Clive77
Serial Watcher
In der Folge “Everybody Hates Hitler” der US-Serie Supernatural geraten die Winchester-Brüder in den noch immer andauernden Kampf zweier Gruppen, die auf den zweiten Weltkrieg zurück datiert werden können. Es gilt, Nazi-Nekromanten zu bekämpfen.
Was ist passiert?
Nach einer Eröffnungssequenz aus dem Jahre 1944 (Vitsyebsk, Weißrussland), wo die Deutschen ausnahmsweise mal einigermaßen verständliches deutsch für eine US-Serie sprechen und ein Nazi-Lager von einem gigantischen Golem (John DeSantis) auseinander genommen wird, liegt der Fokus zunächst auf Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles).
Die beiden Brüder haben die Koordinaten in Lebanon, Kansas, ausfindig gemacht, die sie in „As Time Goes By“ bekommen haben und finden ein passendes Schloss für den Schlüssel der „Men of Letters“. Die Tür führt in einen geradezu luxuriösen Bunker, der vor Jahrzehnten offenbar plötzlich verlassen wurde und neben einer funktionierenden Strom- und Wasserversorgung jede Menge Bücher zu bieten hat. Parallel zu dieser Entdeckung findet der Rabbi Isaac Bass (Hal Linden) in einer Bibliothek in Wilkes-Barre, Pennsylvania, ein lange gesuchtes Buch. Er wird aber vom ominösen Torvald (Oliver Rice) verfolgt und geht kurze Zeit später in einer Bar spontan in Flammen auf, während er den draußen stehenden Torvald tüchtig beschimpft.
Zwei Wochen später: Sam hat in den Büchern geschmökert und ist auf die „Judah Initiative“ gestoßen, die während des zweiten Weltkriegs die „Thule Society“ der Nazis bekämpfte. Isaacs Name taucht dort auf und aufgrund der spontanen Selbstentzündung wittern die Winchesters einen neuen Fall und machen sich auf den Weg nach Pennsylvania.
Dort treffen sie auf Aaron Bass (Adam Rose), dem der Golem seines Großvaters Isaac zur Seite steht und machen auch das Buch ausfindig, in dem säuberlich die Taten der Thule Gemeinschaft in Vitsyebsk notiert sind. Nachdem Torvald dank des Golems ausgeschaltet werden konnte, tauchen weitere Mitglieder der Thules auf, unter anderem der Kommandant Eckhart (Bernhard Forcher), der dem Golem in 1944 entkommen konnte, keinen Tag gealtert ist (Nekromant müsste man sein) und sein Buch zurück will.
Es kommt zum Kampf, den Aaron, Sam und Dean für sich entscheiden können. Aaron besteht auf seinem Golem und will als Nachfahre der Judah Initiative weiterhin den Thules den Kampf ansagen. Sam und Dean gehen zurück zum Bunker, wo Sam nun scheinbar als „Man of Letters“ die Bücher führt.
The Legacy
Mit Spannung wurde erwartet, was die Winchesters an den Koordinaten aus der letzten Folge vorfinden würden. Schrifttafeln? Zauberbücher? Ein Waffenarsenal? Bobby? Pustekuchen. Vorerst. Alles, was Sam nach zwei Wochen Recherche zu Tage fördert, ist ein neuer Fall der Woche und das ist erstmal recht enttäuschend, wenn man bedenkt, dass der letzte „Man of Letters“ den Schlüssel lieber zerstören und die Geheimnisse des Ordens damit für immer unzugänglich machen wollte.
Interessant ist zwar, dass es auch in Europa schon längere Zeit ein Äquivalent zur Jäger-Gemeinschaft und den „Men of Letters“ gab und auch, dass es andere, feindselige Gemeinschaften wie die der bösen Thules gibt. Aber am Ende steckt damit lediglich ein eher durchschnittliches Erlebnis in der Folge.
Nazi Necromancers
Bereits aus dem Titel der Folge ließen sich einige Vermutungen darüber anstellen, in welche Richtung es diese Woche geht. Man hatte schon fast einen Auftritt des Mannes mit der Rotzbremse erwartet und konnte ihn schon riechen als Eckhart in der heutigen Zeit aus der Limousine stieg. Fehlanzeige, dabei hätte es thematisch durchaus in die Episode gepasst, zumal der Thule Klan sich über die Jahre gut gehalten hat und niemals auf dem Radar der Jäger aufgetaucht ist.
Die Idee der Nekromanten ist dabei durchaus gelungen. Übernatürliche Geschehen und Nazis sind schließlich die Grundlage einiger schöner Geschichten (Hallo Hellboy) und die hätte man hier auch mit einer schönen Prise Supernatural-Humor vermischen können. Aber die Folge kommt zu ernst daher, um sie in die humoristische Schiene zu stecken. Der Zeitsprung von 1944 zu 2013 zeigt nicht nur, dass die Nazi Nekromanten lange untergetaucht sind, sondern auch, dass sie es in gut 70 Jahren nicht vermögen, ihre Zaubersprüche zu merken (jedenfalls die, die nicht gerade Golems betreffen) oder ein simples Buch ausfindig zu machen. Als Zuschauer fragt man sich spontan, wie das Buch denn nach Pennsylvania gelangt ist, wenn doch beide Parteien über die Existenz wussten und danach suchten.
