Star Trek 13: Star Trek Beyond ~ Rihanna [Kritik]

Mr.Anderson

Kleriker
Hehe... Wir haben Sabotage schon auf dem Weg ins Kino im Auto zum einstimmen gehört. :ugly:

Nee, stimmt schon. Die "Lösung" war absolut bescheuert. Aber seien wir doch mal ehrlich: Es sah schon geil aus! Und da ich am WE gelernt habe ein Fanauge zuzudrücken während ich die neuen ST-Filme sehe, habe ich in der Szene kopfnickend auf der vordersten Kante meines Kinosessels gesessen und die Show genossen. :biggrin:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Die spielen wirklich Beastie Boys' Sabotage während des Showdowns?

:biggrin:

Fehlen nur noch die Bärte und Perrücken.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Fand das Finale irgendwie auch durchwachsen und warum man die Musik da laufen lassen muss. Zugeständnisse an die MTVGeneration?
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Die MTV-Generation, die da noch Sabotage gesehen und gehört hat, dürfte mittlerweile doch auch um die 40 sein. :squint:
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Ich frag mich auch gerade, was ist eigentlich die MTV Generation? Wann fing die an und wann hörte die auf? Meine Generetaion hat noch Musik auf MTV gesehen/gehört. Später gabs nur noch Reality Shows. Und heute interessiert sich doch niemand mehr für MTV, weil alle Youtube und Twitch gucken.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Auch wieder wahr, aber dieser Einsatz bekannter Musiktitel innerhalb von Filmen ist halt ein Kniff den ich noch nie etwas abgewinnen konnte. Gab ja auch tatsächlich etliche MTV-Produktionen, in denen das eingesetzt wurde.
 

Metroplex

Well-Known Member
Mir hat der Film gefallen, er hat mich etwas an Star Trek 9 erinnert, welchen ich (im Gegensatz zu vielen anderen Fans) immer gemocht habe.
Halt eine ruhigere Geschichte welche hauptsächlich auf einem Planeten spielt.

Die Beastie Boys Szene hat mich jetzt auch nicht grossartig gestört, auch wenn ich die Musik etwas unpassend fand. AC/DC, Guns'n Roses oder Rolling Stones hätten da besser gewirkt, aber liegt wohl am persönlichen Musikgeschmack :smile:

Was mich gestört hat war, dass wie auch schon in den beiden Vorgängerfilmen einfach kein Gefühl für Distanz da war. Es kommt einem vor als würde sich alles im Umkreis von ein paar Häuserblocks abspielen.
Als würde die Raumstation sich DIREKT neben dem Nebel befinden, und der Planet da ist dann auch nur gut 15min vom Eingang entfernt.
Und falls das wirklich so sein sollte, dann hätte man das Ding wohl lieber etwas weiter weg gebaut wenn man da schon "Millionen von Zivilisten" ansiedeln will.

Ausserdem fehlt der Respekt für die Enterprise. In den alten Filmen war die Enterprise ein eigener Charakter. Als sie in Star Trek 3 zerstört wurde, habe ich als Kind vor dem Fernseher geheult wie in Star Trek 2 als Spock gestorben ist. Hier war es mir allerdings völlig egal. Auch Kirk hat nicht gerade gewirkt als hätte er einen wichtigen Teil seines Lebens verloren, sondern eher als hätte er seine Lieblingstasse fallen lassen.

Trotzem, ich habe mich gut unterhalten, wesentlich besser als beim schwachen Independence Day 2 letzte Woche.
 

Sayarin

New Member
Eure Kritiken machen mich echt neugierig. Nachdem ich schon von einigen Hardcore-Trekkies (die sonst die JJ Abrams Vorgängerfilme nicht so prickelnd fanden und auf die gute, alte Roddenberry-Schule schwören) gute bis sehr gute Meinungen gehört hatte mag ich am Liebsten schon gestern rein. xD
Und ich liebe die Beastie Boys. Hoff die Szene wo der Song läuft wird geil. In einen der Trailer hats schon Spaß gemacht.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Gestern gesehen und meine Gedanken mittlerweile geordnet.

Vorab: KEIN. FILM. FÜR. JOEL.

