James Bond 24: Spectre [Kritik]

Diego de la Vega

Not Yet Rated
McKenzie schrieb:
Eine Xenia Onatopp, die Männer zwischen den Schenkeln zerquetscht oder den Comic Relief im Hawaiihemd würde es bei den Craigs eben nicht geben (und war mir beides auch zu blöd).
Eijeijei, da muss ich aber widersprechen. Das ist gar nicht so abwegig, mit den Beinen. Ich hatte da mal ne Freundin, und man, ich kann dir sagen, wie die mit ihrer zierlichen Figur die Beine zusammen gedrückt hat... also wenn die gewollte hätte, dann würde ich diese Zeilen wohl nicht schreiben. :biggrin:
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Also ich habe mich hauptsächlich gelangweilt :sad: Weder die Story, noch die Action (selten so langweilige Verfolgungsjagden erlebt) oder der langweilige Score konnten mich fesseln. Waltz war gut , bekam aber einfach zu wenig zu tun und lieferte lediglich seinen Hans Landa ab. Hatte mich sehr auf den Film gefreut und gänzlich negativ waren die Kritiken ja nun auch nicht, aber von den 4 Agenten-Filmen dieses Jahr ist James Bond der große Verlierer.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Her mit der Liste der 4 Agentenfilmen !

Ich hab nur Codename UNCLE gesehen und den fand ich schon fast besser als Spectre.
 

Noermel

Well-Known Member
Bunt hin bunt her auch wenn Moore mehr auf Klamauk angelegte war dennoch gabs dort wenigstens anständige "James Bond Würdige Bedrohungen" siehe Stromberg und Drax. Selbst bei Octop- ging es um Mio. Menschenleben und eine Welt voller Heroin wäre au nicht gerade so toll :mellow:
Alle Bedrohungen in den Craig Filme sind dagegen regelrecht Lachhaft.

Auch bei Brosnan ging es meist um mehr als nur die Rechte von Wasservorkommnissen oder nur einfach die Rache an M :sleeping:

Ne ne ne hoffe der nächst wird komplett anders und bitte wieder mit David Arnold für die Musik.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Jetzt auch gesehen.

Ich würde sagen die ersten zwei Drittel war ich wirklich sehr positiv überrascht und sogar dezent begeistert. Nach den ganzen Autopiloten-Blockbuster - mal den guten MISSION: IMPOSSIBLE - ROGUE NATION ausgeklammert - war das doch eine angenehme Überraschung.
Wer beim mittlerweilen vierten Bond mit Daniel Craig immernoch die alten Schemata erwartet dem ist auch nicht mehr zu helfen. Die Reihe definiert sich anders und hat das auch anders aufgebaut und funktioniert damit sehr gut. Man hebt sich so angenehm ab und ist nicht nur ein weiteres Abenteuer. Dass da die psychologische Komponente des Protagonisten James Bond und seine Geschichte eine große Rolle einnehme ist seit CASINO ROYALE kein Geheimnis mehr. Das man das konsequent fortführt ist deswegen nur richtig. In diesem Zuge sehr interessant, dass sie diesmal dem bisher "raumlosen" Helden eine Szene in der eigenen Wohnung spendieren. Der Agent, der bisher nur in Hotelzimmern zu leben schien hat eine dunkle, kleine und nur spärlich eingerichtete Wohnung. Wenig überraschend, aber sein Job ist eben sein Leben, daneben gibt es eben nicht viel. Doch dieser Film will auch dies hinterfragen. Sein Leben, seine Liebe und seine Zukunft. Das dabei die Liebesgeschichte rund um Lea Seydoux Dr. Swann im Vergleich zu einer ähnlich angesiedelten Liason mit Vesper Lynd aus CASINO ROYALE etwas zu schnell und oberflächlich entwickelt wird ist etwas schade, aber zu verschmerzen. Auch der kurze Auftritt von Monica Belluci ist nicht weiter schimm, denn sie wäre dem Plot im weiteren Verlauf eben nicht mehr wirklich dienlich gewesen.
Doch da sind wir schon mitten in der Geschichte, die mit einer PLansequenz beginnt. Seit BIRDMAN kalter Kaffee denkt man, aber denkste, das funktioniert immernoch wunderbar und wirkungsvoll. Die Pre-Title-Sequenz verliert eigentlich nur, durch den doch sehr deutlichen CGI-Einsatz und dem Greenscreen in der Helikopter-Sequenz etwas an Zugkraft. Vielleicht der tricktechnisch größte Fehltritt dem Film, der ansonsten in puncto Effekte, eigentlich nicht mehr so daneben greift.
Die Credits mit dem Song von Matt Smith, welcher mil von mal und mal besser gefällt, kann man auch wirklich als gelungen einstufen. Schön, dass auch hier mal versucht wird eine kleine Geschichte zu erzählen und nicht nur einfach ästhetisch das Visuelle zu kräftigen.