Judah
Schön gelungen ist der Charakter von Aaron, der hier einiges wett macht. Ähnlich wie Sam und Dean wurde er von Isaac auf die Geschehnisse des Übernatürlichen aufmerksam gemacht und akzeptiert am Ende, dass er auserwählt ist, den Kampf gegen das Böse weiter zu führen (willkommen im Club der Jäger). Alleine die Einführung beim ersten Zusammentreffen mit Dean ist gut gelungen. Gut auflachen konnte man auch, als er erzählt, wie er das Buch über Golems verraucht hat und somit nie den Golem wirklich unter seiner Kontrolle hatte oder wusste, was der Golem ihm mit seinen spärlichen Worten sagen wollte.
Dass gerade Eckhart den entscheidenden Hinweis zum Golem gibt, ist selbstredend eine schöne Pointe und der Zuschauer kann hoffen, dass Aaron vielleicht noch einmal ins Geschehen der Serie tritt. Andererseits kann es natürlich auch andere Nachfahren der Judah Initiative geben, die vielleicht aufmerksamer die Geschichten ihrer Väter oder Großväter verfolgt haben und die früher oder später den Weg der Winchesters kreuzen. Von daher gibt es einiges an Potenzial für kommende Folgen.
Konflikte gelöst?
Sam und Dean scheinen hier im besten Teamwork-Modus zu arbeiten. Sam schmökert die Chroniken der „Men of Letters“ durch, Dean spielt am Krummsäbel rum und stattet Garth und Kevin einen Besuch ab. Heile Welt? Selbst am Ende scheint Dean kein Problem damit zu haben, dass Sam sich nun der intellektuellen Seite des Jäger-Daseins hingibt und gießt dem Bruder ein Glas Whiskey ein („So, ehm, Aaron is a J.I. and you are now a man of letters, is that it? ... Good.“).
Scheinbar hat sich ausgezahlt, was die Brüder - jeder für sich - in „Torn and Frayed“ beschlossen haben. Dazu gesellt sich das neue Zuhause, was den beiden von nun an als luxuriöses Eigenheim dienen kann. Aber mal schauen, was passiert, wenn Amelia oder Benny plötzlich auf der Matte stehen.
Fazit: Die Erwartungen lagen eindeutig höher als das, was „Everybody Hates Hitler“ abliefert. Nichtsdestotrotz kann sich die Folge ganz gut in die Serie einreihen, aber mehr als eine Durchschnittsbewertung gibt es dafür nicht, zuviel vergeudetes Potenzial...
6/10 Totenbeschwörern
Was ist passiert?
Nach einer Eröffnungssequenz aus dem Jahre 1944 (Vitsyebsk, Weißrussland), wo die Deutschen ausnahmsweise mal einigermaßen verständliches deutsch für eine US-Serie sprechen und ein Nazi-Lager von einem gigantischen Golem (John DeSantis) auseinander genommen wird, liegt der Fokus zunächst auf Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles).
Die beiden Brüder haben die Koordinaten in Lebanon, Kansas, ausfindig gemacht, die sie in „As Time Goes By“ bekommen haben und finden ein passendes Schloss für den Schlüssel der „Men of Letters“. Die Tür führt in einen geradezu luxuriösen Bunker, der vor Jahrzehnten offenbar plötzlich verlassen wurde und neben einer funktionierenden Strom- und Wasserversorgung jede Menge Bücher zu bieten hat. Parallel zu dieser Entdeckung findet der Rabbi Isaac Bass (Hal Linden) in einer Bibliothek in Wilkes-Barre, Pennsylvania, ein lange gesuchtes Buch. Er wird aber vom ominösen Torvald (Oliver Rice) verfolgt und geht kurze Zeit später in einer Bar spontan in Flammen auf, während er den draußen stehenden Torvald tüchtig beschimpft.
Zwei Wochen später: Sam hat in den Büchern geschmökert und ist auf die „Judah Initiative“ gestoßen, die während des zweiten Weltkriegs die „Thule Society“ der Nazis bekämpfte. Isaacs Name taucht dort auf und aufgrund der spontanen Selbstentzündung wittern die Winchesters einen neuen Fall und machen sich auf den Weg nach Pennsylvania.
Dort treffen sie auf Aaron Bass (Adam Rose), dem der Golem seines Großvaters Isaac zur Seite steht und machen auch das Buch ausfindig, in dem säuberlich die Taten der Thule Gemeinschaft in Vitsyebsk notiert sind. Nachdem Torvald dank des Golems ausgeschaltet werden konnte, tauchen weitere Mitglieder der Thules auf, unter anderem der Kommandant Eckhart (Bernhard Forcher), der dem Golem in 1944 entkommen konnte, keinen Tag gealtert ist (Nekromant müsste man sein) und sein Buch zurück will.
