Joels Jahresrückblick 2011 - Tops, Flops und Styling Tipps!

McKenzie

Unchained
:biggrin: Ok ok, aber dürftig ist das trotzdem. Ich dachte, nach Greasern, Krochern, Emos und Co. komme nun 2012 die neue optische Jugendrevolte, und zwar direkt aus dem Hause BG.
 

Shins

Well-Known Member
Joel! Hammer Artikel. Habe ich bereits gestern gelesen und fand ihn super. Teileise sehr witzige Ideen drin, topp geschrieben (bei dir wäre ich mittlerweile aber auch enttäuscht, wenns nicht so wär :wink: ) und eine sehr gute Filmauswahl.

Und für eines danke ich dir ganz besonders: "Wer ist Hanna?" vor "Tree of Life". :smile:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Habe "The Tree of Life" immer noch nicht gesehen. Jetzt steht der Film wieder mal in einer Bestenliste, kommt aber wieder mal nicht besonders gut weg.
Ich trau mich irgendwie nicht Geld dafür zu bezahlen.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
thema sucker punch: als dann auch noch der wärter anfängt zu weinen wäre ich fast aus dem kino gegangen wusste aber, dass das elend bald ein ende hat. :headbash:
 

Shins

Well-Known Member
So Joel, ich poste dann meine Top 15 einfach mal in deinem Thread. Wer weiß, ob es noch wen anderes interessiert :biggrin:

15) Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2
Zugegeben, den Film in eine Topliste aufzunehmen ist fast schon zu einfach und einfallslos. Dennoch hat das filmische Finale des Potterphänomens Eindruck bei mir hinterlassen. Was habe ich über David Yates gemeckert und erst recht über die Entscheidung, dass er die Hälfte aller Filme machen durfte. Doch mit dem Finale hat er es dann doch noch geschafft, meine Wut auf ihn zu verringern. Den qualitativen Absturz nach Potter 4 verzeihe ich ihm nicht, aber mit Teil 8 hat er wirklich einen spektakulären und emotionalen Showdown inszeniert. Mit dem Bonus, dass hier eine Ära zu Ende geht, dürfen die zweiten Heiligtümer ohne schlechtes Gewissen in meine Top-Liste.
14) Hangover 2
Blockbusteralarm in Shins’ Top 15 Liste. Ja, ich gestehe, dass auch der Titel einfallslos ist. Sowohl seine Nennung, als auch der Film an sich. Aber gerade weil er so plump noch einmal die selbe Geschichte wie Teil 1 erzählt und daraus nicht einmal einen Hehl macht, kann ich ihm nicht böse sein. Die Charaktere sind einem immer noch sympathisch, der Humor funktioniert trotz oder gerade wegen aller Derbheit immer noch. Und er beginnt schon mit den Worten „Es ist schon wieder passiert!“. Für manche mag er einfallslos sein. Ein Abklatsch. Für mich greift er seine Einfallslosigkeit sogar auf und profitiert draus. Ich mag den zweiten Absturz!
13) Kung Fu Panda 2
Es tut mir ja in der Seele weh. Auf Platz 13 einen Dreamworksfilm zu haben ist ok. Aber einen Dreamworksfilm auf Platz 13 einer Liste zu haben, die keinen Film von Pixar enthält, schmerzt. Aber ab und an muss auch die größte Fanbrille abgesetzt werden und pink durch Trauerfarben ersetzt werden. Seien wir ehrlich: Kung Fu Panda 2 hat alles besser gemacht als sein Vorgänger, während Cars 2 den Erstling noch unterboten hat. Der Panda hat nicht nur herumgeblödelt, sondern sich aus dem Schwarz-Weiß seines Fells befreit und Tiefgang bewiesen. Und neben all den süßen Animationen, den emotionalen Momenten und dem Humor kam ich mir ein ums andere Mal vor, als würde ich einen waschechten Actionfilm sehen. Nur mit Tieren statt Menschen.
12) Green Hornet
Bei einigen taucht die grüne Hornisse wohlmöglich sogar in den persönlichen Flops auf. Bei einigen meiner Freunde und mir genießt er fast schon Kultstatus. Zugegeben, das liegt zu einem großen Teil an Christoph Waltz, der als um sein Image Angst habender Großkrimineller in jeder seiner wenigen Szenen neue vergötterungswürdige Sprüche rausposaunt. Aber auch die eigentliche Geschichte um Green Hornet und seinen namenlosen Sidekick strahlt einen humoristischen Charme aus, der beinahe an alte 80er Jahre Komödien erinnert, als Witz noch zum Großteil über die Dialoge transportiert wurde.
11) Planet der Affen: Prevolution
Von vielen als große Überraschung gefeiert und auch ich hatte den gar nicht so sehr auf den Schirm. Viel schreibe ich nicht mehr über die Affen, da meine Meinung der der meisten anderen entspricht. Die behaarten Zeitgenossen sahen klasse aus, der Plot war erfrischend ruhig erzählt, es gab denkwürdige Szenen… Und dennoch fehlte mir der große Funken, der den Film noch höher in meine Liste gefeuert hätte. Trotzdem: Klasse Dingen!
10) Tim und Struppi
Drei Jahre! Drei ganze Jahre musste ich auf einen neuen Film einer meiner Lieblingsregisseure warten. Und dann kommt der auf einmal mit vermaledeit-zemeckischen Motion Capture Technik. Aber der Meister wäre nicht der Meister, wenn er nicht wüsste, was er da tut. Ohne einen frühdementen George Lucas im Ohr klappt das auch alles wieder besser und neben einer wirklichen guten, zumindest nicht störenden 3D Optik gelingt es Mr. Playmountain fantastisch choreografierte Action- und Slapstickszenen zu zaubern, Figuren mit Charme zu entwickeln und die Vorlage gleichermaßen zu respektieren und modernisieren. Und dass Spielberg trotz des erfolgreichen Stil-Experiments im Gegensatz zu manch einem (na gut: einem!) Kollegen nicht bei der neuen Technik hängen bleibt, ist auch sehr zu begrüßen.
9) X-Men: Erste Entscheidung
Wirklich skeptisch war ich ja eigentlich nie. Zu sehr haben mir die vorangegangenen Filme von Matthew Vaughn gefallen. Und tatsächlich drehte der Brite mal eben den bis dato besten X-Men-Film und darüber hinaus den besten Comicfilm des Jahres. Einzig die Entscheidungsschwierigkeit, ob das alles nun Prequel oder Neustart sein soll, nervt gewaltig und war unnötig.
8 ) Midnight in Paris
Ich schreibe jetzt mal von mir selbst ab: Egal in welcher Zeit man lebt, letztlich beneidet man immer die Vorteile der Vergangenheit. Beinahe glaubt man schon, Woody Allen bei seiner Erkenntnis live zu erleben. Das verwundert nicht weiter, setzt er seinen Hauptdarsteller, den allzeit charmanten Owen Wilson, doch wie eine junge Ausgabe seiner selbst in Szene. So wirkt der Film auch auf den Zuschauer wie eine Reise zu einer Zeit, in der Woody Allen noch selbst in seinen Filmen regelmäßig die wortgewandte Hauptrolle übernahm. Eine vergnügliche, liebevolle Zeitreise, da Allen noch immer Meister darin ist, pointierte Dialoge zu schreiben. Hach ja, ein Film, wie ein Spaziergang im lauwarmen Regen, der zum Träumen und sehnen einlädt.
7) Rango
Statt einen soliden Trickfilm nach Schema F abzudrehen, beweist Verbinski Mut zum Risiko und drückt der tierischen Wild-West-Hommage seinen eigenen Stempel auf. Die dreckige Wüstenstadt wird nicht von zuckersüßen Plüschwesen, sondern von allerlei verkommenen und verrückt gestalteten Tieren und Echsen bewohnt, die gern auch mal gröbere Töne anschlagen. Besonders Antagonist Klapperschlangen-Jake bleibt als einer der fiesesten Badass-Bösewichte der Trickfilmgeschichte im Gedächtnis. So und so zielt „Rango“ mit seinen vielen Anspielungen auf alte Westernklassiker und den grandios choreografierten Actionszenen immer auch auf ein erwachsenes Publikum ab, ohne die jüngeren Zuschauer zu vergessen. Und spätestens, wenn Gore Verbinski seine schon im dritten „Pirates of the Caribbean“ zu erahnende surreale Ader auslebt und die Ich-Suche Rangos mit hypnotisch-kunstvollen Bildern darstellt, wird klar, dass wir es mit einem absoluten Ausnahmefilm im von Massenware überfluteten Animationsfilmgenre zu tun haben. (Schon wieder von mir selbst abgeschrieben… Ich faule Sau…)
 

