Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

Garrett

Meisterdieb
Mein persönlicher Lieblings-Lovecraft ist immer noch Der Fall Charles Dexter Ward :wink:

Topic:

- Flucht aus Lager 14
Ist die Geschichte eines Mannes, der in einem nordkoreanischen Gulag geboren wurde und entkommen konnte. Lesenswert, allein schon der schockierenden Informationen wegen.

- Vier Tage im November
Intensiver Bericht des Deutschen Johannes Clair über einen Kampfeinsatz in Afghanistan. Habe Freunde und Bekannte, die wohl ähnliches erlebt haben aber natürlich nicht gerne darüber sprechen. Daher wurde mir das Buch empfohlen.

- Vom Libero zur Doppelsechs
Interessante und sehr kurzweilige Taktikgeschichte des Fussballsports. Den Autoren Tobias Escher kennt man u.a. von Spielverlagerung.de, Bohndesliga auf Rocketbeans TV und wird gerne bei Taktikanalysen zu Rate gezogen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Edgar Rice Burroughs - Tarzan

Das erste der 24+ teiligen Reihe, vom Autor, der auch John Carter of Mars geschrieben hat. Bis auf ein fades, offenes Ende ein bemerkenswerter Abenteuerroman mit allerlei gefährlichen wilden Tieren, Kannibalen und verstecktem Schatz. Burroughs wahrer Tarzan ist kaum mit dem Klischeebild des Sunnyboys der alten Filme zu vergleichen; der Überlebenskampf im Dschungel ist doch um einiges rauer als man meinen möge. Erinnerte mich ein klein wenig an die Conan und Rambo Romane. Tarzan wird als ähnlich beinharte, vernarbte Kämpferseele beschrieben; jedenfalls, bis er sich in der zweiten Romanhälfte so langsam zivilisiert und sich sogar Monsieur Tarzan nennt.

Obwohl der Roman aus dem Jahr 1912 stammt, ist Burroughs überraschend offen. Ein paar Reisende haben eine schwarze Dienerin, aber sie wird respektvoll behandelt; dann belehrt ein Franzose Tarzan darüber, dass nicht jeder schwarze mit dem kannibalistischen Stamm vergleichbar ist, den er als einzigen kennt, und selbst das wird mehrseitig beleuchtet. So mag Tarzan den Clan nicht, weil sie jemanden aus seinem tierischen Freundeskreis töten; die Stammesleute hingegen sind anderen Menschen gegenüber rachsüchtig, weil sie früher mal von anderen gequält worden sind. Interessant ist auch, wie Burroughs mit der vermeintlich höheren Perspektive der weißen Kolonisten spielt, die der Meinung sind, die im Dschungel lebenden "Wilden" wären zu keinen komplexen Gefühlen fähig. Tarzan widerspricht dem, der anfangs sogar noch wilder und unzivilisierter als die Stammesleute unterwegs ist. Aus Tarzans Perspektive wird der menschliche Umgang mit Geld zudem kritisch beäugt, und auch die aufgesetzten Manieren werden skeptisch betrachtet. Habe allerdings gelesen, dass die folgenden Tarzan Romane häufig wieder aufs Thema Rassismus zu sprechen kommt, das aber sehr fragwürdig und teils beleidigend.

In John Carter war die Marsprinzessin Dejah Thoris eine wunderbar geschriebene Frauenfigur, aber bei Jane ist nicht viel zu finden. Sie ist das naive Ding, das sich unsterblich in den Doppelsixpackmann verliebt und später hin- und hergerissen ist, weil sie eigentlich einem anderen versprochen war. Mehr Charakter hat sie nicht, und Rice verfehlt es gegen Buchende, die Romanze zwischen beiden Tarzan und Jane zu einem stringenten Ende zu führen. Da verpufft es zu einem mauen Aklatsch richtiger Literatur. Burroughs ist dann am stärksten, wenn er Tarzan durch den Dschungel jagen und Abenteuer erleben lässt.

Tarzans Schrei wird übrigens als gorillaartiges Brüllen beschrieben, nicht als das altbekannte Oau-Geleier Jonny Weissmüllers.

Jap, darf man mal gelesen haben!

7/10
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Hhmmm, mal sehen.....was hab ich denn seit dem 12 November so gelesen:

Der ewige Krieg von Joe Haldeman

Die Menschheit ist im Krieg mit den Tauriern. In gigantischen Raumschiffen werden die Soldaten mit Lichtgeschwindigkeit von einem Gefecht zu anderen befördert. Doch während es für sie immer nur einige Monate dauert, vergehen auf der Erde Jahrhunderte.

