Big Eyes ~ Tim Burton, Christoph Waltz, Amy Adams

Timo

Well-Known Member
bin interessiert!
Und irgendwann muss (und will) Burton auch mal was anderes machen als seine Fantasysachen
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Der erste Trailer zum neuen Film von Tim Burton, der sich nach kreativer Einseitigkeit wieder etwas anderem widmet, der Künstlerbiografie von Margaret Keane, deren Bilder in den 1960ern Ruhm und Geld einbrachten, jedoch vorgegeben wurde, dass ihr Mann Walter sie gemalt hat. Amy Adams und Christoph Waltz spielen das Ehepaar Keane, außerdem sind Krysten Ritter, Jason Schwartzman, Danny Huston und Terence Stamp dabei.

Zum Trailer


Würde man es nicht wissen, würde wohl erstmal keiner auf die Idee kommen, dass das der neue Film von Tim Burton ist (Das kann man sehen wie man will) und auch wenn mich der Trailer nicht allzu sehr vom Hocker reißt (Und für die Leute, die über die Geschichte nicht im Groben bescheid wissen auch vielleicht etwas viel verrät) bin ich doch gespannt, was Burton daraus gemacht hat. Zwei, drei besonders interessante Einstellungen sind im Trailer schon zu sehen, Bruno Delbonnels typische, weichgezeichnete Kameraarbeit scheint auch digital zu funktionieren und die Besetzung ist sowieso toll. Hoffen wir, dass Burton auch im Realfilm wieder zu alter Stärke auflaufen kann.

Startet in den USA pünktlich zur Award-Season im Dezember, ein deutscher Starttermin steht noch aus.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Burton ist einer der wenigen großen Regisseure dessen Handschrift man sofort erkennt. Das gefällt mir unter anderem an ihm.
Hier im Trailer hingegen ist kaum etwas davon zu sehen. Das mag den ein oder anderen entäuschen aber ich schaue mir lieber an was der Mann optisch sonst noch so drauf hat, anstatt so mittelmäßigen Kram wie "Dark Shadows" oder den 2. "Alice im Wunderland" anschauen zu müssen.
 

Schneebauer

Targaryen
Adams und Waltz könnten ein großartiges Gespann abgeben. Das ist so ziemlich das einzige das mich da momentan reizt. Mit Burton an sich konnte ich bisher recht wenig anfangen.
 

McKenzie

Unchained
Hm. Ja doch, schon noch interessant. Was mich nur stört, ist dass es gar so einseitig wirkt - Die arme Adams, der ungute Waltz. Natürlich liegt das vor allem an der zugrunde liegenden Geschichte nehm ich an, aber irgendwie wirkt es so von Beginn an recht klar aufgeteilt und damit etwas unspannend. Aber naja, ungut kann Waltz ja, und wenn Burton mal was anderes als Standard-Düsterschnörkel macht, gehört das unterstützt :squint:
 

Joel.Barish

dank AF
So sehr ich mich über diesen (dringend notwendigen) Kurswechsel bei Burton freue, macht mit der Trailer jetzt nicht unbedingt Mut. Es sieht nicht fürchterlich schlecht aus, aber doch arg klischeehaft und einseitig. Zwischendurch fühlte ich mich fast wie in einer Vorschau für das Sonntagnachmittag TV-Filmchen im Ersten. Aber ein neuer Burton wird irgendwann geschaut, eine mit Amy Adams und Christoph Waltz in den Hauptrollen noch eher. Und vielleicht hat Krysten Ritter ja auch eine etwas größere Rolle, die vielleicht zu mehr führt.
 