Auch der Subplot mit Ralph Fiennes M funktioniert sehr gut und ist - unglücklicherweise - auch ziemlich aktuell, wie die ganze Grundstory des Films. Komisch, dass es da in den Medien keinen Aufschrei oder Boykotts o.ä. gab. Oder hab ich das nur verpasst. So erringt natürlich SPECTRE nochmal eine extra-Portion Aktualität und Brisanz. Gleichzeitig wird England, auch wenn ihr Agent der Held am Ende ist - natürlich - etwas in der weltlichen Ordnung situiert und geerdet. England nicht mehr als Fantasie-Großmacht in den Bonds, sondern als Teil der Welt und ihrer Probleme.

Für mich ist das letzte Drittel etwas, wo die Begeisterung etwas gebremst wurde. Lag nicht (nur) an Christoph Waltz, sondern eher an der gesamten Sequenz rund um Marokko. Ich kann es gar nicht genau erklären, da es nichts mit Länge o.ä. zu tun hat, sondern eher dem Drehbuch, dass hier zu schwimmen beginnt. Es fängt sich wieder, aber dieser Teil hinterlässt einen etwas zwiespältig.

Thomas Newman muss hier ja viel Schelte einstecken, aber finde ich jetzt nicht unbedingt zurecht. Ja John Barrys Musik und die EInbindung der Songs war immer wieder gelungen. Bei allen Bonds hat er ausnahmslos immer grandiose Arbeit geleistet. Nach der kurzen Zwischenstation mit Michael Kamen, welcher Bond mit seinem Sound ein wenig in die Ära DIE HARD und Konsorten eingeführt hat, was keineswegs geschadet hat und Eric Serras fast schon industriell-mechanischem Ansatz bei GOLDENEYE, war David Arnold für viele die Idealbesetzung. Zurecht. Nach Barry prägte er den Bond-Sound der späten 90er und frühen 2000ern. Im Geiste Barrys mit ähnlichen Klangteppichen, doch auch immer wieder neuen Ansätzen und elektronischen Experimenten. Der Griff von Regisseur Sam Mendes zu Thomas Newman war dann gewagt, aber keinesfalls ein Fehler! Was er nun bei SPECTRE macht ist vielleicht leider etwas viel abkupfern seines SKYFALL-Scores, wenn auch öfters abgewandelt, aber gleichzeitig kann er auch in den ruhigen Momenten seine ganz eigene Note dem Werk aufdrücken. Dieses Fehlen einer eigenen Handschrift konnte man ihm nämlich noch bei SKYFALL unterstellen! Dieser Score ist quasi ein erweiterter SKYFALL mit mehr Thomas Newman.

SPECTRE zeigt mal wieder deutlich, dass ein Interesse an den Charaktern, der Story und deren Inszenierung viel mehr wert ist, als eine seelenlose CGI-Party, wo nicht nur dem Zuschauer, sondern auch den Autoren wohl die Charaktere egal waren. SPECTRE hat seine Makel, aber nach all den eher negativen oder besser gesagt enttäuschten Stimmen hier, bin ich doch recht zufrieden mit dem fertigen Film.
Es gibt noch Hoffnung. Sie heißt Bond. James Bond.