Shins

Well-Known Member
6) The King’s Speech
Es war ja schon ein wenig eierlos, dass der stotternde König den Oscar als bester Film bekam. Aber dennoch gebührt dem Ganzen mein größter Respekt. Auf dem ersten Blick klingt die Prämisse des Films nach Langeweile. Doch stattdessen erwarten einen an Herz gehende Charaktere und viel Witz. Und die Kamera, die häufig dem König direkt auf den Versen ist und uns somit seinen Blickwinkel einnehmen lassen, ist über jeden Zweifel erhaben.


5) Mission: Impossible – Phantom Protokoll
Ich liebe Brad Bird! Oder nein, anders: Ich liebe die Werke Brad Birds! Mit „Die Unglaublichen“ hat er mal eben so meinen Lieblingsfilm der Pixar Studios gedreht bzw. animiert. Auch in seinem ersten Realfilm beweist er sich als grandioser Filmemacher. M:I-4 bietet neben einem spannenden, altmodischen Agentenplot vor allem Humor, der nicht selten Agentenklischees offen legt. Interessant auch die Realfilmhandschrift Birds, die erst bei genauerem Hinsehen auffällt. Scheinbar noch von der Arbeit mit CGI-Filmen gewohnt, achtet Bird auf jede kleine Mimik, führt seine Schauspieler und jede noch so kleine ihrer Bewegungen wie ein Puppenspieler. Dazu gesellen sich noch welche der besten Actionszenen seit langem und mit der gesamten Dubai Sequenz die wohl generell gelungenste Agentenspannung der letzten Jahre. Lediglich ein zu verschenkter Mikael Nyqvist und ein leichter Qualitätsabfall nach dem Part in Dubai schmälern den hervorragenden Eindruck ein kein wenig.
4) The Fighter
Ein Boxfilm. Toll. Den wollte ich nicht sehen. Kein Interesse. Nö. Will nicht. Bis mir eine Presseagentur unaufgefordert eine Rezensionsdisc der DVD zugeschickt hat. Na gut, also mal einen Blick riskieren. Ja, manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden. Die Geschichte der beiden boxenden Brüder hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Und die schauspielerische Leistung von Christian Bale. Wow. Der spielte nicht Dicky Eklund, er IST Dicky Eklung. Im Making Of sagten manche Verwandte der Brüder, sie hätten Bale während der Dreharbeiten von hinten für den echten Eklund gehalten. Dem ist nichts hunzuzufügen
3) Black Swan
Was ein Jahresbeginn! Black Swan war einer der ersten Filme des Jahres für mich. Und schon damals war mir klar, dass er am Ende des Jahres ganz oben auf meiner Topliste stehen wird. Darren Aronofsky ist ein Inszenierungsgott. Schlicht und einfach! Wenn mir im Vorfeld jemand gesagt hätte, ein Film über Ballett würde mich so sehr in den Bann ziehen, ich hätte ihn für verrückt erklärt.
2) Wer ist Hanna?
Die ungeplanten, spontanen Kinobesuche sind doch oftmals die besten. Ich weiß noch, wie ich mit einem meiner besten Kumpels im Keller saß, wir uns ansahen uns sagten: „Lass mal Kino“. Über den Film habe ich erst kurz davor zum ersten Mal gehört, nur sehr wenig drüber gesehen. Aber es reichte, um zu sagen: „Ich weiß auch schon, welchen Film wir in Angriff nehmen“.
Wir beide waren uns einig: Der Film ist was ganz besonderes. Eine gelungene Verschmelzung zwischen Agentenaction und Coming-of-Age-Drama. Ein krasser Soundtrack der Chemical Brothers. Eine losgelöste Kamera. Ein Rausch!
1) Super 8
Damit werde ich jetzt wohl einige schocken :biggrin: Aber es sei noch mal gesagt: Das hier ist meine Liste. MEINE. Und die kann mir keiner wegnehmen!
Ich bin ein riesengroßer Spielbergfan. Besonders mag ich seine Werke aus den 80er und 90er Jahren. Und ich fühlte mich hier einfach an genau die erinnert. Hier ist jetzt eine ganz Menge eigenes Nostalgiegefühl mit dabei, aber wie gesagt: Es ist meine Liste, also dürfen eben diese Gefühle da auch reinspielen. Und da ich ja wie gesagt faul bin, zitiere ich wieder aus meiner Kritik:
Was J. J. Abrams hier versucht, darf heutzutage ruhig schon als mutig bezeichnet werden. Er überlässt das Feld hochtalentierten Kinderdarstellern, macht sie mit frechen Sprüchen und realistischen Problemen zu menschlichen Helden und nimmt sich stets die nötige Zeit für seine Geschichte. Gekonnt wechselt er zwischen Charaktermomenten und Sci-Fi-Elementen, untermalt durch einen meisterhaften Score von Michael Giacchino, der im positiven Sinne mehr denn je nach John Williams klingt.
Nörgelköpfe bemängeln, dass die Inszenierung des Zugunglücks zu spektakulär ist oder die Geschichte des Monsters zu sehr in den Hintergrund gerät – Alles geschenkt! Denn „Super 8“ will eine Geschichte erzählen, in der Teenager die Stars sind, die ganz unbedarft in ein übernatürliches Abenteuer geraten und dabei stets ihre eigenen Probleme mit sich herumtragen. Das ist großes Kino, wie es heute leider kaum noch gemacht wird.
Man sagte mal über Spielbergs „E.T.“, es sei der beste Disneyfilm, den Disney nie gemacht habe. Dann kann „Super 8“ ohne bedenken als bester Spielbergfilm, den Spielberg nie gemacht hat, bezeichnet werden. Davon darf bitte noch viel mehr kommen. Mach es noch einmal, J. J.!
 

