God Bless America

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Von mir gibt's ebenfalls 9/10.
Einen Punkt gibt's Abzug für die Szene am Anfang, wo er in einem Tagtraum
ein Baby erschießt.
Dass war mir dann doch zu heftig.

Mir geht's ähnlich wie Revolvermann.
Ich gucke so gut wie kein Fernsehen mehr, weil einfach zuviel Schrott läuft.
 

serd

Well-Known Member
Dann gebe ich mal Diskussionsstoff :smile:

Fand den Film nähmlich weder kontrovers noch wirklich gut.

Besonders schlecht fand ich dabei das Drehbuch. Ab einer gewissen Stelle wirkte jeder Dialog einfach als würden die Hauptdarsteller einfach aufsagen, was den Drehbuchschreiber alles stört am Alltag. Auch nervte das Mädchen in ihrer Art unglaublich.
Dabei ist der Film nichtmal halb so clever wie er gerne sein möchte. Ja, Reality Tv und ähnliches sind dumm und nerven. Erzähl mir was neues.

Auch denkt der Film von sich, dass er mutiger und unglaublich cooler gegenüber allem ist, aber in wirklichkeit ist er nur ein wenig kontroverser, sogar stellenweise langweiliger mutloser Film. Aus der Idee hätte man soviel machern können, aber der Film fährt nur halbgas. Es fehlen ihm irgendwie letztendlich doch der Mut zu knallharten Satire.

5/10
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ja, kann ich so unterschreiben.
Fand den auch nicht so toll. Hier und da gute Ansätze, die Botschaft kam über deutlich rüber und das wars.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Schade drum, da hätte man mehr draus machen müssen. Der Einstieg spricht glaube ich vielen sehr nachvollziehbar aus der Seele, aber spätestens ab der Hälfte verliert God Bless America doch reichlich an Blitz und Donner. Die Beziehung zwischen den beiden seltsamen Bonnie & Clyde entwickelt sich komisch und endet vorhersehbar, und Franks Trip zum großen Showdown steht tief im Schatten des Intros. Da ist Bob nicht genug eingefallen, um 90 Minuten zu füllen; sein vorheriger Film World's Greatest Dad ist gelungener gewesen.

Der Film bleibt ja leider sehr einseitig - Reality TV ist Crap und verdummt die Gesellschaft, bleibt ja die einzige Vermittlung. Man beachte beispielsweise, dass das große Statement am Ende identisch ist mit Franks Gespräch im Büro am Anfang, da kommt nichts neues mehr hinzu. Interessant wäre es doch gewesen, hätten Franks Taten auch noch andere im ganzen Land inspiriert, es ihm gleich zu tun. Oder wenn er diese Sachen nur inszeniert hätte, um zu schockieren. Oder wenn er sich mit einem Reporter zusammengetan hätte, der über sein Schaffen berichtet, nur um irgendwann zu merken dass er ebenfalls zu einer Art Realitystar geworden ist. Die Idee, auf den ganzen vergötterten Irrsinn hinzuweisen fällt so wie es im Film passiert, Anhänger und Verantwortliche einfach zu erschießen, flach, denn wenn ein mordender Serienkiller irgendetwas zu lehren versucht, wird es ohnehin als Psychopathengeschwätz abgetan. Jeder, der mit einem Gewehr in die Gesellschaft geht und anfängt zu schießen, ist nur noch was in jedem Fall schlimmeres als Verdummungsfernsehen, eine irrationale Gefahr. Dass die Idee, alles ist nur noch Mist und es gibt nichts gutes mehr da draußen eine kindische ist, greift der Film auch nicht auf, oder, dass Frank all das nur macht, weil er einsam ist. Hätte ihn die füllige Kollegin vom Beginn angegraben, hätte sich sein Kind lieber mit ihm getroffen, hätten ihn Kollegen netter behandelt, wäre es ja zu all dem gar nicht gekommen. Diese ganze Amoknummer begründet sich ja letzten Endes darin, er ist kein Priester, der es trotz guter Umstände macht um eine Nachricht zu verkünden. Da hätte Bob auch mehr mit dem Mädchen machen müssen, das ja offensichtlich ein echter Soziopath ist. Frank tut was er tut, weil er es sich selbst einredend für was gutes hält, die Leute aufzurütteln, die kleine aber, weils ihr Spaß macht. Da hätte er sich deswegen von ihr trennen müssen, nicht weil
sie ihn laufend anbaggert und merkt, dass ihre Eltern nach ihr suchen
.

Für mich liegt er etwa auf einer Höhe mit der Satire American Dreamz, aber unter Idiocracy und Amok.

5/10
 
Oben