Internetsprache, Denglisch, Sprachmutation - Darf man noch "awesome" sagen? #Dafuq#FACK#LMFAO#MOTD

Clive77

Serial Watcher
Ich weiß nicht, man kann es auch übertreiben... da müssten dann ja auch Begriffe wie "Community", "Community Board", "Asia & Anime", "Spoilerbereich", usw. angepasst werden. Ist das nicht irgendwo albern?
 

Woodstock

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Clive77 schrieb:
Ich weiß nicht, man kann es auch übertreiben... da müssten dann ja auch Begriffe wie "Community", "Community Board", "Asia & Anime", "Spoilerbereich", usw. angepasst werden. Ist das nicht irgendwo albern?

Jawohl!
 

Sesqua

Lebt noch
Ok fals es noch immer nicht klar wird die Frage ja nein werden wir nicht beeinflussen oder ändern können. Über die Sprache gibt's eine eigene Abteilung in der Regierung. Die kennt Österreich nur zu gut weil sie österreichisch auslöschen und alles eindeutschen wollen. Und die werden sich auch die gedanken machen ob es englische Wörter und wie die sind im deutschen Sprachgebrauch Verwendung finden.

Von daher wayne.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
An Joels Argument, dass zu häufige und "wahllose" Benutzung von Begriffen wie "awesome" dazu führt, dass sie unbedeutender werden, ist definitiv was dran. Andererseits ist die Übernahme von Fremdwörtern in die deutsche Sprache nichts Neues, und solange nicht übertrieben wird, finde ich es auch okay (manchmal sind sie auch praktischer und aussagekräftiger, zum Beispiel "Insider-Witz"). Ich habe auch nichts gegen ein gelegentliches "Cool". Aber das ist so ein Wort, das man höchstens ein Mal im Jahr verwenden darf :ugly:
 
W

Wurzelgnom

Guest
Joel.Barish schrieb:
Wurzelgnom meinte, "Style" beziehe sich auf optische Dinge. Aber das stimmt doch gar nicht, oder? Wir sagen doch auch in der Kunst, jemand hat einen ganz bestimmten Stil. Leonardo DaVinci, Picasso oder Dalí hatten doch einen ganz eigenen Stil und keinen "Style", oder? Wir sagen, jemand hat einen Erzähl-, Schreib-, Regiestil. Tarantino z.B. Bei "Django" von Tarantinos "Dialog-Stil" zu sprechen ist doch absolut korrekt und verständlich. Oder brauchen wir wirklich einen neuen Begriff, um den James Bond/Manieren-Stil vom optischen "Style" abzugrenzen? Wer korrekte Sätze bildet und auf den Kontext achtet (und das ist in der Regel ziemlich simpel) dürfte da doch null Probleme haben.
"Style" ist ein Fremdkörper, der sich unnatürlich in unsere Sprache eingenistet hat. Nicht, weil er mehr aussagt oder Dinge verdeutlicht, sondern weil derjenige der spricht eine ganz bestimmte Wirkung erzielen will. Sei es "coolness", Jugendlichkeit, Internationalität, eine Zugehörigkeit zur fortschrittsbewussten Internetgruppe. Was auch immer.

Ich war mit "optische Dinge" wohl ein wenig undeutlich.

Style kommt von Styling. Damit wird gemeint, wie man sich die Haare macht, welche Klamotten man trägt ect. Es bezieht sich überwiegend auf modische Dinge. Auch zum Beispiel, dass eine Kampfszene stylisch ist.

Stil ist anders. Es gibt Architekturstile wie Barock oder Gotik. Es gibt Kunststile, Filmstile ect.

Wenn man sagt, "XYZ ist stilvoll", dann meint man damit meist unbewusst, dass XYZ einem bestimmten vorgegebenem Stil entspricht, man vergleicht mit etwas bereits dagewesenem. Oder man spricht von "einem neuen Stil".
Bond ist stilvoll im Sinne von "Mann mit Manieren, in schickem Anzug gekleidet" ect
Tarantino-Dialog-Stil bezieht sich auf das, was er in der Vergangenheit bereits getan hat.

Style ist unabhängig von Vorgaben und bezieht sich auf das aktuelle Erscheinungsbild, ob es cool ist, gut aussehend ect.

Natürlich gibt es da Überscheidungen, aber letztlich sind die Begriffe in der deutschen Sprache in unterschiedlichen Kontexten zu sehen.

Das war früher anders!