Er mag keine aufgedrängte Truthermessage und (nimoybedingt) keinen sinnlosen Nimoy Cameo haben, weniger Fanservice fahren und sich noch loser an seine Vorlage halten (wobei die Enterprise wie in Teil 3 geschrottet wird) als Into Derpness, aber auch hier gilt Tempo, Action und Effekte über Handlung, Figurenentwicklung und Struktur.

The Good:

- die Kurzweiligkeit des ganzen. ST Beyond will von Anfang an nur rastlose, substanzlose Fastfood Brise sein und das erfüllt er

- die Effektqualität ist großartig

- Justin Lin inszeniert den Film als Schiffspornografie; selten wurde die Enterprise in so umschwärmenden Kamerauafnahmen glorifiziert, und der lange Absturz ist tolles Popcornspektakel

- der erste Akt stellt die Bienen als ordentliche Gefahr vor und etabliert Krall, dessen Design in Bewegung besser funktioniert als in den wenigen Trailerausschnitten, als ernstzunehmenden Gegner

- Jaylah weckt Hoffnungen

- das Crewmiteinander ist wieder mal unterhaltsam

- Giacchinos Score. Ich glaube, von all seinen Werken hat er bei den drei Treks bislang die beste Arbeit geleistet

- 3D ist ok. Bei der ersten Fahrt durch Yorktown wurd mir kurz schwindelig :ugly:

The Bad:

- ja, wie Fury Road mag der Film super kurzweilig sein, aber im Gegensatz zu Fury Road hat er keine so grandiosen Charakterelemente, die perfekt aufeinander abgestimmt sind, keine Ambivalenz, keine Charakterentwicklungen, die Highlights sind geringer und groß zitieren lässt sich nichts

- je mehr man von Krall erfährt, desto gewöhnlicher wird er, und eine späte Offenbarung über seine Identität ist zunächst reichlich enttäuschend. Ich muss allerdings gestehen, es heute schon wieder passender zu finden, auch was seinen Hintergrund betrifft. Dennoch wäre es wünschenswert gewesen, Gegner bzw neue Völker kennenzulernen, die von mehr als Vergeltungs- und Zerstörungswillen angetrieben werden.

- selbstredend ist Kralls Plan idiotisch und wird Logik mal wieder mit Füßen getreten. Sie hoffen drauf, dass mans ignoriert, weil "sieht cool aus" und "Action!"... und wie bei Into Darkness klappt das sogar wieder

- leider bleibt Jaylah eine nur passable neue Figur. Boutella spielt das gut, ihr Design ist cool, aber sie kriegt halt kaum was zu tun und ihre emotionale Bindung zum Handlanger Kralls hat null Gewicht

- wieder wirkt das NuTrek Versum ziemlich klein

- auffallend wenig Interaktion zwischen Kirk und Spock, was mit zu den besten Szenen der beiden Vorgängerfilme gehörte

- wie relativ emotionslos die Enterprise geschrottet wird, nachdem Kirk in 12 noch sein Leben gab um das Schiff zu retten

The Ugly:

- Beastie Boys in Ehren, aber das war nur blöd :ugly:

- dass es für Kirk zum dritten Mal in Folge um den Kapitänsposten geht (im vierten dann auch? Schnarch)

Jetzt weiß ich auch, wofür das Beyond steht. Der Film ist das absolute Gegenteil vom klassischen Star Trek Konzept. Hier gehts 0 um Politik, Moral, Entdeckung, Zusammenhalt, Science oder Schiffskrieg. Der ist beyond aller Ansprüche und einfach nur 120 Minuten Bäm Bäm Bäm Action. Selbst der ballerige Nemesis sieht dagegen durchdacht aus.

Temporär ist das kein Problem, denn im Augenblick ist Lins Film sehr unterhaltend.

