Before Midnight ~ Hawke, Delpy, Linklater [Kritik]

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Ich hab mir den Trailer grad angeguckt, und war schön. Das Gefühl stimmt mit den grandiosen Vorgängern überein. Fast wie alte Freunde wieder treffen.
 

Batou9

Well-Known Member
Wow. Wer hätte das nach 18 Jahren gedacht?!

Also alle bitte aufpassen wenn ihr das nächste mal in einer fremden Stadt einer Frau begegnet,
und nicht daran glaubt, dass man bereits mit dem ersten Kontakt ein Bündnis auf Lebzeiten
geschlossen hat. Liebe ist wirklich kranke und unzerstörbare Natur. Ganz ohne Facebook.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Yep, deswegen gerade in der Vorpremiere gewesen, und schwebe noch ein wenig. :squint:

BG Kritik: Before Midnight (Jay)

Ich sage mal so: für den Film sollte man wahrscheinlich ein gewisses Alter, eine gewisse Reife haben, und zwingend die anderen beiden gesehen haben. Wer den ersten schaut und ungerührt stehen bleibt, gehört gehörig aufgetaut. Und wer 1 mag, mag auch 2, mag auch 3.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Toll. Ich freue mich eh schon sehr, sehr auf den Film. Ich mag Delpy, Hawke und Linklater sehr. Alle drei sind Personen, die dem amerikanischen Filmgeschäft sehr gut tun - leider driftet ja Hawke seit Jahren immer mehr in den herkömmlichen Unterhaltungsbrei ab. Aber wenigstens hier ist auf ihn zu zählen. :top:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Presko schrieb:
leider driftet ja Hawke seit Jahren immer mehr in den herkömmlichen Unterhaltungsbrei ab. Aber wenigstens hier ist auf ihn zu zählen.

Er scheint auf jeden Fall ein Faible für Horror zu haben, mit Rollen in Sinister, The Purge und Daybreakers. :wink: Hat eigentlich wer einen seiner Romane gelesen?
 

Woodstock

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Ich sehe Ethan Hawke seitdem sehr gerne. Er hat sichtlich Spaß an den Rollen und ist daher meißtens das Highlight der Filme.
 

Civer

New Member
Ich war gerade drin, ziemlich unvorbereitet, bis auf ein paar Stimmen aus den USA, die den Film extrem gelobt haben habe ich nichts über ihn gewusst, keine Trailer, keine Story, gar nichts.
Ich mochte die ersten beiden Teile und bin deshalb auch in diesen hier ohne mir groß vorher irgendwas erzählen zu lassen.
Mir hat der Film im Großen und Ganzen gefallen, der Humor hat eigentlich immer gewirkt und die beiden spielen ihre Rollen wirklich wunderbar, man nimmt ihnen das Paar ohne zu Zögern ab.
Nur gegen Ende hin hatte ich Schwierigkeiten dem Hin und Her und den Stimmungschwankungen noch aufmerksam zu folgen, es wurde irgendwann zu viel und zu viel und viel zu viel geredet, da fiel es mir schwer, noch mit großem Interesse bei der Sache zu bleiben. Zu Beginn war ich noch mit Spannung dabei, wohin sich die Reise der beiden diesmal entwickelt, leider konnte diese Spannung nicht ganz gehalten werden. Das das Ende dann leider meiner Meinung nach inkonsequent verlief, gibt auch etwas Abzug.