Früher wurde das Wort Stil in dem Sinne gebraucht, in dem heute Style benutzt wird. Durch den gesteigerten Gebrauch von englischen Begriffen, hat sich dies gewandelt. Stil wurde im modischen Kontext immer mehr ersetzt durch Style, bis es eben den heutigen Zustand erreicht hat.

Ist das schlimm? Ich denke nicht. Sprache entwickelt sich. Neue Bedeutungen entstehen, Bisherige verändern sich. Manchmal ist das gut so, manchmal schlecht. Ich habe dazu sogar mal ein 2 stündiges Referat gehalten und könnte euch ganz viele normale Wörter nennen, wie zum Beispiel "Keks", die eine seltsame Entwicklung durchgemacht haben. "Kekse" gibt es eigentlich erst knapp hundert Jahre. Damals wurde der Begriff vom englischen "cake" eingedeutscht. Nur, dass cake ja in Wirklichkeit Kuchen heißt. Und heute meint man mit Keksen in Wirklichkeit Plätzchen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
An Joels Argument, dass zu häufige und "wahllose" Benutzung von Begriffen wie "awesome" dazu führt, dass sie unbedeutender werden, ist definitiv was dran. Andererseits ist die Übernahme von Fremdwörtern in die deutsche Sprache nichts Neues, und solange nicht übertrieben wird, finde ich es auch okay (manchmal sind sie auch praktischer und aussagekräftiger, zum Beispiel "Insider-Witz"). Ich habe auch nichts gegen ein gelegentliches "Cool". Aber das ist so ein Wort, das man höchstens ein Mal im Jahr verwenden darf :ugly:


Sehe ich haargenau so.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Sittich schrieb:
Ist dies der richtige Thread, um erneut das Thema "Bücher-Corner" anzusprechen? :whistling:

Gut. Um alle zufrieden zu stellen hab ich jetzt mal ALLE damaligen Vorschläge übernommen. :squint:
@Joel
Wie genau siehst du unsere Sprache denn in ~ 20 Jahren? Wird es alles noch anglizismenlastiger werden?
 

McKenzie

Unchained
Naja, cool verwende ich schon, aber eher wenn ich es Personen zuordne (Person XY ist cool; es ist cool, wie Person XY dies und jenes sagt/tut...), aber weniger um etwas zu beschreiben...falls man versteht worauf ich hinaus will :squint:

Geil verwende ich eigentlich weniger gern als cool...eigentlich nur, wenn ich mit Kollegen gelungene Kameraaufnahmen oder irgendwas bei Filmen ("Der Schnitt auf den Apfel war jetzt geil") kommentiere.

Für alles andere wird "leiwand" verwendet und basta :biggrin:
 

Clive77

Serial Watcher
Irgendwie recht lang, der Name. Lustiger hätte ich "Bookworm-Corner" oder, um es auf die Spitze mit dem Deutschenglisch zu treiben, "Reading Rats" gefunden. :biggrin:
 

Joel.Barish

dank AF
@Glitchi
Dass du mit Englisch Muttersprachlern Kontakt hast und dein Englisch aufbessern bzw. frisch halten willst, ist ja nur schön und richtig. Aber in einem deutschen Forum hin und wieder "epic" und "awesome" zu schreiben hat damit doch null zu tun. Gerade wenn du wirklich die Sprache lernen willst, solltest du klare Sätze lernen. Das gilt auch für deine Nicht-deutschen Kollegen, die vielleicht Deutsch lernen wollen. Sich auf Ein-Wort Aussagen usw. zu verlassen ist auf den ersten Blick zwar praktisch, aber für ein wirkliches Sprachverständnis und für eine funktionierende Kommunikation auf Dauer eher schädlich.
Dass du "Yolo" blöd findest ehrt dich aber. :ugly: Das ist in der Tat grässlich, geht aber noch einen Schritt weiter. Es verstümmelt Sprache noch mehr, weil es ein Akronym zum Lebensmotto macht. Und das Motto an sich ist natürlich auch bescheuert ohne Ende.

@Clive
Na ja, Sachen wie "Community" und "Spoiler" zu verbannen ginge aber selbst mir zu weit. Gerade Spoiler ist so ein Begriff, den es im Deutschen eigentlich nicht gibt. Der hat sich in der internationalisierten Medienkommunikation etabliert und das ist dann auch in Ordnung. Es ist kein Trend-Begriff wie "awesome", sondern eben ein englisches Wort für einen klaren Sachverhalt.

Im Englischen sagt man ja auch "Zeitgeist", "Schadenfreude" oder "Weltschmerz" und auch das sind Worte, die eben aus einer anderen Sprache übernommen wurden, ohne etwas Bestehendes zu verdrängen, ohne ein kurzlebiges Trendwort zu sein.