7/10

Ich frag mich nur, wo die damit hinwollen. Dieser ist das Gegenteil von denkwürdig. Naja, vielleicht stößt das gesunkene Box Office den Gedanken an, dass man sich beim nächsten Film auch mal wieder ruhigere Momente gönnt. Was bei den Bad Robot Filmen durchhallt, ist Angst. Angst, den ADHS Zuschauer auch nur für 2 Minuten langweilen zu können. So darf sich maximal in traurigen Momenten kurz mal in Ruhe unterhalten werden, ansonsten muss es immer während eines Alienangriffs passieren, bei ner Motorradfahrt oder während das Schiff auseinanderbricht. Und wenn das nicht klappt, muss Pille trockene Witze reißen oder laute Musik spielen.

Ich meine, am Anfang des Films erwägt Kirk die Enterprise aufzugeben, weil zu wenig passiert. Da kommuniziert es der Film sogar direkt.

Als hätte die Crew seit den Khan Ereignissen drei Jahre lang nur den Bildschirmschoner gesehen.

Die müssen von dieser Not weg, dringend.
 

Sayarin

New Member
Ich habs heute wirklich noch geschafft und bin nach meiner Arbeit in Beyond rein.
Wow. Nach meiner Enttäuschung in Sachen ID 2 und dem grandiosen Civil War war das für mich ein nächster Höhepunkt im Kinojahr '16.

Kurz vornweg: ich bin seit den 90ern ein Trekkie, der mit TOS und den Filmen angefangen hat und sich dank Sat1 damals (es ruhe in Frieden) in das Universum von TNG, DS9 und VOY eingearbeitet hatte.
Der "Reboot" war für mich auch akzeptabel, aber mir fehlte immer etwas. Das alte Star Trek Gefühl. Beyond hats in dem Punkt wirklich passabel eingebracht - in einem modernen Gewand, was aber nie aufgezwungen wirkte. Zwar kam das Entdecken etwas kurz und auch die Mega-Raumstation wirkte etwas übertrieben (und macht in 3D echt bekloppt im Kopf xD Inception & wohl auch Doc Strange lassen grüßen), aber die Interaktionen der Crew, der Humor, die ruhigen, nachdenklichen Passagen und die Action waren gut aufeinander abgestimmt und erinnerten mich an so manche Episoden aus dem Roddenberry-Universum.
Die Musik von Giacchino war ebenfalls klasse. Und ich war kurz vorm Abgehen bei der Sabotage-Szene. Klar, etwas abgedreht, aber es hat Spaß gemacht. Ebenso mochte ich die CGI. Und nicht zu vergessen: die Hommage an das alte Star Trek. ich musste mehrfach tief seufzen und bekam Gänsehaut. Traurig stimmte mich auch Anton Yelchins Chekov. Er hatte viel Screentime und wirkte ein wenig wie ein großer Abschied. Chekov werden wir wohl nicht mehr sehen.

Ein kleines Minus verdienen die dann doch etwas hektischen Schlachtszenen. Das ist eine Popcorn-Kino-"Krankheit", mit der man sich allerdings eventuell arrangieren kann. Zumindest ich.
Das 3D kann man sich auch wieder in diesem Fall schenken.
Dazu bin ich immer noch kein Fan von der Spock/Uhura-"Romanze". Aber das ist wirklich reine Geschmackssache.

Fazit: ein tolles Star Trek Abenteuer mit Witz, Action und Nostalgie. DVD/BD-Kauf ist für mich Pflicht. Die neue Crew hat es geschafft, mein altes Roddenberry-Herz endgültig zu erobern.

9/10 Untertassensektionen
 

Mr.Anderson

Kleriker
Chekov hat, meiner Meinung nach, unbeabsichtigt einen melancholisch stimmenden Abschied bekommen.

McCoy stiehlt Scotch aus Chekovs Spind und bringt ihn Kirk mit, weil er etwas passendes zu seinem Geburtstag mitbringen wollte, der aber erst ein paar Tage später ist. Sie unterhalten sich über Chekov und dann über Kirks Vater während drei Gläser eingegossen werden. Eins für Pille, eins für Kirk und eins für seinen verstorbenen Vater. Als die zwei dann mit dem dritten Glas, in Nahaufnahme auf die Gläser, anstoßen war es für mich so als würden sie von Anton Abschied nehmen. Das war zwar ungewollt, aber ich fand es trotzdem recht emotional.

