Frankreich: Bildmaterial in Trailern demnächst nur noch aus der ersten Filmhälfte

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Die Franzosen lieben das Kino bekanntlich mehr (3,6x im Jahr gehts ins Kino) als die Deutschen (1,6x im Jahr), und haben sich nun etwas einfallen lassen, um Vorfreude auf Filme zu wahren (Robert Zemeckis ist nicht amused):

[url]http://www.abload.de/img/non-spoilery-trailer-dnzqt.jpg[/url]
q: http://www.filmschoolrejects.com/news/movies-now-boasting-non-spoilery-trailers-in-france.php

Und zwar sollen laut einer neuen Aktionswelle mit Hinweis hauptsächlich nur noch Trailer gezeigt werden, die nur Szenen aus der ersten Filmhälfte zeigen. Auslöser ist der aufkommende Zuschauer-Unmut darüber, dass Trailer zu oft den gesamten Film verraten oder wichtige Schlüsselszenen des Endes vorweg nehmen. Sicherlich vielen Marketingteams ein Dorn im Auge, da zum einen viele Nichtfilmfans in der Tat gern eine komplette Vorschau des Films möchten, um keine bösen Überraschungen erleben zu müssen (und weil sie sich bis zum Filmbesuch dann eh nicht mehr daran erinnern können), zum anderen, weil gerade Action- und Sci-Fi-Filme ihre aufwendigsten Setpieces erst im letzten Drittel aufbringen.

Wie seht ihr das, würdet ihr euch das wünschen? Zeigen euch Trailer zuviel? Oder sollte man es wie bei den Paranormal Activity Filmen handhaben, dass extra auch Szenen miteingebracht werden, die es im Film so nicht gibt, oder die später ganz anders ausfallen?
 

Time Lord

of The Doctor
Find ich ne super Idee :top: Hoffentlich nimmt das ganze mal Überhand und Trailer werden nur noch so!
Extra Szenen find ich bescheuert, nachher sind die meist noch besser als die im Film.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Ja. Bitte.
Wenn das auch bei uns eingeführt würde, müsste man vielleicht nichtmehr derartig vorsichtig mit Trailern umgehen...
 

McKenzie

Unchained
Wenn sich die beim Trailer-cutten zurückhalten, könnten sie meist auch Shots von weiter hinten nehmen ohne nennenswert die Handlung zu spoilen. Tun sie aber halt oft nicht.
Ich meine, dass das prinzipiell eine lobenswerte Idee ist, allerdings kommt es schon auch auf den Film, das kann man nicht so über einen Kamm scheren.

Allerdings muss ich sagen, am meisten spoilen doch die Trailer von Filmen, wo man aus Erfahrung sowieso mit gewissen Handlungsverläufen rechnet - Wenn ich jetzt im Trailer von Transformers 5.2 sehe, dass Optimus Bösewicht XY auf einem umfallenden Hochhaus in die Gosche haut, und daneben Shia's Nachfolger die beinah abstürzende Tussi Nr. 4 am Arm festhaltet, dann seh ich das nicht als Spoiler - Ich wär sehr überrascht, wenn so etwas nicht bei einem Transformers vorkommt.
Blödes Beispiel vielleicht, aber ich hoffe es kommt rüber, was ich meine.
Ein bisschen spoilen lässt sich mMn nicht verhindern und gehört für mich auch dazu. Man will ja einen gewissen Eindruck von dem Film kriegen. Mit größeren Handlungs-Spoilern (z.B. der verschollene Vater taucht überraschend im letzten Drittel auf, und im Trailer sieht man ihn schon Sprüche reißen) sollten sie aber in Zukunft gern wieder mehr Vorsicht walten lassen.


Tante Edith: Und es ist ja auch nicht gesagt, dass bei einem 120min-Film nur in den späteren 60 Minuten die ganzen Handlungswendungen stattfinden. Dann passiert was ganz wichtiges bei Minute 58:35, und das kommt dann fett in den Trailer, weil erste Hälfte ja "sicher" ist. Insofern finde ich die Regelung so nicht ideal. Vielleicht eher die Cutter anweisen, sich beim spoilen zurückzuhalten.
 

