Ich habe nun Watch Dogs einige Zeit gespielt und kann sagen, daß das (zumindest für mich) die beeindruckendste offene Welt ist - GTA 5 muß sich sicherlich daran messen lassen, habe dies auch noch nicht gespielt. Ich meine wie viele Details die (städtische) Spielwelt zu bieten hat ist schon der Wahnsinn. Die einzelnen Stadtteile unterscheiden sich sehr schön von einander: Ghetto mit zerfallen und alten Häusern, das Zentrum mit seinen Wolkenkratzern und Leuchtreklamen, noble Villenvororte, Industriegebiete oder das ländliche Umland - alles wirkt sehr real. Auch die nächtliche Kulisse mit den ganzen Leuchtreklamen macht einiges her - und erst der Regen, die nassen Straßen...
Ich habe auch schon sehr oft einfach nur Sightseeing betrieben, weil mich die Umgebung so gefesselt hat. Selbst einfaches "durch die Stadt laufen bei Nacht und Regen" ist aufregend - so gepackt hat mich bisher kein Offene Welt Spiel in dieser Beziehung.
ABER ich habe natürlich auch einiges zu meckern:
- die Steuerung ist zuweilen grausig, sehr konsolenlasstig. Das (automatische) Deckungssystem ist völliger Rotz, so ist Schleichen eigentlich unmöglich. Das Zielen geht auch nur sehr mäßig: statt, daß das Fadenkreuz in der Mitte auftaucht (wenn man eine Waffe zieht) zeigt es meist nach unten, so muß man dies erst nachjustieren bevor man auf einen Gegner zielen kann. Dabei vergehen wertvolle Sekunden verloren, bei denen der Gegner auf einen schießt.
- die Missionen fühlen sich bislang alle nach simplen Minispielchen an: man versteckt sich irgendwo, hackt eine Kamera und schaltet irgendwo irgendwas an oder aus. Danach kommt dann meist noch eine Flucht. Wenig abwechslungsreich
- man kann sich nicht setzen. Ok, daß ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber wie cool (bzw. NORMAL) wäre es denn, wenn man in der S-Bahn, statt zu stehen, sich einfach hinsetzen könnte. Oder einfach mal in einem Park oder in der Stadt sich normal auf eine Bank setzen und die Umgebung genießen - alles nicht möglich.
Becks