Clive77
Serial Watcher
In der Folge “Remember the Titans” der US-Serie Supernatural bekommen es die Winchesters mit der griechischen Götterwelt zu tun. Supernatural verabschiedet sich mit einer Einzelfolge in die dreiwöchige Pause.
Was ist passiert?
Da Kevin (Osric Chau) noch keine weiteren Informationen zu den nächsten Prüfungen hat, die Sam (Jared Padalecki) absolvieren muss, gibt es zunächst einen Zombie-Alarm bei den Winchesters: In Great Falls, Montana, ist der äußerst tote Shane (John Reardon) in die Schlagzeilen geraten. Den Naturgesetzen trotzend hat er sich vom Tatort davon gemacht und den Sheriff am Straßenrand stehen gelassen.
Dean (Jensen Ackles), der im Bunker schon drauf und dran war, aus Langeweile die Wände hoch zu gehen, freut sich über den Fall. Die Brüder geben sich wie üblich als FBI-Agenten aus und machen den „Zombie“ schnell ausfindig: Er wurde im nahe gelegenen Livingston von einem Grizzly-Bären zerfetzt aufgefunden und liegt dort bereits auf dem Obduktionstisch des Gerichtsmediziners. Fast sieht es so aus als wenn sich der Fall damit erledigt hätte. Doch dann heilen die Wunden plötzlich und Shane erhebt sich erneut. Die Winchesters nehmen ihn kurzerhand mit, um herauszufinden, was vor sich geht.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei Shane um den Titanen Prometheus handelt, der einst von Zeus (John Novak) bestraft wurde, weil er den Menschen das Geheimnis des Feuers brachte. Er wurde an einen Berg gekettet und dazu verdammt, jeden Tag aufs Neue zu sterben. Seine Leber wird dabei von einem Vogel (in der Sage ist es ein Adler) gefressen, wächst aber wieder nach für den nächsten Tag. Prometheus’ Verschwinden vom Berg ist Zeus nicht entgangen und so macht Zeus’ Tochter Artemis (Anna Van Hooft) Jagd auf den Wiedergänger. Als plötzlich noch Hayley (Brooke Langton) vor dem Motel auftaucht und ihren Sohn Oliver (Callie Seagram Airlie) präsentiert, der die merkwürdigen Eigenschaften seines Vater Shane/Prometheus vererbt bekommen hat, geht es zurück in den Bunker, um einen Weg zu finden, den Fluch wieder aufzuheben.
Nach ausgiebiger Recherche wird Zeus herbei beschworen und aufgefordert, zumindest dem Kind ein normales Leben zu verschaffen. Der gibt sich aber stur und möchte erst das Bannzeichen, auf dem er steht, gebrochen sehen. Hayley erfüllt den Wunsch und es kommt prompt zum Kampf, wobei auch Artemis einen weiteren Auftritt hat. Sams Intuition ist es zu verdanken, dass die Göttertochter sich schließlich gegen ihren Vater Zeus stellt. Ihr tödlicher Pfeil trifft aber Prometheus, der das Geschoß an den hinter ihm stehenden Zeus weiter durchreicht. Während Zeus’ Leiche verschwindet (ist er wirklich tot?), scheint der Fluch von Oliver entfernt worden zu sein. Aber Prometheus ist endgültig tot.
In der abschließenden Sequenz meint Sam, dass ihm bei oder nach den Prüfungen vielleicht ein ähnliches Schicksal wie Prometheus, Bobby, Rufus und den anderen bevor steht. Keiner hat sich den Tod ausgesucht, aber am Ende hat er sie alle getroffen. Dean will davon nichts hören, schickt aber ein Gebet an Castiel los. Ob der Engel die Worte gehört hat, bleibt offen.
Fall der Woche, mal wieder...
Die griechische Mythologie hat schon öfter einen Auftritt in Supernatural gehabt. Vor allem Chronos hat sich in „Time after Time“ beim Rezensenten ins Gedächtnis gebrannt. Und wenn es auch zunächst nach „The Walking Dead“ trifft „Supernatural“ aussah (ein Zombie mit dem Namen „Shane“? Wäre ziemlich cool gewesen, wenn Jon Bernthal die Rolle hätte spielen können.) und leider nicht so umgesetzt wurde, so war die Sage um Prometheus für einen Fall der Woche doch recht gut gewählt.
