestellt (Ironman, Captain oder Ant-man). Macht aber, wenn man Marvel als einen riesigen Film betrachtet, dramaturgisch Sinn.
 

Lunas

Well-Known Member
Habe ihn gestern gesehen.

Wurde gut unterhalten und schafft noch mehr Vorfreude auf Infinity War.

Sehr Sympatisches Katzenrudel.

7.5/10
 

Presko

Well-Known Member
Manny schrieb:
Hat Presko den nach all den guten Kritiken hier inzwischen eigentlich doch im Kino gesehen?

Tatsächlich inzwischen ja. Und etwa so wie erwartet. Kann auch die Begeisterung über den Bösewicht nicht ganz nachvollziehen. Nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht wirklich erinnerungswürdig. Gibt eigentlich gar nicht viel zu sagen, war halt einfach so ein Film, den man sich gut mal anschauen kann, wo aber wenig hängen bleibt.

Was mir gefiel, waren gewisse politische und ethische Themen, die der Film anschnitt. Allerdings wird damit so wenig gemacht, dass es eben wiederum letztlich überflüssig ist.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Hab den jetzt auch noch gesehen und wurde im großen und ganzen marveltypisch gut unterhalten, auch wenn ich, wie desöfteren bei Marvel und generell fast immer im Internet, finde, dass der Film hoffnungslos überhypet ist. Mindestens das erste Drittel des Films, wenn nicht noch etwas mehr ist weitestgehend nicht so toll, die Action, wie so oft bei Marvel, ziemlich schlecht, während die Exposition sehr zerfahren ist und allgemein nicht besonders elegant erzählt wird, und kein richtiger Fluss aufkommen mag. Irgendwo in der Mitte wandelt sich der Film aber enorm, hat auf einmal den mit Abstand besten und interessantesten Schurken des bisherigen MCU, wird thematisch und emotional komplexer und bietet ein mitreisendes und originelles Finale. Die Musik ist außerdem im ganzen Film extrem gut. Als gesamter Film ist da definitiv noch Luft nach oben, das sehr gelungene letzte Drittel macht ihn aber doch durchaus lohnenswert.
 
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