Da der Film während meines England-Aufenthalts "rein zufällig" in den Kinos lief, hatte ich jetzt auch das Vergnügen, den Film bereits (2 mal) sehen zu können. Der Film repräsentiert Pixar wie zu absoluten Hochzeiten und gehört zum besten was das Studio bislang herausgebracht hat. Die Welt innerhalb des Gehirns ist mit extrem viel Ideenreichtum umgesetzt und all die verschiedenen Charaktere funktionieren hervorragend. Dies ist auch wunderbar mit der realen Welt verknüpft, wo man eine Alltagssituation hernimmt um ein großes Abenteuer innerhalb des Gehirns aufzuziehen, die aber immer wieder auf clevere Weise mit den Ereignissen aus der realen Welt verknüpft ist. Maximal im Mittelteil fühlt es sich vielleicht ein bisschen zu sehr nach "Road Trip" an und geht fast in die Richtung "Alice im Wunderland". Dies fällt zwar nicht wirklich ins Gewicht, ist aber nicht ganz so emotional wie der Anfang und dann das Finale, wo Pete Docter nochmal seine ganze Klasse unter Beweis stellen kann.
Figurentechnisch ist das Ganze ebenfalls extrem toll herausgearbeitet. Mit Riley kann man wunderbar mitfühlen und auch die Gefühlswesen sind großartig. Insbesondere Joy sticht hier dank der exellenten Sprechleistung Amy Poehler's hervor. Aber auch die anderen Figuren haben alle ihre witzigen Momente. Hinzu kommt, dass man hier wieder ein deutlich besseres Gefühl für den Mix aus Humor und Herz gefunden hat. Es gibt zwar Humor, aber die emotionale Geschichte steht hier zu jedem Moment im Vordergrund, was bei "Cars 2" und "Merida" mit dem schrecklichen "Schrei-" und "Pups-Humor" noch gänzlich anders war.
Visuell ist das natürlich auch wieder gewohnt großartiger Pixar-Standard und musikalisch liefert Michael Giacchino auch seine mit Abstand beste Arbeit seit Jahren ab, wo man auch endlich mal wieder ein relativ einfaches, aber unglaublich effektives Hauptthema erkennen kann.
So gesehen ist "Alles steht Kopf" ein Pixar-Film wie zu besten Zeiten, der sich auch vor "Wall-E" und "Ratatouille" nicht verstecken muss und den perfekten Mix aus Emotion und Humor findet, sowie eine extrem glaubhafte Welt aufbaut und diese clever mit der Handlung verknüpfen kann.