Wenn es in einer Folge um Götter geht, wird wieder bewusst gemacht, dass es in Supernatural keineswegs nur um die christliche Mythologie geht. Hölle, Himmel, Fegefeuer und dergleichen werden dann wieder relativiert und der Fokus liegt - wie es bei Einzelfolgen generell üblich ist - außerhalb des gelegten Serienkerns. Und die Geschichte von Prometheus ist da eine willkommene Abwechslung. Wobei der Fall diesmal recht zäh startet und die erste Hälfte der Folge damit drauf geht, dass die Winchesters erst einmal heraus finden müssen, was überhaupt vor sich geht. Anschließend gibt es aber genau das zu spüren, was die Serie gerne macht: Einen Kampf gegen eine unrechte Strafe, in diesem Fall für den kleinen Oliver. Und das Gute gewinnt (nicht ohne Opfer) am Ende.
Das hab’ ich doch schon mal gehört...
Der Humor der Serie, der in letzter Zeit manchmal etwas zu wünschen übrig ließ, äußert sich in dieser Folge anhand von kleinen Bemerkungen. Als Shane/Prometheus seine Amnesie verkündet, erwähnt Sam aufgrund von Prometheus’ Widerstand gegen Artemis gleich „Jason Bourne“. Nach Artemis’ Auftritt macht Dean eine Bemerkung in Richtung „Xena“. Es zieht sich durch die gesamte Folge, ob nun „Dawn of the Dead“, „real-life Kenny“, „Ocean Eleven“, „Ghostbusters“ oder „Clark Griswold“ - diese kleinen aber feinen Sticheleien der Autoren punkten bei jeder Erwähnung, was den eher durchschnittlichen Fall der Woche doch irgendwie aufwertet und amüsant gestaltet.
Auch von der Sage um Prometheus wird der ein oder andere mal gehört haben und es ist - wie gesagt, für eine Einzelfolge - recht treffend inszeniert. Ob Herakles/Herkules für die Befreiung von Prometheus verantwortlich war (dazu gibt es auch eine Sage), wird nicht geklärt. Dafür wird die Geschichte um den Charakter etwas weiter gesponnen und bekommt genau den Dreh, den die Serie schon mit anderen, früheren Geschichten absolvieren konnte.
Götter?
Ein kurzer Blick auf die bereits vorgekommenen Gottheiten zeigt, dass der Fall hier etwas anders liegt. Traten Gottheiten anderer Mythologien (oder auch der griechischen) bisher nur vereinzelt und am Rande auf, waren sie stets beinahe allmächtig und so gut wie unbesiegbar. Zeus wird hier einfach herbei beschworen, nicht zuletzt, weil die „Men of Letters“ die nötigen Informationen dafür hinterlassen haben. Das passt irgendwo, stuft den Begriff „Gott“ aber auch herab. Einen Dämon kann man beschwören, wie schon oft gesehen. Aber einen „Gott“ oder gar den „Göttervater“ Zeus und dazu noch bannen mit einem Symbol auf dem Boden? Und dann gibt es noch eine Waffe, mit der man ihn (vielleicht) töten kann?
Der Fan hätte sich hier bestimmt ein anderes Gespräch mit Zeus erhofft. So in der Richtung: „Ähm, o.k., Du bist Zeus. Sag’ mal, hast Du zufällig eine Ahnung, wo Jehovah sich gerade aufhält? Der hat sich ziemlich rar gemacht und nur so’n paar Schrifttafeln hinterlassen, deren Übersetzung nicht so einfach ist. Falls Du da was weißt, wäre jede Hilfe willkommen. Du kannst auch gerne den Jungen und seinen Vater haben, wenn Du uns in der Sache weiter hilfst.“
Die Winchesters
Auch hier gibt es wieder einen Rahmen, in den das Abenteuer eingebettet wird. Sam versteckt seine Blutungen im Mundbereich weiterhin vor Dean. Doch der ahnt bereits, dass mit Sam etwas nicht stimmt und will ihn auf keinen Fall im Auftrag des Ziels - Verschluß der Höllentore - geopfert sehen. Aus dieser Ahnung, die er von Sam quasi bestätigt bekommt, lässt er sein Stoßgebet an Castiel los und der Zuschauer kann sich zu Recht fragen, weshalb der Engel nicht antwortet. Gerade Dean hat eine gute Verbindung zu Castiel (in Fankreisen wird das Team auch gerne „Destiel“ genannt) und daher erwartet man eigentlich, dass der Engel eine Antwort gibt. Aber die bleibt aus.
Da bleibt den Winchesters nichts anders übrig als auf das nächste Abenteuer zu warten. Ende März (am 20.) geht es weiter, gut sechs Folgen stehen für diese Staffel noch aus. Da heißt es Daumen drücken für die Staffelhandlung.
Fazit: Eine Durchschnittsfolge, die durch die Blume etwas mehr Spaß bietet als die üblichen Fälle der Woche. Anhand der bevorstehenden Pause vielleicht enttäuschend, aber im Serienrahmen durchaus gelungen.