Joel.Barish

dank AF
Zumindest pflichte ich dem Grundgedanken dahinter bei. Sprich, dass die Trailer zunehmend mehr und zunehmend häufiger fast den kompletten Film nacherzählen. Wenn ich da an gestern im Kino zurückdenke, an den Bourne 4 Trailer, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich habe den Film schon gesehen und der Trailer ist im Grunde eine komplette Nacherzählung des Films. Da ich diese Angst vor Überraschungen und Enttäuschungen einiger Kinogänger eh nicht nachvollziehen kann und will, hätte ich nichts dagegen, wenn man an der Art der Trailer etwas ändert. Die Idee dahinter, die Überlegung, Filmgenuss über Marketing zu stellen, finde ich großartig. War klar, dass so was zuerst in Frankreich zur Sprache kommt.

Aber...
Das Problem ist nicht unbedingt, dass Szenen aus dem letzten Drittel gezeigt werden, sondern dass es der Trailer so deutlich macht, dass es das letzte Drittel ist. Die Trailer übernehmen immer mehr die Chronologie des Films und das schadet mehr, als wenn man sich während des Films vielleicht an Bilder und/oder Sequenzen aus dem Trailer erinnert, die im Film noch kommen müssten.

Was Szenen betrifft, die im Trailer auftauchen, aber im Film nicht: Na ja, die meisten Filme sind noch im Schnitt, wenn die ersten Trailer erscheinen, also ist noch nicht sicher, welche Einstellungen genommen werden oder ob eine Szene vielleicht noch komplett rausfliegt. Szenen nur für den Trailer zu drehen ist jedoch eine dreiste Täuschung und gehört sich meiner Meinung nach nicht. Es sei denn, es ist klar gekennzeichnet.
 

McKenzie

Unchained
Das mit der Chronologie ist eine blöde Sache, wenn sich das wieder einbürgert wie du sagst...ich denke da an die Trailer aus den 50er/60er/70er Jahren, die oft wirklich eine mehrminütige Zusammenfassung des Films waren. Zu solch finsteren Zeiten wollen wir nicht zurück! :bibber:
 

Schneebauer

Targaryen
Wenn ich als Beispiel den "Cabin in the woods" Trailer nehme, würde ich mir definitiv wünschen, man hätte keine Szenen aus der 2. Hälfte bzw. dem letzten Drittel genommen.

Manche Trailer verraten zu viel, das stimmt. Nur ob eine solche Regelung die Trailer generell besser macht, kann ich nicht glauben. Es gibt auch Trailer die wunderbar funktionieren, obwohl sie sogar Szenen aus dem Finale enthalten.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Hatte Al Bundy unrecht? Ist es doch nicht sooooooo falsch Franzose zu sein?

Jay schrieb:
Zeigen euch Trailer zuviel?

Definitiv. Bei allen Filmen, die ich auf jeden Fall im Kino sehen will und auch bei einigen, die ich nicht unbedingt im Kino aber auf jeden Fall noch sehen will, klick ich Trailer Links schon gar nicht mehr an (es sei denn, dass irgendwer vertrauenswürdiges sagt, dass da nichts gespoilert wird). Ansonsten muss man ja immer mit 2-3 minütigen Trailern rechnen, die alles interessante schon vorwegnehmen.

Wobei es - wie Joel und McKenzie schon sagen - sich nicht auf die erste Hälfte beschränken muss, solange sie die Trailer nur so schneiden, dass man nicht gespoilt wird und auch nicht gleich weiß, in welcher Reihenfolge die Szenen vorkommen.

Und nein, ich möchte keine Szenen im Trailer, die nur gedreht und reingeschnitten werden, um den Trailer interessant zu machen. Was von Anfang an nicht im Film sein soll, will ich auch nicht im Trailer sehen.

McKenzie schrieb:
Wenn ich jetzt im Trailer von Transformers 5.2 sehe....

Ist in meinen Augen deshalb ein blödes Beispiel, weil es mir da gar nicht darum geht, ob man sich bestimmte Dinge eh denken kann. Vielmehr seh ich es bei Transformers so, dass mich dort Plottwists oder überhaupt die Story sowieso nicht so interessieren. Da ist es mir schlichtweg egal, was im Trailer zu sehen ist, weswegen ich mir die auch bedenkenlos ansehe.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich finde diese Idee gut, weil sehr viele Trailer wirklich zu viel spoilern, aber in manchen Filmgenres sind solche Spoiler völlig egal - bei solchen Filmen, bei denen nicht auf Spannung gesetzt wird. Wenn ich in einem Trailer zum nächsten Mr-Bean-Film Gags aus dem letzten Viertel sehe, denke ich nicht: "Fuck, jetzt weiß ich, dass er seine Brieftasche in eine Punsch-Schale fallen lassen wird". Und bei diversen Liebeskomödien wären selbst Bilder von der obligatorischen Hochzeit am Ende keine wirklichen Spoiler.

