Margaret

Presko

Don Quijote des Forums
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Regie
Kenneth Lonergan

Cast
Anna Paquin
Matt Damon
J. Smith-Cameron
Jean Reno
Jeannie Berlin
Allison Janney
Matthew Broderick
Mark Ruffalo
Sarah Steele
John Gallagher Jr.
Cyrus Hernstadt
Kieran Culkin

Story
Für die 17jährige Schülerin Lisa beginnt der Ernst des Lebens, als sie mit einem Busfahrer flirtet, der sich von ihr derart ablenken lässt, dass er eine rote Ampel übersieht und daraufhin eine Frau überfahrt. Im ersten Schockmoment beschließt Lisa den Familienvater mit einer Falschaussage zu schützen. Bei der Polizei behauptet sie, der Mann sei bei Grün über die Ampel gefahren und könne nichts für den Unfalltod der Frau. Nach einigen Wochen wird Lisa jedoch zunehmend mehr von starken Schuldgefühlen geplagt, weshalb sie beschließt nicht länger untätig herumsitzen. Sie entscheidet sich dazu den wahren Unfallhergang aufzuklären, ihre eigene Schuld an der Tragödie auszusprechen und sucht die Angehörigen der verstorbenen Frau auf. Bald muss Lisa jedoch merken, dass ihre jugendlichen Ideale in der Welt der Erwachsenen nichts verloren haben. Auch ihre Mutter versteht nicht, was bei Lisa vorgeht, weshalb die junge Teenagerin immer mehr zu rebellieren beginnt.

Meinung
Was fällt als erstes ins Auge - natürlich die Wahnsinnsbesetzung. Wobei anzumerken ist, dass die meisten Stars (ausser Anna Paquin) teilweise nur sehr kleine Nebenrollen innehaben. Der Film selbst ist ein ziemlich schwerer Brocken geworden, der sich mit zweieinhalb Stunden Laufzeit, einem nicht konventionellen Inszenierungsstil, schwierigen Charakteren und einem bis gegen Ende kaum vorhandenen Spannungsaufbau beim Zuschauer nicht grade anbiedert.
Der Film ist äusserst komplex. Während Lisas Geschichte und ihr Umgang mit dem Unfall den roten Faden bildet, kommen verschiedene Szenen und Nebenstränge hinzu. Einerseits ihre schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, von der sie sich mehr und mehr entfremdet. Die Mutter ist eine erfolgreiche Schauspielerin und datet gerade einen neuen Mann (gespielt von Jean Reno) und ist mit dem Verhalten ihrer Tochter überfordert. Dann sind da noch die Szenen, welche in den Klassenzimmern spielen und uns immer wieder Einblick in heftige Diskussionen zwischen Schülern und Lehrern verschaffen, sei dies als sich um eine Shakespeare-Interpretation oder um 9/11 und den Kampf gegen den Terror gestritten wird.
Der Film führt uns eine recht kalte, oberflächliche Welt vor Augen, in der die Menschen häufig moralische Reden schwingen und gerne die Rollen von Rettern und Opfern einnehmen, es aber dabei bleibt, dass das nur Rollen sind. Und Lisa kommt damit nicht klar. Sie will eine klare Trennlinie ziehen. Will die Guten von Bösen unterscheiden und will, dass die Verantwortlichen für schuldig befunden werden.
Diesen Wunsch kennen wir wahrscheinlich alle und wir kennen wahrscheinlich alle auch dieses Gefühl, wenn wir erkenne, dass sich die reale Welt, die echten Menschen nicht mehr so einteilen lassen. Ich glaube, davon handelt der Film irgendwie.
Der Film besticht durch sehr gute Bilder, fantastische Schauspieler, insbesondere eienr grossartigen Anna Paquin und einen beeindruckenden Score. Der Film regt zum Nachdenken an, verlangt allerdings Geduld vom Zuschauer. Nicht alles gelingt dem Film. Insbesondere in der ersten Hälfte wirkt der Film etwas überladen und verzettelt.

Von mir gibts mal ne 7/10. Werde ihn mir irgendwann nochmal ansehen müssen.
 
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