7/10 griechische Götter
Was ist passiert?
Da Kevin (Osric Chau) noch keine weiteren Informationen zu den nächsten Prüfungen hat, die Sam (Jared Padalecki) absolvieren muss, gibt es zunächst einen Zombie-Alarm bei den Winchesters: In Great Falls, Montana, ist der äußerst tote Shane (John Reardon) in die Schlagzeilen geraten. Den Naturgesetzen trotzend hat er sich vom Tatort davon gemacht und den Sheriff am Straßenrand stehen gelassen.
Dean (Jensen Ackles), der im Bunker schon drauf und dran war, aus Langeweile die Wände hoch zu gehen, freut sich über den Fall. Die Brüder geben sich wie üblich als FBI-Agenten aus und machen den „Zombie“ schnell ausfindig: Er wurde im nahe gelegenen Livingston von einem Grizzly-Bären zerfetzt aufgefunden und liegt dort bereits auf dem Obduktionstisch des Gerichtsmediziners. Fast sieht es so aus als wenn sich der Fall damit erledigt hätte. Doch dann heilen die Wunden plötzlich und Shane erhebt sich erneut. Die Winchesters nehmen ihn kurzerhand mit, um herauszufinden, was vor sich geht.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei Shane um den Titanen Prometheus handelt, der einst von Zeus (John Novak) bestraft wurde, weil er den Menschen das Geheimnis des Feuers brachte. Er wurde an einen Berg gekettet und dazu verdammt, jeden Tag aufs Neue zu sterben. Seine Leber wird dabei von einem Vogel (in der Sage ist es ein Adler) gefressen, wächst aber wieder nach für den nächsten Tag. Prometheus’ Verschwinden vom Berg ist Zeus nicht entgangen und so macht Zeus’ Tochter Artemis (Anna Van Hooft) Jagd auf den Wiedergänger. Als plötzlich noch Hayley (Brooke Langton) vor dem Motel auftaucht und ihren Sohn Oliver (Callie Seagram Airlie) präsentiert, der die merkwürdigen Eigenschaften seines Vater Shane/Prometheus vererbt bekommen hat, geht es zurück in den Bunker, um einen Weg zu finden, den Fluch wieder aufzuheben.
Nach ausgiebiger Recherche wird Zeus herbei beschworen und aufgefordert, zumindest dem Kind ein normales Leben zu verschaffen. Der gibt sich aber stur und möchte erst das Bannzeichen, auf dem er steht, gebrochen sehen. Hayley erfüllt den Wunsch und es kommt prompt zum Kampf, wobei auch Artemis einen weiteren Auftritt hat. Sams Intuition ist es zu verdanken, dass die Göttertochter sich schließlich gegen ihren Vater Zeus stellt. Ihr tödlicher Pfeil trifft aber Prometheus, der das Geschoß an den hinter ihm stehenden Zeus weiter durchreicht. Während Zeus’ Leiche verschwindet (ist er wirklich tot?), scheint der Fluch von Oliver entfernt worden zu sein. Aber Prometheus ist endgültig tot.
In der abschließenden Sequenz meint Sam, dass ihm bei oder nach den Prüfungen vielleicht ein ähnliches Schicksal wie Prometheus, Bobby, Rufus und den anderen bevor steht. Keiner hat sich den Tod ausgesucht, aber am Ende hat er sie alle getroffen. Dean will davon nichts hören, schickt aber ein Gebet an Castiel los. Ob der Engel die Worte gehört hat, bleibt offen.
Fall der Woche, mal wieder...
Die griechische Mythologie hat schon öfter einen Auftritt in Supernatural gehabt. Vor allem Chronos hat sich in „Time after Time“ beim Rezensenten ins Gedächtnis gebrannt. Und wenn es auch zunächst nach „The Walking Dead“ trifft „Supernatural“ aussah (ein Zombie mit dem Namen „Shane“? Wäre ziemlich cool gewesen, wenn Jon Bernthal die Rolle hätte spielen können.) und leider nicht so umgesetzt wurde, so war die Sage um Prometheus für einen Fall der Woche doch recht gut gewählt.
