3096 Tage: Der Natascha Kampusch Film [Kritik]

Cobretti

wear a stupid man suit
Ich werde mir den auf jeden Fall anschauen, da es der letzte Film ist bei dem Michael Ballhaus ("GoodFellas", "The Departed") für die Bildgestaltung verantwortlich ist.
Originalsprache ist übrigens Englisch und nicht Deutsch.
 

Cobretti

wear a stupid man suit
@ Gonzo: Da hast du recht.
@ Sesqua: Ich hätte fast bei dem Film mitgewirkt und damals hieß es Drehorte sind in Italien und Deutschland (Bayern).

Edit: Ich lese gerade das auch in Österreich gedreht wurde. Hmm.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Ich finde den FIlm einfach nur unnötig. Viel schlimmer finde ich, dass ja die Kampusch selbst dabei mitwirkt. Als ihr damals die Flucht gelungen ist, wusste ich erstmal gar nicht worum es überhaupt geht, und warum alle meine Kollegen plötzlich so aufgeregt waren, bis mir die Geschichte von ihr mal in aller Ruhe erzählt wurde und was für ein Rummel damals bei ihrer Suche gemacht wurde. Selbst ein Hellseher wurde in die Suche involviert. Wie auch immer, kurz nachdem sie wieder in Freiheit war, kamen erste Gerüchte auf, dass nicht alles so passiert sein konnte, wie sie es erzählt hat. Sie selbst hat erzählt, dass sie mehrmals mit ihrem Entführer einkaufen war, in Kaufhäusern voller Menschen und sie nie die Möglichkeit zur Flucht genutzt hat, obwohl der Entführer keine Waffe bei sich gehabt haben soll. Ausserdem sagte sie aus, dass nie etwas sexuelles passiert ist und das wollte in meinem Umfeld hier in Wien auch keiner Glauben. Da ging man eher von einer Schutzbehauptung aus, was durchaus zu verstehen ist. Leider wurde sie dadurch unglaubwüdig für viele. Dazu kam noch, dass sie für eine junge Frau von 18 Jahren, die 8 Jahre in einem Keller gelebt haben soll und nur den Fernseher hatte um etwas zu lehrnen, sehr gebildet war, was auch bei vielen merkwürdig aufstiess. Der letzte Punkt der sie in den Augen vieler merkwürdig erscheinen liess, war ihr drängen in das Rampenlicht. Plötzlich konnte man den Fernseher nicht mehr anschalten ohne Kampusch zu sehen und dann bekam sie sogar ihre eigene Talkshow! Verhält sich jemand so, der ein achtjähriges Trauma zu verarbeiten hat? Weiss nicht! Wenn man im Vergleich mal die Opfer im Fritzl-Fall betrachtet. Da lief es ganz anders. Die wollten ihre Gesichter nicht in den Zeitungen sehen, haben sich lange im AKH in Wien verschanzt und sind dann klammheimlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit umgesiedelt worden. Die haben sich nie an die Öffentlichkeit gedrängt, die wollten einfach nur ihre Ruhe und vergessen. Das sieht für mich eher nach Menschen aus, die ein Trauma durchlebt haben und es verarbeiten wollen. Zu behaupten Natascha Kampusch hätte als zehnjährige das ganze mitgeplant ist natürlich Quatsch. Aber es gibt auch das Stockholm-Syndrom und wenn man acht Jahre lang nur eine Bezugsperson hat... tja... man weiss es nicht. Es gibt auf jeden Fall einige Merkwürdigkeiten an dem Fall.
 

Sesqua

Lebt noch
Du hast vergessen das sie sich das Haus von P. gekauft hat. :wink:
An ihrer Stelle würd ich das Haus abreissen und es nicht wie eine Erinnerung konservieren.



Die wildeste Theorie was ich bis dato gehört habe is das sie sich in den Freund von P. verliebt hat und sie dann die Flucht ergriff.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Manche verarbeiten solche Sachen indem sie darüber reden, die anderen indem sie es zu vergessen versuchen. Der Unterschied zu den Fritzl-Opfern ist auch, dass sie (abgesehen von ihrer Mutter) alle in dem Keller geboren wurden und ihn erstmal nach der Befreiung verließen. Außerdem wurden sie nicht von einem Fremden, sondern von der eigenen Familie eingesperrt. Ich sehe keinen Grund, Natascha Kampusch nicht zu glauben, wenn sie sagt, dass es keine sexuellen Übergriffe gab. Ich frage mich, wie diese ganze Kritik an ihr bei den anderen Opfern ankommt, die sich noch nicht getraut haben, den Täter anzuzeigen. Dann müssen sie wohl davon ausgehen, dass man ihnen auch nicht glauben wird, wenn sie darüber reden.
 