@Wurzel
Style kommt von Styling. Damit wird gemeint, wie man sich die Haare macht, welche Klamotten man trägt ect. Es bezieht sich überwiegend auf modische Dinge. Auch zum Beispiel, dass eine Kampfszene stylisch ist.
Öh... nee, nee, oder? Es ist doch genau umgekehrt. "Styling" kommt von "Style". Und ich bleibe dabei, dass es sowohl legitim als auch korrekt ist, von einem Mode-STIL, einem Frisur-STIL zu sprechen. Und "stilvoll" im Sinne vom äußeren Erscheinungsbild "unabhängig von Vorgaben" kann genau so genutzt werden wie "stylisch". Die englischen Varianten sind einfach, ähm, "trendiger", moderner, jugendlicher, aber den von dir beschriebenen Bedeutungsunterschied zwischen "Stil" und "Style" gibt es so klar unterscheidbar (noch?) nicht.

Und warum bitte ist James Bond ein "Mann mit Manieren"? Der ist ein notgeiler Macho, der sich nimmt was er will :nene: (Okay, falsches Thema. Sorry. :biggrin:)

@Jay
Wo die Sprache in 20 Jahren ist? Das hängt auch mit der politischen (und technischen) Entwicklung der Welt zusammen und das mag ich nicht abschätzen. Das Englische hat das Industrie- und Technologiezeitalter dominiert. Man schaue nur mal aufs Japanische, wo viele Begriffe auf dem Gebiet auch Anglizismen sind. Aber der weltweite Einfluss der USA schwindet, Asien und besonders China rücken vor. Vielleicht ist unsere Sprache irgendwann genau so von Anglizismen wie von Sinoismen geprägt. Dann werfen sich die "Kids" in Neukölln nur noch "zhao ni ma" an den Kopf oder so.
Im schlimmsten Fall klingen die Sprachen der Welt wie das, was im 6. Abschnitt von "Cloud Atlas" gesprochen wird. :plemplem:

@Generelles Thema
Mein Hauptkritikpunkt ist ja auch irgendwie, wo "Hipster", "Yolo" und "awesome" zusammenkommen. Wir reduzieren die Sprache. Wir machen sie nicht prägnanter, wie rauben ihr die Entfaltungsmöglichkeiten. Durchs Internet, durch diesen Meme-Trend, durch den radikalen Zuwachs an Schriftsprache in Chats und Handy Mitteilungen simplifizieren wir Rechtschreibung und Ausdrucksmöglichkeiten. Bis zu einem gewissen Grat ist das normal. Unser Hochdeutsch ist ja auch eine simplifizierte Version des Vorgängers. Aber durch die neue Medienwelt geschiet es zu schnell und aus den falschen Gründen. Sprache ist Code, immer, aber bald besteht alles nur noch aus Phrasen, aus Sprichwörtern, Einzelwörtern oder Schriftzeichen, die kaum mehr aussagen als ein durchschnittlich animierter Smiley.
Satz, den ich letztens im Zug gehört habe: "Ey und ich so zu ihr, W-T-F checkstes nicht oda was?" Dabei war ich so froh, dass sich "lol" nach meiner Einschätzung im verbalen Sprachgebrauch nicht wirklich durchgesetzt hat. :facepalm:

Sprache ist mehr als simple Kommunikationshilfe. Sprache lässt uns komplexe Sachverhalte ausdrücken. Aber wir beschleunigen gerade Dinge, die unser Ausdrucksvermögen beschneiden und einschränken. Vielleicht spürt das erst die Generation nach uns (oder danach) wirklich, aber in ein paar Jahren brauchen Leute für einen Durchschnittsroman aus den 90ern eine Lektürehilfe, als hätte man es mit "antiker" Sprache wie bei Goethe oder unverständlich-komplizierter Sprache wie bei, äh, Hölderlin zu tun. Und vielleicht ist das irgendwann so oder so unvermeidbar der Fall, aber mir scheint, dass manche Veränderungen aktuell noch nicht nötig sind. Wie gesagt, die meisten von uns sagen doch nur "awesome", weil wir im Geheimen Barney Stinsons sein wollen. :wink:
 

Clive77

Serial Watcher
McKenzie schrieb:
Ich nicht, ich mag den nicht :biggrin:
Awesome. :top: Wer ist das eigentlich? :smile:

@topic: Ich glaube übrigens, dass sich die englische Sprache über lange Zeit gesehen durchsetzen wird. Es ist jetzt schon so, dass die Verständigung in internationalen Belangen stets auf englisch durchgeführt wird. Bei so ziemlich allen Ausländern, die ich kennen gelernt habe (auch bei den Asiaten, Afrikanern und Südamerikanern), gibt es Englischunterricht in der Schule, oft als erste Fremdsprache, um die man nicht drumherum kommt. Und der Grund dafür ist auch ganz einfach: Die Sprache ist verdammt leicht zu erlernen und abgesehen davon auch am weitesten verbreitet (würde ich mal behaupten).
Man muss sich keine Gedanken über männlich, weiblich oder neutral machen: Personen werden entsprechend ihrem Geschlecht in männlich und weiblich unterteilt, alle Gegenstände sind neutral. Fällt mir besonders dann immer wieder auf, wenn ich beim Französischen oder Italienischen überlege, ob irgendwas jetzt männlich oder weiblich ist. Es gibt auch keine Fälle (mit dem Genitiv hat ja schon der Durchschnittsdeutsche Probleme, hallo an alle, die mal Latein mit sechs Fällen in der Schule hatten oder gar polnisch (sieben Fälle) oder finnisch (zwölf Fälle) - es ist zwar präziser, wenn man solche Unterscheidungen in der Sprache macht, aber wirklich notwendig?) - worauf ich hinaus will: Müsste ich mich für eine Sprache entscheiden, die die ganze Welt gefälligst verwenden soll, wäre es englisch.

Medial gesehen - und das sehe ich als große Antriebskraft für alle - ist englisch ohnehin die Sprache, die man bereitwillig in Kauf nimmt, wenn man aktuelle Filme oder Serien sehen will. Gerade im Film- und Seriengeschäft (ich lasse Bollywood jetzt mal unfairerweise außen vor) und insbesondere bei internationalen Ko-Produktionen wird auf englisch gedreht. Es gibt zwar Synchronisationen (das wäre mal ein Thema für einen extra Thread), aber die sind meist eher schlecht als recht wenn man sie mit dem Original vergleicht (wobei das unabhängig von der Sprache ist, sowas wie "Bang Boom Bang" funktioniert mit Sicherheit nicht derart gut auf englisch). Worauf ich hier hinaus will: Es ist nicht verwunderlich, dass hier im Forum oft englische Ausdrücke verwendet werden. Die Dinger werden aufgeschnappt und wiederverwertet. Mal passend, mal unpassend. Ich erwische mich manchmal auch dabei, lieber ein englisches Wort für einen Ausdruck zu verwenden als ein deutsches. Sehe ich, wie vorher schon mal gesagt, nicht als schlimm an. Gehört für mich irgendwie schon dazu und ist keiner großen Aufregung wert. Wenn es dabei einen :facepalm: - Moment gibt, erfährt man das recht schnell und verzichtet in Zukunft darauf. Im anderen Fall verwendet man es weiter. So ist der Lauf der Dinge...

Dass man sich trotzdem über Anglizismen und dergleichen aufregen kann, gerade wenn sie forciert (tolles Wort übrigens) werden, steht außer Frage. Da knirschen auch bei mir manchmal die Zähne (siehe z.B. Berufsbezeichnungen und dergleichen). Aber am Ende wird man sich wohl damit abfinden müssen.
Just my two cents...
 

McKenzie

Unchained
Was mich auch sehr stört, ist wenn Deutsche Wörter klein geschrieben werden, die eigentlich groß geschrieben werden müssten. Damit meine ich nicht Facebook & Co (bin da auch kein Grammar-Nazi), sonder z.B. Firmenlogos. Unsere Apotheke am Ecke heißt seit nem Jahr nicht mehr "Beethoven-Apotheke", sondern "beethoven-apotheke"...das find ich so ein beknacktes anbiedern an...keine Ahnung, Zeitgeit, so uuh, wir sind jetzt mega international! :facepalm:
Bei englischen Firmennamen seh ich es ja noch irgendwie ein (auch wenn die Eigennamen eigentlich auch groß schreiben), aber bei deutschen Begriffen?
 
W

Wurzelgnom

Guest
Leute, ihr habt Probleme...

Seid mal froh, dass ihr keine echten Probleme habt :biggrin:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Wurzelgnom schrieb:
Leute, ihr habt Probleme...

Seid mal froh, dass ihr keine echten Probleme habt :biggrin:

Je mehr echte Probleme man hat, desto mehr bildet man sich ein andere zu haben. Schlichtweg weil die eingebildeten, leichter oder angenehmer zu lösen sind. Beispiel: Politik.
 
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