Wenn es in einer Folge um Götter geht, wird wieder bewusst gemacht, dass es in Supernatural keineswegs nur um die christliche Mythologie geht. Hölle, Himmel, Fegefeuer und dergleichen werden dann wieder relativiert und der Fokus liegt - wie es bei Einzelfolgen generell üblich ist - außerhalb des gelegten Serienkerns. Und die Geschichte von Prometheus ist da eine willkommene Abwechslung. Wobei der Fall diesmal recht zäh startet und die erste Hälfte der Folge damit drauf geht, dass die Winchesters erst einmal heraus finden müssen, was überhaupt vor sich geht. Anschließend gibt es aber genau das zu spüren, was die Serie gerne macht: Einen Kampf gegen eine unrechte Strafe, in diesem Fall für den kleinen Oliver. Und das Gute gewinnt (nicht ohne Opfer) am Ende.
Das hab’ ich doch schon mal gehört...
Der Humor der Serie, der in letzter Zeit manchmal etwas zu wünschen übrig ließ, äußert sich in dieser Folge anhand von kleinen Bemerkungen. Als Shane/Prometheus seine Amnesie verkündet, erwähnt Sam aufgrund von Prometheus’ Widerstand gegen Artemis gleich „Jason Bourne“. Nach Artemis’ Auftritt macht Dean eine Bemerkung in Richtung „Xena“. Es zieht sich durch die gesamte Folge, ob nun „Dawn of the Dead“, „real-life Kenny“, „Ocean Eleven“, „Ghostbusters“ oder „Clark Griswold“ - diese kleinen aber feinen Sticheleien der Autoren punkten bei jeder Erwähnung, was den eher durchschnittlichen Fall der Woche doch irgendwie aufwertet und amüsant gestaltet.
Auch von der Sage um Prometheus wird der ein oder andere mal gehört haben und es ist - wie gesagt, für eine Einzelfolge - recht treffend inszeniert. Ob Herakles/Herkules für die Befreiung von Prometheus verantwortlich war (dazu gibt es auch eine Sage), wird nicht geklärt. Dafür wird die Geschichte um den Charakter etwas weiter gesponnen und bekommt genau den Dreh, den die Serie schon mit anderen, früheren Geschichten absolvieren konnte.
Götter?
Ein kurzer Blick auf die bereits vorgekommenen Gottheiten zeigt, dass der Fall hier etwas anders liegt. Traten Gottheiten anderer Mythologien (oder auch der griechischen) bisher nur vereinzelt und am Rande auf, waren sie stets beinahe allmächtig und so gut wie unbesiegbar. Zeus wird hier einfach herbei beschworen, nicht zuletzt, weil die „Men of Letters“ die nötigen Informationen dafür hinterlassen haben. Das passt irgendwo, stuft den Begriff „Gott“ aber auch herab. Einen Dämon kann man beschwören, wie schon oft gesehen. Aber einen „Gott“ oder gar den „Göttervater“ Zeus und dazu noch bannen mit einem Symbol auf dem Boden? Und dann gibt es noch eine Waffe, mit der man ihn (vielleicht) töten kann?
Der Fan hätte sich hier bestimmt ein anderes Gespräch mit Zeus erhofft. So in der Richtung: „Ähm, o.k., Du bist Zeus. Sag’ mal, hast Du zufällig eine Ahnung, wo Jehovah sich gerade aufhält? Der hat sich ziemlich rar gemacht und nur so’n paar Schrifttafeln hinterlassen, deren Übersetzung nicht so einfach ist. Falls Du da was weißt, wäre jede Hilfe willkommen. Du kannst auch gerne den Jungen und seinen Vater haben, wenn Du uns in der Sache weiter hilfst.“
Die Winchesters
Auch hier gibt es wieder einen Rahmen, in den das Abenteuer eingebettet wird. Sam versteckt seine Blutungen im Mundbereich weiterhin vor Dean. Doch der ahnt bereits, dass mit Sam etwas nicht stimmt und will ihn auf keinen Fall im Auftrag des Ziels - Verschluß der Höllentore - geopfert sehen. Aus dieser Ahnung, die er von Sam quasi bestätigt bekommt, lässt er sein Stoßgebet an Castiel los und der Zuschauer kann sich zu Recht fragen, weshalb der Engel nicht antwortet. Gerade Dean hat eine gute Verbindung zu Castiel (in Fankreisen wird das Team auch gerne „Destiel“ genannt) und daher erwartet man eigentlich, dass der Engel eine Antwort gibt. Aber die bleibt aus.
Da bleibt den Winchesters nichts anders übrig als auf das nächste Abenteuer zu warten. Ende März (am 20.) geht es weiter, gut sechs Folgen stehen für diese Staffel noch aus. Da heißt es Daumen drücken für die Staffelhandlung.
Fazit: Eine Durchschnittsfolge, die durch die Blume etwas mehr Spaß bietet als die üblichen Fälle der Woche. Anhand der bevorstehenden Pause vielleicht enttäuschend, aber im Serienrahmen durchaus gelungen.
7/10 griechische Götter