Shins

Well-Known Member
Weitere erwähnenswerte Filme in loser Reihenfolge:

Source Code

Thor

Captain America

Transformers 3

Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln

True Grit

Scream 4

Unknown Identity

Sucker Punch (Hau mich, Joel :biggrin: )


Tucker & Dale vs. Evil

Paul

Tron: Legacy

Fast & Furious 5

Real Steel


Bösewicht des Jahres: Benjamin Chudnofsky alias Blutnovsky in „Green Hornet“

Enttäuschung des Jahres: „Cars 2“ und dass bei „Freunde mit gewissen Vorzügen“ so viel und locker über Sex geredet wurde… Der Film letztlich aber doch recht prüde war.

Überraschung des Jahres: Shawn Levy kann tatsächlich gute Filme drehen: „Real Steel“

Filme, denen ich eine zweite Chance gebe: „Attack the Block“ und „Tree of Life“

Filme, die ich ärgerlicherweise noch nicht gesehen habe: „Blue Valantine“, „Gott des Gemetzels“, „Winter’s Bone“, „The Guard“, „Insidious“

Größte Zerstörungsorgie: „Transformers 3“

Beste „aus der Froschperspektive direkt auf einen knackigen Hintern gefilmt“ Szene: „Transformers 3“

Bester Komponist des Jahres: Michael Giacchino für „Super 8“ und „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“

Beste Flurszene: „Mission: Impossible – Phantom Protokoll“


Geburtstagsfilm: „Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln“
 
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