Im Buch verfolgen wir den Kampf von der Ausbildung über mehrere Kampfeinsätze und bekommen dabei auch Veränderungen in der menschlichen Gesellschaft mit.


Schöne neue Welt von Aldous Huxley

Die Menscheit hat sich dahingehend verändert, dass alle Menschen in Brutzentren in künstlichen Gebärmüttern gezüchtet werden, wo den Embryonen Sauerstoff entzogen und/ oder Alkohol ins Blutserogat gemischt wird, wenn der daraus entstehende Mensch später in einer niedrigeren Kaste tätig sein soll. In Aufzuchtszenten werden die Kleinkinder zusätzlich indoktriniert.
Allen Kasten gemein ist die Konditionierung auf eine permanente Befriedigung durch Konsum, Sex (mit wechselnden Partnern) und die Droge Soma, welche das Bedürfnis zum kritischen Denken und Hinterfragen der Gesellschaft nimmt.


Vergessene Zukunft von Arthur C. Clarke

In Diaspar meint man, die einzige Stadt der Erde, welche inzwischen zu einem Wüstenplaneten geworden ist, zu sein und hat auch gar kein Verlangen die hochtechnisierte Stadt zu verlassen. Abgesehen von dem jungen Alvin, der wissen will, was es außerhalb von Diaspar noch gibt, ob es noch andere Menschen gibt.

Jenseits der Dämmerung von Arthur C. Clarke

Die durch die Supras (höher entwickelte Menschen) wieder erschaffenen Menschen werden angegriffen und bis auf eine Frau namens Cley vernichtet.
Da sie den Supras nicht vertraut, folgt sie einer Art sprechendem Waschbären auf einem Weg, der sie ins Weltall führt.

Inseln im All von Arthur C.Clarke

Der junge Roy Malcolm gewinnt eine Reise zur inneren Raumstation. Dort nimmt er am Leben der Besatzung und dem Unterricht der jungeren Crewmitglieder teil.

Der Hammer Gottes von Arthur C. Clarke

Im Jahre 2109 entdeckt ein auf dem Mars lebender Amateurastronom einen Asteroiden, der auf die Erde zu stürzen droht. Captain Robert Singh und die Besatzung der Goliath sollen den auf den Namen Kali getauften Asteroiden vom Kurs abbringen.


Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika von Jules Verne

Besagte Herren samt 10 Matrosen und 2er Buschmänner reisen durch Afrika, um dort einen Mediankreis auszumessen und bekommen es dabei u.a. mit wilden Tieren und angriffslustigen Eingeborenen zu tun.

Das Dampfhaus von Jules Verne

Der Ingenieur Bank, Oberst Munroe, Hauptmann Hod und der Franzose samt Gefolgschaft reisen durch Nordindien. In einem Zug, dessen Lok wie eine Elefant aussieht.

Reise durch das Sonnensystem von Jules Verne

Hauptmann Servadac ist in Algerien stationiert, als ein Stoß das Land erschüttert. Plötzlich sind die Tage und Nächte nur noch halb so lang, die Gravitation deutlich verringert, die Sonne nimmt einen anderen Weg über den Himmel und statt auf dem Festland befinden sie sich plötzlich auf einer Insel. Zusammen mit dem Nebenbuhler Graf Timascheff segeln sie los, um rauszufinden, was passiert ist und entdecken weitere Merkwürdigkeiten.

Der unteleportierte Mann von Philip K. Dick


Über einen Teleporter kann jeder der möchte die völlig überbevölkerte Erde verlassen und ein neues Leben auf dem 40 Millionen Lichtjahre entfernten paradiesischen Walmaul anfangen. Allerdings funktioniert der Teleporter nur in eine Richtung, so dass eine Rückreise unmöglich ist.
Rachmael ben Applebaum glaubt allerdings nicht an das Utopia und will deshalb mit seinem eigenen Raumschiff, der Omphalos, auf die Jahre dauernde Reise nach Walmaul gehen. Dies ruft allerdings Mächte auf den Plan, die seinen Flug verhindern wollen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Vergessene Zukunft und Jenseits der Dämmerung waren ok.
Alle anderen haben mir sehr gut gefallen.