Ebenso das Crew-Foto aus dem Prime-Universum, dass Spock sich ansieht. Das ist ein Crew-Foto von Star Trek-Das unentdeckte Land. Dieses Bild habe ich als Poster seit gut und gern 25 Jahren eingerahmt von Wohnung zu Wohnung mitgeschleift. Der Moment war für mich auch irgendwie besonders.

Das kalte, gefühllose zerlegen der Enterprise war für mich übrigens(obwohl schon aus den Trailern bekannt) für mich ein Schlag voll in die Fresse. Vor allem als am Ende das Diskussegment abgeschnitten und die Enterprise "getötet" wurde war bei mir die Stimmung echt unten, was mich selbst echt gewundert hat. Der "Tod" der Enterprise in Star Trek 3 und der Absturz der Enterprise D hat mich nicht so betroffen gemacht. Vielleicht spielt da "sie war doch noch so jung" im Hintergrund mit. Oder die Filme gefielen mir immer schon einfach besser, als ich mir selbst (bis vor kurzem) eingestehen wollte.
 

Rhodoss

Well-Known Member
Hab es dann gestern auch noch geschafft...

Vorweg - dies war mein erster Star Trek Film im Kino - sonst nur gemütlich auf der Couch. Und der Reboot hat mich bisher auch nicht gestört...

Das 3D war wie in jedem Film mal wieder überflüssig - einzig Yorktown hat mich begeistert - dank verstellbarem VIP-Sessel wurde mir auch nicht schwindelig...

Die Handlung ist...naja sagen wir dünn, aber der Film will auch gar nicht in die Tiefe gehen, sondern Action zeigen - was anderes habe ich auch nicht erwartet. Allerdings habe ich den Figuren jede Entscheidung abgekauft.

Die Zerstörung der Enterprise war bombastisch! Für mich ganz großes Kino in Sachen Weltraumschlacht. Die Art des Angriffes war zwar jetzt nichts neues, habe ich persönlich so aber noch nie in einem Film, in der Größenordnung gesehen.

Der Score hinterließ für mich keinen bleibenden Eindruck...außer die Beastie Boys...und ganz ehrlich...ich hatte in der Szene schon etwas Gänsehaut - fand den Song im Gegensatz zu Jay echt passend. Der Liedtitel "Sabotage" passt auch noch perfekt zu der Szene.

Technisch gut umgesetzt - außer die Kampfszenen, die manchmal etwa zu hektisch geschnitten waren...

Und irgendwie musste ich bei Krall ständig an Babylon 5 denken.... :whistling:

Alles in Allem ein solider Film, der gut unterhält.

7/10 Rhodossianern
 

El Duderino

Well-Known Member
Ich hatte mich gestern Abend auf einen unterhaltsamen, relativ simplen, SciFi Actioner eingestellt...und das auch bekommen.

Nach dem viel zu gewollten Into Darkness, ist das sogar wieder ein Schritt nach vorne auch wenn hier vieles recycelt wird und man auch wieder mal einen Pösen Purschen hat, der auf Rache aus ist. Wobei ich seinen Hintergrund am Ende dann sogar wieder interessant fand und
man hier auch einen schönen Schwenk zur Archer Enterprise vollbringt.

Immerhin gibt's zum 50iger auch ein paar dezent eingesetzte Anspielungen("schon wieder ein Shirt kaputt!" :biggrin: ) und überraschend gute Charaktermomente. Die zwar auch nur vereinzelt aber dafür ungezwungener als in den Vorgänger Filmen. Gerade den Anfang fand ich sehr stimmig.

Dafür bringt es Justin Lin, immerhin eigentlich ein solider Action Regisseur, nicht fertig dieselbe Wucht wie Abrams in div. krachenden Szenen zu transportieren. Die Enterprise wird auch weniger erhaben ins Bild gebracht, einige Kameraschwenks werden zwar schön kopiert aber dieses wunderbare Space Feeling, das Abrams eigentlich schon drauf hatte, funktioniert hier leider nicht so ganz.

Dafür fand ich die "Sabotage" Szene richtig geil. Doof, aber geil. :ugly:

Und ja, das NuTrek Universum ist wirklich sehr klein, das ist mir hier auch aufgefallen. Da will man durch den mysteriösen Nebel, der noch unergründet ist, dabei liegt der statt am Ende der Galaxie, eigentlich gleich ums Eck.