Aber bei Thrillern, Horror, Action, Sci-Fi und so manchen Dramen oder Tragikomödien würde ich eine solche Regelung in Deutschland begrüßen.
 

McKenzie

Unchained
Manny schrieb:
McKenzie schrieb:
Wenn ich jetzt im Trailer von Transformers 5.2 sehe....
Ist in meinen Augen deshalb ein blödes Beispiel, weil es mir da gar nicht darum geht, ob man sich bestimmte Dinge eh denken kann. Vielmehr seh ich es bei Transformers so, dass mich dort Plottwists oder überhaupt die Story sowieso nicht so interessieren. Da ist es mir schlichtweg egal, was im Trailer zu sehen ist, weswegen ich mir die auch bedenkenlos ansehe.
Das wollte ich damit ja auch sagen, dass es eben auf den Film / die Erwartung an den FIlm ankommt. Was für einen Transformers ok ist, ist dann z.B. bei einem Cabin in the Woods nicht ok. :wink:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Die Idee an sich finde ich auch gut. Seit Langem schon versuche ich mal einen Film, auf den ich mich echt freue, im Kino zu gucken ohne vorher jegliche bewegte Szene zu sehen. Aber als filmbegeisterter Mensch und Internetnutzer hab ich das noch niemals geschafft.
Ich sehne mich einfach nach dem Gefühl zurück als ich ohne Vorahnung Jurassic Park sah. Oder als Kind Alien 3 (mein erster Alien) Nachts heimlich im Fernsehen sah und zu tode geängstigt im Bett lag :w00t: . Einfach mal flashen lassen. Auch auf die Gefahr hin das man hin und wieder Müll vorgesetzt bekommt.

Allerdings sehe ich da ein Problem welches auch Jay schon erwähnte: Die große Masse sind keine Filmfans.
Allein in meinem Freundeskreis gibt es eine Menge Leute die quasi verlangen das im Trailer der Film ziemlich genau gespoilert wird. Wenn sie sich nicht sicher sind das der Sreifen genau, aber auch ganz genau ihrem Geschmack entspricht, gucken sie ihn lieber nicht. Wenn ich an einem DVD Abend mit 5 Titeln ankomme von denen sie 4 nicht kennen, dann wollen sie den 5.
Es wird auch nicht gefragt was die anderen 4 für Filme sind wenn der 5. sagen wir mal Sirb langsam ist. Da wissen sie nunmal ganz genau was kommt.
Die Trailer die irgendwann mal irgendwo gesehen wurden sind die einzige Information. "Da war irgendwie Action und was lustiges also will ich den gucken".
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Wieso Leute den ganzen Film gespoilt haben wollen... ich denke, dass viele Leute einen Film den sie nicht richtig gut finden tatsächlich als Zeitverschwindung empfinden. Für viele ist 90 Minuten still sitzen und einen Film auf sich wirken lassen anstrengend. Viele schauen Filme nur, um mitreden zu können. Von Fernsehen und Internet sind sie kurze Inhalte gewohnt, bei denen sie bei Bedarf schnell wegzappen können, oder bei denen es nichts ausmacht, wenn man mal 10min rausgeht und was anderes macht. So einer hat vielleicht... 3 Must-See Titel des Jahres, 2 andere werden dann so nochmal beizeiten wiederholt. Einen Film, der 30 Min Anlauf benötigt oder halt mal nicht kurzweiliger Spaß ist zu schauen... das ist für die so aufregend wie beim Arzt im Wartezimmer sitzen, im Stau stehen oder morgens zur Arbeit zu müssen.

Ich denke mal, dass die meisten Filmfans indes schon wirklich hart gelangweilt sein müssen, um einen Film als Verschwendung zu empfinden, schließlich verschlingt man jeden Film. Natürlich die guten umso lieber, aber der Horizont wächst ja auch an allem anderen, und seien wir ehrlich - so viele Wow-Filme gibt es im Jahr nunmal nicht, als dass man nur davon zähren könnte.