Dabei fällt mir auf, dass ich eines vergessen habe:

Das Land der Pelze von Jules Vernes

Leutnant Hobson reist, begleitet von der Forschungsreisenden Paulina Barnett, ihrer Dienerin Madge, dem Astronom Thomas Black und seinen Soldaten, zur Nordküste des amerikanischen Kontinents, um dort eine Faktorei zu Gründen.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Nie wieder Blondinen von Michaela Grünig

Genre Schwierig ,klar denkt man an Chicklit aber es gibt auch einen Krimianteil. Wie nennt man es denn Chickcrime?

Cover. Ich denke, ich bin weder die Erste noch die letzte die bei diesem Cover an Andy Warhol gedacht hat. Aber genau das finde ich passt perfekt zu diesem Buch. Logisch sieht man eine Blondine im Vordergrund und der Hintergrund wird von rosa/pink beherrscht. Also klassisches Chicklite Style.

1 Satz: Ich hasse Blondinen.

Haupt- und Nebencharaktere: Vreni Tschannen -Hartnagel mochte ich von Anfang an. Auch wenn sie dann und wann etwas tollpatschig gar naiv rüberkam. Und nicht immer ganz konsequent in ihrem Verhalten war. Aber sie ging diesem Weg komme was da wolle.Machte sie in meinen Augen realistisch. Auch die „Love Interest“ sowie die Bewohner des Internats und das familiäre Umfeld von Vreni waren gut durchdacht und ausgearbeitet und man konnte die Entwicklung einzelner Figuren miterleben. Ich konnte sie vor meinem inneren Auge sehen

Schreibstil : Der Schreibstil war wie immer perfekt für mich flüssig unterhaltsam zu lesen. Konnte an den div Stellen richtig lauthals mitlachen , denn MG trifft irgendwie immer meinen Humor und auch die Vergleiche machten es einfach. Vielleicht wird der ein oder andere mit dem an einigen Stellen gedruckten Schweizerdeutsch seine Probleme haben, ich zum Glück nicht Auch hatten die Kapitel, deren Überschriften ich total gelungen fand. die richtige Längen.

Autor. Von Michaela Grünig habe ich bisher gut ein halbes Dutzend Bücher gelesen und wurde noch nie enttäuscht und daher freue ich mich immer was Neues von ihr zu lesen.

Für mich ein perfektes Buch zumal der Täter davon kommt, für mich nachvollziehbar aber ich denke jeder wird nicht so denken.

10/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich hatte mal wieder Bock auf einen Abenteuerroman. Irgendwas im Stil von Indiana Jones. Da dachte ich mir: Warum nicht gleich Indiana Jones!

"Indiana Jones und das verschwundene Volk" - Wolfgang Hohlbein

Das war keine gute Entscheidung. Ich fand es wirklich ziemlich langweilig und das nicht mal weil wenig passiert. Im Gegenteil, es passiert ständig etwas. Genau genommen rutschen Indi und seine Gefährten von einer unmöglichen Situation in die nächste. Ohne Pause. Was aber einer dichten Stimmung ziemlich entgegenwirt. Auch der Plot ist teilweise wirr und einfach nur lächerlich. Auf das Innenleben der Figuren wird so gut wie gar nicht eingegangen. Hohlbeins Schreibstil schwankt zwischen charmantem Erzählen und unfreiwillig komischen Stilblüten.
Ich habe ja schon ein wenig Groschenroman erwartet aber hier musste ich mich teilweise wirklich durchquälen.
Zudem kommt kaum Indi-Feeling auf weil er den Charakter nur selten wirklich tifft. Zumindest den, welchen man aus den Filmen kennt.
Nur in kleinen Passagen wirkt auf einmal alles stimmig und dann greift auch gelegentlich der Humor.
Man kann nicht mal sagen es ist ein wirklich schlechtes Buch. Mit 10 oder 11 hätte ich es sicher spitze gefunden. Heutzutage war mir das zu flach.
Wenn Abenteuer, dann lieber wie Manny machen und zu einem schönen Jules Verne greifen.