Gern hätte ich auch mehr von dem Planeten gesehen auf dem man unterwegs war, aber der hat wohl bis auf die typische Wald und Felsen Kulisse nicht mehr zu bieten gehabt.

Zur Zerstörung der Enterprise: Auch das wurde schon viel besser und dramatischer gemacht, in ST3, den ich eigentlich als eher schwächeren Film der Serie betrachte.

Noch dazu da das Schiff in den vorigen beiden Teilen ja schon so gut wie hinüber war und jetzt stellt man ihr erneut eine Übermacht entgegen. Das ist einfach faul. Was die Zerstörung noch mehr entwertet, war dann auch noch dass sie gen Ende in Zeitraffer wieder zusammengesetzt wird. Die Enterprise wird also heutzutage schon schneller wiederbelebt als so mancher Superheld..

Jetzt freu ich mich mal auf den kommenden Teil, auch wenn ich das angekündigte Story Gimmick(auf das hier sogar schon irgendwie angespielt wird) schon jetzt nicht mag. :sleeping:
 

Bradamante

New Member
War gestern Abend in Leipzig in der englischen OV.

Insgesamt fand ich den Film so lala. Da Beyond der Film zum 50jährigen ist, befindet sich der Film in einer ähnlichen Situation wie James Bond - Skyfall. Insofern ist Beyond eine recht konservative Hommage an das klassische Star Trek, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, und den Zuschauen mal etwas zu liefern, was sie so noch nicht gesehen haben. Dabei war das doch eigentlich die eigentliche Stärke von Star Trek TOG im historischen Kontext.

Das Duo Jung/Pegg liefert ein solides Skript, das einige Elemente der TOG aufgreift. Man merkt den beiden an, dass sie versucht haben, die klassische Serie ins 21ste Jahrhundert zu übersetzen. Ein exotischer Planet, wo die Bevölkerung von einem Tyrannen unterjocht wird. Eine exotische Schöne, nur das diese nicht von Kirk, sondern von Scotty abgeholt wird. Ebenso gibt es einige Momente, die Charaktere auf heimelnde Art verniedlicht, so wie eben in der klassischen TOG. Das Duo Scotty/Spock funktioniert, wenn gleich der Humor seit 2009 der gleiche ist. Warum Uhura und Sulu im Film kaum vorkamen, ist mir ein Rätsel. Erstere funktionierte in Into Darkness sehr gut, letzterer hatte im 2009er Reboot gute Szenen mit seinem Schwert.

Insofern kann ich die Beschwerde nicht verstehen, Beyond sei eben kein Star Trek mehr. Zum Teil kann ich das zwar nachvollziehen. Das alte, langsame Trek wird es so nie wieder geben. Dieses Schicksal teil Star Trek natürlich mit anderen Franchises (siehe Superman). Aber gerade Beyond übersetzt zumindest in Elementen alte Konzepte ins Jahr 2016. Klar ist Beyond ein Sommerblockbuster. Aber unter diesen Umständen halte ich Beyond für gelungen für das was es ist. Wer The Force Awakens für zu viel Nostalgie kritisiert hat (was ich getan habe), sollte Beyond zumindest mögen - oder einen dritten Weg aufzeigen.

Das Autorenduo scheint mir, versteht die Charaktere durchaus auf einer tieferen, psychologischen Ebene. Beeindruckend fand ich in dieser Hinsicht die Szene zwischen Pille und Kirk, als Kirk meint, nun sei er älter als es sein Vater je war. Dies ist psychologisch in der Tat schlüssig. Kirk ist jetzt sozusagen wie ein alter Samurai: In seiner spezifischen Situation, in der er sich immer am Vater ausgerichtet hat, erscheint ein würdiger Tod als die erstrebenswertere Option. Und Kirk muss aufpassen, seine Entscheidungen und Risiken nicht davon beeinflussen zu lassen.