Es kommt zum Kampf, den Aaron, Sam und Dean für sich entscheiden können. Aaron besteht auf seinem Golem und will als Nachfahre der Judah Initiative weiterhin den Thules den Kampf ansagen. Sam und Dean gehen zurück zum Bunker, wo Sam nun scheinbar als „Man of Letters“ die Bücher führt.
The Legacy
Mit Spannung wurde erwartet, was die Winchesters an den Koordinaten aus der letzten Folge vorfinden würden. Schrifttafeln? Zauberbücher? Ein Waffenarsenal? Bobby? Pustekuchen. Vorerst. Alles, was Sam nach zwei Wochen Recherche zu Tage fördert, ist ein neuer Fall der Woche und das ist erstmal recht enttäuschend, wenn man bedenkt, dass der letzte „Man of Letters“ den Schlüssel lieber zerstören und die Geheimnisse des Ordens damit für immer unzugänglich machen wollte.
Interessant ist zwar, dass es auch in Europa schon längere Zeit ein Äquivalent zur Jäger-Gemeinschaft und den „Men of Letters“ gab und auch, dass es andere, feindselige Gemeinschaften wie die der bösen Thules gibt. Aber am Ende steckt damit lediglich ein eher durchschnittliches Erlebnis in der Folge.
Nazi Necromancers
Bereits aus dem Titel der Folge ließen sich einige Vermutungen darüber anstellen, in welche Richtung es diese Woche geht. Man hatte schon fast einen Auftritt des Mannes mit der Rotzbremse erwartet und konnte ihn schon riechen als Eckhart in der heutigen Zeit aus der Limousine stieg. Fehlanzeige, dabei hätte es thematisch durchaus in die Episode gepasst, zumal der Thule Klan sich über die Jahre gut gehalten hat und niemals auf dem Radar der Jäger aufgetaucht ist.
Die Idee der Nekromanten ist dabei durchaus gelungen. Übernatürliche Geschehen und Nazis sind schließlich die Grundlage einiger schöner Geschichten (Hallo Hellboy) und die hätte man hier auch mit einer schönen Prise Supernatural-Humor vermischen können. Aber die Folge kommt zu ernst daher, um sie in die humoristische Schiene zu stecken. Der Zeitsprung von 1944 zu 2013 zeigt nicht nur, dass die Nazi Nekromanten lange untergetaucht sind, sondern auch, dass sie es in gut 70 Jahren nicht vermögen, ihre Zaubersprüche zu merken (jedenfalls die, die nicht gerade Golems betreffen) oder ein simples Buch ausfindig zu machen. Als Zuschauer fragt man sich spontan, wie das Buch denn nach Pennsylvania gelangt ist, wenn doch beide Parteien über die Existenz wussten und danach suchten.
Judah
Schön gelungen ist der Charakter von Aaron, der hier einiges wett macht. Ähnlich wie Sam und Dean wurde er von Isaac auf die Geschehnisse des Übernatürlichen aufmerksam gemacht und akzeptiert am Ende, dass er auserwählt ist, den Kampf gegen das Böse weiter zu führen (willkommen im Club der Jäger). Alleine die Einführung beim ersten Zusammentreffen mit Dean ist gut gelungen. Gut auflachen konnte man auch, als er erzählt, wie er das Buch über Golems verraucht hat und somit nie den Golem wirklich unter seiner Kontrolle hatte oder wusste, was der Golem ihm mit seinen spärlichen Worten sagen wollte.
Dass gerade Eckhart den entscheidenden Hinweis zum Golem gibt, ist selbstredend eine schöne Pointe und der Zuschauer kann hoffen, dass Aaron vielleicht noch einmal ins Geschehen der Serie tritt. Andererseits kann es natürlich auch andere Nachfahren der Judah Initiative geben, die vielleicht aufmerksamer die Geschichten ihrer Väter oder Großväter verfolgt haben und die früher oder später den Weg der Winchesters kreuzen. Von daher gibt es einiges an Potenzial für kommende Folgen.
Konflikte gelöst?
Sam und Dean scheinen hier im besten Teamwork-Modus zu arbeiten. Sam schmökert die Chroniken der „Men of Letters“ durch, Dean spielt am Krummsäbel rum und stattet Garth und Kevin einen Besuch ab. Heile Welt? Selbst am Ende scheint Dean kein Problem damit zu haben, dass Sam sich nun der intellektuellen Seite des Jäger-Daseins hingibt und gießt dem Bruder ein Glas Whiskey ein („So, ehm, Aaron is a J.I. and you are now a man of letters, is that it? ... Good.“).
Scheinbar hat sich ausgezahlt, was die Brüder - jeder für sich - in „Torn and Frayed“ beschlossen haben. Dazu gesellt sich das neue Zuhause, was den beiden von nun an als luxuriöses Eigenheim dienen kann. Aber mal schauen, was passiert, wenn Amelia oder Benny plötzlich auf der Matte stehen.
Fazit: Die Erwartungen lagen eindeutig höher als das, was „Everybody Hates Hitler“ abliefert. Nichtsdestotrotz kann sich die Folge ganz gut in die Serie einreihen, aber mehr als eine Durchschnittsbewertung gibt es dafür nicht, zuviel vergeudetes Potenzial...
6/10 Totenbeschwörern