3/10
 

Member_2.0

New Member
Philip K. Dick - Nach der Bombe

Hmmm, bin mir irgendwie nicht so sicher wie ich das Buch finden soll.
Es war leicht zu lesen, flüssig geschrieben und hatte so einen gewissen Humor, der mir gefallen hat.
Auf der anderen Seite gab es keinen Charakter dessen Schicksal mich wirklich zur Gänze interessiert hätte.
Habe mir mehr versprochen, dass Ende war dann aber doch Unterhaltsam :biggrin:

Ich gebe mal 6/10 Punkten
Hängen bleiben wird nix glaube ich
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Meine letzten Lese-Highlights:

Greg Gifune - Finstere Nacht
Harper Lee - Wer die Nachtigal stört
John W. Campbell - Das Ding aus einer anderen Welt
Laird Barron - Hallucigenia
James G.Ballard - Der Block
Vladimir Sorokin - Der Zuckerkreml
Greg Gifune - Bösartig
John Steinbeck - Von Mäusen und Menschen
Tim Miller - Die Verdammten des Himmels
Kealan Patrick Burke - Herr der Moore
Blaise Cendrars - Gleitflug
Carlton Mellick III - Die Kannibalen von Candyland
Jesus F. Gonzalez - Snuff Killers
John Everson - Ligeia
Ryan David Jahn - Der Cop
Jeffrey Thomas - Punktown
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Tyler Durden schrieb:
Meine letzten Lese-Highlights:
John W. Campbell - Das Ding aus einer anderen Welt

Wirklich gute Kurzgeschichte, oder? :squint: Die ist ja relativ nahe am Carpenter Film dran. Der 50er Film ist auch nicht schlecht, konnte das aber schon tricktechnisch nicht derart umsetzen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Jay schrieb:
Die ist ja relativ nahe am Carpenter Film dran.
Bin ich hier der Einzige, der meint, dass es falsch ist, zu sagen, dass ein Original nah an seiner Adaption ist, weil eben nur (andersrum) eine Adaption nah am Original sein kann? Ich kann leider nicht wirklich in Worte fassen, wieso das meiner Meinung nach so ist. Um mal einen ganz blöden (eventuell nicht wirklich passenden) Vergleich zu ziehen: Für mich klingt das so, als würde man fragen, ob Orangen nach Orangensaft schmecken.
 

Clive77

Serial Watcher
Manny schrieb:
Jay schrieb:
Die ist ja relativ nahe am Carpenter Film dran.
Bin ich hier der Einzige, der meint, dass es falsch ist, zu sagen, dass ein Original nah an seiner Adaption ist, weil eben nur (andersrum) eine Adaption nah am Original sein kann? Ich kann leider nicht wirklich in Worte fassen, wieso das meiner Meinung nach so ist. Um mal einen ganz blöden (eventuell nicht wirklich passenden) Vergleich zu ziehen: Für mich klingt das so, als würde man fragen, ob Orangen nach Orangensaft schmecken.
Ich finde solche "umgedrehten" Bezüge auch sehr komisch - fühlt sich einfach falsch an.
Hinterher regt man sich noch auf, weil Stephen Kings "Der dunkle Turm" nicht sehr dicht am kommenden Film mit Idris Elba in der Hauptrolle ist... :plemplem:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Manny: Ich weiß, was du meinst. Habe schon aufgehört, darauf hinzuweisen, dass in der Regel ein Film auf einem Buch basiert und nicht umgekehrt. Man kann sagen: "Der Regisseur hat sich nah an die Vorlage gehalten", aber eher nicht: "Der Autor hat das Buch so geschrieben, dass es nah an dem 40 Jahre später gedrehten Film bleibt".
Andererseits kann man aber auch sagen, dass wenn A nah am B liegt, B dann logischerweise auch nah am A liegt. Dann ist es egal, ob "Der Film liegt nah am Buch" oder "Das Buch liegt nah am Film".

Das Erstere erscheint mir aber richtiger.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Also für mich ist es ganz logisch das wenn der Film nach am Buch ist, das Buch auch nah am Film ist. Die Reihenfolge ist da doch völlig egal.
Man könnte auch fragen ob die beiden Werke inhaltlich nah beieinander liegen. Das die literarische Vorlage in der Regel zuerst erschien, dürfte den meisten klar sein. Ist im grunde aber auch nicht wichtig. Bei meiner oben gestellten Frage kommt noch hinzu, dass ich eines der Werke kenne und das andere nicht.
Da macht dann sogar der Orangen Vergleich Sinn. Denn wenn jemand Orangensaft kennt, Orangen selbst aber noch niemals gegessem hat, wird derjenige eher fragen ob diese Früchte so schmecken wie der ihm bekannte Orangensaft.
Kann nämlich durchaus sein das der Saft anders schmeckt weil er bearbetet wurde. Dinge herrausgesiebt oder hinzugefügt wurden. Eben wie bei Verfilmungen.

Aber wie gesagt, ist mir recht egal wie herum das jemand sagt. Kommt es doch aufs gleiche raus.
 
Oben