Beeindruckt hat mich ebenso, dass hier die Enterprise stärker als Schiff, als physischer Ort auftritt. Das dürfte wohl der Kamera oder der Regie zu verdanken sein. Es gab oft Einstellungen, in denen man von einem Teil des Schiffs einen anderen gesehen hat. Oder wo die Hülle aufgerissen war, und man so einen Einblick in die Zellenstruktur bekam. So wurde ein Schwachpunkt insbesondere der Serien ausgebügelt, wo das Schiff immer nur eine lose Sammlung aus Funktionsräumen, Aufzügen und türenlosen Korridoren war.

Beyond überzeugt vor allem mit gutem Set- und Makeup-Design, sehr gutem CGI und guten Darstellern (hier insbesondere Elba und Boutella). Insbesondere die Zerstörung der Enterprise über mehrere Stufen war wunderbar inszeniert. Ebenso konzentrieren sich viele Szenen auf wenige Charaktere, was in meinen Augen einen wohligen Kontrast zu den aktuellen Marvel-Filmen darstellt, die mit großen Setups und vielen Helden im Frame den Zuschauer nur überladen. So ist Beyond näher an den Charakteren, kann aber vor allem gegen Ende auf große Materialschlachten doch nicht verzichten. Hollywood scheint von Zerstörungsorgien eben doch nicht wegzukommen. Gott sei Dank bedroht Krall nicht mit einem großen blauen Dubstep-Laser die Station Yorktown.

Yorktown war für mich ein Tiefpunkt des Films. Nicht nur ist die Station unlogisch groß ... Warum stehen dort Wolkenkratzer und gibt es dort große Wasserflächen? Nur um mit Visuals a la Inception bzw. jetzt Doctor Strange arbeiten zu können? Was soll die massive, offenbar atembare Atmosphären innerhalb der Kugel? Dann kann man die Handlung auch gleich wieder auf der Erde oder einem ähnlichen Planeten spielen lassen. Und da diese gigantische runde Raumstation auch noch einen kleinen Korridor als Schwachpunkt hat - Todesstern lässt grüßen. Ebenso hat mich die Nutzung von "Sabotage" enttäuscht. Seit 2009 (bzw davor) habe ich den Song viermal hören müssen. Im Trailer zum 2009er Reboot, im Film selbst, im Trailer zu Beyond und nun in diesem Film selbst. Reicht langsam.

Leider liefert Beyond keinen markanten Bösewicht, Krall hat mich eher enttäuscht. Idris Elba macht zwar einen klasse Job als Darsteller, und die Kamera setzt ihn gekonnt in Szene, indem Krall meist mit gebückter Haltung und dem Rücken zur Kamera eingefangen wird. Allerdings ist mir unklar, wie Krall an sein Schiff bzw. die Technologie kam. Ebenso wirkt sein Groll gegen die Sternenflotte derart unüberzeugt, dass ich tatsächlich meinte, Krall würde am Ende des Films eine Wendung erfahren, und seinem Vorhaben gegenüber Kirk abschwören.

Insofern bin ich von Beyond enttäuscht, weil meine eigenen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Ich hätte mir einen kleineren Film gewünscht, der noch näher an den Charakteren ist und das runde Jubiläum nutzt, um Risiken einzugehen. Wie wäre es mal mit einem Star Trek, der - a la The Last Of Us - aus der Perspektive des Bösewichts erzählt wird? Dies könnte eine interessante Aktualisierung sein der diplomatischen Aspekte im Star Trek Universum. Gleichzeitig kann ich den Film aber wegen meiner spezifischen Hoffnungen nicht abwerten.

Auch dass Krall und seine Crew
eigentlich alte Föderationsleute sind, fand ich als Twist zum gähnen. Diese Konstruktion habe ich seit The Descent - wo ich diesen Twist glaube ich zum ersten Mal gesehen habe - nun schon zigmal gesehen.

Da ich mir nicht vorstellen kann, dass Beyond allzu kommerziell erfolgreich sein wird (was auch am nicht repräsentativen ersten Trailer lag), und aufgrund des Produktionsaufwand wohl auch zumindest nicht billig war, dürfte es das auf Jahre gewesen sein mit ST Filmen. Ich halte es gut möglich, dass es dann erst in einigen Jahren mit einem TNG Reboot weitergeht. Dann natürlich mit Dwayne Johnson als La Forge und Snooky als Troi.

