James Bond 24: Spectre [Kritik]

Presko

Don Quijote des Forums
Ich will Euch Euren Kunstbegriff nicht streitig machen. Aber wenn so Kunst definiert wird, ist der Begriff ja eh überflüssig. Denn dann ist Kunst einfach all das, was einem gefällt und nichts Besonderes mehr
 

Argento

Well-Known Member
Presko schrieb:
Ich will Euch Euren Kunstbegriff nicht streitig machen. Aber wenn so Kunst definiert wird, ist der Begriff ja eh überflüssig. Denn dann ist Kunst einfach all das, was einem gefällt und nichts Besonderes mehr
Wie kommst du nun auf einmal darauf, dass es eine Rolle spielen muss, ob etwas einem gefällt oder nicht? Kunst ist erst einmal das Produkt eines kreativen Schaffensprozesses. Nicht mehr und nicht weniger. Ob dieser von kommerziellen Interessen kontaminiert wurde, ist erst einmal zweitrangig.

TUSK von Kevin Smith ist ebenso Kunst wie DER PATE.
Und das sage ich, obschon ich TUSK für unglaublich misslungen halte. Gefallen spielt also keine Rolle, wenn es darum geht, ihm dennoch das Prädikat Kunst zu sein anzuheften.

Aber zweifellos ist DER PATE das bedeutendere Kunstwerk. Dies hat verschiedene Gründe, aber jene sind an dieser Stelle nicht von zentraler Bedeutung und können gerne an anderer Stelle ausformuliert werden.

Kunst an sich scheint mir auch nichts besonderes zu sein. Ambitionierte, bedeutende Kunstwerke, ja Meisterwerke, hingegen schon.

Edit:
Warum ist ein Begriff, welcher unter sich zahlreiche Gegenstände subsumiert, überflüssig?
 

Alpha

Active Member
Netter Trailer aber nach Skyfall bin ich noch vorsichtig mit der Vorfreude. Skyfall war ein ganz okayer Agententhriller aber als Bondfilm und viel mehr als Actionfilm, hat er für mich versagt. Mendes ist einfach (noch) kein guter Actionregisseur und auch Deakins Bilder, so edel sie auch gefilmt waren, fehlte es an Scope, Dynamik und richtiger Stimmung. Es fehlte einfach das überlebensgroße, weltliche was Bond immer auszeichnete. Stattdessen gab es überschaubare Action in lahmen Locations und am Ende einen mehr als unterwältigenden Showdown.

Diesmal ist Hoyte Van Hoytema am Drücker, mal sehr was er abliefern wird und ob Mendes sich was die Action angeht gesteigert hat. Und natürlich Lea Seydoux <3²
 

Revolvermann

Well-Known Member
Presko schrieb:
Aber wenn so Kunst definiert wird, ist der Begriff ja eh überflüssig. Denn dann ist Kunst einfach all das, was einem gefällt und nichts Besonderes mehr

Die Definition von Kunst ist natürlich sehr umfassend und mitunter auch subjektiv.
Der Duden sagt z.B. "schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt"
Und was ist ein Film anderes? Ganz egal ob John Williams zu von tausenden Leuten perfekt ausgearbeiteten Trickszenen, seine genial erdachten Hamonien, aus seinem Kopf in die Wirklichkeit entlässt oder ein paar Leute mit einer Kamera in den Wald gehen, um so zu tun als jagen sie eine Hexe und dabei all ihre Energie sowie kreatives Gebärdenspiel nutzen um dem Zuschauer eine ängstliche Erfahrung zu bescheren.
Oder würde jemand sagen die Musik bei "Skyfall" sei keine Kunst? Oder die zum Teil kunstvoll arangierten Sets, ebenso kunstvoll von der Kamera eingefangen?
Für mich ist ein Film ein Orchester verschiedenster Künste. Alle im Dienste des Gesammtwerkes.

In einem anderen Thread ging es schonmal darum. Dort schrieb ich:


aber für mich ist jeder Film Kunst. Also zumindest jeder Spielfilm. Denn es ist immer eine Ansammlung von unzähligen Aspekten. Alleine die Kunst der Schauspielerei ist für mich, auch auf Film gebannt, eine künstlerische Ausdrucksform. Dann der Schreibprozess. Die Kostüme. Der Cut. Und so weiter.
So ein Film ist, trotz allem Augenmerk auf Vermarktung, eine Ansammlung von kreativen Ideen, Designs und Ausdrucksformen. Eine riesige, tausende Köpfe umfassende Maschinerie, mit dem Ziel Gedanken in sichbares Licht zu verwandeln, welches widerum Reaktionen bei weiteren, unzähligen Individuen auslöst.Eine künstlerische, fast magische Sache, wie ich finde. Ein Grund warum ich das Medium so Liebe. Diese Reaktionen können selbstverständlich auch ablehnend sein.

