Gestern mit Jay gesehen. Es ist ein merkwürdiger Film. Einerseits zeigt er, was für ein Witz Teil 1 war, andererseits ist er selbst ein Witz, aber auf andere Art. Die Action sieht besser aus, ist besser eingefangen, sauberer präsentiert, wenn es auch noch immer so wirkt, als habe man zig Gallonen "Knall-Bumm-Peng" einfach nur plump in den Film gekippt. Es ist noch immer lärmiger Krawall, der mit einem roten Faden sicherlich besser funktioniert hätte. Aber es macht zeitweise durchaus Spaß. Vor allem aber geht pausenlos die Lutzie ab. Das Intro ist staubtrocken, sinnbefreit, aber wuchtig. Und auch bis zum Finale gibt es mehrere knallige Scharmützel, die als Actionsnacks durchaus schmecken. Ich mochte Stathams Szene in der Kirche beispielsweise ganz gerne. Das Finale selbst ist allerdings eine große Enttäuschung. Die Massenballerei wirkt behäbig und das finale Duell lebt eher von Grimassen und dusseligen Oneliner, statt von einem mitreißenden Kampf und einer tollen Choreographie. Da kamen die alten Männer wohl an ihre Grenzen.
Dass der Film keine Story hat, war ja klar. Aber auch wenn das viele nicht stört, ich finde, der Film wäre mit etwas mehr Gehalt hier und da besserer. Es ist nicht verkehrt, die ganze Chose einfach um die Jagd nach einem bedeutungslosen MacGuffin zu entwickeln, das stört überhaupt nicht. Aber wie sich das alles entwickelt und wie die verschiedenen Schauplätze inhaltlich nur notdürftig miteinander verbunden werden, nur damit es regelmäßig knallt, lässt den Film noch belangloser wirken, als er ist. Es hat alles keine Bedeutung. Es ist eine ausgedehnte Stuntshow, wie im Freizeitpark, und als solche ist sie unterhaltsam, aber Actionfilme, bei denen es wirklich um etwas geht, funktionieren (bei mir) meistens besser.
Passenderweise sind sämtliche "dramatischen" Szenen absolut oberpeinlich. Wenn Stallone einen gewissen Brief vorliest und dann halb wimmernd über die Ungerechtigkeit des Lebens mosert, rollen sich die Fußnägel auf. Wahlweise könnte man über den Käse natürlich auch lachen. Genau so müsste man eigentlich alles auslachen, was irgendwie mit Chuck Norris zu tun hat. Der ganze Auftritt war so... keine Ahnung, "random" müsste man dazu sagen. Das war permanent so hart an der Grenze zum Lächerlich, aber mit Norris war es meilenweit drüber. Und dann erzählt Mister Bart auch noch einen Chuck Norris Witz. Er wirkt wie irgendwas Anderes, eine höhere Gestalt, die überhaupt nicht wirklich zum Film gehört und auch nicht passt.
Und das hat mich am meisten gestört, dass der Film einfach Dinge gebracht hat, im Glauben Fan-Service zu leisten, die den Gesamtfilm wie Frankensteins Monster aussehen lassen. Zusammengestückelt aus nicht wirklich zusammenpassenden Einzelteilen. Alberner Humor, Ansätze von Buddy-Movie Ironie, dazwischen aber böser Zynismus und postmodern überstilisierte Gewalt an gefühlten Tausenden von unwichtigen Toten. Am schlimmsten war dieser schon verzweifelt anmutende Versuch, permenent witzig und selbstironisch zu sein. Andauernd irgendwelche Querverweise ("terminiert", "ich komme wieder", "Rambo" uvm.), die absolut aufgesetzt wirken und auch in neun von zehn Fällen absolut lustlos aufgesagt und integriert wurden. Ich weiß ja - und sehe es hier auch - dass viele scheinbar genau das mögen, aber für mich verlor der Film mit jedem Querverweis, jedem Alterswitz, jedem zweiten knorrigen Oneliner an Glaubwürdigkeit, mehr zu sein, als eben diese angesprochene Action- und Stuntshow.
Und was waren die CG Effekte teilweise grauenhaft, meine Fresse.
Ach ja: Die Ziege, das Haustier des Satan!
WTF!