Woodstock

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Sobald eine Geschichte in sich für jemanden nicht nachvollziehbar ist (Aus Unwissenheit oder schlicht Dummheit), kommen Verschwörungen und Theorien. Diese kann man zwar widerlegen aber die Glaubwürdigkeit ist trotzdem dahin.
 

TheUKfella

Well-Known Member
Ganz gleich ob sich alles wirklich so abgespielt hat, wie N.K. es schildert, die Vorstellung allein, ist doch schon schlimm genug! Dafür muss ich mir nicht auch noch einen basierenden Film ansehen!

Was wird denn danach verfilmt?

Josef Fritzl?
 

TheUKfella

Well-Known Member
Presko!

Ich spreche eher vom Trend, basierende Storys mit düsterem Hintergrund zu verfilmen!

So wie ich hörte, soll sogar demnächst die Story von Lance Armstrong in den Kasten geschmissen werden!

Frag mich warum!
 

McKenzie

Unchained
Presko schrieb:
@McKenzie: Wieso bzw. wem gegenüber jetzt genau unsensibel? Und wieso wird das gerade bei dem Film hier so hoch gewertet? Viele, viele Filme sind unsensibel, aber dann heisst es immer "ist doch nur ein Film. Ist nur Unterhaltung. bla, bla,bla"
Prinzipiell Kampusch gegenüber und weil die Sache ja noch aktuell ist. Wenn man einen Titanic-Film macht, sind die echten Leute immerhin schon tot. Allerdings lese ich hier, dass Kampusch selbst am Film beteiligt ist...? Dann ist es unsensibel dem Rest der Menschheit gegenüber, insbesondere mir. Ich hab von dem Fall schon genug gehört und brauch keine Schmalz-Version davon, die wirklich einen ziemlich...seltsamen Touch hat.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Daseinsberechtigung des Films? Ich weiß schlichtweg nicht, was man da überhaupt sagen soll. Das höchstmögliche Lob ist, dass der Film sein Thema sensibel behandelt, aber weiterempfehlen kann man das nicht, wie auch.

BG-Kritik: 3096 Tage (Jay)

Wo du Titanic erwähnst... das war eine fiktive Geschichte innerhalb einer realen, mit dem Aufhänger, das wahre Ereignis respektvoll darzustellen aber ebenso, darin einen interessanten, typischen, unterhaltsamen Film zu erzählen. 3096 hat derartiges nicht.
 

Sesqua

Lebt noch
Wow. Jay. Respekt.
Du hast dich für uns geopfert :squint:


Aber zum Thema Film.
Bei der prämiere des Films war sie da. Hat einige Minuten für die fotographen posiert und verschwand dann in den Saal.

Alter?! Wenn ich das alles erlebt hät dann wär das letzte was ich wollte. Mir mein leben im Kino bei einer prämieren Feier anzusehen. Da stimmt doch was nicht mit der Frau
 

Woodstock

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Abgesehen davon das es Meinungen gibt die behaupten das sie lügt und das ganze nicht stimmen kann...

Sie hat nichts anderes als das. Womit soll sie den Geld verdienen? Einen normalen Beruf oder ein richtiges Leben wird sie nie haben. Den Film hat sie sicherlich nicht angesehen und wenn doch stimmt wirklich was nicht.
 

Sesqua

Lebt noch
Sie hat sich den Film angesehn.


kampusch zum film: schockiert haben mich die gewaltszenen
http://www.kleinezeitung.at/nachric...-zum-film-schockiert-haben-gewaltszenen.story


Nach der Weltpremiere von "3096 Tage" am Montag in Wien war Entführungsopfer Natascha Kampusch am Mittwoch in München, um den Film über ihre Leidensgeschichte vorzustellen. Statt um den Film drehte sich aber alles um ein Buch, in dem ihr Vater Ludwig Koch schwere Anschuldigungen erhebt. Die Berlin-Premiere hat Natascha Kampusch dann gecancelt - offizielle Begründung: zu erschöpft!
 
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