Also ja, ich sehe das so. Dabei hat das ganze nichts damit zu tun ob ich es gut oder schlecht finde und auch ist das keine Aussage über die Wertigkeit eines Kunstwerkes.
 

McKenzie

Unchained
Hm. Also wer sich bei DC über aufgesetzte Düsterheit ärgert, müsste das hier eigentlich ebenfalls tun. Man hat hier noch mehr das Gefühl, einen Nolan-Batman Bond zu sehen, als bei Skyfall. Wieder einsame Waldhütten, alles ist natürlich total persönlich und superdramatisch-düster; Alles was Bond ausmacht wird wieder mal kritisch hinterfragt, Waltz könnte auch Bane sein, man kriegt fast das Gefühl dass diese Filme keine Bond-Filme sein wollen. Nicht dass ich prinzipiell etwas dagegen hätte; Casino Royale ist mit Abstand mein liebster Bond (nicht zuletzt wegen der Vesper-Story, die Bond auch von einer persönlichen Seite zeigte), dafür kann ich mit den Brosnans nix anfangen (nicht mal Goldeneye). Ich bin auch definitiv kein strenger Oldschool-Bond-Verfechter. Aber wenn man das 4. Mal in Folge quasi auf "This time...it's personal" setzt, wird es ein bisschen ausgelutscht, und nach CR konnte mich eigentlich keiner der anderen beiden Craig-Bonds damit so richtig überzeugen. Ich fänd's halt auch mal wieder nett wenn Bond einfach eine normale Mission machen könnte, wo er nicht vom Dienst suspendiert in den Bergen dem Geheimnis seines ermordeten Goldfischs Goldie nachgeht.

Das mal beiseite geschoben sieht der Trailer aber natürlich durchaus nicht schlecht aus, und auch wenn Skyfall eher enttäuschend war, bin ich auf Spectre gespannt.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Auch wenn ich, wie gesagt, Skyfall toll fand:

McKenzie schrieb:
Aber wenn man das 4. Mal in Folge quasi auf "This time...it's personal" setzt, wird es ein bisschen ausgelutscht,
McKenzie schrieb:
Ich fänd's halt auch mal wieder nett wenn Bond einfach eine normale Mission machen könnte, wo er nicht vom Dienst suspendiert in den Bergen dem Geheimnis seines ermordeten Goldfischs Goldie nachgeht.
Das sehe ich genauso.
Warum bekommt der nicht einfach einen Autrag.
 

nebomb

Well-Known Member
Ich bin der Meinung das Craig genau solch einen Ablauf wünscht bzw fordert. Er sieht sich selber als Charakterdarsteller und dazu passt die momentane Bond Entwicklung. Noch nie wurde unter einem Darsteller soviel der Charakter James Bond entwickelt, noch nie hat man soviel über 007 erfahren wie während der Craig Ära.

Ein Arbeitskollege ( großer Bond Fan ) hat letztens getippt, das Walzt eine Vater ähnliche Rolle haben wird, wenn nicht sogar er wirklich Bonds Vater ist. Han diese " Idee " erst belächelt aber nach dem neuen Trailer halte ich es nicht mehr für ausgeschlossen.
 

Schneebauer

Targaryen
nebomb schrieb:
Ich bin der Meinung das Craig genau solch einen Ablauf wünscht bzw fordert. Er sieht sich selber als Charakterdarsteller und dazu passt die momentane Bond Entwicklung. Noch nie wurde unter einem Darsteller soviel der Charakter James Bond entwickelt, noch nie hat man soviel über 007 erfahren wie während der Craig Ära.

Ein Arbeitskollege ( großer Bond Fan ) hat letztens getippt, das Walzt eine Vater ähnliche Rolle haben wird, wenn nicht sogar er wirklich Bonds Vater ist. Han diese " Idee " erst belächelt aber nach dem neuen Trailer halte ich es nicht mehr für ausgeschlossen.

Gewagte Theorie.

In Skyfall hatte man dieses Mutter/Familienmotiv zwischen Bond, M und Silva. Am Ende kommt dazu nochmal eine Prise vom Vermächtnis des Vaters dazu. Das könnte natürlich als Einstieg für weitere Familienthemathik und Hintergründen zu Bonds Vergangenheit genutzt werden - andererseits fände ich es schon etwas "faul" von den Autoren. Ich sage nicht, das es generell unintressant wäre, aber der Bogen zurück zu Quantum (oder eben Spectre) als klassische böse Organisation, sollte doch geschlagen werden.
 
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