Schätze mal, dass viele möglichst die gesamte Handlung im Vorfeld wissen wollen, weil viele Trailer auch unehrlich sind. Wie oft werden eher ruhige Filme als knallharte Thriller verkauft? Oder Titel lustiger gemacht als sie eigentlich sind? Das hab mal 4-5 x und schon bist du als solcher arg vorsichtig, wofür du deine wertvolle Zeit riskierst, die man ja auch besser mit DSDS, facebooken oder Call of Duty verbringen könnte.
 

McKenzie

Unchained
Einen Film, der 30 Min Anlauf benötigt oder halt mal nicht kurzweiliger Spaß ist zu schauen... das ist für die so aufregend wie beim Arzt im Wartezimmer sitzen, im Stau stehen oder morgens zur Arbeit zu müssen.
So geht's mir bei Filmen, wo einfach die Handlung komlett nach Schema F abläuft, jeder kleine Plot Point genau so schon 1000x gesehen wurde und man jede "Wendung" schon eine halbe Stunde vorher riecht...was red ich, wo man die Handlung ziemlich fehlerfrei erraten könnte, ohne den Film überhaupt gesehen zu haben. Sprich: wirklich stupide Actionfilme (es sei denn so blöd, dass es schon wieder unterhaltsam ist.), aber vor allem Hollywood-Romantik-Komödien, die mit der roten/rosa Schrift auf weißen Hintergrund...das geht einfach nicht, da fängt mein Gehirn zu weinen an.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Oh ja! Romantische Komödien gehen zu 99% gar nicht.
Auch mir geht es schnell auf den Sack wenn ein Film nach Schema F ablaüft. Leider gibt es viel Leute die genau das wollen. Bei den von mir im letzten Post erwähnten Bekannten ist es genauso. Die Königsdisziplin in dem Fall ist immer das Finale. Wenn das Ende des Films nicht absolut vorhersehbar ist und nach altbekanntem Schema abläuft, sind gleich alle total vertört.
Z.B bei "No Country for old Man" oder "Die Ermordung des Jesse James..." gucken mich alle an als hätte ich ihnen ins Gesicht geschlagen.
Gerade bei Letzterem fand ich das Finale absolut Großartig.
Aber um beim Thema zu bleiben: Solche Leute wollen und müssen die Studios nunmal auch ins Kino locken. Zum Leidwesen der Cineasten.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Revolvermann schrieb:
Wenn das Ende des Films nicht absolut vorhersehbar ist und nach altbekanntem Schema abläuft, sind gleich alle total vertört.
Z.B bei "No Country for old Man" oder "Die Ermordung des Jesse James..." gucken mich alle an als hätte ich ihnen ins Gesicht geschlagen.
Gerade bei Letzterem fand ich das Finale absolut Großartig.
Sie haben nicht erwartet, dass am Ende von "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" Jesse James von Robert Ford ermordet wird? :hae:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Tyler Durden schrieb:
Revolvermann schrieb:
Wenn das Ende des Films nicht absolut vorhersehbar ist und nach altbekanntem Schema abläuft, sind gleich alle total vertört.
Z.B bei "No Country for old Man" oder "Die Ermordung des Jesse James..." gucken mich alle an als hätte ich ihnen ins Gesicht geschlagen.
Gerade bei Letzterem fand ich das Finale absolut Großartig.
Sie haben nicht erwartet, dass am Ende von "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" Jesse James von Robert Ford ermordet wird? :hae:

Der Titel war auch dumm.
 

Schneebauer

Targaryen
Ich finde den Titel großartig. Erstens ist das Schicksal von J.J. eh kein Geheimnis und zweitens ist der Titel einfach mal was anderes als ein ödes "Jesse James", oder so.
 

Schneebauer

Targaryen
War es vielleicht was? Hast du da nur ein "er" vergessen? :biggrin:

Im Original hieß der Film: "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" :ugly:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Tyler Durden schrieb:
Sie haben nicht erwartet, dass am Ende von "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" Jesse James von Robert Ford ermordet wird? :hae:

Wahrscheinlich meint er den Ablauf. Also, dass sich seine Freunde gewünscht hätten, dass James als klarer Bösewicht gezeigt wird und der gute Ford ihn dann in einem explosiven Showdown in Slow-Motion erschießt, um eine Frau zu retten. Das erlebt man doch häufiger. Sobald ein Film nicht gut & böse klar vorgibt, muss man schließlich aktiv überlegen und es für sich selbst einordnen. Auch das ungewöhnlich melancholische, ruhige Ende, das nicht gerade mit einem unterhaltsamen "war das nicht cool" verlässt.
 
Oben