7/10
(solides 3D, besser als das nachkonvertierte Into Darkness)
 

Mr.Anderson

Kleriker
Da der nächste Film bereits angekündigt und der erste Gastdarsteller schon unter Vertrag ist, wage ich mal zu bezweifeln, dass dies der letzte Film war. Abgesehen davon, glaube ich dass man sich weniger auf die Kinoeinnahmen, sondern vielmehr auf das Merchandising stützt und mit den Filmen den Verkauf ankurbelt. Geht man vom stetig steigenden Budget der Film aus nimmt ein angemessenes Marketingbudget dazu und rechnet sich mal den ungefähren Reinerlös aus, dann muss man sich eigentlich fragen, warum es denn einen zweiten und einen dritten Film gab. Ich gehe bei Star Trek 2009 nicht davon aus, das mit den Kinoeinnahmen ein großer Gewinn abfiel. 150 Mio hat er gekostet, nicht ganz 386 Mio hat er eingespielt. Von 377 Mio gibt es ca 50% der Kinoeinnahmen, von den 9 Mio aus China nur 25%. Das heißt der Film hat durch den Kinoeinsatz ca 191 Mio in die Studiokassen gespült. Abzüglich 150 Mio Budget bleiben 41 Mio. Wie hoch war wohl das Marketingbudget. Sollen wir mal knausrig sein und nehmen 50 Mio an. Das ergibt ein Minus von 9 Mio. Into Darkness war da nicht besser. 467 Mio (57 Mio China). Studioeinnahmen rund 219 Mio abzüglich 190 Mio Budget bleiben 29 Mio. Marketingkosten mindestens 50 Mio. Wieder ein Verlustgeschäft. Es kann also nicht nur auf das Einspielergebnis ankommen.
 

Sesqua

Lebt noch
Ich hab mich köstlich Unterhalten gefühlt und kommt in die Steelbooksammlung :biggrin:
Zum leid meiner Kinomitseher konnt ich einige Jokes schon im vorhinein kommen sehen und hab schon herzhaft gelacht bevor es passierte... :biggrin:

ansonsten muss ich dazu sagen: Nach einem Dance-Off als Finale in GotG darf es auch ein Badaboom Finale mit Sabotage geben :biggrin:
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Gestern leider gesehen. Ich hatte lange nicht mehr bei nem Kinogang so sehr das Gefühl, gerade wirklich Geld und Zeit verschwendet zu haben.