Insgesamt würde ich 7/10 angebissenen Äpfeln geben
 

Joel.Barish

dank AF
Habe den Film auch gesehen, hatte aber keine Lust an einer reinen Kritik, da ich ziemlich sicher zu ausschweifend geworden wäre und eigentlich am besten die Vorgänger auch noch hätte kritisieren müssen. Also habe ich mich an einem rundum Kommentar versucht, eine Überblick, eine kleine Analyse und Beschreibung durch alle drei "Before" Filme. An "Midnight" hatte ich enorm hohe Erwartungen und ich bin ins Kino gegangen, ohne eine Kritik gelesen zu haben und ohne einen Trailer gesehen zu haben. Ich wusste nur, dass viele ihn sehr mochten und ich bin froh, dass ich mich dem anschließen kann. "Sunrise" und "Sunset" sind mir sehr wichtig und unabhängig von den inhaltlichen Qualitäten und dem Einfluss dessen auf mich persönlich, fühlt es sich gut an zu sagen, dass "Before Midnight" für mich wahrscheinlich bisher das Highlight dieses Kinojahres ist. Bei diesem Film zu kritisieren es würde zu viel geredet erscheint mir regelrecht absurd. Es ist nicht nur dieselbe Qualität in Schauspiel und Dialogen, es ist auch ein ungemein mutiger Film, der nicht der Verlockung verfällt, erneut irgendein besonderer Tag im Leben von Celine und Jesse zu sein. Linklater, Hawke und Delpy führen uns an mitunter recht unangenehme Orte und gehen nicht den leichten Weg des romantischen Glücks, aber eben auch nicht den Weg der postmodernen Tristesse. Beziehungs- und Liebesstress auf diesem Niveau, in solch ehrlicher und analytischer Qualität bekommt man sonst sehr, sehr selten. Und im Gesamtkontext der Reihe funktioniert das nochmal besser.

BG Kommentar: Before Sunrise/ Sunset/ Midnight
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ein wirklich interessanter,schöner Text Joel. Bitte öfter sowas! Hab "Midnight" noch nicht gesehen aber zu den anderen Beiden kann ich sagen das ich sie ähnlich wahrgenommen habe wie du.
Eine Bekannte meinte letztens als ich sie auf die Filme ansprach das sie "Sunset" gesehen habe und den langweilig fand. Dadurch wurde sie auch für mich direkt ein ganzes Stück langweiliger.
Gerne hätte ich ihr einen Text geschrieben. Wäre aber wohl umsonst gewesen deswegen ließ ich es sein. Sollte sich die Gelegenheit ergeben verweise ich sie auf deinen Text.
Schön fand ich auch das du klarstellst wo sich die Filme im Vergleich zu anderen Hollywood-Romanzen befinden. Wobei ich gestehen muss das ich mir am Ende von "Sunrise" fast ein paar Zugeständnisse an den Mainstrem gewünscht hätte. Einfach weil mich die Trennung so mitgenommen hat. Aber nein. Es ist perfekt so wie es ist.
:top:
 

Joel.Barish

dank AF
Danke, Revolvermann. Und ich kann das nachvollziehen, dass man sich manchmal nach einer Hinwendung zum klassischen amerikanischen Romanzenkino sehnt. Nicht mal der Abschied in "Sunrise" war wirklich kitschig, sondern weiterhin überwiegend realistisch, insbesondere was die Inszenierung betrifft. Aber ich würde schätzen, dass das Bedürfnis bei "Midnight" gar nicht erst aufkommt. Dadurch ist der ganze Weg dahin schon zu klar in seiner Stimmung und der Art der Präsentation.
Schreib was dazu, wenn du ihn gesehen hast.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Werde gerne ein par Sätze schreiben. Leider muss ich wohl bis zur BD Veröffentlichung warten da der Film hier in der Nähe nicht mehr läuft.
 

McKenzie

Unchained
Nur mal zur Ausgangslage...Filme wo Paare miteinander reden und so sind mir allgemein ein Gräuel, und die Vorstellung von 2h nix anderem lässt mich eigentlich schon im Vorhinein ängstlich einschlafen. Nun wurde ich gestern doch von der Freundin sanft in den Film gezungen *hust*