7-8/10

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Presko schrieb:
Was ein wenig enttäuschend ist, ist die Tatsache, dass der Film emotional sehr wenig packt. Zwar versucht der Film gegen Ende ähnlich emotionale Momente hervorzubringen wie Casino Royal, dabei scheitert er aber. Während ich bei Casino gegen Ende wirklich mitgelitten habe und mitfieberte, liess mich hier emotional alles recht kalt.

Das ist wie erwähnt wirklich etwas schade. Da hätte man wirklich etwas feinfühliger arbeiten können. Sam Mendes kann das eigentlich.

Presko schrieb:
Was mir hingegen gefiel, war der in einem Punkt eher ungewöhnliche Schluss
Bond erschiesst seinen Gegner nicht. Ich habe das als eine Absage an sein Killerdasein interpretiert

Genau. Bezieht sich ja auch auf M's Mentra, dass die Lizenz zum Töten auch die Lizenz zum NIcht töten ist. Und Blofeld in diesem Moment zu töten, wäre ja auch eine Art Befreiung des Charakters. Klar bleibt so offen, dass er womöglich wieder entkommen könnte später mal, aber für den Moment ist das natürlich richtiger, als kaltblütig zu morden.

StuntmanMike schrieb:
Not impressed. :thumbdown:

Allein die Anfangsszene fand ich komplett überflüssig und viel zu unspektakulär. Man denke nur an Casino Royale, zum Vergleich. Eine ganz andere Liga.

Das musst du genauer erklären. Wieso überflüssig? CASINO ROYALES Pre-Title-Sequenz würde ich nicht als spektakulär bezeichnen, sondern eher durch de Ton und die Farbgebung kühl, dicht. Sehr gut, aber nicht "spektakulär". Was war da das Spektakel?

StuntmanMike schrieb:
Bellucci ist zwar immer noch, nach wie vor, ne geile Sau, wenn auch deutlich ins Alter gekommen, hat aber viel zu wenig screening time, im Gegensatz zu ihrer blonden, für mich nicht wirklich attraktiven, Nebenbuhlerin. Aber immerhin gibts das erste Mal, seit den 60ern Bond-Weiber mit Arsch- von dem man aber nicht wirklich was sieht.

So etwas diffarmierendes und sexisitisches liest man selten hier. Komisch, dass da mal nicht durchgegriffen wird... :thumbdown:

StuntmanMike schrieb:
Zu Bond gehört Sex, Gewalt und Glamour. Ersteres ist gänzlich verschwunden.

Und das sagt genau wer? Und passt zu der Interpretation von Daniel Craigs Bond, der Frauen eben nicht nur objektivisiert und eine nach der Anderen hat wie?
Spätestens seit den Bonds mit Pierce Brosnan wird das genauer und vor allem vorsichtiger und mit mehr Respekt behandelt. Willkommen im 21. Jahrhundert mein Lieber. :wink:

StuntmanMike schrieb:
Ich sag nur: Das Ende...

Welches Klisschee am Ende?

Shins schrieb:
Ein Novum der Reihe: Auch narrativ zieht er einen Bogen zu allen drei Vorgänger-Filmen. Die Bösewichte aus Casino, Quantum und Skyfall werden genannt, Geschehnisse aus diesen Filmen wachgerufen und aufgegriffen. Es fühlt sich wie der Finalfilm einer eigenständigen Reihe an. Mich hat das sehr fasziniert und ich habe dadurch Lust bekommen, irgendwann mal alle vier Filme am Stück zu gucken. Ja, selbst den ziemlichen miesen Quantum.