Dabei fand ich den ersten der Reboots richtig gelungen und konnte auch dem zweiten noch etwas abgewinnen. Aber der hier ist echt totaler Murks. Das einzige, und das ist wirklich absolut das einzige, was mir ein wenig Spaß gemacht hat, waren die Dialogszenen zwischen Kirk & Spock, zwischen Spock & Pille und Scotty mit seinem kleinen Handlanger. Alles anderes ist schief gegangen. Die Weltraumschlacht war furchtbar. Absoluter Rotz, sowohl die erste, als auch die zweite. Da kam überhaupt keine Spannung auf, sondern es war ständig absolut klar, worauf es hinauslaufen soll. Vorallem war die Auslösung für beide auch total langweilig und oftmals dämlich. Der Film nimmt sich auch nie Zeit, die eingeführten Ideen und Konzepte wirken zu lassen und dem Zuschauer die Chance zu geben, das gezeigte zu genießen. Alles ist unglaublich hektisch geschnitten, was bei den normalen Actionszenen nur noch schlimmer wird. Ich glaube ich habe lange schon keine beschisseneren Actionszenen gesehen. Zumindest im 3D war es nahezu unmöglich den Kämpfen zu folgen. Alles wird sofort geschnitten, da ist keine Wucht hinter der schlägen, keine Choreografie die man sich anschauen könnte und ständig ändert sich die ganze Perspektive. Für wenige Sekunden steht auf einmal die komplette Szene auf dem Kopf, aber dann kommt ein plötzlicher Schnitt und man weiß gar nicht, was passiert ist. Als Spock und Pille in der Kapsel kämpfen, nur als Beispiel, habe ich absolut keine Ahnung was da genau passiert ist. Schnelle Schnitte und dann musste man sich das Resultat zusammen basteln. Das kann jetzt zum Teil auch an dem 3D liegen, aber wie man solche Kopfüber Szenen mit wechselnder Schwerkraft inszeniert, haben wir doch in Inception gesehen. Nicht, in dem man möglichst schnell in dunklen Räumen hin und her springt, wobei sich die Decke jedes mal woanders befindet. Sondern mit einer ruhigen Kamera, die dem Zuschauer erstmal die Möglichkeit gibt zu verstehen und zu genießen. Furchtbar. So haben alle Actionszenen (und davon gibt es viel zu viele) es nie geschafft mich in den Film hinein zu ziehen. Vielmehr habe ich mich gelangweilt, weil mich diese anstrengenden Perspektivenwechsel total aus dem Film gebracht haben und ich mein Interesse am Ausgang verloren habe.
Das war schon ziemlich bitter. Das einzige was ich noch frustrierender fand, war das Fehler jeglicher Charakterentwicklung.
Da wird zwar am Anfang ein kleines Dilemma für Kirk und Spock konstruiert, aber das wird niemals aufgelöst. Am Ende der Geschichte sind die Figuren wieder genau dort, wo sie am Anfang waren. Nur dass sie es jetzt ein bisschen lieber zusammen auf der nächsten Enterprise dienen. Ansonsten ist nichts passiert.
So sollte sich ein Film nicht anfühlen. Das war eigentlich vom Aufbau her eine Monster of the Week Serienfolge und keine runde Geschichte. Dazu kommen die unzähligen dämlichen Ideen, auf denen die meisten Actionssequenzen und Gags basieren. Das ist alles so albern. Die Great Escape Motoradszene mit dem komischen Sci-Fi Harz Nebel. Das Radio. Uff. Sowas ist in einem Computerspiel cool, aber hier wirkt es überzogen und wild zusammengewürfelt. Vor allem macht vieles keinen Sinn. Diese Bildreflektoren sind zwar cool.
ABER DAS IST DAS URSPRÜNGLICHE SCHIFF VON DEM ULTRA BAD GUY. SOLLLTE DER NICHT MERKEN, WENN DAS EINFACH VERSCHWINDET? Wie soll man sich das vorstellen? Seine Drohnen melden sich irgendwann bei ihm: "Hey Chef, dein Schiff ist weg!" Und er denkt sich: "Tja, ist wohl weggeflogen." ?!
Die Auflösung selbst hat man auch aus weiter Entfernung kommen sehen, die war auch sehr unbefriedigend weil sein Plan ja auch totaler Bullshit war. So dämlich darf sich auch ein Star Trek nicht anfühlen, da fühlt man sich, als ob die Schreiber die Intelligenz der Zuschauer beleidigen wollen.

Keine Ahnung. Wenn die Figuren nicht so sympatisch wären und zusammen gut funktionieren, dann wäre das echt ein völliger Reinfall geworden. So ist es immer noch ein schlechter Film, der aber zumindest manchmal zu unterhalten weiß. Leider sind die Actionszenen, die unfraglich den Kern des Films darstellen, ein ziemlicher Haufen Scheisse. Selbst ohne 3D kann das nicht gut aussehen.
In 3D: 4/10. Ohne 3D vielleicht 5/10. Ich würde niemandem raten dafür ins Kino zu gehen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Fand den von den drei neuen Star Treks auch am schwächsten. Man kann viel schlechtes über Into Darkness sagen, aber der war zwar dämlich, aber auch mitreisend, spannend und hatte viele gute Charakter- und Crewmomente. Beyond fand ich ziemlich "meh", hier wird kaum was aus der wunderbaren Crewdynamik und den Darstellern gemacht, der Plot ist, wie der Bösewicht, ziemlich langweilig und nichtssagend, die Action weitestgehend unspektakulär. Hier und da trotzdem recht amüsant und unterhaltsam, hat mich im Großen und Ganzen aber vollkommen kalt zurückgelassen.

Wenn ich Punkte geben müsste: 5/10
Star Trek: 8/10
Star Trek Into Darkness: 7/10
 
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