B

Bader

Guest
Vorhin gesehen und war sehr angetan. Es ist typisch Burton und wiederum gar nicht Burton. Es hat eine hervorragende Optik der die Zeit um Ende der 50er und Anfang 60er brilliant einfängt und mir den Herz schmerzen lässt, nicht in dieser Epoche gelebt zu haben. Die Geschichte ist wunderbar erzählt und Waltz sowie Adams sind in den Rollen toll, auch wenn es gegen Ende skurill wurde, aber wiederum richtig witzig, da Waltz wieder seine Bandbreite seines schauspielerischen Könnens ausspielen konnte. Man merkt, dass er vom Theater kommt. Burton hat es geschafft, dass der Ton locker witzig und gleichzeitig ernst traurig daherkommt. Mir gefiel es und kann es nur empfehlen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Habe den schon vor einer Woche gesehen, aber irgendwie nicht recht Lust gehabt etwas dazu zu schreiben. Der Film ist ok, aber weder für sich noch in Burtons jüngster Filmographie eine große Offenbahrung. Während für diejenigen, die in Burton nur den Gothic-Fantasy-Kasper sehen, im Film wenig "burtoneskes" finden werden, verkehrt Big Eyes mit seinen Außenseiter- und Emanzipationsmotiven und der Kitsch-als-Kunst-Thematik in Burtons favorisierten Gebieten. Inhaltlich ist das Ganze ein recht standartisiertes Biopic, trotz der interessanten Geschichte nicht sonderlich aufregend, es fehlt der Pepp und die Extravaganz eines Ed Wood, auch wenn Christoph Waltz mit seinem inzwischen typischen Spiel für einige schöne Over-the-Top-Momente sorgt, vor allem in Finale, das man im Gegensatz zur echten Geschichte angeblich noch etwas enschärft hat. Leider aber scheint der Film nie so wirklich zu wissen, wo er nun hin möchte: Emanzipationsgeschichte einer zurückhaltenden Außenseiterin? Kuntsfälschungskrimi? Ein Portrait der späten 50er und frühen 60er-Jahre, und wie die "Big Eyes" die Verbreitung von Kunst für immer prägten? Während ich einen wilden Genremix sonst begrüße, muss man Big Eyes eher vorhalten, dass er meist nichts halbes und nichts Ganzes ist, recht unaufregend und zurückhaltend erzählt, auch wenn die Figurenzeichnung erstaunlich gut gelungen ist. Ebenfalls ist Bruno Delbonnells Lichtarbeit wie immer vorzüglich, und sieht auch Digital erstaunlich gut aus. Das, zusammen mit ein paar wenigen visuellen Spitzen und den beiden guten Hauptdarstellern hebt den Film dann letztendlich ein bisschen über das Niveau eines unspektakulären TV-Biopics. Und die Geschichte an sich ist auch interessant genug, um einen Film zu tragen. Ein besonders denkwürdiger Film ist es allerdings nicht geworden.

6/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Diese kleine Geschichte um Identität und die Seele der eigenen Kunst ist tatsächlich etwas flach geraten. Aber dafür richtig hübsch und schrullig.
Kam mir Waltz am Anfang noch sehr "waltzig" vor, nimmt er einen aber spätestens nach 10 Minuten völlig in Beschlag.
Burton überhöht die Bilder. Perfektioniert die Umgebung, so das sie teilweise fast nichts mehr echt wirkt. Aber nur fast. Auch seine Figuren sind überzeichnete Figuren. Dafür ist er ja auch bekannt. Jedoch macht er es auf eine gänzlich andere Art. Er geht optisch vom Gruselheftchen zum Kinderbuch. Passend zur Geschichte.
Dementsprechend naiv ist auch die Aufteilung von gut und böse. Was für mich den glänzenden Spaß aber kaum schmälert.
Denn wie man auch an der leidenschaftlichen Hingabe und Abhhängikeit der Hauptfigur, der Künstlerin an ihre Kunst bildhaft verfolgen kann, kann Kunst durchaus gefällig sein. Auch wenn überhebliche Kritiker das, wie im Film, in ihrer selbst auferlegten, elitären Sichtweise gerne anders sehen.

7/10
 
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