Der Abspann läuft gerade.
Also, wird Zeit mal ein paar abschließende Gedanken los zu werden.
Remember Me versucht ein Spiel zu sein, dessen Präsentation durchweg vom Film beeinflusst wird.
Das bringt einerseits eine mutige, innovative Story mit sich, Detailveliebtheit und grandiose Grafikentscheidungen, aber andererseits bleibt das Gameplay auf der Strecke.
Kämpfe sind ähnlich gestaltet wie bei den Arkham Spielen und die Kletterpassagen könnten direkt aus Assassin's Creed stammen.
Aber hier sagt man gerne: Lieber gut geklaut, als schlecht versucht.
Es sind Mittel zum Zweck, um die Story voran zu treiben.
Dabei wird es allerdings auch nie Langweilig. Stellenweise wird der einfache Spielfluss durch kleine Rätseleinlagen in eine andere Richtung gelenkt, und man Nilins Fähigkeiten gekonnt neu einsetzten muss.
Desweiteren gibt es noch das Kombo-Labor. Hier kann man aus verschiedenen, freigeschalteten Moves seine persönliche Kombokette zusammenstellen die in den Punkten Stärke, Heilung und S-Impressions Regeneration verschiedene Werte erhält. Eine tolle Idee, habe leider total uninteressant.
Die Story reißt an sich keine Bäume aus, bietet aber interessante Ideen und Ansätze die das ganze Spiel von der Masse abheben lassen. Zwar heben sie das Spiel nicht in ungeahnte Höhen, aber dennoch lohnt sich ein Blick.
Denn die Idee Erinnerungen abspeichern, immer wieder zu erleben oder gar verändern zu können um andere zu manipulieren oder gar zu töten, ist ein Ansatz im Sci-Fi Genre der von wenigen Vertretern so konsequent hinterfragt und kritisiert worden ist.
Wenn man am Anfang noch dachte, ja sowas ist toll, so eine Erfindung ist nicht verkehrt, wird am Ende mit einer ganz anderen Meinung dastehen, soviel ist sicher.
Ansonsten sei noch die Präsentation hervorzuheben, denn gerade hier fährt das Spiel seine ganz großen Geschütze auf.
Was das französische Entwicklerteam der Dontnod Studios aus der Unreal Engine 3 kitzeln ist stellenweise unglaublich, wenn man bedenkt wie alt die Engine in zwischen ist. Dabei gibt es natürlich immer wieder ein paar kleine Schnitzer. Die Gesichtsanimationen sind z.B. teilweise merkwürdig und sehen veraltet aus.
Auch beim Sounddesign und der Musik punktet das Spiel.
Je weite man fortschreitet, desto weniger wird die Titelmelodie der Heldin geremixt, was heißt im finalen Kampf hört man zum ersten mal das Lied in seiner vollen Pracht. Dabei sollte man aber eben jene Remixe nicht außer Acht lassen, auch die Krachen ordentlich.
Fazit:
Für Spieler, die gerne mal ein anderes Spiel spielen wollen und mal übe den Tellerrand gucken lohnt sich ein Blick.
Wer allerdings vom Setting abgeschreckt ist und ein 08/15 Blockbuster Spiel erwartet ist hier fehl am Platz.
8/10