Beyond Two Souls (PS3+4) ~ Ellen Page, Willem Dafoe

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Mein Bruder hatte mir das zu Weihnachten geschenkt, vorhin dann mal abgeschlossen.

Ich sage, dass Beyond Two Souls ein Meilenstein ist. :squint: Nicht unbedingt in Sachen Spielmechanik, aber das Schauspiel der Figuren ist Referenzklasse. Bisher hatten mich LA Noire, The Last of Us und Heavy Rain diesbezüglich sehr angetan, aber BTS legt für mich noch mal eine ordentliche Schippe drauf. Allein wie man Jodie durch die verschiedenen Alter begleitet, ist große Klasse. Was das betrifft, wird mir BTS als eins der besten Spiele der Dekade in Erinnerung bleiben.

Aber her je, David Cage kriegt's weiterhin nicht so ganz gebacken, seine schönen Ansätze vor Mängeln und trashiger Erzählung zu bewahren. Ihr habt's ja auch schon alle geschrieben. Immer wieder erwecken seine Spiele den Eindruck einer lebendigen Welt, doch die endlosen Interaktionsbeschränkungen dämpfen den Eindruck immer wieder. Wieso kann man nicht mehr machen? Wieso kann man nicht mit mehr Sachen interagieren, und wenn's was Sinnloses wie eine Klospülung ist. Wieso hat Aiden mal kurze, mal lange Reichweite? Wieso kann man nicht immer entscheiden, ob man ihn Leute töten oder übernehmen lässt? Wieso sieht Aiden es oft nicht, wenn sich Gegner an Jodie heranschleichen? (Ganz toll, Aiden)

Dann die engen Storywege. Wie schon in Fahrenheit und Heavy Rain wird einem Entscheidungsfreiheit vorgegaukelt, doch bis auf minimale Unterschiede in den Dialogen gibt es keine merklichen Konsequenzen. Beispiel:
Als das Date mit Ryan anlag, hab ich mich fest dagegen entschieden (weil Ryan offensichtlich ein Kotzbrocken ist). Trotzdem kloppt einem Cage noch 20mal entgegen, ob man nicht doch mit ihm zusammenkommen will. Weil er das will.
Die non-lineare Erzählstruktur ist völlig für den Eimer. Sie reißt einen ständig raus, und da Cage es auch nie nutzt um überraschende Wendungen zu liefern, wirkt es pseudokünstlerisch. In linearer Reihenfolge wäre das viel interessanter, Jodie langsam aufwachsen zu sehen.

Weiters ist das Spiel viel zu überladen. BTS hat viele tolle Momente, aber brauchen wir Reiten in der US Savanne, Nah-Ost Kriegsgebiet, U-Boot Fahren (WTF), Skifahren in Sibirien etc in so einem Titel? Das ist nicht Bond oder Call of Duty. Genau wie HR und FR will er eine sensible Charaktergeschichte zwingend mit Spektakel verbinden. Mit der Holzhammermethode klappt das aber nicht. Den ganzen Portalquatsch mit Ghostbusters/RIPD Anleihen hätten sie sich sparen können, es hätte genügt,
Jodie nach ihrer Armyzeit auf der Flucht zu sehen, und wie sie versucht ein normales Leben zu führen
. Überflüssig war auch die
Navajo-Episode
. Am charmantesten ist das Spiel in seinen gewöhnlichsten Alltagsmomenten, etwa, wenn die junge Jodie versucht mit anderen Jugendlichen zurecht zu kommen.

Das mag vielleicht sehr negativ klingen, und es SIND verpasste Chancen, aber dennoch überwiegt der Unterhaltungsaspekt. Ich fand BTS vermutlich besser als Heavy Rain und Fahrenheit. Omikron muss ich mir mal ansehen.

Definitiv freue ich mich auf Detroit: Become Human, das nächste Spiel von D Cage. :squint:
 

Woodstock

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@Jay
Wie fandest du die Enden?
Eigentlich fast alle gleich und sobald es interessant wird, hört alles auf.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Himmel, Google sagt mir, dass es 11 verschiedene Enden gibt. Bei YT dauert die Zusammenstellung eine ganze Stunde.

Gibt es bei allen Enden
in denen Jodie überlebt, den bösen Flashforward mit der von Existenzen übernommenen Welt?
 

Woodstock

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Jay schrieb:
Himmel, Google sagt mir, dass es 11 verschiedene Enden gibt. Bei YT dauert die Zusammenstellung eine ganze Stunde.

Gibt es bei allen Enden
in denen Jodie überlebt, den bösen Flashforward mit der von Existenzen übernommenen Welt?
Ja, und manchmal ist sie nicht allein.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Habs nun auch endlich wieder herausgekramt und das ist schon eine Augenweide, die zu beeindrucken weiß.

Die Schattenseiten des Ganzen wurden hier ja eigentlich schon klar thematisiert. Bin wohl erst (?) beim Kapitel "Homeless", aber ich glaub bisher gibt es keinen alternativen Verlauf des Spiels und ich glaube egal wie dämlich man sich anstellt, wirklich scheitern oder sterben kann man da nicht, oder?

Naja es beeindruckt audiovisuell trotzdem und ist wirklich mehr ein interaktiver Film mit Einschränkungen. Finde es auch beispielsweise immer etwas störend, dass wenn man beispielsweise eine Tür öffnen möchte, dass es einen Schnitt gibt und einem die Aktion aus anderer Perspektive gezeigt wird anstatt in einem Spielfluss.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Bin übrigens mittlerweile durch und ja es ist für mich mehr ein gelungener interaktiver Film denn ein Spiel. Denn das Gameplay war insgesamt eher unterfordernd und man wurde auch sehr geleitet. So war ich auch mehr an der Geschiche interessiert, als das wirklich ständig selbst eingreifen zu wollen.

War denn da eigentlich mal ein zweiter Teil in Planung oder war das Ende einfach mal so angelegt?
 

Garrett

Meisterdieb
Entwickler Quantic Dream haben bislang noch von keinem ihrer Spiele einen Nachfolger gemacht: Omikron, Fahrenheit, Heavy Rain und Beyond Two Souls stehen für sich allein.

Es war allerdings mal ein Titel namens Infraworld in Entwicklung, der allerdings eingestellt wurde. Das war aber einige Jahre bevor Beyond Two Souls erschienen ist. So wie ich es in Erinnerung habe, kann es sein, dass sie zumindest vom Konzept oder der Vision davon etwas in Beyond Two Souls am Ende verwurstet haben.
 

Woodstock

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Ich möchte auch kein Sequel zu Beyond two souls. Das war so ziemlich der schwächste Titel von Quantic Dreams.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Bald kommt ja ihr neues, Detroit Human irgendwas. :w00t:

@Neo
Ich glaub dass man tatsächlich in einigen Szenen sterben kann, aber dann kannst du es direkt nochmal versuchen. Mag mich aber auch irren.
 
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