Aber das kann man doch auch bei den "alten" Bonds und deren SPECTRE-Storylines sagen. Auch hier beziehen sich ja die Filme aufeinander bzw. ignorieren die jeweiligen vorangegangenen Geschehnisse nicht, sondern bauen darauf auf. :smile:

Noermel schrieb:
Also vornweg der Soundtrack hat mich am meisten aufgeregt aber war mir vorher schon klar.
Keine Millionen Menschenleben stehen auf dem Spiel wie unter einem Carl Stromberg oder Hugo Drax oder eine Welt voller Heroin dank Mr Big.....

Die Anschläge von SPECTRE und deren Pläne wären bestimmt nicht ohne weitere Zivilopfer und höherer Zahl abgelaufen.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
TheRealNeo schrieb:
Und passt zu der Interpretation von Daniel Craigs Bond, der Frauen eben nicht nur objektivisiert und eine nach der Anderen hat wie?
Das Problem was ich jetzt habe ist, dass genau das mit Beluccis Figur passiert.
Bond trifft die Witwe am Tag der Beerdigung ihres verstorbenen Mannes und er schläft mit ihr am selben Abend noch, nur um Informationen über das geheime Spectre Treffen zu bekommen.
Allein schon die Tatsache, dass das ganze am Tag der Beerdigung passiert, finde ich einfach zu viel des Guten. Viel zu viel.

Allerdings muss ich auch sagen, dass mir der Unkt mit der Wohnung den du genannt hast, sehr gut gefällt. Daran hatte ich nicht gedacht, dafür blieb mir die Szene auch nicht lange in Erinnerung. Vieles blieb nicht lange in Erinnerung....
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja das stimmt. Die Szenen mit Monica Belucci sind dahingehend etwas irreführend bzw. nicht ganz nachvollziehbar. Da wäre eine Erklärung in einem Audiokommentar o.ä. hilfreich.

Die Erinnerungsproblematik hab ich aber eigentlich gar nicht. :smile:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Naja das sollte der Film schon von sich aus schaffen und nicht auf einen Audiokommentar oder andere Extras ausruhen.
 

semperfi

Well-Known Member
ich muss vorausschicken, dass ich mir vorher hier nichts durchgelesen habe
okay, hab ihn gestern geschaut, muss aber sagen, dass der mich so gar nicht vom hocker gerissen hat.

positives: daniel craig als bond finde ich weiterhin klasse, lea seydoux sehr sexy:squint:, christoph waltz dabei, schöne arbeit mit kontrasten (farblich), nette geschichtliche Verknüpfung der vorherigen Teile auch wenn ein Quantum Trost außen vor gelassen wurde (hatte ich so im Gefühl:squint:)

negatives: der wahnsinn von christoph waltz kommt nicht so durch......genau wie bei avengers fehlt ihm als bösewicht die screen time (und jetzt werden natürlich alle aufschreien, dass christoph waltz ja im verborgenen bleiben soll und dass auch so rüber kommen soll, mehr screen time bedeutet, dass dieses geheimnisvolle verschwindet......ich weiß:squint:), story eher so lala bzw. extrem vorhersehbar, achja und die liebesgeschichtes zwischen lea seydoux und daniel craig ging mir ein bisl zu flott.......

dass C den MI6 unterwandert hat, wusste man schon zu früh meiner Meinung nach, vor allem weil die story sehr an Captain america 2 erinnert hat:squint:



da ich daniel craig als bond super finde, hoffe ich, dass trotzdem noch weitere mit ihm folgen werden....


spectre ist auf jeden fall einer der besseren bonds und hat mich gut unterhalten


7/10
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Aber genauso unwichtig integriert wie die anderen Vorgänger. Schnell die Porträts der jeweiligen Schurken gezeigt und dazu gesagt, dass sie ja für die böse böse Spectre Organisation gearbeitet haben.
Noch ein Punkt, der enttäuschend war. Dieses "hinterher waren alle so und so böse" obwohl das anfangs noch gar nicht geplant war, funktioniert einfach nie. Dazu fehlt die nötige Vorarbeit in den Vorgängern, ohne das wirkt es einfach unglaubwürdig.
 
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