Diego de la Vega schrieb:
Pseudo, im Sinne von Möchtegern. Dahinter könnte ich noch cool, unterhaltsam... setzen.
Da musst du auch irgendwas dahinter setzen, damit man (ich) auch weiß, was genau du denn als pseudo erachtest. Da die meisten Leute mit nur "pseudo" ja "pseudo intelleküll" meinen, sollte dir noch mehr daran gelegen sein, das Wort zu erweitern, da du ja etwas anderes meinst. Wobei ich es auch sehr eigenartig finde, einem Film "pseudo Unterhaltsamkeit" vorzuwerfen. Anders als intellektueller Gehalt ist Unterhaltsamkeit wesentlich schwammiger besetzt und noch viel stärker von subjektiven Einflüssen abhängig. Entweder der Film unterhält dich oder nicht, aber das pseudo zu nennen finde ich frech. "Coolness" hingegen kann absolut "pseudo" wirken, aber bei so was warte ich auch mal den Kontext, sprich den Gesamtfilm ab. Aber allein in Trailern habe ich dieses Jahr schon einiges gesehen, was mehr "pseudo" in seiner Coolness hatte, als der hier.
Diego de la Vega schrieb:
Die Geschichte könnte dabei platter nicht sein
Das hält uns doch sonst auch nicht davon ab, das Unterhaltungspotential einer "platten" Geschichte anzunehmen. Aber ja, stimmt, du findest das Unterhaltungspotential ja pseudo.
Und so wie du die Geschichte runterbrichst, hatte zum Beispiel dein innig geliebter (
) "Snow White and the Huntsman" keine nennenswert bessere Geschichte. Und die Effektivität simpler, aber funktionierender Geschichten wird ja eh regelmäßig missverstanden. Über den ach so simplen und geklauten (ja, ist er) "Avatar" wurde - als er dann seinen etwas zu gewaltigen Erfolg halte - lang und breit gemeckert und gewitzelt, weil die Fanscharen lieber originelle Filme wollten. Ich weiß jetzt nicht mehr genau wie du "Avatar" besprochen hattest, aber allgemein gesprochen rennen diejenigen, die über die 0815-Pocahontas Geschichte bei "Avatar" lachen freudig alle zwei Jahre in einen neuen Transformers Film. Leute wie ich kriegen bzgl. Transformers ja nicht die Krise, weil die Geschichten flach und unoriginell sind, sondern weil sie kaum funktionieren und zu dramaturgisch kaum tragbaren 150 Minuten Monster aufgeblasen werden, wo jeder Ansatz eines roten Fadens vergebens ist.
Diego de la Vega schrieb:
Und geh mir weg mit den Auserwähltenschicksal YA-Kram. Davon war bisher nur Panem genießbar.
Ähm ja, zu dem Punkt. Überdenke doch noch einmal, wie viele Filme und Geschichten du damit ausgrenzt, wenn du das Auserwähltenschicksal nur auf "YA-Kram" reduzierst. Was sind denn viele Superhelden, wenn nicht Auserwählte? Die etwas geerdeteren Marvel Figuren weniger, aber das flexibel einsetzbare Spider-Man Prinzip ("Aus großer Macht folgt große Verantwort") ist das Dilemma eines Auserwählten. Spidey ist eigentlich Opfer eines dummen Zufalls, aber z.B. macht die TASM Reboot-Reihe alles nur Erdenkliche, um Peter Parker zu einem vom Schicksal, von Oscorp und Co. als Superwesen auserkorenen Charakter zu machen. Katniss ist z.B. weniger Auserwählte im wörtlichen Sinne als Andrew Garfields Peter Parker. Superman verkörpert dieses Auserwähltenschicksal wie kaum ein Anderer. Ein Grund mehr, warum MOS so eigenartig war. Fast jeder (Super-)Held hat eine Form von Dilemma, ein Problem, das den Werdegang zum bzw. das Dasein als Held schwierig gestaltet. Und da das aktuelle Unterhaltungskino (ob pseudo oder nicht) aktuell so ein klein wenig auf (Super-)Helden abfährt, ist es schon erstaunlich, wie wenig da häufig mit gemacht wird bzw. was für Filme (Speed Racer
) ähnlich viel oder gar mehr leisten, als die so genannten Superheldenfilme.