Technik
Der Bildtransfer erscheint auf großen projektionsflächen sehr augenfreundlich. Alle Bildkategorien wissen zu überzeugen und weisen keinerlei grobe Fehler auf. Schon zu Filmbeginn kann die Bildschärfe positiv hervorstechen. Gut zu erkennen ist dies bsw. an Aladeen´s Palast mit der riesigen Menschenmenge davor. Alles wird sehr scharf und detailiert dargestellt. Der positive Eindruck setzt sich bei der Farbwiedergabe fort. Diese wird durch keine farblichen Stilmittel aus der Ruhe gebracht und zeigt sich während der Laufzeit ständig im neutralen Bereich. Die einzelnen Farben strahlen herrlich und kräftig hervor. Auch der Kontrast steht dem Transfer ausgezeichnet. Sowohl die Tages, wie auch die Nachtszenen, werden gut durchzeichnet wiedergegeben. Letztendlich stören auch keine anderen Faktoren, wie Bildkörnung oder Kratzer, den gelungenen Gesamteindruck.
Der dt. Tonmix kommt hingegen wenig spektakulär daher. Wie bei einer Komödie üblich, stehen auch hier die Dialoge klar im Vordergrund. Diese sind ohne Probleme zu verfolgen und kommen deutlich und sauber aus dem Center. Bei der Musikwiedergabe und den Straßenszenen in New York, wird es dann auch ein wenig räumlich und einige Nebengeräusche verirren sich dabei auf die hinteren Lautsprecher. Dynamik benötigt der Film an keiner Stelle, deshalb bleibt auch der Subwoofer die meiste Zeit stumm.
Bild - 90%
Ton - 70%
Film
Oops!...He did it again. Pardon Britney, daß ich mir deinen Liedtitel in leicht abgeänderter Form ausleihe, aber dieser passt ganz gut zur Person Sacha Baron Cohen, denn er hat´s wieder getan ! Auch bei seinem neuesten Streich, hat S. B. Cohen wieder einige Völker und Gruppen gegen sich aufgebracht. Aus Sicht des Zuschauers kann man da nur sagen: "...manche verstehen einfach keinen Spaß..." Nach Borat und Brüno, bringt S.B. Cohen wieder ein politisch völlig unkorrekten, dafür aber überaus lustigen Film heraus. Dieses Mal verpasst er sich gleich einen richtigen Titel und befördert sich selbst zu Admiral General Aladeen, der über einen fiktiven Staat im Nahen Osten diktatorisch herrscht - und dies mit strenger Hand.
Cohen geht in diesem Werk einen anderen Weg, als bei seinen beiden Vorgängerfilmen. Wiesen die noch einen dokumentarischen Stil aus, zeigt sich Der Diktator in bekannter Spielfilm Tradition.
Da Aladeen vor der UN einen Vertrag unterzeichnen soll, reist er dazu nach Amerika, besser gesagt nach New York, und lernt dort einen völlig anderen Lebensstil kennen. Dies kommt daher, daß er eigentlich umgebracht und von einem Doppelgänger ersetzt werden soll. Mittellos und ohne Kleidung, "kämpft" er sich mehr schlecht als recht durch die New Yorker Alltagswelt. Dabei lernt er die linksalternative Politaktivistin Zoe (Anna Faris) kennen, die von nun an so eine Art Freundin für ihn darstellt und ihm auch einige Nachhilfe in Sachen "Selbstberührung" beibringt.
Dabei geht der Film sehr humorvoll, aber auch recht derb mit einigen Volksgruppen um. In diesem Bereich unterscheidet sich dieser Film kein bißchen von seinen Vorgängern. Wer darüber nicht lachen kann, nimmt die Sache viel zu ernst, oder versteht den Humor von S.B. Cohen nicht. Dieser gipfelt bei einem Helikopterflug, während er mit einem Freund in arabischer Sprache und engl. Bruchstücken spricht und verunsichert dabei die anderen Passagiere, die das als "Terrorgespräch" wahrnehmen - das muß man gesehen haben, eine der lustigsten Szenen im Film. Mit einer Laufzeit von gerade mal 80 min, fällt der Film recht kurz aus. Wirft man aber einen Blick auf die Extras, findet man den Punkt "Gelöschte und erweiterte Szenen". Dieser hält weitere 33 Filmminuten parat und ergänzt einige bekannte Szenen um ein paar Minuten und serviert dem Zuschauer einige ganz neue. Dabei sind auch richtig gut und lustige dabei - schade, daß diese es nicht gleich in den Film geschafft haben. Erfreulicherweise liegen diese Szenen auch im HD Format vor, sodaß sie auch bildlich überzeugen können. Allerdings wurden diese Szenen nicht synchronisiert, sodaß man mit dt. UT´s leben muß.
Sacha Baron Cohen macht auch bei Der Diktator, das was er am besten kann: sich als eine Reizperson darzustellen. Wenn dabei auch noch ein paar Volksgruppen durch den Kakao gezogen werden, sollte dies der Zuschauer nicht allzu ernst nehmen, sondern über "boratschen" Humor lachen dürfen. Daß sein Vorgehen auch als normaler Spielfilm funktioniert, zeigt Der Diktator minütlich. Natürlich werden einige auch mit Cohen´s neuestem Film nicht warm werden, denn zugegeben ist sein Humor nicht jedermanns Sache. Wer aber schon Gefallen an seinen früheren Werken hatte, wird auch hier wieder viel zu Lachen bekommen.
Film - 85%