Jedenfalls, objektiv gesehen kann der schon was. Die Stärke bei dem Film ist einfach diese unglaubliche Authentizität - Es gibt da 10-minütige (oder war's noch länger? Für mich fühlte es sich sowieso wie 3 1/2 Stunden an, aber das passt mit der Gesamtlauflänge nicht zusammen :ugly: ) Dialoge in einem einzigen Take, und Delphy & Hawke haben offensichtlich keine Probleme, diese Zeit auch sinnvoll zu füllen. Darsteller und Drehbuchautoren (in diesem Fall ja eh die gleichen Personen) kann man da eigentlich gar nicht genug loben. Der größte Teil der Dialoge ist einfach genau so, als wären sie aus dem echten Leben - Ungeschönt, intim, manchmal lustig, manchmal traurig. Der Streit im Hotelzimmer war dann richtig unangenehm zu sehen, ca. 95% davon hab ich schon oft genug so oder sehr ähnlich bei Streiten von meinen Eltern gehört - Das dann eine halbe Stunde im Kino zu sehen und fast jeden Satz schon vorhersehen zu können, war nicht wirklich lustig, aber genau diese Authetizität muss man dem Film natürlich im Grunde zugute halten.
Einzig die Szene beim Essen, als die verschiedenen Beziehungs-Ansichten diskutiert wurden wirkte auf mich etwas konstruiert und erzwungen, so nach dem Motto "Jetzt setzen wir hier verschiedenen Paar-Kombinationen hin und dann reden alle darüber, wie sie das sehen mit Beziehung und so, damit wir auch alles unterkriegen". Die Szenen mit Delphy und Hawke allein funktionieren in meinen Augen deutlich besser.
Sehr positiv waren auch die ganzen wunderschönen On Location - Aufnahmen von Griechenland, man spürt einfach dass es echt ist. Der Anti-Hobbit quasi :squint:

Mein schizophrenes Fazit also: Ja, ich hab mich teilweise gelangweilt und bin im Sessel herumgerutscht. Liegt an mir, sorry, es ist nicht mein Genre. Trotzdem erkenne ich die Qualitäten von dem Film durchaus an und wer 2h absolut realistische, einfühlsame Beziehungsdialoge mit schönen Aufnahmen mag, ist mit diesem Film garantiert glücklich, denn er liefert nahezu perfekt was er liefern will.
 

TheWolf82

Well-Known Member
Jay schrieb:
Presko schrieb:
leider driftet ja Hawke seit Jahren immer mehr in den herkömmlichen Unterhaltungsbrei ab. Aber wenigstens hier ist auf ihn zu zählen.

Er scheint auf jeden Fall ein Faible für Horror zu haben, mit Rollen in Sinister, The Purge und Daybreakers. :wink: Hat eigentlich wer einen seiner Romane gelesen?

Hab zu Hause "Aschermittwoch". Hab das Buch aber nur etwa zu 1/3 gelesen. War irgendwie nicht richtig in der Stimmung für damals. Und seitdem häufen sich die nicht gelesenen Bücher und komme nicht hinterher und suche mir immer wieder andere zum lesen aus (momentan American Psycho). :wink:
Fand den Anfang aber nicht so schlecht. Gut geschrieben. Aber das ist ein Buch bei dem man irgendwie in der richtigen Stimmung sein muss. So empfand ich das zumindest.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Yep, hab damals beide gelesen. Ist aber schon lange her. Beide haben ihre Momente. Sind beides Beziehungsgeschichten mit mässig sympathischen Hauptfiguren, was das ganze aber irgendwie gerade deswegen sympathisch macht :squint: Ich glaube, der zweite Roman gefiel mir ein ganzes Stück besser. In dem erzählt Hawke die Beziehungsstory sowohl aus der Perspektive des Typen, wie auch des Girls abwechselnd. Aber wie gesagt lange her. Aber einen Blick wert, wenn man ruhige Beziehungsgeschichten/Filme mag. Sind ja auch beide Bücher recht kurz.

Bisher war es ja so, dass der erste mir besser gefallen hat als der Zweite. Before Sunset enttäuschte mich nach dem ersten Sehen und beim Zweiten vor ein paar Jahren wars dann besser.
Vorgestern haben wir nun Sunrise geschaut und ich muss sagen, dass mich die Dialoge manchmal geradezu genervt haben, in ihrer bedeutungsschwangeren Art. Mir gefiel der Film v.a. dann wenn nicht so bedeutungsschwanger philosophiert wurde.
Bin gespannt, ob mir nun Sunset besser gefallen wird. Ich denke, das ist auch ganz interessant, da man ja mit den Filmen mitaltert und so sich auch der Bezug zu den Filmen ändert.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Habt ihr den Film eigentlich synchronisiert gesehen? Fand das im Trailer ja teilweise übel, aber gerade läuft er eben leider nirgends hier im O-Ton.
Ist denn die Synchronsation m fertigen Film ok?
 
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