Hmm, hmm. Wie fängt man da jetzt am besten an. Vorneweg: Ich hatte mich durchaus ein bisschen auf den Film gefreut, die Trailer waren super und das Konzept schien außergewöhnlich. Zumindest letzteres ist der ganze Film dann auch so ein bisschen, aber ist er auch außergewöhnlich gut? Meiner Meinung nach absolut nicht. Birdman ist so ein Film, der sich selbst für wahnsinnig clever hält und damit auch jeder Zuschauer versteht, dass der Film so wahnsinnig clever ist versucht er ihm das auch von vorne bis hinten zu zeigen. Und zu sagen. Und zu erklären. Witzig, dass ein Regisseur wie Christopher Nolan dafür kritisiert wird, dass die Dialoge in seinen Filmen nur Exposition sind, während es bei einem Film wie Birdman kaum anders ist. Und während bei Nolan erklärt wird, wie die Story funktioniert wird bei Birdman in aller Ausführlichkeit erklärt, was der Film denn nun Aussagen möchte. Text statt Subtext. Und das fast 2 Stunden am Stück. Das Superheldenfilme doofer Kommerz sind, Kritiker prätentiöses Gesocks und Schauspieler missverstandene Künstler und/oder ausgebrannte Hollywoodopfer - Kann man ja alles sagen, aber doch nicht so oft und lange, gezeigt, dann dreimal von der jweiligen Figur wiederholt, dass auch der allerallerallerletzte Zuschauer, der die erste halbe Stunde geschlafen und dann mit Freunden gewhatsappt hat versteht, was der Film denn nun zu sagen hat. Das die Figuren allesamt überzeichnete Karikaturen sind, die zwar sehr gut gespielt, aber so unglaubwürdig wie offensichtlich sind trägt auch nicht unbedingt dazu bei. Das zum inhaltlichen. Während die Idee aus dem Film eine beinahe ununterbrochenen Plansequenz zu machen sich auf dem Papier gut anhören mag, ist es im Film nicht mehr als ein Gimmick. Kann man so machen, hat aber weder etwas mit visuellem Erzählen zu tun, weil es einfach überhaupt keine inhaltliche Relevanz hat, meistens sogar einfach schlichtweg sinnlos ist, weil es andauernd die Perspektive trifft, um dann auch hier wieder jedem verständlich zu machen, was denn nun Real ist, und was nur eingebildet, noch ist es besonders gut eingesetzt und am Ende einfach nur ein nach den ersten Minuten vollkommen redundant gewordenes Gimmick, dass gerade dann unentwegt bewegt ist, wenn sich eine ruhige Einstellung vielleicht eher angeboten hätte, zumindest aber weitaus angenehmer gewesen wäre. Wie der gesamte Film arg offensichtliches, arg selbstwichtiges und großspuriges Gepose ohne wirklich Sinn für Subtilität, für Erzählen oder für seine Figuren. Die Musik fand ich allerdings ziemlich super.
4/10