Ich befürchte, in diesem Leben werde ich mit dem Emmerich nicht mehr warm. Da sucht er sich schon glücklicherweise mal ein Thema aus, welches sich schwer bis fast unmöglich mit seinem Faible für wehende US-Flaggen und Patriotismus verbinden lässt und setzt die Chose dennoch ziemlich in den Sand. Er schafft es, sogar die Menschen hier mit ordentlich Pathos einzureiben, dass die Schwarte kracht. Mag sein, dass Emmerich ganz bewusst ein Trash-Märchen erzählen wollte. Pulp Storys aus den 50ern, bewusster Anachronismus, Stereotypen, Schwarz-Weiß-Zeichnung etc. und dazu einen banal vor sich phrasierenden Erzähler. Nur warum nenne ich die Chose dann ž10.000 B.C. und hänge mir damit historische Authentizität ans Bein? Und warum inszeniere ich das erste Drittel so ernst und fast realistisch? Das konnte nur in die Hose gehen. Viel zu glatte Menschen sagen die wohlbekannten blumig-albernen Worte auf, in dem sie vom žweißen Regen sprechen, statt žSchnee zu sagen. Schon da konnte man sich wohl nicht entscheiden, wo die Reise hingehen sollte. Es passt einfach nicht zusammen. Und als Emmerichs Pulp-Märchen dann erst so richtig beginnt, mit fremden Stämmen, wahnwitzig nonexistenten Sprachbarrieren und großen Miezekatzen, dann kann man die Idee auch schon direkt begraben. Die Figuren sind blass und langweilig und die komplette Handlung viel zu vorhersehbar, wenn sich nicht mal wieder eine neue Prophezeiung anschleicht, die gerade erfüllt wird. Überhaupt, was hat Emmerich mit den ganzen Prophezeiungen? Das war etwas penetrant. Mussten da Handlungslücken schnell gestopft werden? Besonders die mit der Mieze ist in der präsentierten Form einfach nur gagaga.
Und in Ägypten geht der Kokolores weiter. Die Figurenzeichnung ist vollkommen Banane, lenkt dadurch nur glücklicherweise davon ab, genauer zu hinterfragen und gefährliche Tendenzen in der Sympathiezeichnung zu entdecken. Wenn es denn wenigstens Schauwerte geben würde. Zugegeben, die erste Mammutjagd ist ganz nett getrickst und sah auch greifbarer aus, als beispielsweise die Bronto-Stampede bei žKing Kong. Sobald die haarigen Kollegen allerdings in der Herde nur marschieren, wirken sie albern und künstlich. Ähnlich zwiespältig ist der Säbelzahntiger, der nass ziemlich gut aussieht, außerhalb aber derbe künstlich. Und die Laufvögel wirken bei der Verfolgungsjagd zwar sehr präsent, aber auch irgendwie unsinnig. Der Gefangenenaufstand ist dann eine im Nichts versinkende Mini-Keilerei und das Ende ist dermaßen ärgerlich, dass es nur unterstreicht, warum Emmerichs Märchenansatz bei dieser Art der Inszenierung nicht funktionieren konnte.
3/10